In der Diskussion zum Fall Murat Kurnaz geht es fast nur darum, ob der damalige Kanzeramtsminister Steinmeier Kurnaz hätte helfen können, freigelassen zu werden und nach Deutschland zu kommen.
In diesem Blog argumentiere ich, daß die Frage anders gestellt werden sollte: Hätte denn Steinmeier im deutschen Interesse gehandelt, wenn er versucht hätte, einen Türken, der der Beziehung zu Terroristen verdächtig war, nach Deutschland zu holen?
Einen Türken, dessen Ehefrau in der Türkei lebt, und dem zu helfen sein eigenes Land sich geweigert hat. Der im Haus einer Organisation in Pakistan festgenommen worden war, die seit langem Terroristen rekrutiert.
Sparrowhawk
(
Gast
)
Beiträge:
21.06.2007 07:21
#2 RE: Zettels Meckerecke: Murat Kurnaz und die Pflichten eines deutschen Ministers
Steinmeier hätte höchstens den Türken bescheid geben müssen, daß die Amis einen von ihnen in Guantanamo haben. Schließlich sind wir nicht für jeden Hanswurst zuständig, der irgendwo einsitzt, und für ausländische Islamisten schonmal gar nicht.
Wo das Außenministerium hätte aktiv werden müssen, war der Todesfall eines deutschen Studenten in China Ende letzten Jahres. Aber da wird dann lieber gekuscht. Das Nichtstun in diesem Fall ist blamabel und ein Rücktrittsgrund.
Aktuelle Ergänzung: Es scheint, daß sich etwas zusammenbraut.
Ein Anschlag auch in Deutschland ist offenbar so wahrscheinlich wie noch nie. Und es gibt Hinweise darauf, daß deutsche Extremisten an den Vorbereitungen beteiligt sind.
Man kann nur hoffen, daß es den Sicherheitsbehörden gelingt, das zu verhindern. Wenn nicht, dann werden vielleicht manche den Fall Kurnaz in einem anderen Licht sehen.
Das war wohl bedauerlicherweise nur eine Frage der Zeit. Nachdem wir mit Glück an einer Katastrophe vorbeigeschrammt sind (Die Bombe in der Bahn in Westfalen), war kaum anzunehmen, daß der Spuk nun vorbei sei. Daß es ein beachtliches Reservoir von unintegrierten Enttäuschten gibt, die den Islam als Egostütze benötigen, bezweifelt niemend, der gelegentlich den berliner Polizeibericht verfolgt. Daß in dieem Reservoir radikale Menschenfischer unterwegs sind belegt die Geschichte der londoner Anschläge. Das läßt nichts Gutes ahnen. Ich würde nur gerne im Innenministerium Mäuschen spielen, auch um herauszubekommen, warum ein so besonnener Mann wie Schäuble nach so drastischen Maßnahmen ruft. Ihm ist ja schon so einiges Psychologisches angedichtet worden, das der Paranoia nahekam, aber so recht glauben kann ich das nicht.
Zitat von Thomas PauliDas war wohl bedauerlicherweise nur eine Frage der Zeit. Nachdem wir mit Glück an einer Katastrophe vorbeigeschrammt sind (Die Bombe in der Bahn in Westfalen), war kaum anzunehmen, daß der Spuk nun vorbei sei.
Aber seltsamerweise scheinen viele das zu denken. Ströbele ist ja leider kein Außenseiter, sondern er artikuliert eine weitverbreitete Einstellung: Alles nicht so schlimm, da wird nur vom Staat Panikmache betrieben.
Und immer, wenn es "dem Staat", dh den Diensten, der Polizei, den zuständigen Ministerien, gelungen ist, einen Anschlag im Vorfeld zu vereiteln, tönen Ströbele und Genossen: Da siehts man's mal wieder - es war nichts dran gewesen.
In Antwort auf:Daß es ein beachtliches Reservoir von unintegrierten Enttäuschten gibt, die den Islam als Egostütze benötigen, bezweifelt niemend, der gelegentlich den berliner Polizeibericht verfolgt. Daß in diesem Reservoir radikale Menschenfischer unterwegs sind belegt die Geschichte der londoner Anschläge. Das läßt nichts Gutes ahnen.
Ich fürchte, daß nach einem Anschlag in Deutschland die Stimmung radikal umschlagen wird. Dieses ganze Kuschel-Verhältnis zu den Moslems, das unter Rotgrün gepflegt wurde, war ja verlogen. Und wenn jetzt was passiert, dann könnten leicht die Rechtsextremen Zulauf kriegen, die das "immer schon gesagt" haben, daß man mit dem Islam nicht leben kann.
Anders gesagt: Man hat den Islamismus verharmlost und damit die Islamisten in die Nähe der friedlichen Moslems gerückt, die bei uns leben. Wenn jetzt der Islamismus bei uns zuschlagen sollte, dann werden sich viele daran erinnern und die friedlichen Moslems in die Nähe des Islamismus rücken.
Es wird dringend Zeit, daß die in Deutschland lebenden Moslems sich aktiv am Kampf gegen den Islamismus beteiligen. So, wie das in den USA sehr massiv und in GB und Frankreich immerhin einigermaßen geschieht.
In Antwort auf:Ich würde nur gerne im Innenministerium Mäuschen spielen, auch um herauszubekommen, warum ein so besonnener Mann wie Schäuble nach so drastischen Maßnahmen ruft. Ihm ist ja schon so einiges Psychologisches angedichtet worden, das der Paranoia nahekam, aber so recht glauben kann ich das nicht.
Ich habe von Schäuble eine außerordentlich hohe Meinung, intellektuell und vor allem auch charakterlich. Ich bin überzeugt, daß er nicht leichtfertig daherredet.
Wie er mit seiner Behinderung umgeht, das hat meine Hochachtung noch gesteigert.
Herzlich, Zettel
PS: Ich freue mich über den Avatar!
Sparrowhawk
(
Gast
)
Beiträge:
23.06.2007 18:21
#7 RE: Zettels Meckerecke: Murat Kurnaz und die Pflichten eines deutschen Ministers
"Und immer, wenn es "dem Staat", dh den Diensten, der Polizei, den zuständigen Ministerien, gelungen ist, einen Anschlag im Vorfeld zu vereiteln, tönen Ströbele und Genossen: Da siehts man's mal wieder - es war nichts dran gewesen."
Bei sowas kann man eigenlitch immer nur wieder sagen... so eine Bombe müsste mal in Ströbeles Keller hochgehen, vielleicht wird er auf seine alten Tage ja dann doch noch ein wenig vernünftog... obwohl das von diesem Dummschwätzer zu viel erwartet wäre...
Zitat von Sparrowhawk"Und immer, wenn es "dem Staat", dh den Diensten, der Polizei, den zuständigen Ministerien, gelungen ist, einen Anschlag im Vorfeld zu vereiteln, tönen Ströbele und Genossen: Da siehts man's mal wieder - es war nichts dran gewesen." Bei sowas kann man eigenlitch immer nur wieder sagen... so eine Bombe müsste mal in Ströbeles Keller hochgehen, vielleicht wird er auf seine alten Tage ja dann doch noch ein wenig vernünftog... obwohl das von diesem Dummschwätzer zu viel erwartet wäre...
Naja, naja, lieber Sparrowhawk - da fehlte das Zwinker-Smilie, nicht wahr?
Aber im Ernst: Wir können alle ja nur hoffen, daß die Dienste mit der jetzigen Gefahr fertigwerden. Und natürlich muß man dafür in Kauf nehmen, daß Ströbele wieder behauptet, es habe gar keine Gefahr gegeben.
Er hat in einer Demokratie das Recht dazu, und ihm ist, wie jedem Bürger, zu wünschen, daß er nicht Opfer von Verbrechern wird.
Herzlich, Zettel
Sparrowhawk
(
Gast
)
Beiträge:
23.06.2007 19:42
#9 RE: Zettels Meckerecke: Murat Kurnaz und die Pflichten eines deutschen Ministers
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.