Zitat Weil 2300 Schulen auf dem Land nicht an das nationale Stromnetz angeschlossen waren, stattete sie seine Firma, unterstützt von Eurosolar, vor elf Jahren mit kleinen Photovoltaikanlagen aus. "Der Solarstrom schafft es, einen Fernsehapparat nebst Videorecorder, einen Computer und ein paar Energiesparlampen zu betreiben." Gonzales grinst. "Natürlich versammelt sich abends das ganze Dorf vor der Glotze."
Da wird dem Spon-Redakteur doch ganz warm ums Herz, schließt die Nachhaltigkeitsoffensive doch auch die Kindererziehung so wirkungsvoll ein. Und sowas hier darf natürlich auch nicht fehlen:
Zitat So diktatorisch das auch wirken mag, Castros Energiesparprogramm feiert große Erfolge. Heute verbraucht die Karibikinsel 34 Prozent weniger Petroleum, 37 Prozent weniger Flüssiggas und 80 Prozent weniger Benzin. Kubas Pro-Kopf-Energieverbrauch beträgt nur ein Achtel des Verbrauchs eines US-Haushalts.
Spontanes googeln hat mich da gleich wieder zum Spiegel geführt, nur diesmal zu einem aus dem Jahre '69:
Zitat Erstmals benutzte er [Castro] dabei öffentlich einen neuen Begriff: "Der sozialistische Staat Kuba" sei eine "Alternative zum Gangstertum des Yankee-Imperialismus".
Fein fein - da haben wir wohl ein neues, altes Vorbild gefunden.
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Aber bitte gleich in die Planvorgaben einfließen lassen, daß dieses Weltvorbild hiesigen Bedingungen angepaßt wird. Das Sambatanzen kann man an der Spree ja beibehalten, statt des Buena Vista Social Club gibt's BAP & Gröhlemeyer, und die "Ernte der 10 Millionen" ist von Zuckerrohr auf Spritmais umzustellen.
Zitat von Calimero im Beitrag #1 Fein fein - da haben wir wohl ein neues, altes Vorbild gefunden.
Na supi, vielleicht sollte jemand den Hockeyspielern erzählen, dass Cuba libre dem Nachhaltigkeitsgedanken widerspricht.
Völlig off topic, aber ich kann einfach nicht widerstehen. Die ursprüngliche Überschrift des Artikels von Alexandra Gross lautete "Hockeymänner tanzten mit Cuba Libre auf den Tischen", Cuba Libre wurde dann in der Überschrift durch Rum ersetzt, aber im Text beibehalten. Über Gründe kann ich nur spekulieren, sicherlich liegt es am Cola. Oder es könnte natürlich sein, dass der gemeine Leser Cuba Libre für eine Animierdame hält. Etwas Allgemeinbildung sollte die WELT ihren Lesern schon zutrauen. Und ob sie wirklich nur mit Cuba Libre getanzt und nicht auch davon gekostet haben, wage ich auch zu bezweifeln.
@C. #3: Oha, wollen wir dieses Faß [sic] aufmachen? Der Song des Andrews Sisters war zwischen Herbst '44 & Sommer '45 die meistgespielte Platte bei den amerikanischen Truppensendern (privat war die Scheibenproduktion ja eingestellt, weil man das Shellack für Bremsbelage & Isolatoren brauchte) - aber es gab Anstalten, den Song zu indizieren; wegen Reklame für Rauschdrogen: "Rum & C.C.": während des Dienstes durchaus vorschriftswidrig (und Schleichwerbung). Was ganz dabei unterging, war das eigentliche Thema das Songs: "both mother and daughter / workin' for de Yankee dollar": die gemeinten Dienstleistungen könnte man, sub rosa, als "Animieren" bezeichnen.
Zitat __________ Maxine Andrews recalled, "The rhythm was what attracted the Andrews Sisters to 'Rum and Coca-Cola'. We never thought of the lyric. The lyric was there, it was cute, but we didn't think of what it meant; but at that time, nobody else would think of it either, because we weren't as morally open as we are today and so, a lot of stuff — really, no excuses — just went over our heads." __________
Zitat von Calimero im Beitrag #1...in welchem die Sonne anscheinend niemals untergeht, heißt lt. Spon Cuba.
Mein Gott ich habe mir den Artikel gerade angetan. Das muss Satire sein!
Auf Bild 3 werden Sonnenkollektor mit PV verwechselt. Auf Bild 1 kommt ein kleiner Windpark (hierzulande gibt einzelne Windräder mit mehr Leistung!) nicht ohne das Portrait des geliebten Führers aus. Bild 4 demonstriert wohl wie ein möglichst unappetitlicher Fahrradunfall provoziert werden soll.
By the way: Das nachhaltigste Land der Welt ist wohl Island, 81% der Primärenergie stammt dort aus erneuerbaren Quellen.
Zitat von xanopos im Beitrag #6Mein Gott ich habe mir den Artikel gerade angetan. Das muss Satire sein!
Ein Glÿq, dass ich keine Zeit hab, den ganzen Artikel zu lesen. Schon das Wenige, was ich da, beim kurzen Ÿberfliegen, mitbekommen hab, hat mich umgehauen. Wo lébm wir denn? ... Und wurde dort eigentlich auch das absolute Öko-Paradies - Nordkorea - erwähnt? Dort bleibt nämlich nicht mal das kleinste irgendwie hergestellte Teilchen aufe Straße liegen, auch kein Fisslchen Papier; alles wird gesammelt & im Rucksack verstaut, den jeder Bürger dort stets bei sich trägt, um sich solche Fundsachen nicht entgehen zu lassen ...
Inzwischen hat sich übrigens auch die Achse des Guten (in Person der von mir stets sehr geschätzten Vera Lengsfeld) des Themas angenommen:
Zitat Die Autorin, passenderweise Entenmann geheißen, bastelt eifrig an der Ente von der „nachhaltigen“ Öko-Idylle Kuba. Dabei offenbart sie eine Weltsicht, wie einst das notorische Kommunistenpaar aus Amerika, das 1937 durch die Hungergebiete der Ukraine fuhr, aus den Zugfenstern heraus die sterbenden Bauern sah und anschließend bescheinigte, die von Stalin inszenierte Hungersnot sei lediglich eine Erfindung der Feinde der Sowjetunion.
Noch ein kleiner Nachtrag, dann soll es aber auch gut sein mit meinen unqualifizierten Einwürfen zu dem neu entdecken „Öko-Musterländle“ Kuba.
Irgendwie fördert meine kleine Recherche immer seltsamere Ergebnisse zutage: Oder wussten Sie, dass Kuba das einzige Land der Erde ist, in dem z.B. der WWF das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung tatsächlich verwirklicht sieht?
Eigentlich führt der Bericht nur zwei Indikatoren zusammen, nämlich den Human Development Index (HDI) der UN, als Maßstab für den erreichten Wohlstand, und den Indikator für den Ökologische Fußabdruck eines Landes (bereitgestellt vom GFN). Erstaunliches Ergebnis:
Zitat No region, nor the world as a whole, met both criteria for sustainable development. Cuba alone did, based on the data it reports to the United Nations.
Ok, so muss man sich die Vorzüge der Nachhaltigen Entwicklung dann also wohl im wirklichen Leben vorstellen – Kuba als real existierende Blaupause für den nachhaltigen Umbau der Weltwirtschaft? I am not convinced…
Ob sich an den grundlegenden Daten und der zitierten Einschätzung seit 2006 etwas geändert hat, konnte ich online bislang nicht wirklich sicher herausfinden. Weder die Nachfolgeberichte auf der Seite des WWF (aktuell liegt der für 2012 vor), noch die Seite des Global Footprint Networks waren hier sonderlich hilfreich.
Sollten sich die Fundamentaldaten nicht geändert haben, hat man seit 2006 aber wohl in Sachen Kommunikationsstrategie dazu gelernt. In den Nachfolgeberichten wird durchweg (aus nahe liegenden Gründen) nunmehr auf die explizite Benennung Kubas als top-runner der Nachhaltigkeit verzichtet. Stattdessen werden nur noch kleingedruckte Übersichtsgrafiken angeboten, in denen die Regionen, aber nicht die einzelnen Länder erkennbar sind.
Schade eigentlich. Hier hätte ich gerne etwas mehr gewusst, insbesondere wie die Ergebnisse des Berichts denn nun mit dem Narrativ von der Nachhaltigen Entwicklung als Wohlstandsmotor und unaufhaltsamem Jobwunder zusammenpassen…
Zitat von dari im Beitrag #9Ob sich an den grundlegenden Daten und der zitierten Einschätzung seit 2006 etwas geändert hat, konnte ich online bislang nicht wirklich sicher herausfinden. Weder die Nachfolgeberichte auf der Seite des WWF (aktuell liegt der für 2012 vor), noch die Seite des Global Footprint Networks waren hier sonderlich hilfreich.
Da es 2011 keinen HDI Wert für Kuba mehr gibt, ist die Berechnungsmethode des WWF für Kuba hinfällig.
Zitat von Eierkopp im Beitrag #Die Umsetzung des Planzieles "Energiesparen auf Kuba" wird - wie SPON berichtet - konsequent vorangetrieben.
¡Hasta la revolucion energetica siempre! - vom Lande des Maximo lider wird man auch hier noch lernen können, wie man das Zappenduster als glorreichen Sieg an die übriggebliebenen fellow travellers verkaufen kann.
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