Exklusiv in Zettels kleinem Zimmer: Die Lösung der griechischen Schuldenkrise
Es wird mit großer Leichtfertigkeit die Restrukturierung (Haircut, Laufzeitverlängerung) oder gar der Austritt Griechenlands als die "Lösung" des Problems vorgeschlagen. Diese Lösung hätte allerdings erhebliche Nachteile und Risiken. Vorteile sind schwer zu erkennen. Aber das ist hier nicht das Thema.
Der griechische Staat verfügt über ein Vermögen von ca. 500 Mrd. Euro (Quelle: IMF Country Report No. 10/372). Von diesen 500 Mrd. Euro sollen 50 Mrd. in den nächsten Jahren privatisiert werden, um damit Schulden zu tilgen.
Wie wäre es aber damit: Griechenland geht mit einer 100 Mrd. Euro Anleihe an den Kapitalmarkt. Diese Anleihe hat eine Laufzeit von z.B. 10 Jahren. Besichert wird diese Anleihe durch 150 Mrd. Euro aus dem griechischen Staatsvermögen. Wenn ein Vermögenswert verkauft wird, wird mit dem Erlös ein Teil der Anleihe getilgt. Durch die kräftige Übersicherung dürfte diese Anleihe ein AAA-Rating erhalten und somit nur einen relativ geringen Zinsaufschlag von maximal 1% gegenüber deutschen Staatsanleihen haben. Mit den 100 Mrd. Euro kann Griechenland eigene Staatsanleihen am Markt zurückkaufen. Da diese erheblich unter dem Nominalwert notieren (eher so bei 60%), kann Griechenland damit über 125 Mrd. Euro eigene Anleihen zurückkaufen.
Vielleicht sind 100 Mrd. auf einmal ein bisschen viel, aber mit 20 Mrd. könnte man beginnen. Weitere Tranchen könnten folgen.
Sicherlich eine bessere und schonendere Variante für alle Beteiligten als ein Haicut.
Zitat von HaraldGriechenland geht mit einer 100 Mrd. Euro Anleihe an den Kapitalmarkt. Diese Anleihe hat eine Laufzeit von z.B. 10 Jahren. Besichert wird diese Anleihe durch 150 Mrd. Euro aus dem griechischen Staatsvermögen. Wenn ein Vermögenswert verkauft wird, wird mit dem Erlös ein Teil der Anleihe getilgt. Durch die kräftige Übersicherung dürfte diese Anleihe ein AAA-Rating erhalten und somit nur einen relativ geringen Zinsaufschlag von maximal 1% gegenüber deutschen Staatsanleihen haben.
Nur, wenn Griechenland glaubhaft versichern kann, dass es sich an seinen Teil der Abmachung auch hält. Aber wenn Griechenland das könnte, dann hätten seine Staatsanleihen ohnehin eine AAA-Bewertung.
Bei solchen Transaktionen werden die Eigentumsrechte an die Gesellschaft (SPV),die die Anleihen emittiert, transferiert.
Letztendlich würden wir dann darüber sprechen, dass Griechenland fremdes Eigentum enteignen würde. Gut, es mag sicher genug Leute geben, die damit rechnen. Gibt ja auch genug, die an Hyerinflation, die beldige Pleite der USA und an die 9/11-Verschwörung glauben. Solche besicherten Transaktionen sind an den Finanzmärkten absolut üblich. Im kleinen ist eine Hypothek genau soetwas.
Die Tatsache, dass Griechenland über erhebliche Vermögenswerte verfügt (wie gesagt nach IWF-Angaben 500 Mrd. Euro) zeigt wie unverantwortlich und dumm eine Forderung nach einer sofortigen Restrukturierung ( oder gar ein Austritt Griechenlands aus dem Euro) ist. Letztendlich wird mit dieser Restrukturierung das Geld deutscher Bürger (auch Bürger anderer Länder, aber wir setzen mal deit deutsche Brille auf) leichtfertig verschenkt, die direkt oder indirekt in diese Papiere investiert sind. Es wäre weitaus sinnvoller weitere Privatisierungen zur Tilgung der Staatsschuld zu fordern (obige Idee ist ja nur eine Variante davon um die zukünftigen Erlöse möglichst effizient einzusetzen), als den Griechen Geld schenken zu wollen.
Es ist mir unbegreiflich, in Kenntnis von einem Vermögen von 500 Mrd. Euro, tatsächlich den Griechen Schulden erlassen zu wollen. Dies kann nur mit der vollkommenen finanzpolitischen Ignoranz dieser Leute erklärt werden. Der finanzpolitische Geisterfahrer Frank Schäffler muß hier exemplarisch genannt werden.
Zitat von HaraldBei solchen Transaktionen werden die Eigentumsrechte an die Gesellschaft (SPV),die die Anleihen emittiert, transferiert.
Letztendlich würden wir dann darüber sprechen, dass Griechenland fremdes Eigentum enteignen würde.
Das würde mich nun nicht überraschen, gerade wenn ein Staatsbankrott droht.
Zitat von HaraldSolche besicherten Transaktionen sind an den Finanzmärkten absolut üblich. Im kleinen ist eine Hypothek genau soetwas.
Bei souveränen Schuldnern sind sie aber nicht üblich, weil die Besicherung das Papier nicht wert ist, auf dem sie steht. Die Bewertung würde sich allein nach der fiskalischen Situation richten, und da sieht es bei Griechenland eben übel aus, Besicherung hin oder her.
Zitat von HaraldEs ist mir unbegreiflich, in Kenntnis von einem Vermögen von 500 Mrd. Euro, tatsächlich den Griechen Schulden erlassen zu wollen.
Nun, die gesamten 500 Mrd. werden die Griechen sicher nicht flüssig machen können, manche aus praktischen, manche aus politischen Erwägungen. Ich würde mich auch sehr wundern, wenn nicht einige dieser Vermögenswerte massiv überbewertet wären, etwa indem man Pensionsansprüche u.ä. nicht miteinbezieht.
Zum Schuldenerlass: Es ist nun einmal so, dass Griechenland als souveräner Staat am längeren Hebel sitzt. Notfalls kann es einfach den Staatsbankrott erklären, dann bekommen die Gläubiger gar nichts zurück. Das hat zwar auch für Griechenland drastische Konsequenzen, aber wenn nichts getan wird, steuert Griechenland unausweichlich darauf zu. Ein klassisches Gefangenendilemma.
Es geht dabei um Goldreserven, börsennotierte Unternehmen, weitere nicht notierte Staatsunternehmen, Häfen, Flughäfen, Immobilien, Land ... Wie gesagt, die Zahlen sind vom IWF. Denen wird schon bekannt sein, dass man Pensionsrückstellungen abzieht. Und die Zahlen sind vom Ende 2010, da ist der Wertverlust aufgrund der Krise schon berücksichtigt. Ob es jetzt wirklich 500 Mrd. Euro oder nur 300 Mrd. Euro ist erstmal auch egal. Sollte Griechenland eine solche besicherte Anleihe emittieren und dann nicht tilgen bzw. die Vermögenswerte, die dann in das Eigentum des SPV übergehen würden, wieder enteignen wäre das ein Bruch der Anleihebedingungen und damit ein sogenannter Cross-Default. Damit würden alle griechischen Anleihen fällig gestellt. Das wäre der Staatsbankrott. Er kann also nicht durch Enteignung des SPV verhindert werden.
Letztendlich könnte man dieses Vermögen als Sicherheit nutzen oder eben verkaufen. 50 Mrd. Euro sollen ja im aktuellen Plan privatisiert werden.
Aber es ist schon erstaunlich, dass zahlreiche Abgeordnete der FDP einem Haircut das Wort reden ohne überhaupt über Privatisierung zu sprechen. Entweder ist das diesen Leuten nicht bekannt oder sie wollen auf der Anti-Euro-Welle mitschwimmen. Beides ein Armutszeugnis.
Zitat von HaraldMit den 100 Mrd. Euro kann Griechenland eigene Staatsanleihen am Markt zurückkaufen. Da diese erheblich unter dem Nominalwert notieren (eher so bei 60%), kann Griechenland damit über 125 Mrd. Euro eigene Anleihen zurückkaufen.
Sollte die 100 Mrd.-Anleihe tatsächlich so gut aussehen, dann sind die übrigen griechischen Anleihen natürlich auch sofort wieder bei 100%.
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Mit Sicherheit nicht. Sehen Sie sich den Unterschied der Zinsaufschläge von besicherten zu unbesicherten Anleihen verschiedener Banken an. Oder was ein Unternehmen für einen erstrangigen besicherten Kredit bezahlen muß im Vergleich zu einer normalen Anleihe. Oder einen Konsumentenkredit im Vergleich zu einer Hypothek.
Aber wenn tatsächlich aus diesem Programm bis zu 100 Mrd. Euro besicherte Anleihen emittiert werden und damit 125 Mrd. Altschulden getilgt werden können, dann stehen die verbleibenden Anleihen wirklich wieder bei 100%. Denn dann ist die Schuldenkrise gelöst, siehe Überschrift.
Zitat von HaraldEs wäre weitaus sinnvoller weitere Privatisierungen zur Tilgung der Staatsschuld zu fordern (obige Idee ist ja nur eine Variante davon um die zukünftigen Erlöse möglichst effizient einzusetzen), als den Griechen Geld schenken zu wollen.
Es ist mir unbegreiflich, in Kenntnis von einem Vermögen von 500 Mrd. Euro, tatsächlich den Griechen Schulden erlassen zu wollen. Dies kann nur mit der vollkommenen finanzpolitischen Ignoranz dieser Leute erklärt werden. Der finanzpolitische Geisterfahrer Frank Schäffler muß hier exemplarisch genannt werden.
Schäffler und Schlarmann haben just dies im März 2010 gefordert (die Presse hat dabei meist nur den Aspekt des "Inselverkaufens" herausgepickt, doch ging es den beiden um das Staatsvermögen überhaupt, die Inseln waren nur ein - wenig glücklich gewähltes - Beispiel dafür).
Aus dem Vorschlag ist bekanntlich nichts geworden; für die griechische Regierung ist das wohl auch wenig attraktiv, und aufzwingen kann man es ihr nicht. Als souveräner Staat, darauf hat schon lukas hingewiesen, kann Griechenland das Problem zu einem großen Teil auf das Ausland abwälzen, und das Ausland hat nur die Wahl, ob es die Gläubiger dran glauben oder die Steuerzahler zahlen läßt.
Es sei denn, man würde das griechische Auslandsvermögen beschlagnahmen. Dann würde man allerdings tatsächlich die Frage von Krieg und Frieden aufwerfen. Staaten sind nun mal keine gewöhnlichen Schuldner, sondern stehen immer auch ein wenig über dem Recht.
Viele Grüße, Kallias (Disclaimer: absoluter Laie in diesen Fragen)
Damals war schon die Rede von der "endgültigen" Lösung und auch damals hiess es nur "reingebuttert" was geht. Steht Griechenland deswegen besser da? Wohl kaum und jetzt soll das gleiche falsche Verhalten noch mal "angegangen " werden? Warum lässt man die Griechen nicht einfach in Ruhe?
Zitat von HaraldDer griechische Staat verfügt über ein Vermögen von ca. 500 Mrd. Euro (Quelle: IMF Country Report No. 10/372). Von diesen 500 Mrd. Euro sollen 50 Mrd. in den nächsten Jahren privatisiert werden, um damit Schulden zu tilgen.
Wie wäre es aber damit: Griechenland geht mit einer 100 Mrd. Euro Anleihe an den Kapitalmarkt.
Lieber Harald,
wenn ich einen Kredit bekommen habe, ohne dafür ausreichend realisierbare Sicherheiten zu bieten, warum sollte ich dann Sicherheiten nachschieben, die ich in Zukunft vielleicht viel besser brauchen kann? Die Griechen wären dumm, wenn sie ihr Vermögen dem Ausland nachwerfen würden. Sie kennen ja sicher diesen Spruch: Kann der Schuldner seine 50.000€ Schulden nicht zurückbezahlen, dann hat er ein Problem, kann er seine 50 Mio € Schulden nicht zurückbezahlen hat die Bank ein Problem. Im Fall von Griechenland müsste es wohl heissen: Die Counterparties der Credit Default Swaps mit denen die Griechenlandanleihen versichert wurden haben ein Problem: Es wäre ja mal interessant, wie viele solcher CDS bei einem haircut fällig würden, und wer verliert, wer gewinnt. Schließlich konnten diese Anleihen beliebig häufig 'versichert' werden, auch wenn man gar keine hatte.
Wäre ich eine griechische Bank, dann hätte ich mich mit Wetten gegen Griechenland vollgesogen, und würde auf den 'default' hinarbeiten .
Dort steht unter anderem: Asset quality and profitability continue to deteriorate, in line with program projections Private sector balance sheets are under increasing stress, although debt levels remain below European averages
aber auch: The authorities achieved significant fiscal adjustment and reform in 2010, but some tensions remain evident (Tables 4-5; Figure 5): The general government deficit is estimated to have been reduced by about 5¾ percent of GDP on an ESA95 basis, to about 9½ percent of GDP.
was aber weiter unten relativiert wird: Under the program baseline, debt remains sustainable, although large risks remain, including from growing contingent banking sector liabilities
Aber sagen wir es mal anders herum wenn Griechenland so dollen Fortschritt gemacht hat dürfte die Refinanzierung ja kein Problem sein. Es gibt da aber offenbar Probleme als sieht es doch so aus, als ob es mit "Besserung" nicht weit her ist. Dazu auch: //www.fom.de/fom_kommentar_mann_euro.html
Dennoch vielen Dank für den Hinweis. Ich werde mir den Bericht mal genauer anschauen... Da er aber vom IWF ist, werde ich mir eine gewisse Skepsis bewahren. Wie sähe es denn auch für den IWF aus zuzugeben, daß was versucht wurde tut nicht...
Ich frage Sie mal ganz einfach und direkt. Wieviel weniger Schulden hat Griechenland in 2011 und warum wird über eine Aufstockung der Hilfe um noch mal mehr als 50% vom letzten Jahr "diskutiert".
Zitat von HaraldWissen Sie eigentlich wie ein CDS funktioniert ? Aufgrund Ihres letzten Postings gehe ich davon aus, dass Sie es wohl nicht wissen, oder ?
Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren...
Sehen Sie Harald,
wenn Sie meinen einen Denkfehler entdeckt zu haben, dann schreiben Sie das doch geradeaus. So macht man das unter erwachsenen Menschen.
Ein CDS ist ein Vertrag zischen 2 Parteien mit einem Nennwert (zB 100 Mio. Euro) und einer Laufzeit (zB 5 Jahre). Der CDS-Vertrag bezieht sich auf eine fest definierte Gruppe von Darlehen, eine sogenannte Entität. Dies können z.B. die Anleihen eines Staates, oder die eines Unternehmens sein. Die Entität wird über eine Referenzanleihe definiert und ihr gehören alle Anleihen, pari-passu zu der Referenzanleihe. Partei A zahlt Partei B eine Gebühr (zB 1% pro Jahr) Partei B hat das Recht bei einem sog. Credit Event Partei A Anleihen in dem vereinbartem Nennwert aus dieser Entität zu liefern und dafür den Nennwert in Cash zu erhalten. Dies findet m.E. ( ich müßte nachlesen) 30 Tage nach dem Credit Event statt.
Was ist jetzt ein Credit Event? Hierfür gibt es klare Definitionen, die Bestandteil des CDS-Vertrages sind. Dabei handelt es sich bei Staaten z.B um Moratorium (Staat erklärt seine Zahlungsunfähigkeit) Failure to pay (Staat hat Zahlung auf Anleihe versäumt) Restrukturing (Staat erklärt z.B. Verlängerung der Laufzeit, Hairut oder Senkung des Zinssatzes)
Soweit zur CDS-Definition
Bei einem Haircut wird kein CDS fällig, sondern es ist ein Credit Event. Unsere Partei A darf dann entsprechende Anleihen an Partei B liefern und erhält den Nominalwert in Cash. Es gibt von der BIS Statistiken darüber, wer alles CDS gekauft oder verkauft hat. Die Summe hält sich dann doch relativ zum Nennwert aller griechischen Anleihen sehr in Grenzen. Es mag sein, dass der ein oder andere Hedgefonds und die ein oder andere Bank (insbesondere US-Banken) Griechenland short sind und von einer Pleite profitieren würden. In Summe sind alle Marktteilnehmer aber Griechenland long, nämlich genau in Höhe der griechischen Verschuldung.
Mit Derivaten auf die Pleite des eigenen Staates zu setzen erscheit mir keine besonders nachhaltige Strategie zu sein.
Und die Staatspleite ist schon vermehrt das Problem des eigenen Landes. In solchen Fällen ist das entsprechende Land noch nie besonders gut aus der Sache rausgekommen. Dieser Spruch mag für Firmen gelten, aber nicht für Staaten. Ein Staat exisitert nach einer Pleite weiter, die Firma nicht mehr.
Zitat von Harald Bei einem Haircut wird kein CDS fällig, sondern es ist ein Credit Event. Unsere Partei A darf dann entsprechende Anleihen an Partei B liefern und erhält den Nominalwert in Cash. Es gibt von der BIS Statistiken darüber, wer alles CDS gekauft oder verkauft hat. Die Summe hält sich dann doch relativ zum Nennwert aller griechischen Anleihen sehr in Grenzen. Es mag sein, dass der ein oder andere Hedgefonds und die ein oder andere Bank (insbesondere US-Banken) Griechenland short sind und von einer Pleite profitieren würden. In Summe sind alle Marktteilnehmer aber Griechenland long, nämlich genau in Höhe der griechischen Verschuldung.
Mit Derivaten auf die Pleite des eigenen Staates zu setzen erscheit mir keine besonders nachhaltige Strategie zu sein.
Und die Staatspleite ist schon vermehrt das Problem des eigenen Landes. In solchen Fällen ist das entsprechende Land noch nie besonders gut aus der Sache rausgekommen. Dieser Spruch mag für Firmen gelten, aber nicht für Staaten. Ein Staat exisitert nach einer Pleite weiter, die Firma nicht mehr.
Es erschließt sich mir nicht, was "CDS fällig" im Vergleich zu einem 'credit event' im Zusammenhang mit einem haircut sein soll. Ein Credit Event führt zum Eintritt der Leistung, wobei die 'physical delivery' offensichtlich nur eine der Möglichkeiten ist.
Ihre Argumentation, warum die Wette auf den eigenen haircut nicht funktionieren soll bleiben Sie (quantitativ) schuldig. Das von der BIS publizierte CDS Volumen liegt im zig Bio $ - Bereich. Eine Aufschlüsselung nach Referenzwerten und longs-und short-Haltern ist mir nicht bekannt. Nachhaltig muss die Strategie nicht sein, so oft gibt es keinen Haircut. Es muss gerade mal einmal funktionieren. Ich habe auch nicht den Staat als Halter der shorts gesehen (ich wüsste nicht, wie das haushaltstechnisch ginge), sondern die Geschäftsbanken. Der Staat kann ja dann immer noch die Gewinne abschöpfen, wenn welche bleiben. Außerdem hätte ich erwartet, dass eine Absicherung von Anleihen in der Regel abgesichert sind.
Heute wird schon mal an Umschuldung gedacht. Was wiederum der Argumentation von Harald eher entgegenstände. Denn falls so viel passiert wäre, müsste man ja doch wohl nach einem Jahr nicht an eine "Umschuldung" denken. http://www.freiewelt.net/nachricht-7245/...t-mehr-aus.html
Frage ist nur warum sollte jemand die Anleihen zu 45% verkaufen wenn er doch davon ausgeht die Anleihen werden vollständig bedient?
Die rechtliche Ausgestaltung dürfte "interessant" werden..
Wenn ich das richtig verstehe sollen nur 45 % des Werte als neue Anleihen begeben werden (nach bester Bonität) und da dürfte ja dann wohl auch der "beste" Zins gelten. Also wo der der Unterschied zu einer Umschuldung ist kann ich nicht erkennen.
Geht man mal davon aus da der "Bestzins" bei ca 5% läge und die Griechen auch schon über 15% bieten müssen dann haben wir einen Schnitte von ca 100 nominal Griechenzins 15%
Laufzeiten weiß ich nicht. Das wird getauscht zu 45 nominal und Bestzins 5%
Das sieht mir nach einem "eher" guten Geschäft für Schuldner aus und für eine ziemliche Katastrophe für die Gläubiger. Aber gut der Gläubiger ist ja sicher der Täter und der Schuldiger wurde nur "ausgenommen".
Edit 20.05.2011 Ich denke wir rechnen das einfach mal mit einer Laufzeit von Anleihen von 5 Jahren aus.
Also 100 nominal zu 8% Zins vs 45 zu nominal 5% zins.
Ich lege einen Inflation von 2.5 % zugrunde. Barwert im 45-5% Fall: Barwert ca 5,23 100 -8& Fall: Barwert ca 25,55
Verhältnis Neu/Alt 5,23 / 25,55 = 0,205.
Oder anders herum eine "Entschuldung" von ca 80 %. Also wird der Schuldentand von 160% des GDP auf 32% des GDP gesenkt. Was sicherlich eine ziemlich merkliche Entlastung ist. Ein Block in "this time is different" sagt aber auch diese Quote ist keine Gewähr, daß keine Staatspleite anstehen könnte)....
Nun rechnen wir aber mal weiter der Euro wurde am 1.1.2002 (Korrektur) eingeführt. Das sind also 9 Jahre her.
Da nun die Gläubiger in Griechenland mit einer "Entschuldung" der Griechen nach 9 Jahren zu rechnen haben und dann ca 4/5 Ihres Kreditvolumens verlieren. Um also nominal zumindest Ihr Kapital zu erhalten, müssten die Gläubiger einen Zins von ca 22,5 % fordern. Wucher? Sicherlich nicht sondern immer noch ein schlechtes Geschäft für die Gläubiger. (Die Inflation in Griechenland beträgt derzeit mehr als 4% IIRC)
Also warum sollte man da Griechenland noch irgendwelche Kredite einräumen?
Wäre erst richtig cool wenn andere Delebets aus anderen Staaten mit bei den "Investoren" wären. Aber selbst dann wird wohl immer noch an den "guten" Staat und "die allumfassen-sorgenden Politiker" geredet werden.
In einem Interview wird der Miteigner der IJ Partners http://ijpartners.org/en/about-us-our-management-team Theodore Margellos als mit guten Beziehungen zu George Papandreou präsentiert. In dem Interview zeigt er sich bestens mit den CDS und den durch die US-Gesetzgebung ausgelösten Weichenstellungen vertraut.
Zur Größenordnung, so die Behauptung Parteifunktionärs Kamenos: Die griechische Postbank hatte sich 2009 mit einer Summe von 1,3 Mrd. € gegen den Ausfall griechischer Staatsanleihen 'versichert'. Diese wurden Ende 2009 an IJ Partners mit zweistelligem Millionengewinn abgegeben (möglicherweise auf Veranlassung Papandreous), sie sind heute ca. 27 Mrd. € wert. Im Fall eines Credit Defaults wären sie ca. 60 Mrd. € wert. So viel zu Haralds Skepsis. Wichtig dabei ist auch: Man kann auch ohne 'credit default' an CDS an einer Verschlechterung der Risikobewertung verdienen.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.