Manchmal ist ein einziges Wort entlarvender als eine ganze Abhandlung; hier das Wort "pädagogisch minderwertig", das attac bei seiner Argumentation gegen die geplante Erweiterung des Freizeitparks "Phantasialand" verwendet.
Diese Meckerecke verdanke ich dem Thread, den tekstballonnetje vor einigen Tagen hier initiiert hat. Manchmal setze ich eine solche Anregung erst einmal auf meine Liste möglicher Themen, und es dauert ein wenig, bis sie sich in einem Artikel in ZR niederschlagen.
Aber oft tun sie es eben irgendwann; und ohne die vielen Anregungen und Hinweise (hier, in PMs oder per Mail) wäre ZR nicht so, wie der Blog ist. Danke dafür!
@ Zettel: Bei attac muessen ausnahmslos Genies aktiv sein: Man hat die Loesung fuer Finanzmarktprobleme inklusive der Staatsverschuldung, man kennt die Loesung fuer den Nahostkonflikt, die Klimakatastrophe und die Armut der ganzen Welt... und trotzdem bleibt noch Zeit, die Freizeitaktivitaeten der Deutschen zu planen
Da hat also die Attac Ortsgruppe (!) Brühl vor 3 Jahren ein Video mit 'Argumenten' produziert, das quasi von allen Nutzern verissen wurde und daraus entsteht nun eine Meckerecke? Es geht wohl endlich wieder aufwärts mit Deutschland.
Sind das totalitäre Tendenzen, die hier ganz offen zu Tage treten? Ich erinnere mich, dass es in Deustchland schon einmal eine Zeit gab, in der damals an anderen Adjektiven gewertete "minderwertige" Angebote aus dem öffentlichen Diskurs herausgehalten werden sollten. Es ist schon erschreckend, wie offen sich die Herrschaften von attac anmaßen, das richtige und gute Leben zu kennen, für andere zu entscheiden, was gut für sie ist und dabei noch den Schleier der moralischen Überlegenheit für sich reklamieren. Wie wäre es, attac vorzuschlagen, dass die Erweiterung dann nicht stattfindet, wenn sich attac verpflichtet, den entgangenen Nutzen zu ersetzen und darüber hinaus, die nicht geschaffenen Arbeitsplätze durch "pädagogisch wertvolle" (nicht bei attac)zu ersetzen. Aber soweit geht die Empathie bei attac wahrscheinlich nicht, dass man sich überlegt, was der Protest gegen neuen Arbeitsplätze vermutlich an ganz individuellen Schicksalen bedeutet. Egal, wie viele Arbeitsplätze geschaffen würden, eine Reihe von Leuten käme zu einem eigenfinanzierten Leben. Das führte natürlich dazu, dass es weniger Hartz IV Empfänger gäbe, um die sich attac ja so selbstlos kümmert.
Ich habe mich bereits mehrfach mit dieser Form des "Gutmenschentums" auseinandergesetzt, wobei ich angesichts der Heuchelei, aus der linken Ecke, mit der aus "natürlich überlegenen" Motiven in andere Leben interveniert wird und individuelles Wohlergehen mal eben einem Abstrakta geopfert wird, interessierten Lesern den folgenden Beitrag empfehlen möchte:
Wer sich mehr für das Konzept der "hegemonialen Moral", wie sie attac präsentiert und die identisch ist mit religiösen Heilslehren, interessiert, der sei auf diesen Beitrag verwiesen:
Zitat von grenzenlosnaivDa hat also die Attac Ortsgruppe (!) Brühl vor 3 Jahren ein Video mit 'Argumenten' produziert, das quasi von allen Nutzern verissen wurde und daraus entsteht nun eine Meckerecke?
Ja, genau, lieber grenzenlosnaiv.
Denn auch eine Ortsgruppe kann ja repräsentativ für ein Denken sein. Und wer sind denn die "Nutzer", die das Video "verrissen" haben? Mitglieder von attac?
Vielleicht ist mir das entgangen. Wenn Sie Äußerungen von Verantwortlichen von attac kennen, die sich von diesem Video distanzieren, schreiben Sie das bitte? Ich würde dann dem Artikel einen Anhang hinzufügen.
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