Ich habe kurz gezögert, diese Marginalie zu schreiben; denn in der großen Blogosphäre gibt es schließlich viel Unsinn, den zu kritisieren sich nicht lohnt.
Aber hier wurde über die Aktion einer Bloggerin von "Sueddeutsche.de" berichtet. Und sowohl diese Kampagne als auch das Demokratieverständnis dieser Bloggerin scheinen mir einigermaßen repräsentativ zu sein - nicht für den ganzen Feminismus, aber doch für gewisse intolerante, freiheitsfeindliche Strömungen.
Zitat Falls die DB es ok findet, christlich-fundamentlistischen Abtreibungsgegner_innen solch ein Angebot nutzen zu lassen, möchte ich gerne das Recht haben, das scheiße zu finden und von der DB eine Stellungnahme verlangen.
Und auch das:
Zitat ausserdem finde ich es ebenfalls wichtig, dass man eben nicht kontrolliert, wer mit welchen ansichten ein ticket zu welchen konditionen kauft.
ist ja in der Theorie ganz toll, aber heißt in der Praxis: Mensch geht die Gefahr ein, dass die eigenen Produkte von Faschos, Rechten, christlichen Fundis etc. genutzt werden. Wer das ok findet, bitte schön. Ich finde, dass das großer Mist ist.
1. Sie hat schon immer das Recht, das Angebot der Bahn an ihre politischen Gegner »scheiße zu finden«. Niemand will sie daran hindern. Sie kann an sieben Tagen in der Woche irgend etwas »scheiße finden«.
2. Gratulation zu der Erkenntnis, dass die Gruppenreisen bei der Bahn auch solchen Gruppen angeboten werden, die jemand unsympathisch finden könnte. Vermutlich ist auch die radikale Linke der Meinung, dass CSU-Mitglieder keinen Gruppenrabatt bekommen sollten. Und mancher Anhänger des Rechtsstaats könnte sich daran stoßen, dass der »Schwarze Block« mit einem Gruppenticket fährt.
Das Problem ist, dass sich Leute dieser Art gern mal »Netzaktivistin« nennen und ihr Tun als FrauenMädchenBildungsArbeit bezeichnen, die dann ganz unbedingt durch den Staat finanziert werden muss, damit noch mehr solche Blogs aus dem Boden schießen.
Zitat von Noricus im Beitrag #3Ich frage mich vor allem: Was hat Abtreibungsgegnerschaft mit Homophobie zu tun?
In den Augen aller progressiven edlen Seelen: Alles. Wer gegen Abtreibung ist, kann ja nur für patriarchalische Strukturen sein, für die Zementierung des Althergebrachten - und vor allem gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Und muß, dieser Logik nach, in der Homosexualität eine Sünde gegen die Schöpfung sehen. Die Koppelung ist zwar Unsinn, hat aber seit den "Stonewall riots" von 1969 Tradition. §§ 175 und 218 gelten in dieser Optik als zwei Seiten derselben Medaille.
Komisch, dass da ausschließlich die Männer den Deppen spielen dürfen. Dieser ganze Feminismus ist einfach 105% totalitär, genau wie die Homolobby. Es gibt nur eine Richtung und jeder, der etwas anderes sagt (und sei es noch so sachlich), gehört zum schweigen gebracht.
Komisch, dass da ausschließlich die Männer den Deppen spielen dürfen. Dieser ganze Feminismus ist einfach 105% totalitär, genau wie die Homolobby. Es gibt nur eine Richtung und jeder, der etwas anderes sagt (und sei es noch so sachlich), gehört zum schweigen gebracht.
Beim Konzipieren der Kampagne dürfte berücksichtigt worden sein, dass der Anteil der Frauen an der Gesamtzahl der Alkoholvergiftungen und alkoholbedingten Unfälle geringer als der Anteil der Männer ist. Es fahren weniger Frauen alkoholisiert Auto und es kommen weniger Frauen mit Alkoholvergiftung auf die Intensivstation.
Die meisten Frauen kennen eben ihr persönliches Limit und berücksichtigen es. Über den Stil der Kampagne will ich überhaupt nichts sagen. Aber dass sie sich momentan eher an Männer als an Frauen richtet, scheint mir nachvollziehbar. Das kann sich ändern, weil die Anzahl der Fälle steigt, in denen auch Frauen über ihr Limit trinken. An Frauen könnte sich möglicherweise auch eine Plakatkampagne richten, in der es um einsames und unauffälliges Trinken geht. Mich stört Ihre Aussage von einer 105% totalitären »Homolobby«. Die gibt es nur in Ihrer Phantasie. Homosexuelle Menschen haben genauso ein Recht auf ihre Beziehungen wie heterosexuelle; sie haben demgemäß auch Pflichten und tragen füreinander Verantwortung.
Zitat von Schäl im Beitrag #6Dieser ganze Feminismus ist einfach 105% totalitär, genau wie die Homolobby. Es gibt nur eine Richtung und jeder, der etwas anderes sagt (und sei es noch so sachlich), gehört zum schweigen gebracht.
Ganz so einfach ist es denn doch nicht, lieber Schäl. Ich schließe mich dem an, was Stefanolix dazu geschrieben hat.
Es gibt in solchen Bewegungen Menschen mit einer extremistischen, freiheitsfeindlichen Haltung. Ein Beispiel habe ich in dem Artikel beschrieben. Aber das bedeutet ja nicht, daß diese Bewegungen in toto so wären.
Komisch, dass da ausschließlich die Männer den Deppen spielen dürfen.
Allerdings ist mir auf dieser Website einer staatlichen Behörde (BZgA) und des Verbandes der Privaten Krankenkassen etwas aufgefallen, dass alle potentiellen Nutzer zum Deppen machen kann: das Alkoholtagebuch. Man kann sich via Website der Aktion registrieren und einen Account erstellen. Wenn man den Account hat, soll man sich dort jeden Tag anmelden und alle konsumierten alkoholischen Getränke in eine Datenbank eingeben. Meine Anmerkungen dazu: http://stefanolix.wordpress.com/2012/06/...en-nicht-preis/
Zitat von Zettel im Beitrag #8Es gibt in solchen Bewegungen Menschen mit einer extremistischen, freiheitsfeindlichen Haltung. Ein Beispiel habe ich in dem Artikel beschrieben. Aber das bedeutet ja nicht, daß diese Bewegungen in toto so wären.
Herzlich, Zettel
Ich sehe das genau gegenteilig. Weil es in sochen Bewegungen Menschen gibt, die keine extremistische, freiheitsfindliche Haltung haben, bedeutet das ja nicht, dass diese Bewegungen in toto nicht so wären.
Dummerweise ist da auch viel Wahrheit drin. Wenn man im Schützenverein sein will und da einfach, auch weil diese in christlicher Tradition stehen, kein schwules Königspärchen will, wird das nicht akzeptiert. Ottonormalbürger hat grundsätzlich jeden Gegenentwurf zu seinen Moralvorstellungen zu akzeptieren, man schaue sich nur mal das Benehmen am CSD an. Das Gleich gilt eben für Frauen+Herd, was so überspitzt ja auch kaum jemand mehr will, aber man darf nur für das Gegenteil sein, will man nicht öffentlich moralisch liquidiert werden. Um das allerschlimmste was daraus hervorgegangen ist mal aussen vor zu lassen: Gender Mainstreaming. In meinen Augen stellt allein der Versuch dessen Durchsetzung ein Verbrechen gegen die Menschenwürde und die Menschlichkeit dar.
Man könnte auch mal wieder den Islam als Beispiel für das in toto einbeziehen, da es dort genauso ist. Nur weil es viele Menschen gibt, die sich irgendwie dazu zählen und trotzdem besser sind als viele andere, heist das eben nicht, dass der Islam nicht in seinem Kern extremistisch und totalitär wäre.
Und nur um das Klarzustellen, ich habe genügend homosexuelle Bekannte und Freunde (Ich benötige diese übrigens nicht wie viele Antisemiten "jüdische Freunde" um mir eine weisse Weste zu verschaffen) und die sind gute Menschen und ich hab kein Problem mit ihnen. Sie sollen ihrer Partnerschaften haben in welcher Art und Weise sie es wollen und damit Glücklich sein oder auch nicht, ich lass mir das aber da trotzdem nicht als besser verkaufen. Leider erkenne ich auch bei denen regelmäßig diese in meinen Augen totalitären Denkmuster.
@stefanolix Deine Argumentation zu der Kampagne mag ja im Prinzip richtig sein, geht aber hier am Problem genau vorbei. Könnte man immer(!) so Sachlich argumentieren wäre ja alles in Ordnung. Wenn aber eben die von mir angesprochenen Gruppen in unangenehmerweise durch so ein Argumentation betroffen sind geht das Sexismus und was-weiss-ich-Phobie Geschrei los.
Wenn ich in einen Schwulenclub gehe, soll ich mich dort entsprechend benehmen. Heterosexuellenklubs darf es ja nicht geben weils Diskriminierung ist. Betrachtet man aber mal den Normalfall als solchen, bleibt wiederum festzustellen, dass genau die Homosexuellen sich da auch nicht anpassen wollen. Und genau das ist in meinen Augen eben Systemimmanent (und im endefekt wiederum totölitär).
Zitat von Schäl im Beitrag #10Weil es in sochen Bewegungen Menschen gibt, die keine extremistische, freiheitsfindliche Haltung haben, bedeutet das ja nicht, dass diese Bewegungen in toto nicht so wären.
Dann wäre auch das Christentum extremistisch und totalitär, weil es militante Abtreibunggegner gibt, die bis zur Ermordung von Abtreibungsärzten gehen?
Dann wäre auch die Tierschutzbewegung extremistisch und totalitär, weil es militante Tierschützer gibt, die Labors überfallen?
Nein, lieber Schäl. Extremisten gibt es in vielen Religionen und Bewegungen. Es gibt keine Begründung dafür, von den Extremisten auf die Bewegung als solche zu schließen. Das gilt auch für den Feminismus. Nehmen Sie als Beispiel für eine gar nicht freiheitsfeindliche oder extremistische Feministin Barbara Sichtermann.
Das Problem ist, daß die jeweiligen Extremisten natürlich wollen, daß sie mit der betreffenden Bewegung identifiziert werden. Die RAF wollte als die Avantgarde der ganzen Linken gesehen werden. Breivik möchte als Vorbild für die gesamte antiislamische Rechte auftreten. Die IRA möchte gern für alle katholischen Iren sprechen, die ETA für alle Basken.
Man darf diesen Extremisten nicht auf den Leim gehen. Wer militant und freiheitsfeindlich ist, der disqualifiziert damit sich selbst, aber nicht die Bewegung, für die er angeblich auftritt.
Zitat von stefanolix im Beitrag #7Mich stört Ihre Aussage von einer 105% totalitären »Homolobby«. Die gibt es nur in Ihrer Phantasie.
Wie es aussieht, ist ausgerechnet die Homosexuellenbewegung (pejorativ "-Lobby") kein solches Phantasieprodukt wie die Unterscheidung zwischen Homo- und Heterosexualität an sich.
Damit ist jetzt keine moralische Wertung von sexuellem Verhalten irgendwelcher Menschen zu verbinden. Aber wissenschaftliche Redlichkeit erfordert, daß die Begriffe, die wir so eifrig verwenden tatsächlich durch stichhaltig feststellbare Phänomene gedeckt sind. Die Einteilung der Menschen in Homo- und Heterosexuelle sowie ggf. Bisexuelle und Was-man-noch-erfindet gehört jedenfalls nicht dazu. Zulässig ist lediglich die Einteilung, ob sich die Menschen durch irgendeinen Sexualinteressenverband vertreten fühlen.
Zitat von stefanolix im Beitrag #7Mich stört Ihre Aussage von einer 105% totalitären »Homolobby«. Die gibt es nur in Ihrer Phantasie.
Wie es aussieht, ist ausgerechnet die Homosexuellenbewegung (pejorativ "-Lobby") kein solches Phantasieprodukt wie die Unterscheidung zwischen Homo- und Heterosexualität an sich.
Damit ist jetzt keine moralische Wertung von sexuellem Verhalten irgendwelcher Menschen zu verbinden. Aber wissenschaftliche Redlichkeit erfordert, daß die Begriffe, die wir so eifrig verwenden tatsächlich durch stichhaltig feststellbare Phänomene gedeckt sind. Die Einteilung der Menschen in Homo- und Heterosexuelle sowie ggf. Bisexuelle und Was-man-noch-erfindet gehört jedenfalls nicht dazu. Zulässig ist lediglich die Einteilung, ob sich die Menschen durch irgendeinen Sexualinteressenverband vertreten fühlen.
Bitte nehmen Sie doch die Aussage als Ganzes. Ich habe mich gegen das Konstrukt 105% totalitäre »Homolobby« ausgesprochen. Ich muss das nicht begründen? Wenn doch, dann in Kürze: »105%« ist Unsinn, »totalitär« ist unangemessen und »Homolobby« ist ein menschenverachtender Ausdruck.
Professor Häberles Aufsatz habe ich gerade überflogen, er hilft uns aber hier nicht weiter. Tatsache ist, dass es in Deutschland eine signifikante Anzahl gleichgeschlechtliche Partnerschaften gibt, die auf Dauer angelegt sind. Manche dieser Partnerschaften bleiben bestehen, andere werden wieder aufgelöst. Das ist bei Partnerschaften zwischen Mann und Frau auch nicht anders.
Die Ursachen für die Trennungen sind dabei irrelevant: Ob Erika Mustermann ihre Ehe mit Max Mustermann auflöst, weil sie sich jetzt in Martin oder in Martina Müller verliebt hat, spielt überhaupt keine Rolle. Alle Beteiligten müssen mit den Konsequenzen umgehen. Das haben wir nicht zu beurteilen oder zu verurteilen.
Diese Menschen in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften wollen einfach miteinander leben und füreinander Verantwortung übernehmen. Natürlich haben sie Interessenvertreter. Jede andere soziale Gruppe hat auch welche. Ich wende mich einfach dagegen, dass ein Kommentator diese Interessenvertreter als 105% totalitäre »Homolobby« diffamiert hat. Nicht mehr und nicht weniger.
Zitat von Zettel im Beitrag #1Aber hier wurde über die Aktion einer Bloggerin von "Sueddeutsche.de" berichtet. Und sowohl diese Kampagne als auch das Demokratieverständnis dieser Bloggerin scheinen mir einigermaßen repräsentativ zu sein - nicht für den ganzen Feminismus, aber doch für gewisse intolerante, freiheitsfeindliche Strömungen.
Inzwischen bin ich auf den Artikel von Rayson aufmerksam geworden, der sich ausführlich mit der "Woman's Card"-Affäre befaßt. Einen entsprechenden Hinweis habe ich jetzt in den Artikel eingefügt.
Zitat von stefanolix im Beitrag #7Die meisten Frauen kennen eben ihr persönliches Limit und berücksichtigen es. Über den Stil der Kampagne will ich überhaupt nichts sagen. Aber dass sie sich momentan eher an Männer als an Frauen richtet, scheint mir nachvollziehbar. Das kann sich ändern, weil die Anzahl der Fälle steigt, in denen auch Frauen über ihr Limit trinken.
Das glaube ich nicht. In absehbarer Zeit wird es keine derartige staatliche Belehrungskampagne geben, die sich vor allem an Frauen richtet. Eben weil die Verantwortlichen das als sexistisch empfinden oder zumindest den Sexismus-Vorwurf fürchten würden.
Zitat von stefanolix im Beitrag #7Mich stört Ihre Aussage von einer 105% totalitären »Homolobby«. Die gibt es nur in Ihrer Phantasie.
Keineswegs:
Zitat Eine politisch nicht korrekte Botschaft enthält demnach wohl auch das Buch von Dr. Lothar Gassmann mit dem Titel „Diktatur Europa? Was darf man in Europa noch sagen?" Ein holländischer bibeltreuer Verlag lehnte die bereits abgeschlossene holländische Übersetzung des Gassmann-Buches ab, weil dort eine zu scharfe Kritik an Homosexuellen vorkomme. Es drohten bei Veröffentlichung Proteste und Prozesse.
Wie scharf mittlerweile die Proteste aus der Homo-Bewegung sind, zeigte ein christlicher Psychotherapie-Kongress mit über 1.000 Teilnehmern Ende Mai in Marburg. Weil unter den Teilnehmern auch Mediziner und Therapeuten vertreten waren, die Homosexualität für heilbar halten, kam es zu massiven Protesten aus der Homo- und Linksszene. 1.000 Demonstranten zogen während des Kongresses durch Marburg und schwenkten Transparente, auf denen u. a. stand „Wir sind hier, um eure religiösen Gefühle zu verletzen". Daneben war ein Schwein abgebildet, das an einem Kreuz hing. Nach der Demonstration, die friedlich verlief, tanzten etliche Demonstranten noch durch die Straßen Marburgs und schrien: „Hätt' Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben." Was Marburger Bürger besonders schockte, waren auch antichristliche Graffitis an Wänden, die eine Kreuzigungsszene mit einem Schwein zeigten. Das Ganze war untertitelt mit „Jesus du Opfer".
Zitat von Kokospalme im Beitrag #15Wie scharf mittlerweile die Proteste aus der Homo-Bewegung sind, ...
Letztlich schaden solche Aktionen nur der Bewegung selbst. Das ist das Niveau von ein paar aggressiven Pubertären. Es gibt auch noch andere weitaus homophobere Religionen als das Christentum. Ob da bei Protesten der Religionsstifter auch als Schwein gezeichnet wird.
Zitat Eine politisch nicht korrekte Botschaft enthält demnach wohl auch das Buch von Dr. Lothar Gassmann mit dem Titel „Diktatur Europa? Was darf man in Europa noch sagen?" Ein holländischer bibeltreuer Verlag lehnte die bereits abgeschlossene holländische Übersetzung des Gassmann-Buches ab, weil dort eine zu scharfe Kritik an Homosexuellen vorkomme. Es drohten bei Veröffentlichung Proteste und Prozesse.
Wie scharf mittlerweile die Proteste aus der Homo-Bewegung sind, zeigte ein christlicher Psychotherapie-Kongress mit über 1.000 Teilnehmern Ende Mai in Marburg. Weil unter den Teilnehmern auch Mediziner und Therapeuten vertreten waren, die Homosexualität für heilbar halten, kam es zu massiven Protesten aus der Homo- und Linksszene. 1.000 Demonstranten zogen während des Kongresses durch Marburg und schwenkten Transparente, auf denen u. a. stand „Wir sind hier, um eure religiösen Gefühle zu verletzen". Daneben war ein Schwein abgebildet, das an einem Kreuz hing. Nach der Demonstration, die friedlich verlief, tanzten etliche Demonstranten noch durch die Straßen Marburgs und schrien: „Hätt' Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben." Was Marburger Bürger besonders schockte, waren auch antichristliche Graffitis an Wänden, die eine Kreuzigungsszene mit einem Schwein zeigten. Das Ganze war untertitelt mit „Jesus du Opfer".
Das ist doch keine Lobby. Das sind teilweise (im Rahmen unserer Meinungsfreiheit) legitime Proteste gegen eine Provokation und teilweise ist es übler Vandalismus. Ersteres ist zu tolerieren, letzteres strafrechtlich zu verfolgen. Aber diese Randalierer sprechen nicht für die Homosexuellen (allenfalls maßen sie sich das an). — Man stellt doch als differenziert denkender Mensch auch nicht alle Fußballfans unter Generalverdacht, nur weil es in Deutschland einige tausend Hooligans gibt, die unter dem Deckmantel des Fußballs ihr Unwesen treiben.
Zitat von stefanolix im Beitrag #17Das ist doch keine Lobby. Das sind teilweise (im Rahmen unserer Meinungsfreiheit) legitime Proteste gegen eine Provokation und teilweise ist es übler Vandalismus. Ersteres ist zu tolerieren, letzteres strafrechtlich zu verfolgen. Aber diese Randalierer sprechen nicht für die Homosexuellen (allenfalls maßen sie sich das an). — Man stellt doch als differenziert denkender Mensch auch nicht alle Fußballfans unter Generalverdacht, nur weil es in Deutschland einige tausend Hooligans gibt, die unter dem Deckmantel des Fußballs ihr Unwesen treiben.
Danke für das Beispiel, lieber Stefanolix (war mir nicht eingefallen, als ich nach Beispielen suchte).
Fast reut es mich schon, diesen Artikel geschrieben zu haben. Er richtet sich gegen extremistische, freiheitsfeindliche Auswüchse; nicht gegen den Feminismus als Bewegung.
Ich bin einigermaßen konsterniert, was an Ressentiments ich offenbar dadurch angesprochen habe und welche unsachlichen Beiträge in diesem Thread stehen.
Zitat von stefanolix im Beitrag #17Das ist doch keine Lobby. Das sind teilweise (im Rahmen unserer Meinungsfreiheit) legitime Proteste gegen eine Provokation und teilweise ist es übler Vandalismus. Ersteres ist zu tolerieren, letzteres strafrechtlich zu verfolgen. Aber diese Randalierer sprechen nicht für die Homosexuellen (allenfalls maßen sie sich das an).
Ich habe ja auch keineswegs behauptet, dass alle Homosexuellen derartige Auswüchse gutheißen. Sondern, dass es eine Gruppe von Aktivisten gibt, die ihre Ziele rücksichtslos durchsetzen. Das wird dann z.T. auf der Straße getan, aber z.B. auch im Parlament. So kann man in der kleinen Anfrage von Volker Beck u.a vom 24.01.2008 den Versuch sehen, das Therapieren von Homosexualität zu kriminalisieren. Denn dort heißt es in Frage 5:
Zitat Teilt die Bundesregierung unsere Auffassung, dass „Therapien“ mit dem Ziel einer Änderung gleichgeschlechtlicher Empfindungen ein diskriminierendes Unwerturteil über Homosexualität zugrunde liegt und dass sie geeignet sind, insbesondere jungen Lesben und Schwulen in ihrer psychosozialen Entwicklung erheblichen Schaden zuzufügen?
Dabei könnte Volker Beck durchaus wissen, dass Homosexualität keine grundsätzlich angeborene Prägung ist, sondern durchaus auch verschwinden kann, ggf. nach einer entsprechenden Therapie. Der in der Anfrage erwähnte Roland Werner ist eines von mehreren lebenden Beispielen dafür. Nur würde eine Anerkennung dieser Tatsache natürlich Becks eigenen Lebenswandel in Frage stellen. Und so kann man vermuten, dass Beck mit seiner Anfrage nicht zuletzt mit staatlichen Mitteln gegen unliebsame Kritiker vorgeht, was man durchaus als Lobbyismus ansehen könnte.
Zitat von Zettel im Beitrag #18Fast reut es mich schon, diesen Artikel geschrieben zu haben. Er richtet sich gegen extremistische, freiheitsfeindliche Auswüchse; nicht gegen den Feminismus als Bewegung.
Welche freiheitsfreundlichen feministischen Bestrebungen kennen sie denn? Und sind diese typisch für das, was uns heutzutage an feministischen Aktionen und Äußerungen entgegentritt?
Ich sehe jedenfalls viele Bestrebungen, mittels staatlicher Intervention die Gesellschaft nach feministischem Leitbild umzugestalten. Und das ist nicht freiheitlich.
Zitat von Zettel im Beitrag #18Ich bin einigermaßen konsterniert, was an Ressentiments ich offenbar dadurch angesprochen habe und welche unsachlichen Beiträge in diesem Thread stehen.
Zitat von Kokospalme im Beitrag #20Ich sehe jedenfalls viele Bestrebungen, mittels staatlicher Intervention die Gesellschaft nach feministischem Leitbild umzugestalten. Und das ist nicht freiheitlich.
Diese Bestrebungen sehe ich auch, liebe Kokospalme. Aber - um ein beliebiges Beispiel herauszugreifen - eine der Urheberinnen des Feminismus, Simone de Beauvoir, war eine strikte Gegnerin staatlicher Regelungen. Diese Magda Albrecht ist so wenig repräsentativ für den Feminismus, wie die Thekenmannschaft "Die Schlappkicker" repräsentativ für den deutschen Fußball ist.
Zitat von Zettel im Beitrag #18Ich bin einigermaßen konsterniert, was an Ressentiments ich offenbar dadurch angesprochen habe und welche unsachlichen Beiträge in diesem Thread stehen.
… und was gestern noch galt stimmt schon heut oder morgen nicht mehr.
So liegt es hier. In meiner Jugendzeit war Antifaschismus für mich ein Hochwertbegriff. Über Honneckers wirken als SED-Chef müssen wir nicht diskutieren. Aber selbst im privaten Bereich habe ich mir in Bezug auf ihn die schlimmsten Schimpfwörter verkniffen, einfach weil er die Autorität des antifaschistischen Widerstandskämpfers hatte. In einer Zeit als die Deutschen mehrheitlich Hitler folgten, hat er was dagegen getan und dafür 10 Jahre im Knast zugebracht. Es mag sich jeder fragen, ob er so viel Mumm hätte. Für meine Person muss ich sagen: höchstwahrscheinlich nicht.
Der zeitgenössische sogenannte Antifaschismus ist Abschaum. Die sogenannten „Antifaschisten“ sind im günstigsten Fall Lügner und Schmarotzer, oft gewalttätiges Dreckspack, Verbrecher. Antifaschismus in der veröffentlichten Meinung ist „eine politische Allzweckwaffe mit Blendcharakter“ (Manfred Funke). Ignazio Silone war eine zwiespältige Persönlichkeit. Und ob das Zitat von ihm ist konnte noch keiner nachweisen. Aber von wem auch immer, es trifft auf jeden Fall: „Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ´Ich bin der Faschismus´ Nein, er wird sagen: ´Ich bin der Antifaschismus´“
Eine ähnliche Metamorphose beim Feminismus. Dabei sollten wir erst mal (doch, doch) zugeben, dass entgegen anderslautenden Gerüchten in unserem Kulturkreis Frauen eigentlich nie wirklich benachteiligt waren. Die angeblichen Unterdrückungsgesetze oder –praktiken waren bei genauerer Betrachtung Privilegien, in gesetzesform gegossene Vernunft oder einfach die Feststellung der realen Verhältnisse. Früher haben Frauen nicht im Bergwerk gearbeitet, weil vom bösen Patriarchat verboten. Heute arbeiten Frauen nicht im Bergwerk, weil … hm, ja, also, ähem.
Die Zeiten ändern sich und gelegentlich verschieben sich die realen Verhältnisse unter dem Überbau so weit, dass einiges nicht mehr zusammenpasst. Mit der Erfindung körperlich einfacher Arbeit hatten einige im Mittelalter durchaus sinnvolle Vorschriften ihren Sinn verloren. Es gibt vernünftige Gründe, warum Frauen nicht im Bergwerk arbeiten sollen. Aber es gibt keinen Grund, warum sie keine Büroarbeit verrichten dürfen. Um die Aufhebung dieser Disproportionen bemühten sich damals einige Aktivistinnen, die heute als „Frauenbewegung“ verklärt werden. Das Anliegen dieser Aktivistinnen war vernünftig und lag auf der Linie der Grundsätze (besonders Gleichheitsgrundsatz) einer freiheitlichen, bürgerlichen Ordnung. Wobei „Bewegung“ eine ganz schöne Übertreibung ist. Die Mehrzahl der Frauen damals hat von dieser „Bewegung“ nichts bemerkt, geschweige denn sich beteiligt. Die Anliegen der ursprünglichen Frauenbewegung sind heute allesamt Wirklichkeit. Frauen sind de jure und de facto gleichberechtigt. Nicht nur das. Trotz Gleichberechtigung sind die Frauen im Hinblick auf alle frauenspezifischen Belange (Schwangerschaftsurlaub, Mutterschutz usw.) de jure und de facto privilegiert. Mission accomplished. Was gibt es darüber hinaus noch zu frauenrechteln?
Den Aktivistinnen vor fünfzig oder hundert Jahren kann man Respekt zollen. Sich gegen die träge Masse stemmen und mit Hohn und Spott für jede Niederlage fertigzuwerden, dazu muss man psychisch robust sein und intellektuell ordentlich Pulver auf der Pfanne haben.
Diese zuzugeben lange Vorrede um die Antwort auf dies
Zitat von Zettel im Beitrag #21Aber - um ein beliebiges Beispiel herauszugreifen - eine der Urheberinnen des Feminismus, Simone de Beauvoir, war eine strikte Gegnerin staatlicher Regelungen.
zu plausibilisieren. Das femifaschistische Establishment ist ein Haufen Hetzerinnen, Schmarotzerinnen und Lügnerinnen, der mit Simone de Beauvoir genauso viel zu tun hat wie die Schlägerkommandos der Antifa-SA mit den Geschwistern Scholl. Und deshalb sehe ich das
Zitat von Zettel im Beitrag #21Diese Magda Albrecht ist so wenig repräsentativ für den Feminismus, wie die Thekenmannschaft "Die Schlappkicker" repräsentativ für den deutschen Fußball ist.
ganz anders. Albrecht, von der Leyen und Schwarzer sind repräsentativ für den zeitgenössischen Feminismus. Wer denn sonst? Oder wer sind die „moderaten“ Feministinnen? Welches vernünftige und nicht verfassungsfeindliche Anliegen kann der Feminismus überhaupt verfolgen, wenn alle vernünftigen und verfassungsmäßigen Forderungen seit Jahrzehnten erfüllt sind?
Das Lexikon des gesammelten Halbwissens ist nicht unbedingt das Euter aus dem die Milch der Wahrheit fließt. Aber zum zeitgenössischen Feminismus und seiner Zielsetzung bringt Wikipedia die treffenden Sätze
Zitat von FeminismusFeminismus zielt dabei nicht auf subjektiv wahrgenommene Eigenschaften einer Gruppe, sondern stellt deren Gleichrangigkeit und im Extremfall die Existenz der anderen in Frage. Geschlechtliche Diskriminierung versucht typischerweise, auf (projizierte) phänotypische und davon abgeleitete persönliche Unterschiede zu verweisen. Ein erweiterter Feminismusbegriff kann auch eine Vielzahl anderer Kategorien mit einbeziehen. Menschen mit feministischen Vorurteilen diskriminieren andere aufgrund solcher Zugehörigkeit, institutioneller Feminismus verweigert bestimmten Gruppen Vorteile und Leistungen oder privilegiert andere. Feministische Theorien und Argumentationsmuster dienen der Rechtfertigung von Herrschaftsverhältnissen und der Mobilisierung von Menschen für politische Ziele.
Zitat von ESKA im Beitrag #22Und deshalb sehe ich das
Zitat von Zettel im Beitrag #21Diese Magda Albrecht ist so wenig repräsentativ für den Feminismus, wie die Thekenmannschaft "Die Schlappkicker" repräsentativ für den deutschen Fußball ist.
ganz anders. Albrecht, von der Leyen und Schwarzer sind repräsentativ für den zeitgenössischen Feminismus. Wer denn sonst?
Ich möchte, liebe(r) ESKA, noch einmal klarstellen, warum ich diese Marginalie geschrieben habe: Nicht, um den Feminismus zu diskutieren oder einer Kritik zu unterziehen; sondern allein wegen der Methode, Andersdenkende zu diffamieren und für sich selbst Rechte (hier den Rabatt bei der DB) zu fordern, die man Andersdenkenden nicht zubilligt.
Eine Beziehung zu von der Leyen und Schwarzer sehe ich da nicht; wobei ich Ursula von dere Leyen bisher nicht als Feministin wahrgenommen habe.
Ihr Engagement für Quoten usw. hat meines Erachtens ganz andere, gesellschaftspolitische Gründe. Bei einer schrumpfenden Bevölkerung werden wir auf die Arbeitskraft von Frauen auf allen Ebenen und in allen Bereichen angewiesen sein, wenn wir unseren Wohlstand wenigstens halten wollen.
Ich halte staatliche Zwangsmaßnahmen wie gesetzlich vorgeschriebene Quoten für das falsche Mittel; so wie ich eine staatliche Planwirtschaft für falsch halte. Aber das Ziel, daß Deutschland sein Potential an qualifizierten Arbeitskräften voll wird ausschöpfen müssen, teile ich.
Übrigens hat von der Leyen sich etwas getraut, was meines Erachtens viel zu wenig gewürdigt wurde: Das einkommensabhängige Elterngeld einzuführen; also eine Lohnersatzleistung, die mit steigendem Einkommen (bis zu einer bestimmten Grenze) wächst. Damit sollten es vor allem Akademikerinnen ermöglicht werden, Kind und Karriere miteinander zu verbinden.
Feminismus kann ich auch da nicht erkennen. Sondern auch das war (wenn es auch nicht den erhofften Effekt gehabt haben mag) eine unter demographischen Aspekten dringend erforderliche Maßnahme; mit dem für alle gleichen Kindergeld war ja bis dahin das Kinderkiegen in der Unterschicht gefördert worden.
In diesem Artikel habe ich übrigens Aktionen gegen diese Evangelikalen aus demselben Grund kritisiert wie jetzt die Aktion der extremistischen Feministin Albrecht; auch dort sollten die Rechte Andersdenkender eingeschränkt werden.
Zitat von stefanolix im Beitrag #13 Ich muss das nicht begründen? Wenn doch, dann in Kürze: »105%« ist Unsinn, »totalitär« ist unangemessen und »Homolobby« ist ein menschenverachtender Ausdruck.
Und Verhöhnung der Opfer! Yup, das so "begründen" die Antifanten auch gerne: Beispielsweise sind Burschenschaften schlecht, weil sie erzreaktionär sind. Die adjektive Gewalt hat gesprochen!
Zitat von stefanolix im Beitrag #13Professor Häberles Aufsatz habe ich gerade überflogen, er hilft uns aber hier nicht weiter. Tatsache ist, dass es in Deutschland eine signifikante Anzahl gleichgeschlechtliche Partnerschaften gibt, die auf Dauer angelegt sind.
Diese Tatsache hilft uns hier nicht weiter. Tatsache ist nämlich, daß es ein Kollektiv gibt, das für sich eine in Wahrheit nicht existente Naturgesetzlichkeit in Anspruch nimmt, um unsere materialistischen Politiker zu überzeugen, die einer freien Willensentscheidung zur Lebensgestaltung sonst keinen Respekt zollen. Mich stört nicht, wer mit wem zusammen wohnt. Mich stört diese falsche Argumentation.
Zitat von stefanolix im Beitrag #13Diese Menschen in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften wollen einfach miteinander leben und füreinander Verantwortung übernehmen.
Für dieses an sich löbliche Ansinnen braucht man aber weder Lebenspartnerschaftsgesetz noch Interessenvertretung. Die braucht man nur, wenn man über dem Umweg der Einflußnahme auf den Staat von Unbeteiligten irgendwas will, z.B. daß sie gezwungen werden, ihre Kinder nach Genderideologie zu erziehen. Insofern legitimieren Sie die Untat mit Hinweis auf harmlose Taten aus derselben Motivation.
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