Das verwundert nicht. Bei jedem Neu-SEDler ist es nicht verwunderlich, wenn herauskommt, dass sie Stasi-Kontakte hatten.
Erstaunlich auch: Er sagt, das Interview sei für ihn "nicht ganz ohne" gewesen. Dabei hat er doch eigentlich nur die DDR gelobt! Und dann heißt es: Die DDR war kein Unrechtsstaat. Obwohl man schon beim winzigsten Hauch von Kritik am Staat Angst haben musste, rasiert zu werden.
Besonders perfide finde ich im Interview diesen Satz:
Zitat Und was den Teil der Bürger betrifft, die für ständig ausreisen wollen, da muß bei den Entscheidungen auch an die übergroße Mehrheit und deren Interessen mitgedacht werden.
Dieser eine Satz fasst perfekt das kommunistische Rechts-Verständnis zusammen.
"Grundrechte" im demokratischen Sinne sind ja immer Rechte des Einzelnen gegen den Staat bzw. gegen die Mehrheit. Wenn nun diese Grundrechte immer gerade dann nicht gelten sollen, wenn die "Interessen der Mehrheit" betroffen sind, dann existieren sie eben überhaupt nicht.
Und was sind in diesem konkreten Fall die "Interessen der Mehrheit"? Dies kann ja wohl nur das Ausnutzen der Arbeitskraft des Einzelnen sein. Eine Versklavung des Einzelnen ist demnach also in Ordnung, solange seine Arbeitskraft in den Dienst der "Mehrheit" gestellt wird. Dass diese "Mehrheit" ihrerseits nicht nach ihrer Meinung gefragt wird, sondern siche einer kleiner Führunszirkel das Definitionsrecht darüber anmaßt, was dem Wohle der "Mehrheit" dient, ist dann natürlich noch das Sahnhehäbuchen obendrauf. Dieses "Sahnehäubchen" (auf das z.B. in der Theorie des "demokratischen Sozialismus" verzichtet wird), ändert aber nichts am totalitären Grundprinzip, nach der der Einzelne auch physisch das Eigentum der "Mehrheit" ist.
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