Nein, die FDP ist nicht "pleite", wie "Spiegel-Online" wunschträumt. Sondern zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Wochen hat Philipp Rösler alles richtig gemacht.
Aber du hast, lieber Zettel, fast (zur kongenialen Ergänzung siehe unten) alles gesagt, was aus politischer Sicht zu sagen war. Jedenfalls, so lange man es schafft, sachlich zu bleiben, was mir bei diesem Thema allerdings nicht gelingt. Nichts bringt mich so sehr auf die Palme wie selbstgerechte Heuchler und Pharisäer.
Aus arbeitsmarktpolitischer Sicht ergänzt dieser Artikel bei "Neues aus Westsibirien" deine Ausführungen: http://neues-aus-westsibirien.de/?p=247. Ich kann dieses Blog, das von einem Arbeitsmarkt-Experten betrieben wird, übrigens für solche Fragen nur wärmstens empfehlen.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von ZettelNein, die FDP ist nicht "pleite", wie "Spiegel-Online" wunschträumt. Sondern zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Wochen hat Philipp Rösler alles richtig gemacht.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch den Generalsekretär der FDP, Patrick Döring, erwähnen und seine sehr treffende Beschreibung der Piraten-Politik. In der Elefantenrunde der ARD nach der Saarland Wahl bezeichnete er diese als Tyrannei der Masse. Das Thema "Tyrannei der Mehrheit" ist nicht nur ein zutiefst liberales, sondern, wie mir scheint, ein an Aktualität ständig zunehmendes.
Zitat von Erling PlaetheIn diesem Zusammenhang möchte ich auch den Generalsekretär der FDP, Patrick Döring, erwähnen und seine sehr treffende Beschreibung der Piraten-Politik. In der Elefantenrunde der ARD nach der Saarland Wahl bezeichnete er diese als Tyrannei der Masse. Das Thema "Tyrannei der Mehrheit" ist nicht nur ein zutiefst liberales, sondern, wie mir scheint, ein an Aktualität ständig zunehmendes.
Wenn Döring es Tyrannei einer Minderheit genannt hätte, wäre er der Wahrheit näher gekommen.
Aber das eigentliche Problem der FDP liegt weder im Personal noch im Programm, sondern daß das wofür die FDP steht, bzw. womit sie identifiziert wird, nämlich Marktwirtschaft, Eigenveranwortung, ect. dermaßen aus der Mode ist.
Die FDP mit ihrem (leider viel zu schwachen) Bekenntnis zur Marktwirtschaft wird als "kapitalistisch" wahrgenommen.
Die Wertvorstellungen der Bevölkerung sehen jedoch genau gegenteilig aus:
Hier rangieren Umwelt und soziale Gerechtigkeit ganz oben auf der Skala "wünsch-dir-was". http://www.zeit.de/2010/34/Emnid-Umfrage Die Marktwirtschaft - oder wie man inzwischen vorwiegend den marxistischen Diffamierungs- und Kampfbegriff nutzt, der "Kapitalismus", wird praktisch nur noch negativ assoziiert. Umweltschädlich, sozial ungerecht, kalt, rücksichtslos, ausbeuterisch, gegen die Schwachen gerichtet, usw.
Kein Wunder. Denn Volkswirtschaft ist kein Schulfach. In wirtschaftlichen Angelegenheiten sind die Deutschen extrem bildungsfern. Das gilt ganz besonders für die Berufszunft der Journalisten der Qualitätsmedien, die ihre Rolle ohnehin nicht in der Information der Bevölkerung sehen, sondern in der Bekehrung zu ihrem eigenen Weltbild.
Die FDP kann noch ein paar "Gestrige" mobilisieren, wenn sie sich zur Marktwirtschaft bekennt. Die Medien werden sie dafür umso mehr niedermachen. Denn die Medien wollen linke Politik, weil Journalisten fast alle Anhänger linker Parteien sind.
Die Bevölkerung glaubt den Medien blind praktisch alles und ist x-beliebig manipulierbar. Exemplarisch sichtbar in der medial geschürten Atomphobie nach Fukujima oder dem Spendenwahn beim Tsunami vor ca. 10 Jahren.
Das weiß jeder Politiker, das wissen die Parteistrategen: Gegen die Medien kann man in einer Demokratie keinen Standpunkt vertreten ohne zugleich bei Wahlen unter zu gehen. Es sei denn es besteht ein sehr einges personelles Graswurzelnetzwerk das die Medienmacht umgeht und von Mund zu Mund Informationen verbreitet, oder eine attraktive Internetplattform betreibt. Die Medien sind heute die eigentliche Macht im Staat. Sie manipulieren die Bevölkerung nach Belieben, und der Politik bleibt nichts anderes übrig als die von den Medien vorgegebenen Themen und moralischen Richtlinien abzuarbeiten.
So hat auch die FDP ihren Standpunkt pro KKW´s aufgegeben, als es politischer Selbstmord gewesen wäre rational zu argumentieren. Niemand hätte das hören WOLLEN in dieser kollektiven Panikstimmung. Diesem Rauschgefühl: Ein Volk, ein Land, ein Ausstieg. Lange konnte man das nicht mehr genießen: So richtig stolz auf sich selbst zu sein als moralischer Weltelite !!! Und kein Leitmedium hätte fair dem abweichenden Standpunkt Raum eingeräumt, und tut es bis heute nicht beim Thema KKW, und anderen Schlüsselthemen.
Nun, da die FDP so weit von den Medien nach unten manipuliert wurde, daß es tiefer kaum noch geht, kann sie wieder was riskieren, weil sie sowieso nichts mehr zu verlieren hat. Aber bis auf ein paar Überbleibsel aus Zeiten vergangener Idealvorstellungen ist da kaum Mobilisierungspotential.
Und das liegt nicht an der FDP, sondern an den Wertvorstellungen der Bevölkerung, die genau diametral marktfeindlich, öko- und sozialtotalitär ausgerichtet wurden von den Medien. Schließlich haben im Saarland fast 2/3 der Wähler linksextreme Parteien gewählt. Diesen sind also die Steuern immer noch zu niedrig, die Bürokratie noch nicht umfassend genug, die verbliebenen Freiheiten immer noch zuviel, so daß sie noch mehr eingeschränkt werden sollen.
Die Deutschen wollen den totalen Versorgungsstaat, der zugleich das Individuum maximal entmündigt. Bei der Marktwirtschaft sehen sie nur die Kritikpunkte, beim totalen Versorungsstaat nur das vermeintlich Positive - nicht aber dessen ruinöse Mißstände.
Soll sich daran etwas ändern, ist es falsch, bzw. unzureichend sich in der Tagespolitik aufzureiben.
Politik macht man über die Medien. Und hier müsste die FDP investieren um ein Nachrichtenportal zu installieren, das die Propagandalügen von der bösen Marktwirtschaft mit den Fakten abgleicht, und die Politik der Linken an den Resultaten misst und nicht den Versprechungen.
Die Linken haben schon seit Lenin begriffen, daß die Medien in den Massengesellschaften der Schlüssel zur politischen Gestaltung sind. Die FDP ist so naiv, daß sie davon noch nicht einmal etwas zu ahnen scheint, bei der CDU ist es nicht anders.
Die FDP muß, bevor sie marktliberale Wohlstandspolitik machen kann, ZUERST Marktwirtschaft moralisch legitimieren. Sie muß ZUERST die Wertvorstellungen der Bevölkerung durch Aufklärungsarbeit für die Marktwirtschaft gewonnen haben - erst dann kann man wohlstandsfördernde, marktliberale Politik betreiben.
Darum ist die FDP derzeit erledigt, wie auch die CDU wenn deren Altwähler demnächst wegsterben, egal wie sehr sie sich den Grünen anbiedern. Die Wertvorstellungen der Bevölkerung sind so wie es die Medien anerziehen. Ohne mediale Unterstützung kann man den Standpunkt pro Marktwirtschaft, Frieden, Freiheit, Wohlstand, nicht vertreten, weil er diffamiert wird durch die Linken und deren nahezu totale Mediendominanz.
Zitat von 123Aber das eigentliche Problem der FDP liegt weder im Personal noch im Programm, sondern daß das wofür die FDP steht, bzw. womit sie identifiziert wird, nämlich Marktwirtschaft, Eigenveranwortung, ect. dermaßen aus der Mode ist.
Die FDP muss zum Glück keine 40% anstreben. Es reichen 5%+, die sich um Moden nicht scheren.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von 123Aber das eigentliche Problem der FDP liegt weder im Personal noch im Programm, sondern daß das wofür die FDP steht, bzw. womit sie identifiziert wird, nämlich Marktwirtschaft, Eigenveranwortung, ect. dermaßen aus der Mode ist.
Die FDP muss zum Glück keine 40% anstreben. Es reichen 5%+, die sich um Moden nicht scheren.
Mit kraftvollen 5%+ kann die FDP politisch und gesellschaftlich so einiges bewegen und Deutschland voran bringen. Als nächstes kommt vielleicht endlich die schon lange überfällige Steuerreform zum Mehrwertsteuersatz bei Currywurst?!
Zitat von LaleluMit kraftvollen 5%+ kann die FDP politisch und gesellschaftlich so einiges bewegen und Deutschland voran bringen.
Mehr gibt es nur unter Aufgabe der eigenständigen Position.
Zitat von Lalelu Als nächstes kommt vielleicht endlich die schon lange überfällige Steuerreform zum Mehrwertsteuersatz bei Currywurst?!
Die Aufhebung des Unterschieds zwischen In- und Außerhaus-Verzehr wäre in der Tat eine verdienstvolle Reform.
Bei ihrer letzten Reform haben sie dem Vernehmen nach eher einen neuen Unterschied eingeführt: den Unterschied zwischen der Besteuerung von Übernachtung und Frühstück im Hotel. Daher möchte ich lieber nicht wissen, was ihnen zur Verkomplizierung der Besteuerung in der Fastfood-Branche einfallen könnte ;-)
Calimero
(
gelöscht
)
Beiträge:
31.03.2012 00:48
#13 RE: Marginalie: Die FDP und der Fall Schlecker
Zitat von ZettelNein, die FDP ist nicht "pleite", wie "Spiegel-Online" wunschträumt. Sondern zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Wochen hat Philipp Rösler alles richtig gemacht.
Finde ich auch. Aber der Medienwirbelsturm heute dazu war nicht von schlechten Eltern. Ich weiß nicht, ob ich in der Beziehung schon eine verzerrte Wahrnehmung habe, aber was mir da so alles via Radio und Zeitungslektüre geboten wurde grenzte schon extrem an Katastrophenberichterstattung der Kategorie Fukushima.
Zitat Die FDP muss zum Glück keine 40% anstreben. Es reichen 5%+, die sich um Moden nicht scheren.
von Lalelu:
Mit kraftvollen 5%+ kann die FDP politisch und gesellschaftlich so einiges bewegen und Deutschland voran bringen. Als nächstes kommt vielleicht endlich die schon lange überfällige Steuerreform zum Mehrwertsteuersatz bei Currywurst?!
Man darf nicht gegen das argumentieren, woran die Massen nunmal glaubt. Z.B. daß "Soziales" ausschließlich gut sei. Auch wenn die Hartz-Einkommen oft deutlich über jenen aus Arbeit liegen, oder der überzogene Sozialstaat eine Vielzahl negativer Auswirkungen hat auf die Staatsfinanzen, oder die Gewöhnungs- und Abhängigkeitstendenzen bei Leistungsbegünstigten, ect.
Wenn man für Marktwirtschaft ist, muß man diese als das darstellen, was sie von der Wirkung her tatsächlich ist und ethisch von der Bevölkerung als "gut" angesehen wird: Die Grundlage für Wohlstand, also gradezu die Grundlage für den Sozialstaat, wenn dieser solide finananziert sein soll, und nicht aus permanent wachsender Neuverschuldung.
Umgekehrt bedeutet die Pseudosozialpolitik der Linksparteien tatsächliche Armut, da sie die Verschuldung ins Maßlose treibt, und somit zum Staatsbankrott führt oder in die Inflation. So oder so - es ist eine Enteignung der Sparvermögen durch systematische Entwertung plus wirtschaftlicher Depression mit Folgen wie Massenarbeitslosigkeit ect.
Die FDP könnte punkten wenn sie sich als Anwalt der Sparer ausgibt. Zugleich wird dann transparent, daß die Linksparteien die Entwertung der Sparvermögen und Altersvorsorgen betreiben. Sie könnte darstellen, daß Marktwirtschaft die Grundlage für eine angenehmes Leben unserer Kinder ist. Als Partei, die Kindern eine Zukunft gibt - so wie dies einst die Grünen für sich vereinnahmten (zu Unrecht natürlich).
Ein solcher Standpunkt ist nicht nur marktliberal - er ist vor allem auch äußerst sozial. Ich verstehe nicht, warum die FDP diese Chance nicht erkennt ?
Man könnte sich profilieren innerhalb des von den Linken vorgegebenen Wertesystems, und dennoch marktliberale, wohlstandsfördernde Politik machen.
In diesem Stil ließen sich etliche Themenfelder bearbeiten.
Natürlich käme die FDP noch viel mehr unter medialen Beschuß wenn ihre Argumentation plausibel und somit eine Gefahr für die Dominanz des Linksblocks wird. Da sich eine echte Konkurrenz z.B. zum Spiegel und Einfluß auf die GEZ-Organe nicht so ohne weiteres etablieren lässt, müsste man medial ausweichen auf das Internet.
Relativ kostengünstig könnte hier ein Nachrichtenportal entstehen, das z.B. all die Falschmeldungen rund um Fukujima sachlich darlegt. Oder zum Klimawandel, der Naturzerstörung durch Windräder, Fakten zur Kernenergienutzung auf sachlicher Ebene, negative Auswirkungen eines überzogenen Sozialstaates aufzeigt und diesen als unsozial demaskieren wo es zutrifft.
Man könnte mittels Internet den Linksblock und seine Mediendomianz erheblich unter Druck setzen und die Gutgläubigkeit der Masse insbesondere gegenüber den GEZ-Medien erschüttern.
Natürlich müsste man bereit sein zur Selbstkritik. Was der FDP negativ anhängt ist der Vorwurf der Klientelpolitik. Diese Steilvorlage für die Linken muß weg, will man mehr Einfluß haben. Also muß man sich fragen was einem wichtiger ist.
Aber vor allem braucht die FDP sowas wie gesundes Selbstbewusstsein. Man hat den Eindruck, die haben die linken Bewertungsmaßstäbe selbst verinnerlicht und schämen sich ihrer Programmatik. Dabei ist Marktliberalismus vom ERGEBNIS her die sozialste Politik, und nicht die linke Sozialpolitik - ebenfalls vom Ergebnis her gesehen.
Vielleicht will man ja wirklich nur Pöstchen und Pfründe, ein bisschen Lobbypolitik machen. Denn sonst hätte man ja eine Vision aus der man Kraft schöpfen kann. Ein Ziel vor Augen, das motiviert und Selbstvertrauen gibt.
Es ist so unendlich traurig zu sehen wie die Errungenschaften der Marktwirtschaft permanent diffamiert werden, ohne daß es auch nur den Ansatz einer Gegenrede gibt.
Nicht nur die FDP braucht eine von Grund auf angelegte Revitalisierung liberaler Überzeugungen und Visionen, das ganze Land braucht sie. Umso mehr, da der ökolinke Sozialdemokratismus mit seiner ungehemmten Schuldenmacherei als System am Ende ist, und die wahre Ursache der Krisen an den Finanzmärkten darstellt - anstatt der zum Sündenbock aufgebauten Banken und Spekulanten.
P.S. Bildungsoffensive - Volks- und Betriebswirtschaft als Standardschulfächer könnten viel leisten für die Lebenskompetenz des Einzelnen, wie auch ein Verständnis wecken für die finanziellen Machbarkeiten eines Staates. Sozialpopulisten hätten es dann etwas schwerer. Besonders wenn die solide Österreichische Schule der Ökonomie vermittelt wird.
Davon abgesehen - Bildungsoffensive kommt immer gut an.
Ihr Beitrag kommt mir etwas konfus und den eigenen Ängsten und Verschwörungstheorien zu viel Raum lassend, während die Vernunft etwas zu kurz kommt, vor. Sie beschweren sich, dass anstatt von der Marktwirtschaft, meist nur noch vom Kapitalismus, als marxistischem Diffamierungs- und Kampfbegriff, die Rede ist, der negativ besetzt sei. Da frage ich mich schon, wozu sind denn Diffamierungs- und Kampfbegriffe da, wenn nicht um zu diffamieren und im politischen Kampf benutzt zu werden. Jeder weiß das; nun ja, fast jeder.
Sie stellen die Medien als eine Art Schicksal dar, das über uns kommt und uns allen dräut, vor dem es kein Entkommen gibt, und dem die Masse (und als Teilmenge folglich auch Sie und ich) alles „blind glauben“ würde und deswegen „x-beliebig manipulierbar“ sei. Ist es nicht vielmehr so, dass sich die Masse (also auch Sie und ich und die politischen Akteure) der von den Medien betriebenen Propaganda nicht (vollständig) entziehen kann, da immer „etwas hängen“ bleibt, dass aber die grundsätzliche Einstellung, die Grundhaltung eines Menschen nicht so einfach gekippt werden kann. Ein Vegetarier wird ein Vegetarier bleiben, egal, was die Medien vermeinen unters Volk streuseln zu müssen.
Und ist es bezüglich des Niedergangs der FDP, den sie sich größtenteils selbst zuzuschreiben hat, nicht so, dass gerade ihr Meinungsumschwung in vielen Dingen, ein sich anpassen an den jeweiligen Zeitgeist, z.B. das Umschwenken nach Fukuschima, diesen Niedergang mehr als begünstigt hat. Und was die angebliche Ablehnung der Marktwirtschaft durch eine breite Mehrheit angeht, kann ich nur lachen: Jeder Schwarzarbeiter dokumentiert allein durch sein Tun, dass er (intuitiv) mehr von Marktwirtschaft versteht, als manchem lieb ist.
Und nun zur Ökologie. Auch mir ist eine intakte Umwelt lieber, sind saubere Luft und Flüsse, Abfall- und windradfreie Wälder wertvoller, als 200 Euro mehr in der Tasche. Deshalb muss ich kein Anhänger des Ökologismus sein, wo habgierige Pseudokapitalisten, die die Marktwirtschaft scheuen, wie der Teufel das Weihwasser, mit Hilfe willfähriger Politiker, von einer wohlwollenden Presse begleitet, den Bürgern das Fell über die Ohren ziehen. Den Menschen um mich herum bleibt nicht verborgen, dass die grünsozialistische Ideologie die Umwelt zerstört und Hunger über die „dritte Welt“ bringt, derweil die Protagonisten sich die Taschen füllen, fressen und Wein saufen bis zum Erbrechen oder bis der Arzt kommt.
Mit freundlichem Gruß
-- Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard
Ein Nachtrag zur Tyrannei der Mehrheit und wie die Meinung der Mehrheit durch wenige, hier Umweltverbände, mit den Mitteln der Desinformation und Angsterzeugung, gebildet wird: http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/d...uene_maennchen/
Natürlich haben Sie liebe C. recht, dass es eine Minderheit ist, die die Impulse und institutionellen Wege beschreitet um eine Mehrheit für ihre Interessen zu erzielen. Im demokratischen Willensbildungsprozess findet man, ideologiefrei betrachtet, sicher auch außerhalb der Ökologisten Beispiele für unredliche Mehrheitsbeschaffung. Im Fall der grünen Gentechnik und der Energiewende haben wir es aber nicht nur mit einfachen Mehrheiten oder absoluten zu tun, sondern mit qualifizierten. Wieso tritt das kritische, das hinterfragende Moment so sehr in den Hintergrund, dass selbst das Bundesverfassungsgericht einer gesellschaftlichen Phobie aufgrund des gesellschaftlichen Friedens eine höhere verfassungsrechtliche Relevanz zugesteht, als wissenschaftlichen Erkenntnissen? Es verbreitet keine Angst und ist demzufolge unwichtig. Es bedenkt nicht ausreichend die Sorgen und Nöte der Menschen da draußen. Relevant ist was die gefühlte Sicherheit bedroht, die soziale vor allem. Kritisches Hinterfragen eines breiten Konsens nervt die meisten nur noch als Störung der Harmonie. Die Whistleblower tun dies nicht. Sie sehen die Katastrophen vorraus und - sagen was zu tun ist. Seher und Heiler. Wer das verbindet, hat seine Kompetenz bewiesen, weil er das Unmögliche möglich erscheinen lässt, den Ausweg. Um in einer Gesellschaft voller gefühlsgeleiteter Romantiker sich Gehör verschaffen zu wollen muss also für ein Problem ein entsprechendes Bewusstsein entwickelt werden. Um die Erzeugung von Ängsten mal in eine gesellschaftstaugliche Ausdrucksweise zu übersetzen. Was auch die Befürworter der Rettungsschirme taten. Auch sie verbreiteten Angst. Vor den Folgen einer unkontrollierten Griechenlandpleite oder den Folgen des Zusammenbruchs der Eurozone. In diesem Zusammenhang kommt für die Nach-68er Generation die immer unsichere Zukunft ihrer Altersversorgung ins Spiel. Demographischer Faktor und der Aufbau riesiger Staatsschulden werden ihnen den Lebensabend zum härtesten Abschnitt ihres ansonsten sorglosesten Daseins seit Menschengedenken machen. Wie auch immer dieses Problem gelöst werden wird, am Verzicht kommt diese Generation nicht vorbei. Nur interessiert das weder die heutige Jugend noch die heutigen Pensionäre und Rentner. Diese Ängste sind begründet, die vor der Gentechnik dagegen nicht, wissenschaftlich betrachtet jedenfalls. Ob es Verdrängung ist, sich aus Ohnmacht vor unlösbar erscheinenden Problemen (die Lösung verhindert das soziale Anspruchsdenken) in die Lösung von Scheinproblemen zu flüchten oder es der Versuch ist, möglichst viele an der eigenen Misere teilhaben zu lassen ist zweitrangig. Drastisch ausgedrückt: Diese Generation hat Angst und keine Eier. Beides muss ihr nicht lange eingeredet werden, es trifft auf fruchtbaren Boden - sie haben es von Ihren Eltern so gelernt. Aber sie sind in der Mehrheit und es werden von Tag zu Tag mehr, weil sie sogar vor'm Kinderkriegen Angst hatten. edit: bzw. Vaterwerden
Ich möchte nur kurz anmerken, dass Sie in diesem Beitrag unbewusst genau das Problem der FDP angegeben haben:
Zitat Die FDP könnte punkten wenn sie sich als Anwalt der Sparer ausgibt. Zugleich wird dann transparent, daß die Linksparteien die Entwertung der Sparvermögen und Altersvorsorgen betreiben. Sie könnte darstellen, daß Marktwirtschaft die Grundlage für eine angenehmes Leben unserer Kinder ist. Als Partei, die Kindern eine Zukunft gibt - so wie dies einst die Grünen für sich vereinnahmten (zu Unrecht natürlich).
Die FDP hat sich lange Zeit als Anwalt der Sparer "ausgegeben", aber nicht so gehandelt. ESF, ESM, QE1 2 und 3 oder was es noch alles gibt, sind genau das Gegenteil von sparfreundlicher Politik.
Die FDP kann nur punkten, wenn sie als Anwalt der Sparer handelt.
Zitat von 123Die Bevölkerung glaubt den Medien blind praktisch alles und ist x-beliebig manipulierbar. Exemplarisch sichtbar in der medial geschürten Atomphobie nach Fukujima oder dem Spendenwahn beim Tsunami vor ca. 10 Jahren.
Ich bin ja nun wirklich medienkritisch, aber das halte ich doch für sehr übertrieben.
Natürlich ist es den Medien (und den Schulen) gelungen, einige Grundüberzeugungen zu implementieren. In erster Linie die Öko-Religion mit dem Anti-Atom-Kurs als Kernstück und die Staatsgläubigkeit incl. des Wahns "soziale Gerechtigkeit".
Und trotzdem ist es nicht so, daß 100% der Bevölkerung das alles blind glauben. Es gibt immer noch einen Teil der Bevölkerung, der entgegen einer konsequenten und jahrelangen Propaganda für die Kernkraft eintritt (ein Teil der noch deutlich größer ist als das FDP-Traumergebnis von 2009). Und bei der Staatsgläubigkeit mischt sie bei einer Mehrheit durchaus Skepsis rein, die je nach Sachfrage mobilisiert werden kann. Bei der Etablierung von Multi-Kulti als Denkstandard haben die Medien sich (siehe Sarazzin) nicht wirklich durchsetzen können. Am Ende ist die Realität eben doch stärker als die Fehlberichterstattung.
Und konkret bei Schlecker ist auch die Medienlandschaft gar nicht so einseitig. Natürlich gibt es den von Spiegel und SZ angeführten Mainstream mit unglaublich peinlichen Kommentaren. Aber ich habe auch überraschend viele Berichte und Kommentare mit gegenteiliger Tendenz gelesen, sogar beim Staatsfunk. Das Thema ist noch lange nicht entschieden.
Zitat von ZettelNein, die FDP ist nicht "pleite", wie "Spiegel-Online" wunschträumt. Sondern zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Wochen hat Philipp Rösler alles richtig gemacht.
Oh ja, aus freiheitlich-marktwirtschaftlicher Sicht hat er (diesmal) alles richtig gemacht.
Jedoch dürften die wenigen Hanseln, die das erkennen und anerkennen, verschwinden ggenüber der breiten Masse. Im Sinne der Staatsgläubigen, der Linken, der Transferempfänger und vor allem im Sinne unserer Medien hat er alles falsch gemacht. Genau so haben es unsere Medien auch kommuniziert, sie haben das Potential dieser "Verweigerung" für das Negativ-Image der FDP voll verwertet.
Entsprechend haben sich Kurt Beck et.al. in Talkshows und Interviews empört und erregt gezeigt, daß die FDP wieder mal eine Wohltat für die Armen verweigert hat.
Der eine oder andere Apotheker oder Arzt mag das so richtig finden und FDP wählen, aber das fällt doch nicht ins Gewicht gegen die breite Masse.
Zitat von ZettelNein, die FDP ist nicht "pleite", wie "Spiegel-Online" wunschträumt. Sondern zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Wochen hat Philipp Rösler alles richtig gemacht.
Oh ja, aus freiheitlich-marktwirtschaftlicher Sicht hat er (diesmal) alles richtig gemacht.
Jedoch dürften die wenigen Hanseln, die das erkennen und anerkennen, verschwinden ggenüber der breiten Masse.
Die "breite Masse", lieber Thanatos, soll ja auch nicht die FDP wählen.
Ich habe den Eindruck, daß die FDP-Führung endlich verstanden hat, daß die FDP nur dann erfolgreich sein kann, wenn sie sich klar von dem mehr oder weniger sozialdemkratischen Einheitskurs und Gemeinschaftschor der anderen Parteien abhebt. Das würde exakt die vielleicht zehn bis zwanzig Prozent der Wähler ansprechen, denen dieser Einheitsbrei nicht schmeckt und die im Gemeinschaftschor nicht mitsingen mögen.
Nur einer hat das noch nicht verstanden; Christian Lindner. Zu dem Interview, das vor ein paar Minuten in RP online erschienen ist, gibt es eine Eingangsfrage, die in dieser Version fehlt; sie steht aber in der Version der FDP-Pressestelle, die ich bekommen habe:
Zitat Frage: Eine Transfergesellschaft für die Schlecker-Beschäftigten ist am Widerstand der FDP gescheitert. Ihr Parteivorsitzender sagt sogar, es sei "schäbig" es überhaupt versucht zu haben.
LINDNER: Ich formuliere anders. In der Sache geht es um die Mitarbeiterinnen. Die vom Staat gestützte Transfergesellschaft wäre für sie nicht die beste Lösung gewesen, weil die Betroffenen hier nur geparkt worden wären. Solche Eingriffe haben schon bei der Holzmann-Pleite nicht funktioniert. Profitiert hätten die Banken, die einen höheren Anteil aus der Insolvenzmasse erhalten hätten. Die Bundesagentur für Arbeit geht jetzt den richtigen Weg, indem sie schnell Vermittlerteams einsetzt. Immerhin gibt es 25.000 offene Stellen im Einzelhandel.
"Profitiert hätten die Banken" - das wird von diesem FDP-Politiker als Argument gegen eine Maßnahme genannt!
Interessant auch diese Passagen aus dem Interview:
Zitat Frage: Morgen stellt die FDP die Reserveliste auf. In ihrer Partei rumort es, weil auf den vorderen Plätzen zu wenig Frauen zu finden sind...
LINDNER: Dafür bin ich sensibel. Morgen wollen wir sehen, dass Frauen genauso stark repräsentiert sind wie bei der letzten Wahl. In den nächsten Jahren müssen wir uns darum bemühen, unsere guten Frauen stärker in Verantwortung zu bringen.
Zitat Frage: Steuert der FDP unter ihrer Führung mehr auf Rot-Grün zu?
LINDNER: Wir bleiben unabhängig. Es hat ja schon punktuell eine Zusammenarbeit mit Rot-Grün gegeben, zum Beispiel beim Thema Kommunalfinanzen. Es gibt aber ganz klar rote Linien, zum Beispiel in der Bildungspolitik. Wir sind nicht bereit, eine Politik mitzumachen, die das Gymnasium benachteiligt.
Das klingt nicht, als sei Lindner gegen die Ampel. Und er ist "sensibel", was die Quote der Frauen angeht. Und er sieht es als Gegenargument an, daß etwas den Banken nützt.
Kurz: Lindner repräsentiert keine liberale Alternative zu den sozialdemokratischen Parteien, sondern allenfalls deren liberalen Flügel. Er will den Einheitsbrei, nur ein wenig anders gewürzt. Er singt im Einheitschor mit, nur in einer anderen Stimmlage.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.