Die journalistischen Standards: Da haben wir zur selben Zeit eine ähnliche Idee gehabt und gebloggt. Davon abgesehen ist mein Eindruck: Man kann in privaten Gesprächen und in Blogs inzwischen wieder besser gegen die Fehlleistungen der Presse argumentieren, weil die Presse mehr Fehler macht als früher. Auch die Kampagne gegen die Sportlerin stößt auf überraschend viele Kommentare mit anständigen Gegenargumenten, sogar in der "taz". Dieser Eingriff in die Privatsphäre, wird von vielen Menschen nicht akzeptiert (es mag in diesem Fall dazukommen, dass am Anfang auch falsche Beschuldigungen veröffentlicht wurden).
Zitat von stefanolix im Beitrag #2Da haben wir zur selben Zeit eine ähnliche Idee gehabt und gebloggt.
Aber leider warst Du zu schüchern, Deinen Beitrag auch hier zu verlinken ;-)
Leider konnte ich Deinen Beitrag erst in einer längeren Ergänzung verlinken, weil ich ihn beim Veröffentlichen noch nicht kannte ;-)
Es sieht manchmal ziemlich schlimm aus. Doch wenn man die Presse nicht beobachtet und konstruktiv kritisiert, gerät die Demokratie wirklich in eine Schieflage. Bisher ist noch nicht alles verloren.
Zitat von stefanolix im Beitrag #4Doch wenn man die Presse nicht beobachtet und konstruktiv kritisiert, gerät die Demokratie wirklich in eine Schieflage. Bisher ist noch nicht alles verloren.
Aus seiner Lebenserfahrung heraus hatte mein Vater ein recht unterkühltes Verhältnis zur (kommunistischen) Presse: "Die Zeitungen lügen wie gedruckt" sagte er mir vor rund 60 Jahren. Damals nahm ich es leider nicht ernst... Ansonsten: Stimmt mein Eindruck, daß den Massenmedien nicht mehr alles so 1 : 1 abgenommen wird?
Zitat von stefanolix im Beitrag #4Doch wenn man die Presse nicht beobachtet und konstruktiv kritisiert, gerät die Demokratie wirklich in eine Schieflage. Bisher ist noch nicht alles verloren.
Aus seiner Lebenserfahrung heraus hatte mein Vater ein recht unterkühltes Verhältnis zur (kommunistischen) Presse: "Die Zeitungen lügen wie gedruckt" sagte er mir vor rund 60 Jahren. Damals nahm ich es leider nicht ernst... Ansonsten: Stimmt mein Eindruck, daß den Massenmedien nicht mehr alles so 1 : 1 abgenommen wird?
Das kann durchaus sein. Denn dank der Blogosphäre findet man als Leser irgendwo im WWW immer eine dissenting opinion, die bisweilen deutlich besser belegt und schlüssiger begründet ist als das, was insbesondere die wie Perpetua Mobilia agierenden Online-Portale der Meinungsführer vom Fließband lassen. Allerdings sind auch die Printversionen häufig nicht besser. Es ist deshalb wenig verwunderlich, dass die in ihrem Deutungsoligopol bedrohten Leitmedien die Blogosphäre aus tiefster Seele verabscheuen.
Zitat von Hausmann im Beitrag #5Ansonsten: Stimmt mein Eindruck, daß den Massenmedien nicht mehr alles so 1 : 1 abgenommen wird?
Vermutlich haben Sie recht, aber das wird die Qualitätsmedien nicht weiter stören, die einen sind schon zwangsfinanziert, die anderen werden, weil systemrelevant, bald auch am Gebührentropf hängen. Dazu braucht lediglich die Haushaltsabgabe verdoppelt zu werden. Sie werden sehen, die Kritik, die derzeit der Hetzjagd entgegenbrandet, wird als Herausforderung genommen, sich erst recht dem Rechstextremismus der Mitte der Gesellschaft anzunehmen.
Was wir gerade erleben ist das Aufwärmen. Die Kür wird die Kampagne für die Vereinigten Staaten von Europa. da werden sich noch etliche in der Naziecke wiederfinden, die heute noch nichts davon ahnen.
Zitat von HausmannStimmt mein Eindruck, daß den Massenmedien nicht mehr alles so 1 : 1 abgenommen wird?
Ich fürchte, lieber Hausmann, ganz so ist es nicht. Mein Eindruck ist eher der, daß zwar jeder lautstark verkündet, das was in den Medien berichtet wird, könne man eh nicht glauben. Allerdings, der Bericht den man da neulich gelesen/gesehen/gehört hat,... Und da das dann auch noch "überall" so erschiene, müsse ja wohl was dran sein. Aber ansonsten, natürlich ist man kritisch gegenüber allen Medien...
Woran erkennt man ein linksgrünes Märchen? Es beginnt mit: Es wird einmal sein. __________________________________________ __________________________________________
Zitat Was wir gerade erleben ist das Aufwärmen. Die Kür wird die Kampagne für die Vereinigten Staaten von Europa. da werden sich noch etliche in der Naziecke wiederfinden, die heute noch nichts davon ahnen.
Genau. All die couragierten Nazijäger und Kämpfer gegen Rechts, die in ihren steuerfinanzierten Lobbyorganisationen ein hoch profitables Auskommen genießen, werden einen Teufel tun und eines Tages sagen: Das Problem ist gelöst und zugeben: Fast alle "Rechten" sind in Wirklichkeit Spitzel vom Verfassungsschutz, und die echten Überzeugten wenige, daß von ihnen keine Gefahr für den Staat ausgeht. Dann wären die ja ihre Traumjobs los, und was kann denn ein professioneller Nazijäger sonst noch vorweisen, um mit echter Arbeit sein Leben zu finanzieren ?
Darum wird man die Definition "rechts" immer weiter fassen, bis sie letztlich bedeutet: Kampf gegen alle die nicht stramm links stehen.
Wenn der Rufmordbegriff "rechts" einfach nicht passt, werden andere verwendet: Ausbeuterisch, kapitalistisch, umweltfeindlich, sozial kalt, sowie xy-feindlich, bis hin zu staatsfeindlich, europafeindlich und nationalistisch (wird jetzt schon benutzt bei Widerspruch zur Transferunion).
Der Fall Drygalla war nur einer von vielen bisher. Letztlich muß man auch die Abschüsse von Politikern aus dem bürgerlichen Lager dazu rechnen, wie Wulff und Guttenberg. Denn deren Verfehlungen sind gradezu marginal im Vergleich zu dem was man einem Joschka Fischer vorwerfen muß, oder einer Vielzahl anderer Linker. Ganz abgesehen von deren Gesinnung. Doch Linke können natürlich in Amt und Würden verbleiben. Ein Plagiatsbetrug wiegt bei einem Bürgerlichen weitaus schwerer als von Haß und Intoleranz getriebene, politisch motivierte Gewalt gegen Menschen.
Nochmal gesteigerte Diskrepanz zeigt sich im Umgang mit der umbenannten SED. Hier wird nie fragt, wohin denn die Milliarden Parteivermögen = Volksvermögen verschwunden sind nach dem Mauerfall. Sowie dem völligen Ignorieren, daß Mitglieder der umbenannten SED einer Partei angehörten, von der sie wussten, daß sie politisch motiviert foltert und mordet. Hier fragt nie ein Medium nach moralischen Mindeststandards, die Abgeordnete und Funktionsträger zu erfüllen haben.
Diese Doppelmoral ist zudem typisch für linke Propaganda, damals wie heute. Denn egal was man dem Westen vorwarf, selbst wenn berechtigt, war die linke Seite permanent um Größenordnungen schlimmer.
Aber Linke stehen heute in den Medien fast durchweg da wie Heilige. Als Kämpfer für Gerechtigkeit, Frieden, Toleranz und Wohlstand. Eine propagandistische Fiktion, gezielt erschaffen von den linken Leitmedien.
Der Konkurrenzkampf ist erbarmungslos und ohne sensationsheischende Schlagzeilen bzw. meistens an den Haaren herbeigezogenenen Horrorstories geht es wohl nicht mehr.
Zur Illustration dieser Aussage: in der japanischen Provinz Fukushima wurden die Badestrände wieder eröffnet. Und das sind die Schlagzeilen der dt. Presse:
Zitat Planschen am Atomstrand - Financial Times Deutschland Fukushima Beach: Erster Strand nach Atomkatastrophe eröffnet - Hamburger Abendblatt Fukushima Beach: Umstrittene Badefreuden nach der Kernschmelze - Westdeutsche Zeitung
Zitat von 123Aber Linke stehen heute in den Medien fast durchweg da wie Heilige. Als Kämpfer für Gerechtigkeit, Frieden, Toleranz und Wohlstand. Eine propagandistische Fiktion, gezielt erschaffen von den linken Leitmedien.
Ich stimme dir ja in der Tendenz zu, werter 123, aber besteht nicht die Stärke der Linken eigentlich in der Mischung aus Desinteresse, Faulheit und Feigheit der "Bürgerlichen"?
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von H_WMein Eindruck ist eher der, daß zwar jeder lautstark verkündet, das was in den Medien berichtet wird, könne man eh nicht glauben. Allerdings, der Bericht den man da neulich gelesen/gesehen/gehört hat,... Und da das dann auch noch "überall" so erschiene, müsse ja wohl was dran sein. Aber ansonsten, natürlich ist man kritisch gegenüber allen Medien...
Da ist was dran. Besonders gerne wird aber das geglaubt, was den eigenen Vorurteilen entspricht.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von Rayson im Beitrag #11Ich stimme dir ja in der Tendenz zu, werter 123, aber besteht nicht die Stärke der Linken eigentlich in der Mischung aus Desinteresse, Faulheit und Feigheit der "Bürgerlichen"?
An dieser Stelle erinnert man sich an Max Weber und »das starke langsame Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich« …
Zitat von HausmannStimmt mein Eindruck, daß den Massenmedien nicht mehr alles so 1 : 1 abgenommen wird?
Ich fürchte, lieber Hausmann, ganz so ist es nicht. Mein Eindruck ist eher der, daß zwar jeder lautstark verkündet, das was in den Medien berichtet wird, könne man eh nicht glauben. Allerdings, der Bericht den man da neulich gelesen/gesehen/gehört hat,... Und da das dann auch noch "überall" so erschiene, müsse ja wohl was dran sein. Aber ansonsten, natürlich ist man kritisch gegenüber allen Medien...
Gruß, H_W
Es trifft auch beides zu, die meisten Meldungen beinhalten zumindest einen wahren Kern. Unstreitig ist zum Beispiel, dass Nadja Drygalla vorzeitig aus London abgereist ist. Unstreitig ist weiterhin, dass der Achter der Frauen vorzeitig ausgeschieden ist und den siebten Platz belegt hat. Dann wird es aber schon schwieriger, da sich die Meldungen sich im Minutentakt überschlagen und sich Information und Kommentar nur sehr schwer auseinanderhalten lassen. Hier liegt für mich das eigentliche Problem, dass gerade Qualitätsjournalisten nicht sauber zwischen Information und Kommentar trennen und dem Kommentar ein höherer Stellenwert beigemessen wird als der nachprüfbaren Information. Gefährlich wird es, wenn der Kommentar auf einer falschen Information (bewusst oder unbewusst) basiert.
Zitat von MalzahnDrygalla hat sich von diesen braunen Aktivitäten nicht nur nicht distanziert, sie hat auf ihrer Facebook-Seite zu erkennen gegeben, dass sie mit diesem Milieu sympathisiert. Es gibt Bilder, die sie offenbar an der Seite ihres Freundes bei rechtsextremen Aufmärschen zeigen.
Zitat von Jens Bierschwale und Jens Hungermann Aber der "Welt am Sonntag" liegen Unterlagen vor, wonach die Ruderin durchaus Sympathien für die Gesinnung des Freundes hegt. Auf einem Foto, das Mitglieder der "Nationalen Sozialisten Rostock" bei einer Demonstration im August 2009 in Malchow zeigt, soll auch Drygalla abgebildet sein, heißt es.
Mit "offenbar", "soll", "heißt es" wird zwar darauf hingewiesen, dass es sich hier nicht um eine Information handelt, sondern Gerüchte kolportiert werden, aber es wird bei oberflächlichem Lesen nicht deutlich. Wenn Präses Schneider sich lediglich in der WELT informiert hat, wundert es mich dann nicht, dass er Frau Drygalla zur Umkehr auffordert.
Nicht immer wird so plump agiert wie in der WELT, aber es wird häufig mit aus dem Zusammenhang gerissenenen und verkürzten, oft auch veränderten Zitaten gearbeitet, um sich ein Thema so zurechtzulegen wie es opportun erscheint. Es kostet den interessierten Laien eine sehr hohen Aufwand heraus zufinden, wie es den wirklich war, aber dann ist es meistens schon zu spät, da die Maschine nicht mehr zu bremsen ist.
Mir ist es in der Vergangenheit schon häufiger passiert, dass ich an meinem eigenen Verstand gezweifelt habe, wenn sich meine "Rechercheergebnisse" nicht mit dem deckten, was gerade verhandelt wurde. Ich habe mich früher maßlos darüber geärgert, wenn ich dabei festgestellt hatte, dass Richtigstellungen überhaupt nicht zur Kenntnis genommen wurden, heute denke: "Steig mir doch den Buckel runter".
Es stellt sich die Frage, wann ist es sich wert, sich zu zermürben, wann ist es Kraft- und Zeitverschwendung. Als die Drygalla-Kampagne losging, hatte ich ihr keinen so großen Stellenwert zugemessen, das ist aber sehr schnell umgeschlagen. Die Heftigkeit mit der gegen Nadja Drygalla agiert wurde und noch immer wird und das nicht nur von linker Seite, es sei denn man rechnet die WELT zu den linken Medien, lassen mich befürchten, dass hier ein Exempel statuiert werden soll.
Ich bin der festen Überzeugung, dass die ganze "Nazi-Hatz" nur eine Spielart von Lukas 18,11 ist. Wie schon der unvergessliche Johannes Gross bemerkte:
Zitat von Johannes GrossJe länger das Dritte Reich tot ist, umso stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von Rayson im Beitrag #15Ich bin der festen Überzeugung, dass die ganze "Nazi-Hatz" nur eine Spielart von Lukas 18,11 ist.
Oder, zeitgenössisch ausgedrückt durch den unvergleichlichen Fischmob (Vorsicht, is Rap!) "Denn groß definiert sich über klein / Das war schon immer so und wird nie anders sein"
Zitat Heimliches Rauchen? Autofahren und Spaß dabei haben? Herkömmliche Glühlampen verwenden?
Ächz, da tun sich ja Abgründe auf!
Es ist noch viel schlimmer, jede Anfrage nach "Nadja Drygalla" sorgt für einen Ausstoß von 7 Gramm Kohlendioxyd. Hier reicht ein Präses zum Verzeihen nicht mehr aus, der Papst muss die Klimabeichte abnehmen.
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