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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 12 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

12.05.2012 19:33
Marginalie: Kriegsgefahr im Nahen Osten Antworten

Den Artikel von Fred Kaplan habe ich mir schon bei seinem Erscheinen vor einigen Wochen für einen Beitrag in ZR notiert. Jetzt gab die gestrige Kolumne von Charles Krauthammer den Anlaß, beide Texte in ihrem Zusammenhang zu behandeln.

flobotron Offline



Beiträge: 280

13.05.2012 09:51
#2 RE: Marginalie: Kriegsgefahr im Nahen Osten Antworten

Das Obama Israel im Kriegsfall beisteht bezweifle ich. Bislang hat er doch alles in seiner Macht stehende versucht Israel Steine in den Weg zu legen und damit den Konflikt immer weiter angeheizt. Ob nun die Gescheiterte Revolution im Iran, die Forderung eines Palestinenserstaates in den Grenzen von 67 oder wie zuletzte als Obama verriet, dass Israels Angriff auf die iranischen Atomanlagen von Aserbaidschan aus erfolgen würden.
Einen schlimmeren Verbündeten kann man sich eigentlich nicht wünschen.

mfg flobotron

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.05.2012 10:17
#3 RE: Marginalie: Kriegsgefahr im Nahen Osten Antworten

Zitat von flobotron
Das Obama Israel im Kriegsfall beisteht bezweifle ich. Bislang hat er doch alles in seiner Macht stehende versucht Israel Steine in den Weg zu legen und damit den Konflikt immer weiter angeheizt. Ob nun die Gescheiterte Revolution im Iran, die Forderung eines Palestinenserstaates in den Grenzen von 67 oder wie zuletzte als Obama verriet, dass Israels Angriff auf die iranischen Atomanlagen von Aserbaidschan aus erfolgen würden.
Einen schlimmeren Verbündeten kann man sich eigentlich nicht wünschen.

Ja, so ist es leider. Was übrigens - da endet die Parallele, die Krauthammer zieht - anders ist als 1967, als in den USA Lyndon B. Johnson amtierte, ein ausgewiesener Freund Israels. (Er war damals freilich voll mit dem Vietnamkrieg befaßt; soll aber eine militärische Unterstützung Israels vorbereitet haben, falls im Sechstagekrieg eine Niederlage gedroht hätte).

Aber aus israelischer Sicht könnte es sich so darstellen: Wenn wir überhaupt eine Chance haben, daß die USA einen Schlag gegen die iranische Atomrüstung nicht blockieren, dann in der Zeit, in der Obama um seine Wiederwahl kämpfen muß.

Eine wesentliche Rolle bei den israelischen Überlegungen dürfte übrigens auch die innenpolitische Lage im Iran spielen. Dort hat gerade eine Nachwahl zur Parlamentswahl stattgefunden. Das Ergebnis ist (wie Stratfor meldet), daß es im Parlament mit 290 Sitzen jetzt nur noch 43 Anhänger Ahmadinedschads gibt; die Klerikalen haben 98 Sitze.

Herzlich, Zettel

AldiOn Offline




Beiträge: 983

14.05.2012 04:23
#4 RE: Marginalie: Kriegsgefahr im Nahen Osten Antworten

Zitat von flobotron
Das Obama Israel im Kriegsfall beisteht bezweifle ich. Bislang hat er doch alles in seiner Macht stehende versucht Israel Steine in den Weg zu legen und damit den Konflikt immer weiter angeheizt. Ob nun die Gescheiterte Revolution im Iran, die Forderung eines Palestinenserstaates in den Grenzen von 67 oder wie zuletzte als Obama verriet, dass Israels Angriff auf die iranischen Atomanlagen von Aserbaidschan aus erfolgen würden.


Ihre Annahme wird aus 4 Gründen (hoffentlich) falsch sein.
Denken wir Hobbystrategen das doch mal durch:

1. Vor den kommenden Wahlen kann Obama keinesfalls Israel im Stich lassen.

Aber selbst wenn dieser Termin verstreicht gelten 2, 3 und 4.

2. im Angesicht einer militärischen Niederlage wird Israel zu Atomwaffen greifen. Auch dies muß ein US-amerikanischer Präsident verhindern. Vor dieser Frage stand Nixon übrigens bereits 1973 - und er hat geliefert. Das die Regierung Brandt damals nicht mitgemacht hat, hat nicht verhindert, daß ich der ich gerade meinen Führerschein gemacht hatte an vier Sonntagen zu Fuß gehen mußte (auch ein Grund ein Leben lang wütend auf Araber zu sein).

3. Die US-amerikanischen See- und Luftstreitkräfte sind mit der IDF im Nahen Osten derart verzahnt, daß bei einem größeren Krieg ein Heraushalten der US-Streitkräft möglicherweise auch technisch gar nicht möglich ist.

4. Sobald der Iran mit von der Partie ist geht es auch um die Straße von Hormuz und die Saudi-arabischen Ölanlagen. Das alles ist aber nach der Carter Doktrin ein casus belli und da kann der US-Präsident noch so schwarz sein. Abgelegen wie der Iran strenggenommennun nun mal liegt ist die Ölzufuhr seine einzige Trumpfkarte und die hat ja sogar Saddam nach seiner Kuwait Pleite gezogen als er die kuwaitischen Ölanlasgen hochgejagt hat. Welche andere Option hat denn der Iran schon? In Afghanistan einmarschieren?

Das Problem des Iran ist doch das wenn er angegriffen wird er nur den ganz großen Hammer zur Verfügung hat. Feiner ziselierte Instrumente hat er eben nicht und selbst wenn Hamas und Hisbollah sich entscheiden würden mitzumachen, würden diese aber ganz schnell aus dem Spiel fliegen (es ist durchaus eine Situation denkbar, daß am Ende der Libanon und Gaza die einzigen Orte in Nahen Osten sein werden, wo dann gar keine Bomben gefallen sein werden).

Da für die Mullahs offenbar eine Frieden mit Israel keine Option ist, ist es das für das vergleichsweise winzige Israel schon mal gar nicht. Insofern hat Grass - wenn auch aus den falschen Gründen - recht. Wobei ich auch nicht sehe, daß diese U-Boote für den Kriegsbeginn - eventuell für den Kriegsausgang - überhaupt eine Rolle spielen.

Obama ist in erster Linie gegen Atomwaffen und (vor allem) gegen den Einsatz von Atomwaffen. Damit ist er im Fall einer krisenhaften Entwicklung dazu verdammt entschlossen und mit massiven militärischen Machtmitteln an die Seite Israels zu treten.

Hooost Offline



Beiträge: 2

14.05.2012 23:34
#5 RE: Marginalie: Kriegsgefahr im Nahen Osten Antworten

Das Schlimme an der augenblicklichen Situation im Nahen Osten ist, dass sie durch das Verhalten der Westmächte der letzten Jahrzehnte geschuldet ist. Das Signal durch den Eingriff des Westens in Afghanistan, Irak und anderen islamischen Staaten ist, dass die staatliche Souveränität nur durch nukleare Abschreckung gesichert werden kann. Ein gutes Beispiel dafür ist das atombewaffnete Pakistan, wo mit viel Feingefühl politisch agiert wird. Andere Ländern ohne Nuklearwaffen haben bei einem Interessenskonflikten einen deutlich ruppiger Umgang zu fürchten.

Mit diesem Hintergrund ist die aktuelle Situation noch unbefriedigender. Dabei ist keiner Seite wirklich an einer nuklearen Aufrüstung gelegen. Doch durch den offenen militärischen Druck der USA und anderer Nationen, wird dieser Auswegen genommen.

Man stelle sich die Lage mal umgekehrt vor: „Die Deutschen tun aus Sicht einiger Nationen zu wenig gegen die Wirtschaftskrise und deren Sparpolitik wird als Egoismus angeprangert. Also würde der Bundesregierung erst einmal mit Sanktionen gedroht. Wenn die Deutschen dann nicht reagieren, bomben wir einfach die Regierung in Berlin weg.“

Das mag jetzt wohl dem ein oder anderen etwas weit hergeholt erscheinen, jedoch würde vielleicht ein Iraner parallelen erkennen. Diese möchten eine Atomwirtschaft und der Westen droht mit Sanktionen und Bomben. Natürlich hat die Welt und ich selbst angst vor noch mehr nuklear aufgerüsteten Staaten. Nur können wir es irgend einer Nation verbieten, wenn die USA, Russland, China, Frankreich, England usw. den Besitz als ihr gutes Recht ansehen?

Eins ist natürlich klar, Israel darf keiner militärischen Aggression seiner Nachbarn überlassen werden. Jedoch darf auch nicht jeder Moslem unter Generalverdacht gestellt werden, Morgen den jüdischen Staat vernichten zu wollen. Es ist viel Unrecht in der Region geschehen und hier ist der Westen und nicht zuletzt wir Deutschen geschichtlich verantwortlich. Ein Angriff auf den Iran, auch in der Absicht des Selbstschutzes, kann jedoch nicht toleriert werden.

Dies muss der israelischen Regierung klar gemacht werden. Jedoch auch in die Richtung Irans muss klar gemacht werden, dass ein atomarer Angriff auf Israel einen Nato-Bündnisfall ohne Diskussion auslöst. Das heißt in letzter Instanz eine unmittelbare nukleare Vergeltung und die komplette Vernichtung des schiitischen Gottesstaates. Darüber hinaus wird spekuliert, dass Israel über atomar bestückte U-Boote verfügt und so grundsätzlich nach einem Angriff zu einem eigenen Gegenschlag in der Lage wäre. Wäre nicht unter diesen Voraussetzungen ein Iran mit Atomwaffen tolerierbar?

Der mangelnde Respekt des Westens gegenüber anderen Kulturen und der Glaube an das eigene, einzig wahre Weltbild verhindert eine Annäherung. Wir bekommen von radikalen Politikern wie Herrn Ahmadinedschad das eigene Verhalten gespiegelt und erkenne unsere eigene Fratze nicht. Das immerwährende Säbelrasseln des Westens kann nicht die Lösung sein, gerade wenn die militärischen Machtverhältnisse in der Welt im Moment noch so eindeutig auf Seiten des Westens liegen. Ob mit oder ohne iranische Atomwaffen. Natürlich eine ungefährliche Invasion bzw. Intervention im Iran durch Boden- und Seestreitkräfte wäre dann keine Lösungs-Option mehr. Vielleicht die größte Angst einiger westlicher Strategen.

Wer jetzt meint mit Bomben Lösungen zu schaffen, der wird genau das Gegenteil erreichen. Durch solche Aktionen wird erst der endgültige Startschuss für die nukleare Aufrüstung der Welt gegeben. Eine Zukunft die wir Alle nicht wollen.

Nur so am Rand zu stategischen, machtpolitischen Überlegungen.

Ich bin nicht unkritisch gegenüber der Realität im Iran. Nur möchte ich den Menschen dort nicht vorschreiben wie sie Leben sollen. Motor einer etwaigen Veränderung kann nur aus dem Land selbst kommen. Solche Prozesse brauchen viel Zeit und leider auch einige Opfer. Doch gibt es hierzu keinen anderen tolerierbaren Weg. Das ist jedoch ein anderes Thema.

mfg Hooost

Dagny Offline



Beiträge: 1.096

15.05.2012 00:13
#6 RE: Marginalie: Kriegsgefahr im Nahen Osten Antworten

Zitat von flobotron
.... dass Israels Angriff auf die iranischen Atomanlagen von Aserbaidschan aus erfolgen würden.



Ist das in der deutschen Medienlandschaft irgendwo mal aufgegriffen worden?

AldiOn Offline




Beiträge: 983

15.05.2012 09:51
#7 RE: Marginalie: Kriegsgefahr im Nahen Osten Antworten

Zitat von Hooost
Das Schlimme an der augenblicklichen Situation im Nahen Osten ist, dass sie durch das Verhalten der Westmächte der letzten Jahrzehnte geschuldet ist. Das Signal durch den Eingriff des Westens in Afghanistan, Irak und anderen islamischen Staaten ist, dass die staatliche Souveränität nur durch nukleare Abschreckung gesichert werden kann.Ein gutes Beispiel dafür ist das atombewaffnete Pakistan, wo mit viel Feingefühl politisch agiert wird.

Das haben einige Einwohner von Abbotabat anders in Erinnerung. Und auch die Bewohner des pakistanische-afghanischen Grenzgebietes sind an den Fortschritten der Drohnentechnologie immer ganz nah dran und aus Eingeninteresse bestens informiert

Zitat von Hooost
Man stelle sich die Lage mal umgekehrt vor: „Die Deutschen tun aus Sicht einiger Nationen zu wenig gegen die Wirtschaftskrise und deren Sparpolitik wird als Egoismus angeprangert. Also würde der Bundesregierung erst einmal mit Sanktionen gedroht. Wenn die Deutschen dann nicht reagieren, bomben wir einfach die Regierung in Berlin weg.“

Das mag jetzt wohl dem ein oder anderen etwas weit hergeholt erscheinen, jedoch würde vielleicht ein Iraner parallelen erkennen.

Die Analogie würde eher stimmen wenn sich die Bundesregierung in wöchentlichem Abstand über die Politik Lettlands aufregen würde, Frau Merkel vor der UN und im lettischen Fernsehen von dem künstlichen Staat Lettland und dem ungünstigen Einfluß der Letten auf die Weltpolitik sprechen würde, die Bundedesrepublik Deutschland russischsprachige Minderheiten gegen den lettischen Staat aufhetzen und mit Waffen ausstatten würde und im Bundeskanzleramt Memoranden erstellt und in allen wichtigen Zeitungen veröffentlicht würden in denen dargestellt würde, wie man am besten lettische Bevölkerungszentren vernichten kann.

Zitat von Hooost
Diese möchten eine Atomwirtschaft und der Westen droht mit Sanktionen und Bomben. Natürlich hat die Welt und ich selbst angst vor noch mehr nuklear aufgerüsteten Staaten. Nur können wir es irgend einer Nation verbieten, wenn die USA, Russland, China, Frankreich, England usw. den Besitz als ihr gutes Recht ansehen?

Ihre Darstellung des NVV ist schlicht abwegig


Zitat von Hooost

Eins ist natürlich klar, Israel darf keiner militärischen Aggression seiner Nachbarn überlassen werden. Jedoch

"Jedoch" heißt ABER. Ihre Einschränkung ist fragwürdig.

Zitat von Hooost
darf auch nicht jeder Moslem unter Generalverdacht gestellt werden, Morgen den jüdischen Staat vernichten zu wollen. Es ist viel Unrecht in der Region geschehen und hier ist der Westen und nicht zuletzt wir Deutschen geschichtlich verantwortlich. Ein Angriff auf den Iran, auch in der Absicht des Selbstschutzes, kann jedoch nicht toleriert werden.

Dies muss der israelischen Regierung klar gemacht werden.

Ach ja? wirklich?
An was für Maßnahmen haben Sie denn dabei gedacht?

Zitat von Hooost
Jedoch auch in die Richtung Irans muss klar gemacht werden, dass ein atomarer Angriff auf Israel einen Nato-Bündnisfall ohne Diskussion auslöst.

=Sterben für Tel Aviv

Zitat von Hooost
Das heißt in letzter Instanz eine unmittelbare nukleare Vergeltung und die komplette Vernichtung des schiitischen Gottesstaates.

Finden Sie das nicht etwas übertrieben? Würde es denn nicht ausreichen ein paar hundert Mullahs (und viellicht ein paar Tiefbauingenieure) im persischen Golf zu ersäufen?

Zitat von Hooost
Darüber hinaus wird spekuliert, dass Israel über atomar bestückte U-Boote verfügt und so grundsätzlich nach einem Angriff zu einem eigenen Gegenschlag in der Lage wäre. Wäre nicht unter diesen Voraussetzungen ein Iran mit Atomwaffen tolerierbar?

Wegen einer Spekulation über ein paar U-Boote wollen sie also eine neue extrem aggressive Atommacht entstehen lassen.

Zitat von Hooost

Der mangelnde Respekt des Westens gegenüber anderen Kulturen und der Glaube an das eigene, einzig wahre Weltbild verhindert eine Annäherung.

Beim Iran reden wir über eine Kultur - eigentlich über die Auffassung einer dünnen Tyrannenschicht - in der nach China und vor den USA die meisten Menschen in dieser Welt exekutiert werden. Wobei die Exekutierten in China immerhin die Mächtigen nerven und in den USA es generell ausgesprochene Unsympathen sind denen man Morde mindestens zutraut. Im Iran werden neben einigen Drogenhändlern nach normalen Maßstäben völlig unschuldige Menschen schlicht ermordet, weil ihre sexuelle Lebensweise oder gar ihre Präferenzen unangenehm auffallen. Und diesen Umgang mit Menschen wollen die auch exportieren.


Zitat von Hooost
Wir bekommen von radikalen Politikern wie Herrn Ahmadinedschad das eigene Verhalten gespiegelt und erkenne unsere eigene Fratze nicht. Das immerwährende Säbelrasseln des Westens kann nicht die Lösung sein, gerade wenn die militärischen Machtverhältnisse in der Welt im Moment noch so eindeutig auf Seiten des Westens liegen. Ob mit oder ohne iranische Atomwaffen. Natürlich eine ungefährliche Invasion bzw. Intervention im Iran durch Boden- und Seestreitkräfte wäre dann keine Lösungs-Option mehr. Vielleicht die größte Angst einiger westlicher Strategen.

Wer jetzt meint mit Bomben Lösungen zu schaffen, der wird genau das Gegenteil erreichen. Durch solche Aktionen wird erst der endgültige Startschuss für die nukleare Aufrüstung der Welt gegeben. Eine Zukunft die wir Alle nicht wollen.

Ich frage mich eher was Sie so wollen und was Sie so sehen wenn Sie in den Spiegel sehen. Wenn ich in den Spiegel sehe, sehe ich jedenfalls nicht die Fratze eines Möchtegernvölkermörders.


Zitat von Hooost

Nur so am Rand zu stategischen, machtpolitischen Überlegungen.

Ich bin nicht unkritisch gegenüber der Realität im Iran.

Doch

Zitat von Hooost
Nur möchte ich den Menschen dort nicht vorschreiben wie sie Leben sollen. Motor einer etwaigen Veränderung kann nur aus dem Land selbst kommen. Solche Prozesse brauchen viel Zeit und leider auch einige Opfer.

Vor allem jüdische

Zitat von Hooost
Doch gibt es hierzu keinen anderen tolerierbaren Weg. Das ist jedoch ein anderes Thema.

Ich halte ihre Überlegungen in Gänze für abwegig. Für eine wirklich angemessene Bewertung Ihres Vortrages würde ich Sie bitten in den hiesigen Forumsregeln nachzusehen was hier nicht erwünscht/erlaubt ist.

kabelfreak Offline




Beiträge: 44

15.05.2012 15:06
#8 RE: Marginalie: Kriegsgefahr im Nahen Osten Antworten

Unabhängig von der momentan bestehenden Kriegsgefahr zw. Israel-Iran
besteht für die zukünftige Entwicklung als Abwehr der iran. Dominanz die
potentielle Gefahr einer weiteren Atom-Rüstungsspirale im arab. Raum.

Es wird wohl auf absehbare Zukunft nicht bei diesem exklusiven Club bleiben, ein bitterer Beigeschmack.
Saudi-Arabien, Türkei, vielleicht auch Ägypten stehen in den Starlöchern, Syrien hatte einen Versuch gestartet.
(Man möge meine Liste vervollständigen...)

Der Rattenschwanz wird lang und länger - die potentielle Gefahr eines Fehlalarms steigt damit eben auch.
Mit den "Hitzköpfen" ist nicht zu spaßen, schon gar nicht mit Leuten, die lieber ans jenseits als ans diesseits glauben.

Ich denke, es muss etwas geschehen und es wird etwas geschehen.
Ich bin mir sehr sicher, selbst China (hat schon mit NKorea einen Wahnsinnigen am Rockzipfel) und Russland
würden trotz aller Rivalitäten das Problem lieber gelöst sehen und nicht noch eskalieren.

__________________________________________________

--== Welcome to the world of tomorrow ==--

Thanatos Offline



Beiträge: 232

15.05.2012 19:23
#9 RE: Marginalie: Kriegsgefahr im Nahen Osten Antworten

@AldiOn:

Ihrer Antwort an Hooost ist meinerseits nichts hinzuzufügen. Vielen Dank.

MfG

Thanatos

--

Unmögliches erledigen wir sofort.

Hooost Offline



Beiträge: 2

17.05.2012 00:23
#10 RE: Marginalie: Kriegsgefahr im Nahen Osten Antworten

@AldiOn

Ich entschuldige mich dafür, dass Sie sich durch meinen Beitrag beleidigt gefühlt haben.

Mein Text war vielleicht zu provozierend und in vielen Details zu simpel dargestellt. Danke, dass Sie meinen Beitrag mit interessanten, objektiven Fakten ergänzt haben. Ich tue mich nur schwer damit, dass es nur eine militärische Lösung geben soll.

Auch in einem konventionellen Krieg sterben unschuldige Menschen. Diese Erkenntnis müsste sich mittlerweile herum gesprochen haben. Und dazu muss jemand in den Krieg ziehen.

Sind Sie AldiOn Soldat?

Wollen Sie Ihr Leben riskieren um einen mit Nuklearwaffen ausgestatteten Iran zu verhindern?

Würden Sie eine Bombe auslösen, wenn diese neben Atomanlagen auch unschuldige Familienväter tötet?

Wollen Sie unbedingt einen Krieg mit dem Iran, da Sie ein solches Regime nicht tolerieren können?

Soll der Westen wieder als Kolonialmacht auftreten, damit sich Nuklearwaffen nicht weiter verbreiten und Sie ein sicheres Leben führen können?

Sehen Sie bitte meine Fragen nicht als Herausforderung. Ich erwarte darauf keine Antwort.

Wie wäre es jedoch mit einem christlichen Ansatz? Wir Deutschen sollten anderen Nationen einen Vorschlag für eine eigene Gesellschafts-Ordnung machen. Nicht durch Waffengewalt, sondern durch unser Vorbild überzeugen.

mfg Hooost

C. Offline




Beiträge: 2.639

17.05.2012 00:49
#11 RE: Marginalie: Kriegsgefahr im Nahen Osten Antworten

Zitat von Hooost
Nicht durch Waffengewalt, sondern durch unser Vorbild überzeugen.



So überzeugend scheint unser vorbildlicher Atomausstieg nicht auf die Iraner zu wirken.

Der Riesling gehört zu Deutschland.

kabelfreak Offline




Beiträge: 44

17.05.2012 01:05
#12 RE: Marginalie: Kriegsgefahr im Nahen Osten Antworten

Sicher haben Sie davon gelesen, dass aktuell nicht-militärische Aktionen
im Gange sind oder waren (Stuxnet, Handelsembargo...), die darauf abzielen,
die iran. Führung von ihrem Vorhaben der atom. Bewaffnung abzubringen.
Über den Erfolg dieser Aktionen wird die Zukunft entscheiden.

Jede realistisch denkende Staatsführung wird aber auch immer Möglichkeiten
in Betracht ziehen, die ein Scheitern der genannten nicht-milit. Mittel einkalkulieren
und die bedrohten Sicherheitsinteressen wieder gerade rücken.

Ich bitte Sie, sich den Artikel in der Welt von Benjamin Netanjahu durchzulesen:
http://www.welt.de/politik/ausland/artic...r-verletzt.html

Am interessantesten ist dieser Absatz (und danach):

Zitat
Welt am Sonntag: Durch die deutschen U-Boote der Dolphin-Klasse hat Israel eine nukleare Zweitschlags-Fähigkeit. Warum sollte der Iran eine Bombe gegen Israel einsetzen und dabei riskieren, durch einen Gegenschlag selbst ausgelöscht zu werden?

Netanjahu: Der große Islamforscher Bernard Lewis von der Universität Princeton hat einmal geschrieben, das Prinzip der wechselseitig zugesicherten Zerstörung [die Atomwaffen-Doktrin, die im Kalten Krieg als "Gleichgewicht des Schreckens" zwischen den USA und der UdSSR bekannt wurde; Anm. d. Red.] sei für die radikalen Kleriker der iranischen Führung keine Abschreckung sondern ein Anreiz.

Sie haben diesen bizarren Glauben, dass der verborgene Imam – ein religiöser Führer, der vor einem Jahrtausend verschwand – in einem Feuersturm zurückkehren werde und dass es eine Katastrophe braucht, um sein Wiedererscheinen zu bewirken. Ich würde nicht auf die Rationalität eines solchen Regimes wetten. Bedenken Sie, dass zur Geburt dieses Systems die Verletzung eines uralten Prinzips gehörte: Botschaften sind unantastbar. Sie haben die diplomatische Vertretung der USA angegriffen, sie haben in aller Welt Diplomaten ermordet, sie liefern Massenvernichtungswaffen an ihre Handlanger, sie drohen mit der Sperrung der Straße von Hormus.

Die Iraner sind im Jemen aktiv, am Horn von Afrika, in Nordafrika, in Afghanistan, wo sie helfen, Nato-Soldaten zu töten. Sie sind sogar in Südamerika präsent. Alles das machen sie schon ohne Atomwaffen – stellen Sie sich nur vor, was sie mit Atomwaffen alles tun würden. Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass Abschreckung bei derart militanten Akteuren funktioniert.

Denn es gibt einen großen Unterschied zwischen dem iranischen Regime und den Kommunisten: Die Sowjets strebten zwar nach der Weltherrschaft, aber ihr Überleben war ihnen stets wichtiger als ihre Ideologie. Immer. Der militante Islam produziert hingegen Bataillone von Selbstmordattentätern. Sie sprengen sich in Bussen in die Luft, sie rasen ins World Trade Center und ins Pentagon.



Mich stimmt diese schräge Ideologie auch sehr nachdenklich und die Behandlung der eigenen Bevölkerung seitens der iran. Machtelite gegenüber spricht für sich.
Vielleicht übertreibt Netanjahu auch ein wenig, aber er ist der PremMinister eines Landes, dass unter ganz anderen täglichen Umständen lebt als das relativ ruhige Dt.

Wir (als Deutsche) können nicht Vorbild sein, wenn wir die Realitäten um uns herum ausblenden. Da hilft kein hineinphantasieren in eine Traumwelt,
noch dazu, wo wir die relativ friedliche Epoche denen verdanken, denen viele meiner Mitbürger gerade deutlichst vors Schienenbein treten.

Machen mehr Atomwaffen die Welt sicherer, noch dazu in den unsicheren Händen von Fanatikern?
Kein schöner Gedanke, oder?

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--== Welcome to the world of tomorrow ==--

AldiOn Offline




Beiträge: 983

17.05.2012 01:38
#13 RE: Marginalie: Kriegsgefahr im Nahen Osten Antworten

Zitat von Hooost
@AldiOn

Ich entschuldige mich dafür, dass Sie sich durch meinen Beitrag beleidigt gefühlt haben.


Zitat von Hooost

Mein Text war vielleicht zu provozierend und in vielen Details zu simpel dargestellt.

Ich fand ihn sehr klar und unmißverständlich. An Form und Inhalt gibt es eigentlich nichts zu mäkeln außer das er in der Tendenz absurd ist.

Zitat von Hooost
Danke, dass Sie meinen Beitrag mit interessanten, objektiven Fakten ergänzt haben.

Dafür nicht

Zitat von Hooost
Ich tue mich nur schwer damit, dass es nur eine militärische Lösung geben soll.

Ja, das ist doof

Für ihre restlichen Fragen fühle ich mich nicht so richtig zuständig.

Ich darf sie bitten diese über das Kontaktformular der Internetseite des geehrten Führenden der Islamischen Republik Iran Herrn Seyyed Ali Khameini direkt zu stellen. Das geht in deutscher Sprache und nach meiner Erfahrung erhält man in einem ganz brauchbaren Zeitraum (ca. 3 Wochen) auch eine Antwort.

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