Antiamerikanischer Vortrag im Landtag von Sachsen. Die CDU als Gastgeber.

Im Landtag von Sachsen fand am 22. Juni 2011 ein Symposium zum Thema Bindung-Bildung-Gewaltprävention statt.
Veranstalter ist die CDU nahe Organisation I-Daf gewesen, das Grußwort hat der Ministerpräsident Stanislaw Tillich gesprochen.

Näheres findet man auf der Webseite "Zeit-Fragen" dem ehemaligen Zentralorgan der Psychosekte "Verein für Psychologische Menschenkenntnis"

http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=244

Zitat
Abstract zum Beitrag «Killerspiele, Medien und Aggression»
von Dipl.-Psych. Dr. Rudolf Hänsel, Lindau (Bodensee)

Killerspiele und andere Formen von Mediengewalt machen unsere Kinder aggressiver und oft auch süchtig. Ihre Fähigkeit zu Mitgefühl, Solidarität und ihre Friedensfähigkeit leiden.
Der American Way of Life hat uns eine ganze Palette von elektronischen Spielprogrammen beschert, die unseren Kindern und Jugendlichen keine konstruktiven Werte vermitteln, sondern amoralische und asoziale Un-Werte, die den Wertvorstellungen von Eltern und Lehrern diametral entgegengesetzt sind und die mit den Grundüberzeugungen einer humanen, zivilisierten Welt unvereinbar sind (u. a. fünftes Gebot: Du sollst nicht töten!). Damit leistet die Mediengewalt einen machtvollen Beitrag zur Entstehung von Kinder- und Jugenddelinquenz sowie Erwachsenenkriminalität und trägt zur Entstehung eines Gewaltklimas in der Gesellschaft bei.

Anscheinend hoffen einzelne Gruppen innerhalb der CDU mit populären antiamerikanischen Verschwörungstheorien auf Stimmenfang gehen zu können, anders ist die Zusammenarbeit von CDU Politikern und solchen Leuten wie Dr. Rudolf Hänsel nicht zu erklären.
Ob es Sinn macht mit einer Hetze gegen Killerspiele Wähler gewinnen zu wollen, obwohl die meisten Menschen die als Junge Erwachsene DOOM (1993 erschienen) oder Counterstrike (1998 erschienen) gespielt haben inzwischen Mitte bis Ende 30 sind und inzwischen selber Kinder haben halte ich für zweifelhaft.
Ob man bei alten Rolling Stones Fans Stimmen sammelt, wenn man gegen "amerikanische Negermusik, die unsere Kinder verdirbt" wettert ?

Auf alle Fälle scheut die CDU keineswegs für diese Strategie keineswegs die Nähe von Personen und Organisationen die nicht umbedingt dem christlich-konservativen Menschenbild der CDU entsprechen sollten.
Dr. Rudolf Hänsel ( der beim http://www.kai-homilius-verlag.de/ zusammen mit Jürgen Elsässer publiziert ) ist da nur ein Aspekt, mehr zu ihm findet man hier
http://www.20min.ch/news/schweiz/story/20238630

Ein anderer Aspekt ist der bayrischen Innenminister Joachim Herrmann, der zu den Erstunterzeichnern des Kölner Aufrufs gegen Computergewalt zählt.
In diesem Pamphlet wird unter anderem der Militäreinsatz in Afghanistan als völkerrechtswidrig bezeichnet, und der Bundeszentrale für politischer Bildung vorgeworfen korrupt zu sein.
Verantwortlich im Sinn des Presserechtes für diesen Aufruf ist Professor Maria Mies, eine der Mitbegründer_Innen des Ökofeminismus.
http://www.gwg-ev.org/cms/cms.php?fileid=411

Zitat
2. Killerspiele sind aktives Kriegstraining
Killerspiele entstammen den professionellen Trainingsprogrammen
der US-Armee, mit denen Schusstechnik,
Zielgenauigkeit und direktes Reagieren auf auftauchende
Gegner trainiert werden: Die Soldaten werden desensibilisiert
und fürs Töten konditioniert, die Tötungshemmung
wird abgebaut. Genauso werden durch Killerspiele Kindern
und Jugendlichen Spezialkenntnisse über Waffen
und militärische Taktik vermittelt, denn diese sogenannten
„Spiele“ sind in Wirklichkeit Simulationen der Kriegsrealität:
Sie erzeugen Angst, Stress und andauernde
Adrenalinschübe. Sie erzwingen unmittelbare Handlungen
in einem Reiz-Reaktions-Schema und verhindern so
gezielt kritische Distanz und Mitgefühl. Die virtuellen
Räume und die reale Welt durchdringen sich, werden
ununterscheidbar. Der „Spielraum“ unserer Kinder und
Jugendlichen entspricht der Wirklichkeit des Kampfes
von Soldaten in den völkerrechtswidrigen Kriegen z.B. im
Irak und in Afghanistan. Vor genau solchen Zielmonitoren
sitzen Panzer-, Flugzeug- und Hubschrauberbesatzungen
und schießen wirkliche Menschen einzeln ab – gelernt
ist gelernt.

Neben Joachim Herrmann finden sich auf der Liste der Erstunterzeicher auch bekannte Personen und Organisationen aus dem Linksextremen Spektrum.
Gleich an erster Stelle findet man die "Arbeiterfotografie - Forum für engagierte Fotografie, Köln;" einer Organisation die auch bei Linken dafür kritisiert wird Verschwörungstheorien zu den Anschlägen vom 11. September 2001 zu verbreiten.

Prof. Dr. Claudia von Werlhof zählt auch zu den Unterzeichnern. Sie gehörte zu den Richtern des Internationalen Tribunals gegen die NATO Kriegsverbrechen im Kosovokrieg.
Diese Tribunal hat alle Mitglieder des Bundestags die damals den Bundeswehreinsatz zugestimmt haben für schuldig befunden, schwere Völkerrechtsverletzungen begangen zu haben.
In den letzten Jahren ist sie dadurch bekannt geworden, das sie die Möglichkeit erwähnt hat die USA hätten das Erdbeben in Haiti mittels dem Radiowellensender Haarp ausgelöst, um sich die dortigen Ölquellen unter den Nagel zu reissen.

Zu den Unterzeichnern zählen auch mehrere Mitglieder des DFG-VK, einer Organisation die dazu aufgerufen hat den Tod deutscher Soldaten mit Sekt zu feiern, nach dem Motto "feste Feiern, wie sie fallen".
Das bei so vielen Friedensfreunden auch Konstantin Wecker nicht fehlen darf ist klar.

Ich persönlich halt nichts von dieser Strategie mit Linksextremen gemeinsam gegen angebliche US-Kulturprodukte zu hetzen die unsere Jugend verderben.
Damit verscheucht man genau die Wähler im Alter zwischen 20 und 40 die diese angeblichen Killerspiele selber gespielt haben oder noch spielen, und leistet der Verbreitung antiamerikanischen Verschwörungstheorien Vorschub.