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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 1.249 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

29.08.2011 00:47
Marginalie: Googles Goethe Antworten

Auf Googles seltsam verfremdeten Goethe habe ich schon gestern hier im Forum kurz aufmerksam gemacht. Jetzt dazu eine kleine Marginalie.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

29.08.2011 01:09
#2 RE: Marginalie: Googles Goethe Antworten

Dass Amis überhaupt Goethe kennen, ist lobenswert genug. Da kann man über den Rest hinwegsehen. "Irgendwas mit Deutschland" wird der zuständige Redakteuer gefordert haben. Seien wir froh, dass dieser merkwürdige Goethe, den ich zunächst übrigens eher für Schiller hielt, keinen gehörnten Helm trug.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

29.08.2011 05:19
#3 RE: Marginalie: Googles Goethe Antworten

Zitat von Rayson
Dass Amis überhaupt Goethe kennen, ist lobenswert genug.

Oh, lieber Rayson, die amerikanische Germanistik ist, soweit ich das beurteilen kann, exzellent. Und im Volk dürfte Goethes Werk so bekannt sein wie bei uns, sagen wir, das von Poe oder Longfellow. Soweit ich das beurteilen kann, ist der Durchschnittsamerikaner keineswegs ungebildeter als der durchschnittliche Deutsche.

Zitat von Rayson
Seien wir froh, dass dieser merkwürdige Goethe, den ich zunächst übrigens eher für Schiller hielt, keinen gehörnten Helm trug.

*lol* Ja, in diese Richtung geht die Visualisierung schon.

Dieser Goethe ist deshalb eine so schiefe Darstellung, weil der Haartracht des jungen Goethe das Gesicht eines Mannes mittleren Alters beigesellt ist. Es könnte deshalb sein, daß der Grafiker diese relativ bekannte Silhouette als Vorlage verwendet hat.

Herzlich, Zettel

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

29.08.2011 10:48
#4 RE: Marginalie: Googles Goethe Antworten

Zitat von Zettel
Und im Volk dürfte Goethes Werk so bekannt sein wie bei uns, sagen wir, das von Poe oder Longfellow. Soweit ich das beurteilen kann, ist der Durchschnittsamerikaner keineswegs ungebildeter als der durchschnittliche Deutsche.



Was heißt schon "gebildet"? Das unterscheidet sich eben von Land zu Land in dem, was dazu gehört.

Allerdings weiß nach meinem Dafürhalten der Durchschnittsamerikaner viel weniger über die Welt außerhalb seiner Stadt, seines Staates oder gar der USA, als der Durchschnittseuropäer, weil die Medien außerhalb der Nachrichtenkanäle auch so gut wie gar nicht über sie berichten. Das ist eben auch eine Sache von Geschichte sowie Größe und Lage des Landes. Wer in Europa 1.000 km in eine Richtung fährt, passiert mindestens eine Staatsgrenze. Wer das in den USA tut, ist vielleicht noch nicht einmal aus Texas herausgekommen.

Das hat aber mit Goethe nichts zu tun. Man ist ja hier wie da zufrieden, wenn die Leute wenigstens Dichter ihres eigenen Sprachraums kennen. Und Shakespeare

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Florian Offline



Beiträge: 3.171

29.08.2011 11:26
#5 RE: Marginalie: Googles Goethe Antworten

Ich finde diese Google-Doodles sehr bemerkenswert.

Aus 2 Gründen:

Erstens:
Google ignoriert damit eine goldene Regel des Marketings.
Es ist eigentlich absoluter Marketing-Common Sense, das eigene Logo nicht zu verfremden.
Jedes größere Unternehmen hat ganz penible Design-Standards, an die man sich eisern hält.
Nie käme z.B. IKEA auf die Idee, das eigene Logo statt in Gelb auf einmal in Rot zu verwenden. Oder gar eine andere Schrifttype.
Selbst minimale Veränderungen sind sehr selten und werden mit großem Aufwand umgesetzt. Ich kann mich z.B. an eine Debatte darüber erinnern, als sich vor über 10 Jahren die Deutsche Bahn ein neues Logo gab. Es war praktisch identisch mit dem alten Logo, nur die Seriphen wurden entfernt.

Es gibt daher auch KEIN Unternehmen, das mit seinem eigenen Logo herumspielen würde.

Die einzige Ausnahme ist hier eben Google.
Und lustigerweise scheint das zu funktionieren. Es stärkt eher die Marke Google im Konsumenten-Hirn, als dass es sie schwächt. Denn das Google-Logo wird so emotional auf einzigartige Weise aufgeladen.


2. Die Themen-Auswahl:
Es sind oft vollkommen abseitige Anlässe, die Google zelebriert.
"Georg Mendels 189. Geburtstag" beispielsweise.
Natürlich ist Mendel ein wichtiger Naturwissenschaftler. Aber wenn man ehrlich ist: doch eher einer aus der zweiten Reihe. Also keine globale Berühmtheit wie Einstein oder Darwin.
Und dann wird ausgerechnet sein 189. (!) Geburtstag gefeiert. Unrunder geht es ja gar nicht mehr.
Google scheint sich regelmäßig einen Spass daraus zu machen, solche eher exotischen Anlässe zum Feiern zu nehmen.
Welche Logik genau dahinter steckt weiß ich nicht.
Aber für mich persönlich verstärkt sich damit noch der symphatische Effekt, den Google damit erzielt. "20 Jahre Mauerfall" feiern, das kann schließlich jeder. Aber "Alexander Calders 113. Geburtstag" ist eine liebevolle Exzentrik. (Und ich habe gleich noch was gelernt. Denn Calder kannte ich davor gar nicht).

Colombia Online



Beiträge: 119

29.08.2011 11:38
#6 RE: Marginalie: Googles Goethe Antworten

Zitat von Florian

Es gibt daher auch KEIN Unternehmen, das mit seinem eigenen Logo herumspielen würde.



Da muss ich leider korrigierend eingreifen. Ich glaube es war bei der Fussballweltmeisterschaft in Deutschland, als Coca-Cola in der Vorrunde, zumindest in den ersten Partien ihre Bandenwerbung jeweils an die Farben der spielenden Teams anpasste. Spielte z.B. Brasilien gegen Türkei, dann war auf der einen Seite des Platzes der Coca-Cola Schriftzug grün auf gelben Hintergrund und auf der anderen Seite des Platzes rot auf weißem Hintergrund. Und zumindest bei mir und meinen Co-Zuschauern hat dies für regelmäßige Aufmerksamkeit gesorgt.

WFI Offline



Beiträge: 187

29.08.2011 13:53
#7 RE: Marginalie: Googles Goethe Antworten

Ja, wenn das Logo zu den bekanntesten Zeichen der Welt gehört kann man so etwas machen. Aber auch bei diesen Beispielen ist die Variation auf bestimmte Situationen beschränkt. Google macht das z.B. nur auf ihrer Startseite, wo es ausschließlich Nutzer sehen.

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