Der Feuilletonchef der FAZ hat an die ehemalige RAF-Terroristin Verena Becker ("Ich habe kein wirkliches Gefühl für Schuld und Reue", 29.09.2010) einen offenen Brief geschrieben. Das eigentliche Ziel eines solchen war, nach der Ankündigung von Becker am 03.05.2012 zur Sache erstmalig auszusagen, eigentlich hinfällig, aber wer weiß, vielleicht braucht manch Journalist ab und zu die Illusion, etwas bewegt zu haben, wenn sie, deren Leitmotiv in ihrem Leben das Unterschätztwerden sein soll, eine Erklärung verlesen wird, so Nils Minkmar, die " jetzt schon in die Geschichte der Bundesrepublik eingehen wird". Die Geschichte der Verena Becker dagegen ist reich an diabolischen Verwicklungen schreibt er und:
Zitat von FAZIch komme mir seltsam vor, Ihnen all dies zu schreiben, denn Sie waren ja dabei und benötigen keine Belehrung.
Zitat von FAZ Sie dürfen dort - als Einzige, mit Genehmigung des Vorsitzenden Richters - eine Wasserflasche vor sich stehen haben. Sie sind, das war mir aufgefallen, stets besonders höflich zu den Justizbeamtinnen und -beamten. Und dann, nach dem Ende eines Verhandlungstages, ziehen Sie Ihren Rollkoffer wieder über die Flure, nur wenige Schritte hinter Michael und Elisabeth Buback, den Nebenklägern, die ebenfalls Gepäck ziehen.
Tja, man kann sich richtig vorstellen wie der Journalist Ihnen noch hinterherschaut…Was für ein Leben, ihre Genossen schreiben doch auch Bücher... Nachdem die Täterin zum Opfer wurde, muss sie sich natürlich auch nicht erklären, eigentlich, weil:
Zitat von FAZAlle schweigen und tricksen. Und nun erklären Sie, etwas sagen zu wollen. Dabei sind Sie die Beschuldigte. Ihnen droht eine weitere Gefängnisstrafe, und es gehört zum Kern unseres Rechtssystems, dass eine Angeklagte nichts sagen muss, wenn sie das nicht möchte. Ich hegte aber seit dem ersten Verhandlungstag die Hoffnung, dass Sie es anders machen würden.
Genau, auch anders als beispielsweise der Verfassungsschutz.
Zitat von FAZVon der Stasi wissen wir fast alles, von ihren westlichen Kollegen immer noch nichts. Die Dienste, diese geschlossene Gesellschaft, die die offene unterhält, sind der Kern des Komplexes, der uns umtreibt.
Am Schluss das Unvermeidliche; nicht genug dass einem dieser abstruse Mörderkult aufgedrängt wird, nein, wir(!) erkennen unsere Kultur darin.
Zitat von FAZEs geht, wenn wir von Ihrem Leben, den damit verbundenen Taten und den Geheimnissen reden, um das dichte Gewebe von nationalen Geschichten, in dem wir unsere Kultur erkennen.
All die Pamphlete, all die Propaganda, was die Terroristen suchten und suchen ist eine Bühne für ihren übersteigerten Narzissmus, und immer noch, nach so langer Zeit, hat die Sensationsgier auf der Nachfrageseite nicht nachgelassen. Was für eine demütigende Bettelei.
Zitat von FAZSie hingegen haben sie noch, Ihre Geschichte, und Sie haben das Forum, sie zu erzählen. Es wäre vielleicht besser, wir hätten ein Wahrheitstribunal nach südafrikanischem Muster, wo man die Wahrheit sagen kann und dafür eine Amnestie zugesichert bekommt.
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