Menschliches Leid wird doch sicher dadurch vermindert, daß Diktatoren strafrechtlich verfolgt werden? Das muß keineswegs so sein, argumentiert George Friedman.
Er diskutiert den hypothetischen Fall, daß Hitler im Sommer 1944 die deutsche Kapitaluation gegen die Zusicherung einer Amnestie angeboten hätte. Angenommen, die Alliierten wären darauf eingegangen - dann wäre zwar die monströse Situation eingetreten, daß man Hitler hätte laufen lassen müssen; aber Millionen von Menschenleben wären gerettet worden. Friedman wird an dieser Stelle des Artikels persönlich und erwähnt das Schicksal seiner Familie; ungarische Juden, von denen zahlreiche im Herbst und Winter 1944 ermordet wurden.
Ich stimme Friedman zu. Es ist nicht nur blauäugig, sondern auch kontraproduktiv, die internationale Politik sozusagen unter juristische Kontrolle zu stellen; juristischen Absolutionismus nennt Friedman das.
Ein Weltgerichtshof würde nur dann Sinn machen, wenn es einen Weltstaat mit einer Weltpolizei gäbe. Wäre das wünschenswert?
Zitat von ZettelIch stimme Friedman zu. Es ist nicht nur blauäugig, sondern auch kontraproduktiv, die internationale Politik sozusagen unter juristische Kontrolle zu stellen; juristischen Absolutionismus nennt Friedman das.
Nicht dass ich zum Scholl-Latour-Fanclub gehöre. Im Gegenteil. Aber manchmal hat er recht
Zitat von Scholl-LatourFrüher, wenn ein Diktator wirklich unbequem wurde, hat man gesagt: Wir geben dir eine Villa an der Côte d'Azur und ein bisschen Geld dazu und lass die Leute dann in Ruh'. Heute hat er die Perspektive Internationaler Gerichtshof und dann kämpft er bis zum letzten Blutstropfen
Zitat von ZettelEin Weltgerichtshof würde nur dann Sinn machen, wenn es einen Weltstaat mit einer Weltpolizei gäbe.
Recht haben Sie. Es ist eine allgemeine Tendenz, Wunsch- und Idealzustände in Gesetze zu giessen ("Jeder Tyrann soll zur Rechenschaft gezogen werden", Jeder soll soziale Teilhabe garantiert haben, "Atom(energie)-freiheit", jeder soll pro Stunde mindestens X Euro verdienen, etc... ), ohne sich Gedanken darüber zu machen wie die denn zu erreichen sind. Es hat was infantiles nachdem Motto "Ich will ein Eis, sofort auf der Stele und Herr X soll verurteilt werden". Ein Wunschzustand wird dann als Menschenrecht erklärt und gehört dann - koste, was es wolle - hergestellt. Exakt so, wie Friedrich von Hayek es in seinem Weg zur Knechtschaft beschrieben hatte.
Letztlich geben wir de Politikern damit fast unbegrenzte Macht, weil wir den Sinn für das, was Institutionen leisten können und was nicht, völlig verlieren und die Politiker nicht mehr anhand der Einhaltung von Regeln sondern nur noch an den Ihnen auferlegten umfassenden Zielen messen. Im Kampf gegen das Böse ist nunmal alles erlaubt.
Es wird schwer Gaddafi vor den IGH zu bringen, der nächste Kandidat ist wohl eher OB Sauerland :-D
Zitat von GürteltierNicht dass ich zum Scholl-Latour-Fanclub gehöre. Im Gegenteil.
Ich mag das, was er sagt, oft auch nicht, aber man muss ihm zugute halten, dass er neben Dieter Bohlen und Helmut Schmidt sich nicht um politische Korrektheit schert. Unvergessen der Abend mit Sondersendungen zu seinem 80ten als er so aus dem Nähkästchen plauderte. ("Der General Lebed hat mir erklärt, warum die Russen so nen Problem mit den Tschetschenen haben. Während die Russen wegen dem Alkohol immer weniger werden, vermehren die sich - das sind ja Muslime - wie Sau! Da geh ich mit dem Lebed durch die Strassen und der hat da jede schwangere Frau angesehen wie ne tickende Zeitbombe!" )
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