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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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 Pro und Contra
M.Schneider Offline



Beiträge: 672

19.07.2007 15:16
zu Ihrer Frage bezüglich Arrhenius Antworten

Lieber Zettel

Ich erinnere mich, dass ich Ihnen bei unserer Diskussion über die Wirkung des CO2 im liberty- Forum noch eine Antwort schuldig geblieben bin, auf die Frage, was ich von Arrhenius halte.
Das möchte ich hier nachholen.

Svante [August] Arrhenius, 19. 2. 1859 - 2. 10. 1927.
Er war Nobelpreisträger und Chemiker.
Von ihm stammt eine der frühesten, extrem einfachen Rechnungen aus dem Jahr
1896, die sofort - mit Recht - von allen Fachkreisen angezweifelt wurde und daher auch viele Jahrzehnte in Vergessenheit geraten ist. Es ist eine Arbeit über den Einfluß der Kohlensäure in der Luft, auf die Bodentemperatur der Erde:

In dieser recht langen Arbeit stellt Arrhenius die Hypothese zur Diskussion, dass das Auftreten der Warm- und Eiszeiten durch gewisse Gase in der Atmosphäre, die Wärmestrahlen absorbieren, soll erklärt werden können. Er erwähnt hier eine Arbeit von Fourier aus dem Jahre 1827, der behauptet haben soll, dass die Atmosphäre wie das Glas eines Treibhauses arbeite, da sie die Lichtstrahlen der Sonne hindurchlasse, aber die dunklen Strahlen vom Boden zurückbehalte.

Auf welch abenteuerliche Weise Arrhenius das Stefan-Boltzmannsche Strahlungsgesetz benutzt, um diesen "Effekt" zu berechnen, erkennt man besser in einer anderen Publikation, in der er seine Eiszeitenhypothese verteidigt:

S. Arrhenius(1906): Die vermutliche Ursache der Klimaschwankungen.

Er lässt sich dabei von dem Gedanken leiten, abzuschätzen was passiert, wenn das gesamte CO2 aus der Atmosphäre verschwinden würde und sich dadurch eine Temperatur Absenkung ergibt.

Zuerst schätzt Arrhenius ab, dass wegen der Absorption der ultraroten Erdstrahlung durch die Kohlensäure 18.7 Prozent der Erdstrahlung nicht- , beziehungsweise 3,8% in den Weltraum abgestrahlt würden.
Schon diese Abschätzung war nicht greifbar, geschweige denn beweisbar.

Nachdem er also eine sehr subjektive Abschätzung vorgenommen hatte, fing er anschließend an, dass Stefan Boltzmann Gesetz so umzuformen, dass es ihm dazu eine gewünschte Temperatur erbringt.


Er führte aus:
Dies könne man dadurch berücksichtigen, dass die mittlere effektive
Strahlungstemperatur der Erde, (die er mit 15 °C bzw. 288 °K annimmt), so erniedrigt werden müsse, dass nach dem Stefan- Boltzmannschen Gesetz nur noch das

1 - 0.187 = 0.813 - fache ausgestrahlt würde:

Er erhält:

Teff = (4. Wurzel aus 0,813) * 288 = 273.47 ,

also als Temperaturerniedrigung 14.5 °C. Ich habe mit meinem Rechner die vierte Wurzel etwas genauer ausgerechnet als Arrhenius.

Nach dieser seiner abenteuerlichen von hinten durchs Knie ins Auge Beweisführung würde also die derzeitige CO2 Menge in der Atmosphäre eine Temperaturerhöhung von 14,5°C ergeben, respektive würde bei Verschwinden des gesamten CO2 nur noch eine Temperatur von, nach seiner Rechnung, 0,5°C verbleiben.

Kurz gesagt, Stefan Boltzmann hätte ihm eins auf die Glocke gehauen.

Herzlich M. Schneider





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