Dies ist eine jener Affären, die erst allmählich in Schwung kommen. Am 7. oder 8. Juli verschickte die Präsidentin der Hochschule der Bundeswehr München, Merith Niehuss, ihren Rundbrief an alle Mitarbeiter und Studenten. Am vergangenen Montag meldeten sich die Professoren Masala und Wolffsohn mit ihrer Kritik an dem Rundbrief zu Wort. Am Mittwoch berichtete "Welt-Online" und gestern in der FAZ ausführlich Patrick Bahners.
Wieder einmal ist das Bemerkenswerte an dieser Affäre, daß sie offenbar zunächst kaum jemand bemerkenswert fand. Und wieder einmal gibt sie Anlaß zu der Frage, die ich immer wieder einmal stelle: Was wäre wohl die öffentliche Reaktion, wenn nicht konservative Demokraten, sondern linke Demokraten so behandelt worden wären, wie diese Präsidentin das mit der Redaktion der Studentenzeitung "Campus" getan hat?
Wo hat sich überhaupt bisher eine Hochschulleitung mit einem derartigen Verbot in die Anzeigenpolitik einer Studentenzeitschrift eingemischt? Es wäre interessant, das herauszufinden - und vor allem, herauszufinden, welche Anzeigen in Studentenzeitschriften geschaltet werden, ohne daß dies zu einem Verbot geführt hätte.
Zitat von SpOnZum anderen stellt sich die deutsche Armee mit diesem Datum bewusst in die Tradition der Männer um Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der am 20. Juli 1944 gemeinsam mit einer kleinen Gruppe von Verschwörern versucht hatte, Adolf Hitler zu töten.
Stauffenberg und der Rest des konspirierenden Offizierscorps, in deren Tradition sich die Bundeswehr stellt, waren ja nun auch nicht gerade das, was heutzutage als politisch korrekt gelten darf. Die wären heute derartig verboten, dass sie nicht einmal auf die Karriere eines General Günzel (mein damaliger Brigadekommandeur) hoffen dürften. Die Uni-Präsidentin unterwirft sich so einfach mal vorauseilend dem bestehenden common sense, weil anzunehmen ist, dass sonst sogleich ein Schießen aus allen Mainstream-Medien auf die hingenommenen "rechtsradikalen Umtriebe" in der BW einsetzen würde.
Erstaunlich ist allerdings, dass mittlerweile nicht mehr alle sofort reflexartig den Kopf einziehen und es sogar mediale Rückendeckung für erklärt rechts-konservative Publizisten an der BW-Uni gibt.
Was die Nähe von links Positionierten zum extremen Rand ihrer Weltsicht angeht: die knuddeligen Aktivisten, die nur zu schnell zu viel Gutes wollen ... das können doch keine Extremisten sein. Na, und die Rechten? Da Hitler schon tot ist, können heutige Konservative leider keine Attentate mehr auf ihn planen. Also haben sie auch keine Möglichkeit mehr, sich vor dem Zeitgeist zu rehabilitieren. Das Pech der zu späten Geburt.
Beste Grüße, Calimero
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Zitat von CalimeroStauffenberg und der Rest des konspirierenden Offizierscorps, in deren Tradition sich die Bundeswehr stellt, waren ja nun auch nicht gerade das, was heutzutage als politisch korrekt gelten darf. Die wären heute derartig verboten, dass sie nicht einmal auf die Karriere eines General Günzel (mein damaliger Brigadekommandeur) hoffen dürften.
Ja, das ist so, lieber Calimero.
Als die Bundeswehr gegründet wurde und sich in die Tradition der Männer des 20. Juni stellte, da wäre niemand auf den Gedanken gekommen, eine konservative Haltung als einen "potenziellen Herd für eine Näherung an den Rechtsextremismus" zu sehen. Keiner außer den Kommunisten, in deren Geschichtsklitterei ja die Nazis bekanntlich nur die Ausführungsgehilfen der reaktionärsten Kreise waren.
Hätte die Bundeswehr heute ihre Tradition zu definieren - ich glaube nicht, daß man den konservativen, teils ja auch ultrakonservativen Widerstand gegen Hitler noch einbeziehen würde. Denn das, was 1955 nur das Geschichtsbild der Kommunisten war, ist heute Mainstream: Konservativ ist "rechts", und zwischen rechts und rechtsextrem wird ja kaum noch unterschieden.
Man hat mich in Diskussionen in anderen Blogs gelegentlich der "Neuen Rechten" zugerechnet, und ich habe das, wenn ich es las, zurückgewiesen. Ich bin nicht ultrakonservativ, sondern liberalkonservativ und im Zweifelsfall liberal. Aber gegen ungerechtfertigte, manchmal bösartige Angriffe möchte ich die Konservativen doch in Schutz nehmen. Sie haben mit den Neonazis nicht mehr gemeinsam als Andrea Nahles mit den Kommunisten.
Am linken Rand pflegt man genauestens zu differenzieren; bis hin zur Unterscheidung zwischen den "DDR-Nostalgikern", den "Reformern", den "Westlinken" usw. in der Partei "Die Linke".
Noch nicht einmal die Mitgliedschaft in der umbenannten SED wird als hinreichend angesehen, um jemanden als Extremisten zu klassifizieren. Rechts von der Mitte aber wird alles in einen Topf geworfen, von Katholiken bis zu Hitler-Verehrern.
Wenn ein Journalist das tut, dann ist das ärgerlich, aber seine Sache. Wenn eine Universitätspräsidentin diese Haltung erkennen läßt, dann ist das aus meiner Sicht ein Zeichen dafür, wie ungefestigt in Deutschland noch immer demokratisches Denken ist. Wolffsohn und Masala haben das gesagt, wenn auch in Zuckerwatte verpackt.
Wenn 70 bzw. 20 Jahre nach den letzten Diktaturen auf deutschem Boden noch soviel (oder schon wieder) erziehungsdiktatorische Gedanken in den Köpfen der Eliten spuken, mag vielen ganz warm ums Herz werden – mich schaudert's! Frau Präsident bedauert auch gar sehr, dass sie nichts gegen Leute unternehmen kann, die sich gesetzeskonform verhalten. Frau Präsident haben mein Mitgefühl.
Wie immer unter Auslassung wichtiger Details, z.B. dass die "beanstandeten Meinungen" (wie grässlich, dass so ein Begriff passend erscheinen muss) in der Zeitschrift zusammen mit einer Gegenrede enthalten waren. Und ohne jegliche Argumentation: Meinungen, die vom politisch korrekten Mainstream abweichen, können ohne Begründung als "krude" abqualifiziert werden, egal, wo die überzeugenderen Begründungen zu finden sind (oder überhaupt Begründungen und nicht nur Werturteile). Und wer sich für eine politische Einstellung "rechts der Mitte" ausspricht, ist "rechtsextrem".
Der SPON-Artikel ist reine Denunziation. Und nicht etwa Journalismus.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Wurde die Ausgabe der Zeitschrift »CAMPUS« hier schon verlinkt? Hier ist jedenfalls die PDF-Datei mit dem Artikel. Auf den Seiten 22 und 23 wird eine lebhafte Diskussion geführt, die ich mangels Bundeswehr-Kenntnis nicht beurteilen kann. Meine eigenen Erfahrungen beschränken sich auf sehr anspruchsvolle Übungen auf Truppenübungsplätzen mit russischer Technik. Das ist mit einem Kampfeinsatz natürlich nicht vergleichbar.
Zettel hat im Artikel geschrieben:
Wenn man glaubt, die nichtextreme Variante einer politischen Haltung verbieten zu dürfen oder gar zu müssen, wenn diese auch eine extreme Variante hat, dann bleibt wenig im politischen Spektrum übrig, das nicht vom Verbot bedroht wäre.
Wenn man in der Zeitschrift der Hochschule der Bundeswehr diese beiden Seiten nicht mehr veröffentlichen darf, dann können wir die Meinungsfreiheit im Grundgesetz auch gleich abschaffen und die Truppe nach Hause schicken.
Man kann sicher darüber streiten, ob man in einer normalen Zeitung oder Zeitschrift in dieser Weise über die Verwendungsfähigkeit von Menschen im Kampfeinsatz diskutieren sollte. Es wird sicher einige Leute verletzen. Ein Pazifist wird sich abwenden, wenn er so etwas liest. Manche Feministin mag wütend aufschreien: »Frauen können alles! Herr Springer: wie können Sie es wagen, so etwas zu schreiben? Eine andere wird entgegnen: Frauen können alles, sollen sich aber vom Dienst an der Waffe fernhalten.
Das sind aber alles Meinungen von Zivilisten. In einer Zeitschrift der Uni der Bundeswehr /muss/ man kontrovers diskutieren dürfen. Kein Zivilist muss diese Zeitschrift lesen, es ist im Grunde eine Art Fachzeitschrift.
Die Bundeswehr muss alle Bürger dieses Landes schützen, auch die Pazifisten und die Feministinnen. Die Bundeswehr wird in Kampfeinsätzen im Bündnis eingesetzt. Deshalb muss eine offene und schonungslose Bilanz des Einsatzes von Frauen gezogen werden dürfen, auch und gerade unter angehenden Führungskräften.
Zitat von ZettelRechtsextreme sind es, aber katholische Konservative wie Martin Böcker und das "Institut für Staatspolitik" sind es nicht.
Bei der Bewertung des sich anbahnenden Streits stimme ich ihnen zu, lieber Zettel. Was das o.g. Institut anbelangt, habe ich einige Zweifel. Im Jahr 2002 wird es noch im Verfassungsschutzbericht des Landesamts für Verfassungsschutz des Landes Nordrhein-Westfalen erwähnt, zusammen mit der Jungen Freiheit. Im Jahr 2007 antwortet die Bundesregierung auf eine Anfrage:
Zitat von IfS Wikipedia67. Wie hat sich der Ansatz der „Neuen Rechten“ weiterentwickelt, mit Periodika wie der „Jungen Freiheit“ oder den Publikationen des „Instituts für Staatspolitik“ und im Verlag „Edition Antaios“ gezielt auch das rechts-konservative Spektrum anzusprechen? Die Bundesregierung rechnet der sog. Neuen Rechten nur Rechtsextremisten und deren Gruppierungen und Publikationen zu. Bei den in der Anfrage namentlich genannten Publikationen und publizierenden Einrichtungen sind die Voraussetzungen der §§ 3, 4 des Bundesverfassungsschutzgesetzes (BVerSchG) – das Vorliegen tatsächlicher Anhaltspunkte für ziel- und zweckgerichtete Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung – derzeit nicht gegeben. Dies schließt nicht aus, dass solche Publikationen und Einrichtungen sich selbst als Teil einer – nach anderen Kriterien definierten – sog. Neuen Rechten sehen.
In der Publikation des IfS "Meine Ehre heißt Reue"-Der Schuldstolz der Deutschen, in dem es um den Holocaust im allgemeinen und das Denkmal für die ermordeten Juden Europas im besonderen geht, heißt es:
Zitat Auch dieses freiwillige Akzeptieren der eigenen Schuld, vor allem das Vorgehen gegen Argumente, die gegen diese Schuld sprechen, hat seine Gründe. Diese sind vor allem in der sogenannten re-education zu suchen, die sich als eine erfolgreiche Form der Gehirnwäsche gezeigt hat.
Zitat Es ging also weniger um die Schaffung eines weiteren Mahnmals der Schandtaten unserer Geschichte als um die Errichtung eines zentralen, gegen die Nation selbst gerichteten Staatsheiligtums, eines »Altars der Zivilreligion«,88 der doch nichts anderes sein kann als ein »Selbstporträt seiner Schöpfer«.89, 88 Konrad Schuller: Der Tag, an dem im Bundestag in Bonn ein Nationaldenkmal in Berlin beschlossen wurde, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 26. 6. 1999. 89 György Konrád (1997–2003 Vors. der Berliner Akademie der Künste) meint hier Deutschland und Amerika.
Zitat »Die liberalste, demokratischste Verfassung nutzt wenig, wenn dem Volke Schuldgefühle eingetrichtert werden und es auf diese Weise zum zahlenden Opfer jener wird, deren an Erpressung heranreichendes Verhalten von der Regierung zum Nachteil des Volkes, dem sie zu dienen gewählt ist, respektiert wird. Darin sehe ich ein überaus verantwortungsloses Verhalten.«144 Der hier angedeutete Spalt zwischen Volk und Regierung ist, und darin besteht die kaum zu überbietende Tragik, noch nicht einmal vorhanden. Vielmehr gilt, was Arnold Gehlen 1969 formulierte: »Und zuletzt: teuflisch ist, wer das Reich der Lüge aufrichtet und andere Menschen zwingt, in ihm zu leben. [...] Er verschüttet den letzten Ausweg der Verzweiflung, die Erkenntnis, er stiftet das Reich der Verrücktheit, denn es ist Wahnsinn, sich in der Lüge einzurichten.«145 144 Dietze: Schuld und Schulden, S. 74. 145 Arnold Gehlen: Moral und Hypermoral. Eine pluralistische Ethik, Frankfurt am Main/Bonn 1969, S. 185.
Die re-education der Alliierten eine Gehirnwäsche? Das Holocaustdenkmal ein gegen die Nation gerichtetes Staatsheiligtum? Ein an Erpressung heranreichendes, von der Regierung respektiertes, Verhalten? Über den Erpresser kann man nur spekulieren, oder?
Im Kontext der obigen Äußerungen würde mich interessieren, wie (alle) meine Vorposter zur sog. Neuen Rechte stehen?
Edit: Nachdem mir Erling Plaethe kurz zu vor kam, bezieht sich das "(alle)" natürlich nicht auf ihn, sondern seine Vorposter. Sein Post darf den werten Herren aber als Denkanstoß dienen.
Buch der Richter 12: Bist du ein Ephraimiter? Wenn er dann antwortete: Nein! hießen sie ihn sprechen: Schiboleth; so sprach er Siboleth und konnte es nicht recht reden; alsdann griffen sie ihn schlugen ihn an den Furten des Jordans, daß zu der Zeit von Ephraim fielen zweiundvierzigtausend.
Mit freundlichem Gruß
-- „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann
Zitat von tobiwan2kIm Kontext der obigen Äußerungen würde mich interessieren, wie (alle) meine Vorposter zur sog. Neuen Rechte stehen?
Edit: Nachdem mir Erling Plaethe kurz zu vor kam, bezieht sich das "(alle)" natürlich nicht auf ihn, sondern seine Vorposter. Sein Post darf den werten Herren aber als Denkanstoß dienen.(…)
Ohne den Artikel von Erling Plaethe vorher gelesen zu haben: wie soll man diese Frage in wenigen Zeilen beantworten?
Im zivilisierten demokratischen Wettbewerb sollen Meinungen vertreten werden. Eine »Neue Rechte« (Partei) hat auf absehbare Zeit keine Chance, ins Parlament oder in eine Regierungskoalition zu kommen. Eine »Neue Linke« hat schon eher eine Chance auf Machtbeteiligung. Beide sollten unbedingt ihre Meinungen sagen dürfen, solange sie nicht gegen die Verfassung verstoßen. Mich interessieren aber momentan eher die Ziele der Grünen und der SPD, weil sie uns ja eventuell nach der nächsten Wahl regieren werden.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich noch nie eine »Junge Freiheit« gekauft oder als Printausgabe gelesen habe. Wenn im Netz mal ein Artikel heiß diskutiert wurde, fand sich meist ein PDF oder eine Webseite, um sich eine Meinung bilden zu können. Aber auch das war sehr selten. Ich bin froh, wenn ich an Werktagen die Zeit finde, die »F.A.Z.« zu lesen, selbst dabei muss ich schon Abstriche machen.
Nun trotzdem noch eine Gegenfrage: Was haben die beiden Seiten aus der Zeitschrift denn bitte mit der »Neuen Rechten« zu tun?
Die eigentlich relevante Seite in dem Heft trägt die Nummer 27. Die Anzeige des Instituts für Staatspolitik, der think tank der Neuen Rechte wenn man so will. Der umstrittene Chefredakteur Böckler ist Autor der Instituts-Zeitschrift Sezession. Zettel stellt ihn und das Institut als katholische Konservative dar und da reißt es mich. Da hat er Strauss Worte, dass rechts von der CSU nur die Wand sei, sehr genau dem Wortlaut nach ausgelegt.
Zitat von tobiwan2kIm Kontext der obigen Äußerungen würde mich interessieren, wie (alle) meine Vorposter zur sog. Neuen Rechte stehen?
Ich weiß nicht genau, lieber tobiwan2k, was die "Neue Rechte" ist oder sein soll. Ich weiß allerdings, daß ich nicht dazugehöre, weil Liberalismus, auch und gerade in seiner konservativen Variante, weder neu noch rechts ist.
Allgemein aber kann ich Ihnen eine einfache Antwort geben: Wer das Grundgesetz und damit diesen Staat bejaht, der mag mein politischer Gegner sein; ob nun links oder rechts von mir. Aber er ist nicht mein politischer Feind. Er hat jedes Recht darauf, sich frei zu äußern und weder "beobachtet" noch mit Verboten überzogen zu werden.
Wer diesen demokratischen Rechtsstaat ablehnt, der ist mein politischer Feind. Dabei spielt es für mich wiederum keine Rolle, ob er diesen Staat von links oder von rechts aus bekämpft.
Die Unterschiede sind ohnehin minimal. Die Politkriminellen links und rechts unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Haartracht und in der Oberbekleidung, die sie bevorzugen.
Na, dann informieren Sie sich doch über die "Neue Rechte" bevor Sie sie in Schutz nehmen. Für mich trifft auf diese Strömung eher zweitere Unterscheidung Ihrer Antwort zu.
PS: Die Unterscheidung nach dem Aussehen ist, außer bei den unterbelichteten Hitler-Doubles, kaum noch möglich. Der gewalttätige Block der Rechtsextremen ist von dem Schwarzen Block der Linksextremen optisch kaum noch zu unterscheiden. Selbst das Palästinensertuch hat groteskerweise seinen Weg gefunden.
"Sezession", das wenn ich das richtig sehe, publizistische Organ des IfS hat einen recht ausführlichen Internetauftritt auf dem regelmäßig Artikel erscheinen, u.a. natürlich auch zu diesem Thema: http://www.sezession.de Ich kann jedem, der sich ein Urteil bilden möchte nur empfehlen dort mal ein wenig zu lesen. Ich persönlich schaue dort gelegentlich drüber, manchmal sind interessante Anstöße dabei, das meiste ist mir(ähnlich wie die "Junge Freiheit") "zu einseitig" und "zu konservativ". Aber das ist nur mein persönliches Empfinden, auch wenn es zumeist nicht meine Meinung ist, so würde ich als Liberaler stets dafür eintreten, dass die Meinungsfreiheit dieser Menschen gewahrt wird.
Zitat von tobiwan2kDer gewalttätige Block der Rechtsextremen ist von dem Schwarzen Block der Linksextremen optisch kaum noch zu unterscheiden.
Das ist doch prima; Sozialisten sind Sozialisten und – ob nun national oder international – damit Feinde jeglichen zivilisierten Zusammenlebens.
Zitat von tobiwan2kSelbst das Palästinensertuch hat groteskerweise seinen Weg gefunden.
Das ist nur folgerichtig; Sind „die Palästinenser“ denn nicht „rechts“, da extrem nationalistisch; Wohl deswegen werden sie von „den Linken“ über die Maßen unterstützt.
Überhaupt: Diese Links-Rechts-Einteilung gibt die Realität völlig unzureichend wieder. Oder wie wir Elektriker zu sagen pflegen: Rot ist schwarz, und plus ist minus
Mit freundlichem Gruß
-- „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann
Zitat von isildurhttp://www.sezession.de Ich kann jedem, der sich ein Urteil bilden möchte nur empfehlen dort mal ein wenig zu lesen. Ich persönlich schaue dort gelegentlich drüber, manchmal sind interessante Anstöße dabei, das meiste ist mir(ähnlich wie die "Junge Freiheit") "zu einseitig" und "zu konservativ". Aber das ist nur mein persönliches Empfinden, auch wenn es zumeist nicht meine Meinung ist, so würde ich als Liberaler stets dafür eintreten, dass die Meinungsfreiheit dieser Menschen gewahrt wird.
Jeder vernunftbegabte Mensch wird Ihnen da zustimmen können. Ich lese dort regelmäßig, genauso, wie ich „linke“ Texte regelmäßig lese. Wie soll ich mir sonst ein Bild machen können, das der Realität möglichst nahe kommmt.
„Die Linken“ versuchen stets, mir das Leben schwer zu machen, indem sie viel herumschwurbeln, ihre Texte meinen mit Fremdwörtern interessanter erscheinen lassen. Es würde mich nicht wundern, wenn der ein oder andere seine Texte im Nachhinein mit Fremdwörtern „aufwertet“ – das hab' ich mit 16 auch gemacht .
Doch das nutzt nichts – ich lese es trotzdem.
Mit freundlichem Gruß
-- „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann
Für den Fall, dass es irgendwie untergegangen ist: Die von mir verlinkte Studie des Instituts für Staatspolitik trägt den Titel: "Meine Ehre heißt Reue". Der Wahlspruch der SS hieß: "Meine Ehre heißt Treue". Ich denke es ist legitim die Frage aufzuwerfen, ob der Unterschied eines einzigen Buchstaben, Zufall ist. Ich habe selbst in Kommentaren schon die These von Jan Fleischauer hinsichtlich eines übersteigerten Opferneids verwendet. In der Publikation des IfS wird diese These m.E. erheblich erweitert und spricht ein Kollektiv, die Nation an. Und der Opponent ist, so wie ich es verstehe ebenfalls eine Nation (oder zwei). Mich würde interessieren, wie andere hier im Forum die Publikation sehen, vielleicht relativiere ich nicht genug. Grüße Erling Plaethe http://de.wikipedia.org/wiki/Meine_Ehre_heißt_Treue
Ein ausgewiesener Kenner der Neuen Rechten und des rechten Politik-Spektrums insgesamt ist Mathias Brodkorb, SPD-Landtagsabgeordneter von Mecklenburg-Vorpommern: http://www.endstation-rechts.de
Zitat von KonsulEin ausgewiesener Kenner der Neuen Rechten und des rechten Politik-Spektrums insgesamt ist Mathias Brodkorb, SPD-Landtagsabgeordneter von Mecklenburg-Vorpommern: http://www.endstation-rechts.de
So interessant Ihre Links auch sein mögen, eine sinnvolle Antwort auf meinen Beitrag, auf den Sie sich scheinbar beziehen, vermag ich nicht zu erkennen.
Mit freundlichem Gruß
-- „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – sagt Ingeborg Bachmann
Zitat Ich denke es ist legitim die Frage aufzuwerfen, ob der Unterschied eines einzigen Buchstaben, Zufall ist.
Die Frage kann man stellen, aber die Antwort ist einfach! 1. Treue und Reue sind nun wirklich von der Bedeutung her ziemlich weit voneinander entfernt! 2. Wie ist es denn mit folgenden Beispielen aus der deutschen Sprache: Brot - Rot Not - Lot Krampf - Kampf Eber - Weber - Leber Meute - Leute - Heute Arm - Warm - Darm Teich - Deich - Weich - Reich etc. Alles Wörter die sich lediglich in einem Buchstaben unterscheiden! Nur bezogen auf die Überschrift der Studie und den Wahlspruch kann man interpretieren, daß mit der Überschrift ein Bereuen gemeint ist sich auf unbedingte (unhinterfragte) Treue eingelassen zu haben, bzw. daß die Überschrift dem Wahlspruch maximal widerspricht: diese Form der Treue führt zu Taten die zu bereuen sind!
Zitat von Erling PlaetheFür den Fall, dass es irgendwie untergegangen ist: Die von mir verlinkte Studie des Instituts für Staatspolitik trägt den Titel: "Meine Ehre heißt Reue". Der Wahlspruch der SS hieß: "Meine Ehre heißt Treue". Ich denke es ist legitim die Frage aufzuwerfen, ob der Unterschied eines einzigen Buchstaben, Zufall ist.
Dieser Titel ist sicher kein Zufall, wenn auch in einem anderen Sinne als dem, den Ihr Geraune andeutet. Das "mein" bezieht sich nicht die Haltung der Autoren, sondern polemisch-sarkastisch auf das, was diese als gesellschaftlich akzeptiertes Geschichtsbild ansehen. Es gab in der FAZ letztes Jahr übrigens einen Artikel mit einem ganz ähnlichen Titel ("Unsere Ehre hieß Reue") über die echte oder angebliche "Geschichtsbewältigung" der 68er.
Zitat von Erling PlaetheFür den Fall, dass es irgendwie untergegangen ist: Die von mir verlinkte Studie des Instituts für Staatspolitik trägt den Titel: "Meine Ehre heißt Reue". Der Wahlspruch der SS hieß: "Meine Ehre heißt Treue". Ich denke es ist legitim die Frage aufzuwerfen, ob der Unterschied eines einzigen Buchstaben, Zufall ist.
Dieser Titel ist sicher kein Zufall, wenn auch in einem anderen Sinne als dem, den Ihr Geraune andeutet. Das "mein" bezieht sich nicht die Haltung der Autoren, sondern polemisch-sarkastisch auf das, was diese als gesellschaftlich akzeptiertes Geschichtsbild ansehen. Es gab in der FAZ letztes Jahr übrigens einen Artikel mit einem ganz ähnlichen Titel ("Unsere Ehre hieß Reue") über die echte oder angebliche "Geschichtsbewältigung" der 68er.
Mein Geraune war exakt so gemeint wie sie den Titel darstellen. Die "Ehre" der SS war keine ritterliche, sie war eine Unterwerfungshaltung unter Hitler und der Ausschaltung aller humanistischen Hemmnisse die dem Vernichtungskrieg entgegengestanden hätten. Die "Ehre" bestand darin, 6 Millionen Juden zu ermorden und noch mehr wehrlose Zivilisten auf dem Weg nach Osten. Die "Autoren" sind anonym. Sie vergleichen, von mir aus polemisch-sarkastisch, was unvergleichlich ist. Wer auf diese Weise ein gesellschaftlich akzeptiertes Geschichtsbild kritisiert, hat m.E. vor allem ein Ziel: Die Relativierung der eigenen Schuld, die Deutschland überhaupt nicht nötig hat. Auf Reisen wurde mir immer wieder bestätigt, dass Deutschland hinsichtlich der Aufarbeitung seiner Geschichte als vorbildlich angesehen wird und demzufolge die Schuld der nationalsozialistischen Herrschaft international überhaupt kein Hemmnis darstellt. In der politischen Auseinandersetzung mit den 68ern hätte der Vergleich Anknüpfungspunkte mit der RAF. Diese aber mit einer Elite, so wie die SS eine war, zu vergleichen, läuft m.E. ebenfalls ins Leere. Was bleibt, ist eine für mich unerträgliche Relativierung, die extremistisch ist. Ich habe diese Studie jetzt ein zweites mal gelesen und bin eher bestärkt worden. Da ich selbst kein Konservativer bin und es mir fern liegt anderen vorzuschreiben was sie für extremistisch halten sollten, stelle ich fest, dazugelernt zu haben wie weit konservative Ansichten reichen können.
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