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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 15 Antworten
und wurde 2.907 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.12.2011 17:49
De mortuis nil nisi bene? Nicht bei einem skrupellosen Diktator Antworten

Zum Tod von Kim Jong-il habe ich einen Artikel aus dem Jahr 2009 überarbeitet und aktualisiert.

Fellsen Offline



Beiträge: 28

19.12.2011 18:13
#2 RE: De mortuis nil nisi bene? Nicht bei einem skrupellosen Diktator Antworten

Sehr interessant zu diesem Thema ist auch diese Website: http://freekorea.us/camps/

RichardT Offline




Beiträge: 287

19.12.2011 21:21
#3 RE: De mortuis nil nisi bene? Spiegel Online schon. Antworten

Zitat
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-76457.html




ich weiß nicht ob der Link funktioniert, aber auf SPON ist heute eine Photostrecke mit Bildern aus Nordkorea zu sehen.

GULAGS finden dabei nicht statt, etwas menschenleer das Land aber eigentlich geht's den Leuten gut. Halt ein Kommunistisches Paradies.

Jeder darf drüber denken was er will, ich finds widerlich und eine Frechheit gegenüber den Menschen in Nordkorea.

Aber das Prinzip ist ja bekannt, die DDR gabs ja auch zweimal, real und in der Darstellung in westdeutschen linken Medien.

Leute wie Löwenthal die die Realität darstellten waren Kalte Krieger und Revanchisten.

Genauso wie man sich heute noch über Präsident Bush ereifert wegen seiner " Achse des Bösen". Die Million Menschen die Kim verhungern ließ empören unsere Journalisten weit weniger.

Kommunismus ist halt was Gutes und verlangt Opfer. Vor allem von den Anderen!

vivendi Offline



Beiträge: 663

20.12.2011 00:18
#4 RE: De mortuis nil nisi bene? Nicht bei einem skrupellosen Diktator Antworten

Was mich bewegt: Was motiviert solche Führer, ein Land auf diese Weise zu "beherrschen", Menschen so zu quälen und zu misshandeln?

Weshalb andere Menschen, bis zu den untersten Chargen, ihren lieben Führer dabei anscheinend willig unterstützen und ihm willfährig sind, scheint klar zu sein; die DDR lässt grüssen. In einer ersten Phase scheint es ihre einzige Möglichkeit zu sein, zu Privilegien zu kommen wie Unterkunft, anständige Kleidung (Uniform) und annähernd ausreichende Nahrung. Wenn sie einmal im System integriert sind, werden sie von der Angst getrieben, nicht nur die Privilegien sondern ihr Leben zu verlieren. Unter diesem Umständen werden sie zu Hyänen, denen keine Drecksarbeit zu dreckig ist: wenn ich dich nicht quäle, vergewaltige, erniedrige, umbringe, werde ich umgebracht.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.12.2011 03:55
#5 RE: De mortuis nil nisi bene? Spiegel Online schon. Antworten

Zitat von RichardT

Zitat
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-76457.html

ich weiß nicht ob der Link funktioniert, aber auf SPON ist heute eine Photostrecke mit Bildern aus Nordkorea zu sehen.


Danke für diesen Hinweis!

Ja, diese Bilder sind wirklich grotesk. Sie haben nicht nur den Informationswert null, sondern sozusagen einen negativen Informationswert: Sie desinformieren.

Aber das ist ja nichts Neues im Kommunismus. Es gibt nur zwei Dinge, die im Kommunismus besser funktionieren als in jedem anderen System: Die Propaganda nach außen und die Kontrolle "unserer Menschen" im Inneren.

Im Inneren funktioniert die Propaganda nicht; denn jeder erfährt ja täglich, daß sie gelogen ist. Aber für die Außendarstellung des Kommunismus war schon unter Lenin Propaganda von unschätzbarem Wert. Ähnliche Bilder wie jetzt die aus Nordkorea gingen damals um die Welt.

Warum fallen so viele Menschen darauf herein? Mundus vult decipitur. Gerade Intellektuelle, die sich so viel auf ihren kritischen Verstand zugutehalten, fallen leicht auf Propaganda herein, wenn sie ihren Vorurteilen entgegenkommt. Siehe Über das schöne Leben unter der Hamas. Nebst einer Anmerkung zum Revolutionstourismus; ZR vom 22. 6. 2007.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.12.2011 04:04
#6 RE: De mortuis nil nisi bene? Nicht bei einem skrupellosen Diktator Antworten

Zitat von vivendi
Was mich bewegt: Was motiviert solche Führer, ein Land auf diese Weise zu "beherrschen", Menschen so zu quälen und zu misshandeln?

Herrschsucht, Sadismus, Eitelkeit, Überheblichkeit, Cäsarenwahn

Absolute Macht zu haben, nachgerade wie ein Gott verehrt zu werden - das ist für solche Menschen das Äußerste an Lust. Dazu kommt höchste Lust in jeder anderen denkbaren weiteren Sphäre: Sie wohnen luxuriös; bekommen die schönsten Mädchen zugeführt, wann immer sie wollen; essen die feinsten Speisen. Es sind Menschen, die in Genüssen schwelgen.

Das Quälen und Mißhandeln hat, soweit ich das beurteilen kann, eine doppelte Funktion: Erstens sind Herrscher dieses Typs ausnahmslos Sadisten. Von Stalin und Saddam Hussein ist es überliefert, wie sie es genossen, wenn Menschen vor ihnen um ihr Leben zitterten. Zweitens ist die Grausamkeit seit Jahrtausenden nicht nur ein Mittel, sondern auch ein Zeichen der Herrschaft vor allem im Orient. Wer nicht grausam ist, der gilt als schwach.

Herzlich, Zettel

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

20.12.2011 08:33
#7 RE: De mortuis nil nisi bene? Spiegel Online schon. Antworten

Zitat von Zettel
Mundus vult decipitur.


Decipi, werter Zettel, decipi! Infinitiv des Passiv!

--
Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.12.2011 08:49
#8 RE: De mortuis nil nisi bene? Spiegel Online schon. Antworten

Zitat von Gorgasal

Zitat von Zettel
Mundus vult decipitur.


Decipi, werter Zettel, decipi! Infinitiv des Passiv!


Stimmt.

Also @ Gorgasal: Sciens non fraudatur.

Und leider @ Zettel: Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime.

Herzlich, Zettel

jana Offline




Beiträge: 348

20.12.2011 11:40
#9 RE: De mortuis nil nisi bene? Nicht bei einem skrupellosen Diktator Antworten

Lieber Zettel,

wie Sie schon evtl. mitbekommen haben, steht es um meine Zeitkapazitäten nicht zum Besten. Jetzt muss ich mich hier aber doch kurz melden, weil die deutschen Medien zu einem Skandal - meines Wissens - schweigen:

Aus dem unten verlinkten Artikel (von gestern, 19.12.) geht hervor, dass der Kreml zum Tod von Vaclav Havel schweigt, gegenüber Nordkorea aber kondoliert.

http://www.lidovky.cz/severokorejcum-kre...n_zahranici_mtr

Zitat
Die Oberhäupter vieler Staaten haben ihr Beileid bekundet, aber der russische Premier Wladimir Putin und Präsident Dmitri Medwedew haben auf Havels Tod nicht reagiert

, schrieb heute der Petersburger Server Newa 24.

Es wird auch daran erinnert, dass gerade Havel am eindrücklichsten dazu beigetragen hat, dass der russische Premier dieses Jahr nicht die deutsche Auszeichnung Quadriga bekommen hat ...

... Mir fällt zu dem Verhalten Kremls natürlich Vieles ein, aber ich lasse das hier jetzt so kommentarlos stehen, zumal schon wieder das Telefon/die Pflicht klingelt. ;-)

Viele Grüße an alle VL- & RL-Freunde,
Jana

Popeye Offline



Beiträge: 207

20.12.2011 11:44
#10 RE: De mortuis nil nisi bene? Spiegel Online schon. Antworten

Zitat von RichardT

Zitat
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-76457.html




ich weiß nicht ob der Link funktioniert, aber auf SPON ist heute eine Photostrecke mit Bildern aus Nordkorea zu sehen.

GULAGS finden dabei nicht statt, etwas menschenleer das Land aber eigentlich geht's den Leuten gut. Halt ein Kommunistisches Paradies.

Jeder darf drüber denken was er will, ich finds widerlich und eine Frechheit gegenüber den Menschen in Nordkorea.

Aber das Prinzip ist ja bekannt, die DDR gabs ja auch zweimal, real und in der Darstellung in westdeutschen linken Medien.

Leute wie Löwenthal die die Realität darstellten waren Kalte Krieger und Revanchisten.

Genauso wie man sich heute noch über Präsident Bush ereifert wegen seiner " Achse des Bösen". Die Million Menschen die Kim verhungern ließ empören unsere Journalisten weit weniger.

Kommunismus ist halt was Gutes und verlangt Opfer. Vor allem von den Anderen!




Die Einleitung zur Fotostrecke ist ja auch der Hammer!

Zitat
Meist dringen aus Nordkorea nur Propagandafotos nach außen. Pressefotos - wenn sie überhaupt geschossen werden dürfen - unterliegen normalerweise strengen Regeln. Jean H. Lee, Bürochef der Nachrichtenagentur Associated Press in Seoul, und David Guttenfelder, AP-Fotograf, gehören zu den ersten westlichen Journalisten, denen freier Zugang in die Hauptstadt Pjöngjang gewährt wurde. Sie durften sich in einem Tross einheimischer Journalisten bewegen - ohne die Kontrolle von Regierungsmitgliedern. Ihre Bilder aus dem Frühjahr 2011 lieferten bislang ungesehene Einblicke und dokumentieren den Alltag unter Diktatoren. Dieses Foto zeigt ein Mädchen, das in einer Grundschule der Hauptstadt Klavier spielt.



Potemkin lässt grüßen!

WFI Offline



Beiträge: 187

20.12.2011 12:37
#11 RE: De mortuis nil nisi bene? Spiegel Online schon. Antworten

Zitat
Ja, diese Bilder sind wirklich grotesk. Sie haben nicht nur den Informationswert null, sondern sozusagen einen negativen Informationswert: Sie desinformieren.



Das trifft noch viel mehr auf diesen CNN Report zu. Sie finden ihn als letztes eingebundenes Video auf dieser Seite:

http://pjmedia.com/eddriscoll/2011/12/18...m-jong-is-dead/

Damit kann man also bei CNN (und anderswo) Karriere machen. Laut CNN hat die Reporterin koreanische Eltern
[ http://edition.cnn.com/CNN/anchors_reporters/cho.alina.html ] aber ausschlaggebender ist wohl ihre Vergangenheit als Cheerleader.

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

20.12.2011 13:13
#12 RE: De mortuis nil nisi bene? Spiegel Online schon. Antworten

Ilgendwo zwischen Tulmstlaße und Wittenbelgplatz...

Im Ernst, das sind genau dieselben U-Bahn-Wagen wie in Berlin, nur die Fahrgäste sind hier schräger, obwohl...

Herzlich, Thomas

FAB. Offline



Beiträge: 523

20.12.2011 14:14
#13 RE: De mortuis nil nisi bene? Spiegel Online schon. Antworten

Das ist ein Berliner U-Bahn-Wagen. Unschwer zu erkennen an den zerkratzten Scheiben. Ich glaube kaum, daß in Nordkorea es jemand wagen würde, sich dergestalt am Volkseigentum zu vergehen.

____________________________________________________
"I want my republic back!"

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

20.12.2011 14:22
#14 RE: De mortuis nil nisi bene? Spiegel Online schon. Antworten

Zitat von FAB.
Das ist ein Berliner U-Bahn-Wagen. Unschwer zu erkennen an den zerkratzten Scheiben.


Stimmt:

Zitat von Wikipedia
Seit 1998 verwendet die Pjöngjanger U-Bahn ehemalige Züge der Berliner U-Bahn. Es gibt zwei verschiedene Typen von Zügen:

GI („Gisela“), Züge aus dem ehemaligen Ost-Berlin, Kleinprofil, hergestellt zwischen 1978 und 1982. 60 Doppeltriebwagen.
D („Dora“), Züge aus dem ehemaligen West-Berlin, Großprofil, hergestellt zwischen 1957 und 1965. 108 Doppeltriebwagen.

Die Züge erhielten eine neue rot/cremefarbene Lackierung, alle Werbeanzeigen wurden entfernt. In den Wagen sind Porträts der Führer Kim Il-sung und Kim Jong-il aufgehängt.

--
Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito

Florian Offline



Beiträge: 3.136

20.12.2011 22:43
#15 RE: De mortuis nil nisi bene? Nicht bei einem skrupellosen Diktator Antworten

Ich habe kürzlich ein interessantes Buch über Nordkorea gelesen: "Nothing to envy".

Es ist eine Zusammenstellung von Interviews, die mit Menschen geführt wurden, die aus Nordkorea fliehen konnten.
Sehr interessant und sehr erschütternd. Wirklich lesenswert.

Dort wurde auch erzählt, was beim Tod von Kim Il-Sung in Nordkorea los war.
Die Interviewten (immerhin Leute, die aus Nord-Korea geflohen sind!!!) schilderten, wie sie an diesem Tag voller Trauer und vollkommen am Boden zerstört waren.
Eine unwiderstehliche Mischung aus perfekter lebenslanger Gehirnwäsche und traditionellem koreanischen Vaterkult.

Man darf also davon ausgehen, dass die aktuellen Bilder von Trauernden in Nordkorea nicht gestellt sind. Die sind echt! - Und das ist ja eigentlich fast noch tragischer. Diese Leute wurden ihr Leben lang so manipuliert, dass für sie der Tod ihres Kerkermeister die größte Seelenqual bedeutet!

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

21.12.2011 09:14
#16 RE: De mortuis nil nisi bene? Nicht bei einem skrupellosen Diktator Antworten

Zitat
Die Interviewten (immerhin Leute, die aus Nord-Korea geflohen sind!!!) schilderten, wie sie an diesem Tag voller Trauer und vollkommen am Boden zerstört waren.


Lieber Florian,

solche Szenen hat es doch auch zu Stalins Tod im Ostblock gegeben. Offenbar wird der Führerkult von Teilen der Bevölkerung wirklich verinnerlicht.

Herzlich, Thomas

 Sprung  



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