Für einige hier provokant komme ich zu einem eher positiven Schluss für das BGE und sehe Gefahren eher in anderen Aspekten, die wirklich auf eine Mentalität hinauslaufen, in der Wohlstand vom Himmel kommt.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not." -Thomas Jefferson Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/
Ich halte die Annahme, dass ein bedingunsloses Grundeinkommen allgemein zu einer signifikanten Abnahme der Arbeitsbereitschaft führen würde für grundsätzlich verfehlt - selbst bei einem in der Höhe 1000 Euro netto, das sie als zu hoch anführen. Das aus einem einfachen Grund: Ich kenne in meinem Umfeld niemanden, der sich nicht wenigstens ab und zu darüber beklagt, zu wenig Geld zu haben. Ob derjenige jetzt 1000 oder 4000 Euro im Monat verdient, macht dabei recht wenig Unterschied. Und nahezu jeder von denen kann sich ein Leben ohne Arbeit auch gar nicht vorstellen, selbst wenn er es sich leisten könnte. Nun bin ich natürlich nur mit einem begrenzten Kreis von Menschen bekannt, der auch gewiss nicht repräsentativ ist. Aber es gibt noch zwei weitere Faktoren: Zum einen kann, wie sie sehr richtig ausführen, derjenige, der wirklich unter allen Umständen nicht arbeiten will, das auch jetzt schon, ohne um sein Leben, sein Dach über dem Kopf oder auch nur seinen Fernseher fürchten zu müssen. Zum anderen - und da bewege ich mich wohl etwas außerhalb der allgemeinen Meinung - habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich der Druck, eine Arbeit zu finden, bei weitem anders auswirkt, als man sich das so vorstellt. Anstatt tatsächlich zu motivieren, wieder an Arbeit und damit mehr Geld zu kommen, wirkt er sehr oft eher vernichtend und die Betroffenen haben immer weniger Motivation, geben nach einer gewissen Zeit weitgehend auf und fügen sich in ihr "Schicksal". Diejenigen, bei denen der Druck sich wirklich in mehr Antrieb umsetzt, sind ganz überwiegend diejenigen, die ohnehin schon genug Kraft aufwenden, um eine neue Arbeit zu finden. Von daher würde ich selbst bei einem Grundeinkommen im 1000-1200 Euro Bereich von einer höchstens geringfügigen Abnahme der Erwerbstätigkeit ausgehen. Anders sieht es freilich aus, wenn man über ein Grundeinkommen im Bereich von 2000 Euro und mehr nachdenkt; da sinkt der Vorteil, den man aus einem Mehr an Geld zieht, für viele Menschen einfach zu beträchtlich, als dass es sich nicht auf eine spürbare Abnahme der geleisteten Arbeitszeit durchschlagen würde - und wenn es nur in Form vermehrter Teilzeitarbeit wäre.
Desweiteren könnte man im Zuge der Einführung eines Grundeinkommens eine ganze Reihe bestehender Institutionen abschaffen - beispielsweise die Renten- und Arbeitslosenversicherung, die verpflichtende Krankenversicherung und so weiter und so fort. Desweiteren auch jede Form von Mindestlöhnen - es ist schließlich niemand mehr gezwungen, zu arbeiten, dementsprechend entfällt auch jede Argumentationsgrundlage, den Beschäftigten einen gewissen Lohn zu garantieren. Sie sind ja wirklich nichtmehr in irgendeiner Form unter Zwang, der Arbeit nachzugehen, weder der speziellen, noch irgendeiner anderen.
Ich halte aus diesen und einigen weiteren Gründen das bedingungslose Grundeinkommen für grundsätzlich sehr wünschenswert, idealerweise in einer Höhe von ca. 700-1000 Euro. Nur leider sind diejenigen, die sich am meisten dafür aussprechen auch gleichzeitig diejenigen, die so ziemlich am wenigsten für mich wählbar sind, von der NPD einmal abgesehen.
Nachtrag: Ich würde bei einem Grundeinkommen in der von mir angedachten Höhe auch von einer spürbaren Abnahme einiger Formen von Kriminalität ausgehen. Da fehlt es mir zwar gänzlich an Menschen, die ich dazu fragen könnte, aber es erscheint mir zumindest logisch, dass wer 1000 Euro im Monat zur Verfügung hat ohne jede Gefahr für seine Freiheit und Leben, deutlich weniger dazu motiviert sein dürfte, selbige für ein etwas mehr an Geld zu riskieren.
Zitat von Solus im Beitrag #2Von daher würde ich selbst bei einem Grundeinkommen im 1000-1200 Euro Bereich von einer höchstens geringfügigen Abnahme der Erwerbstätigkeit ausgehen.
Mit 1200€-Grundeinkommen bin ich lebenslanger Student.
Zitat von Solus im Beitrag #2Von daher würde ich selbst bei einem Grundeinkommen im 1000-1200 Euro Bereich von einer höchstens geringfügigen Abnahme der Erwerbstätigkeit ausgehen.
Mit 1200€-Grundeinkommen bin ich lebenslanger Student.
Nun - bei einem Grundeinkommen in der Höhe hat sich jedes Argument gegen Studiengebühren erledigt. Insofern ließen die sich gewiss soweit anziehen, dass sich der von Ihnen angeführte Effekt recht weitgehend beseitigen ließe. Und in dem Zuge die staatliche Finanzierung der Universitäten entsprechend absenken - die Finanzierung über Geld, das aus dem Grundeinkommen genommen wird, läuft ja letztlich auch auf Geld vom Staat hinaus.
Wobei es natürlich auf einen Versuch ankäme - die tatsächliche Entwicklung genau vorherzusagen kann ich mir nun leider wirklich nicht anmaßen.
Nachtrag: Bafög und dergleichen hätte sich damit natürlich auch erledigt.
Zitat von Solus im Beitrag #2Von daher würde ich selbst bei einem Grundeinkommen im 1000-1200 Euro Bereich von einer höchstens geringfügigen Abnahme der Erwerbstätigkeit ausgehen.
Mit 1200€-Grundeinkommen bin ich lebenslanger Student.
Nun - bei einem Grundeinkommen in der Höhe hat sich jedes Argument gegen Studiengebühren erledigt. Insofern ließen die sich gewiss soweit anziehen, dass sich der von Ihnen angeführte Effekt recht weitgehend beseitigen ließe.
Ich modifiziere xanopos' obige Aussage wie folgt: mit 1200 EUR Grundeinkommen lebe ich in einer Universitätsstadt, bummele jeden Tag durch Hörsäle und lese mich durch die Universitätsbibliothek.
Studiengebühren wirken gegen diese Form des Schmarotzertums (bewusste Wortwahl) nur, wenn der Dauerstudent sich um einen Abschluss bemüht (wozu, wenn es keinen Ehrgeiz für eine Anstellung gibt?) oder wenn es Einlasskontrollen an den Hörsälen und in der Bibliothek gibt.
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von Solus im Beitrag #2Desweiteren könnte man im Zuge der Einführung eines Grundeinkommens eine ganze Reihe bestehender Institutionen abschaffen - beispielsweise die Renten- und Arbeitslosenversicherung, die verpflichtende Krankenversicherung und so weiter und so fort.
Warum brauchen wir mit Grundeinkommen keine verpflichtende Krankenversicherung mehr? Verstaatlichen wir einfach noch den Rest des Versicherungswesens à la NHS? Oder sind die Leute durch das Grundeinkommen plötzlich alle so vernünftig, dass wir die Krankenversicherung auf komplett freiwillige Basis stellen können?
Zitat von Solus im Beitrag #2Desweiteren auch jede Form von Mindestlöhnen - es ist schließlich niemand mehr gezwungen, zu arbeiten, dementsprechend entfällt auch jede Argumentationsgrundlage, den Beschäftigten einen gewissen Lohn zu garantieren.
Oder anders herum ausgedrückt: jedes Argument gegen Mindestlöhne gilt ebenso gegen ein Grundeinkommen.
Zitat von Solus im Beitrag #2Nachtrag: Ich würde bei einem Grundeinkommen in der von mir angedachten Höhe auch von einer spürbaren Abnahme einiger Formen von Kriminalität ausgehen. Da fehlt es mir zwar gänzlich an Menschen, die ich dazu fragen könnte, aber es erscheint mir zumindest logisch, dass wer 1000 Euro im Monat zur Verfügung hat ohne jede Gefahr für seine Freiheit und Leben, deutlich weniger dazu motiviert sein dürfte, selbige für ein etwas mehr an Geld zu riskieren.
Und warum gilt dieser Effekt nicht auch für das aktuelle de facto-Grundeinkommen, nämlich Hartz IV?
-- Defender la civilización consiste, ante todo, en protegerla del entusiasmo del hombre. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von Solus im Beitrag #2Von daher würde ich selbst bei einem Grundeinkommen im 1000-1200 Euro Bereich von einer höchstens geringfügigen Abnahme der Erwerbstätigkeit ausgehen.
Mit 1200€-Grundeinkommen bin ich lebenslanger Student.
Nun - bei einem Grundeinkommen in der Höhe hat sich jedes Argument gegen Studiengebühren erledigt. Insofern ließen die sich gewiss soweit anziehen, dass sich der von Ihnen angeführte Effekt recht weitgehend beseitigen ließe.
Ich modifiziere xanopos' obige Aussage wie folgt: mit 1200 EUR Grundeinkommen lebe ich in einer Universitätsstadt, bummele jeden Tag durch Hörsäle und lese mich durch die Universitätsbibliothek.
Studiengebühren wirken gegen diese Form des Schmarotzertums (bewusste Wortwahl) nur, wenn der Dauerstudent sich um einen Abschluss bemüht (wozu, wenn es keinen Ehrgeiz für eine Anstellung gibt?) oder wenn es Einlasskontrollen an den Hörsälen und in der Bibliothek gibt.
Auch bei 600 Euro / Monat Studiengebühren? Da bin ich mir doch recht sicher, dass sich das Problem, so es denn tatsächlich aufkommen sollte, weit genug eindämmen ließe um nicht ins Gewicht zu fallen. Wohlgemerkt: Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass eine ganze Reihe von Menschen die Möglichkeit in genau der Weise, die sie beschrieben haben, ausnutzen würde. Nur bezweifle ich sehr stark, dass das mehr als eine recht kleine Minderheit wäre, jedenfalls was das Mehr im Vergleich zum momentanen Zustand angeht - wo es auch schon eine ganze Reihe ewig studierender gibt.
Zitat von Solus im Beitrag #2Desweiteren könnte man im Zuge der Einführung eines Grundeinkommens eine ganze Reihe bestehender Institutionen abschaffen - beispielsweise die Renten- und Arbeitslosenversicherung, die verpflichtende Krankenversicherung und so weiter und so fort.
Warum brauchen wir mit Grundeinkommen keine verpflichtende Krankenversicherung mehr? Verstaatlichen wir einfach noch den Rest des Versicherungswesens à la NHS? Oder sind die Leute durch das Grundeinkommen plötzlich alle so vernünftig, dass wir die Krankenversicherung auf komplett freiwillige Basis stellen können?
Was die Krankenversicherung anbelangt ist das freilich nur meine eigene Sichtweise - wer 1000 Euro im Monat für nichts in die Hand gedrückt bekommt und es dann nicht schafft, sich selbst zu versichern, ist selbst schuld. Also nichts mit verstaatlichen.
Zitat
Zitat von Solus im Beitrag #2Desweiteren auch jede Form von Mindestlöhnen - es ist schließlich niemand mehr gezwungen, zu arbeiten, dementsprechend entfällt auch jede Argumentationsgrundlage, den Beschäftigten einen gewissen Lohn zu garantieren.
Oder anders herum ausgedrückt: jedes Argument gegen Mindestlöhne gilt ebenso gegen ein Grundeinkommen.
Das gewichtigste Argument gegen Mindestlöhne, das ich kenne - neben dem Eingriff in die Entscheidungsfreiheit des Besitzers - ist, dass ein Festschreiben der Löhne wenig Sinn macht, wenn damit das Produkt, das mit der Arbeit hergestellt werden soll, durch die erhöhten Kosten unrentabel wird. Ob dieser Effekt hier eintreten würde - speziell durch erhöhte Steuern, die Unternehmer belasten und insofern den gleichen Effekt wie erhöhte Löhne hätten -, hängt davon ab, wie das Grundeinkommen finanziert würde. Das ist freilich ein großer Knackpunkt an der Sache. Was die Freiheit des Unternehmers anbelangt, halte ich einen etwas größeren Eingriff in sein Vermögen für mindestens ausgeglichen, wenn der Staat sich im Gegenzug weitestgehend aus seinem sonstigen Entscheidungsbereich zurückzieht. Wenn niemand gezwungen ist, zu arbeiten, kann man die Arbeitsschutzvorschriften entschärfen, Arbeitszeiten usw. usf. lockern. Desgleichen Mitbestimmung von der Arbeitnehmerseite. All die Dinge in die der Staat heutzutage auf Grundlage verschiedenster Argumentationen hineinpfuscht, könnte man von man ihm befreien. Wohlgemerkt: Dass die Linken, die sich so für das Grundeinkommen aussprechen, von alldem garnichts wissen wollen, ist mir auch klar.
Zitat
Zitat von Solus im Beitrag #2Nachtrag: Ich würde bei einem Grundeinkommen in der von mir angedachten Höhe auch von einer spürbaren Abnahme einiger Formen von Kriminalität ausgehen. Da fehlt es mir zwar gänzlich an Menschen, die ich dazu fragen könnte, aber es erscheint mir zumindest logisch, dass wer 1000 Euro im Monat zur Verfügung hat ohne jede Gefahr für seine Freiheit und Leben, deutlich weniger dazu motiviert sein dürfte, selbige für ein etwas mehr an Geld zu riskieren.
Und warum gilt dieser Effekt nicht auch für das aktuelle de facto-Grundeinkommen, nämlich Hartz IV?
Das tut er freilich, nur ist der Unterschied zwischen Hartz IV und einem Grundeinkommen von sagen wir einmal 1000 Euro ein recht großer. Von dem ständigen Druck durch das Arbeitsamt einmal abgesehen, der entfiele. Insofern würde ich schätzen, dass der Effekt hier größer ausfallen würde - was aber wohlgemerkt nur meine Vermutung ist. Ich habe zwar einige Menschen kennengelernt, die über längere Zeit Hart IV bezogen haben, aber bislang keinen mit kriminellem Hintergrund. Ob meine Einschätzung hier also zutrifft, ist natürlich die Frage.
Nachtrag: Der Kündigungsschutz in jedweder Form hätte sich freilich ebenfalls erledigt. Da halte ich es in der Summe dann doch für sehr wahrscheinlich, dass die Vorteile die Nachteile für die Unternehmer wenigstens in etwa aufwiegen würden.
Zitat von Solus im Beitrag #7Auch bei 600 Euro / Monat Studiengebühren?
Das ist in der Tat ein faszinierender Gedanke, dass mit dem Grundeinkommen alle anderen staatlichen Subventionen wegfallen können.
Zitat von GorgasalIch modifiziere xanopos' obige Aussage wie folgt: mit 1200 EUR Grundeinkommen lebe ich in einer Universitätsstadt, bummele jeden Tag durch Hörsäle und lese mich durch die Universitätsbibliothek.
In einer großen Massenvorlesung fällt man nicht auf, interessante Spezialvorlesungen mit 20 Hörern sind dagegen ein Problem. In FH-Vorlesungen kommt man an als Außenstehender nicht rein. In eine große Uni-Bibliothek kommt man so einfach rein, dass die Spinde sogar als Drogenumschlagplatz genutzt werden (z.B. an der TU-Bibliothek in Wien). Dagegen ist unsere kleine FH-Bibliothek nur für FH-Studierende interessant.
Zitat von Solus im Beitrag #2Von daher würde ich selbst bei einem Grundeinkommen im 1000-1200 Euro Bereich von einer höchstens geringfügigen Abnahme der Erwerbstätigkeit ausgehen.
Mit 1200€-Grundeinkommen bin ich lebenslanger Student.
Wenn Netto, dann besteht tatsächlich bei einigen die Gefahr. Es geht ja nicht um die Gefahr des Nichtuns. Das ist nur bei wenigen der Fall. Sondern des verstärkten Verzichtes auf Erwerbsarbeit.
Die Gefahr "lebenlagger Studenten" zu produzieren, ist da tatsächlich sehr hoch. Mit 1200€ Netto hätte ich ein Leben, in dem ich mehr als doppelt so viel ausgeben kann als jetzt, fürs nichts zun! Und ich bin jetzt schon materiell nicht wirklich unzufrieden. Nur auf dauer würde ich schon mal gerne etwas mehr haben. Wenn ich aber 1200€ Netto auf Dauer garantiert erhalten würde, dann würde ich immer noch nicht nichtstun, aber eine Erwerbsarbeit würde ich nicht unbedingt nachgehen, es gibt genügend Hobbys auch außerhalb der Wohnung, von dann eher zu finanzierenden Computerspielen einmal ganz abgesehen.
Diejenigen, die sich Zuhause vor dem Fernseher die Decke auf den Kopf fallen lassen sind tatsächlich nur eine Minderheit.
Aber neben Erwerbsarbeit, die notwendig ist um unseren Wohlstand zu erhalten (auch für die Nichterwerbsfähigen oder diejenigen, die noch in der Ausbildung sind) und Faul in der Wohnung rumliegen gibt es noch viele andere Optionen.
Zum Beispiel Berufsdemonstrant. Gibt es schon heute, muss sich aber entweder aus privaten Einkünften oder Spenden finanzieren. In der Regel demonstrieren Berufsdemonstranten für Maßnahmen, die unsere Wirtschaft weniger Leistungsfähig (pro Kopf) machen, obwohl genau diese Leistungfähigkeit ihr Berufsdemonstrantentum ermöglicht.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
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Oder anders herum ausgedrückt: jedes Argument gegen Mindestlöhne gilt ebenso gegen ein Grundeinkommen.
[...]
Und warum gilt dieser Effekt nicht auch für das aktuelle de facto-Grundeinkommen, nämlich Hartz IV?
Zum ersten Satz: Das müssen sie erläutern.
Zum zweiten Satz: Dazu habe ich etwas in meinem Bolgbeitrag geschrieben: Im jetzigen System kann Faul sein, wer Faul sein will, er muss sich aber entsprechend verhalten und jedem potentiellen Arbeitgeber deutlich machen, dass es sich nicht lohnt ihm einen Job anzubieten. So kommt er auch nicht in die missliche lage, ein Angebot Ausschlagen zu müssen, was Sanktionen zur Konsequenz haben müsste. Wer Motivation zeigt und ein Angebot erhält, der muss es auch annehmen... Ist also der Doofe.
In so fern haben wir kein bedinungslosesn Grundeinkommen.
Wir haben ein Grundeinkommen für Erwerbsunfähige. Wir haben ein Grundeinkommen für Erwerbstätige. Wir haben ein Grundeinkommen für Erwerbswillige bis zum ersten oder zweiten Angebot (dann müssen sie in Kategorie 2 wechseln, egal wie das Angebot aussieht und Sie sind eventuell der Dumme) Wir haben ein Grundeinkommen für Faule. Wir haben außerdem noch ein Grundeinkommen für Studenten im ersten (oder zweiten, wenn nach den ersten drei Semstern gewechselt) Studiengang in der Regelstudienzeit.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not." -Thomas Jefferson Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/
Zitat von Solus im Beitrag #2Desweiteren könnte man im Zuge der Einführung eines Grundeinkommens eine ganze Reihe bestehender Institutionen abschaffen - beispielsweise die Renten- und Arbeitslosenversicherung, die verpflichtende Krankenversicherung und so weiter und so fort.
Warum brauchen wir mit Grundeinkommen keine verpflichtende Krankenversicherung mehr? Verstaatlichen wir einfach noch den Rest des Versicherungswesens à la NHS? Oder sind die Leute durch das Grundeinkommen plötzlich alle so vernünftig, dass wir die Krankenversicherung auf komplett freiwillige Basis stellen können?
Was die Krankenversicherung anbelangt ist das freilich nur meine eigene Sichtweise - wer 1000 Euro im Monat für nichts in die Hand gedrückt bekommt und es dann nicht schafft, sich selbst zu versichern, ist selbst schuld. Also nichts mit verstaatlichen.
Ich schlage da das schweizer Krankenversicherungsmodell vor, dass es so ähnlich auch in den Niederlanden gibt. Aus den Niederlanden würde ich übernehmen, dass es auch kommerzielle Anbieter geben darf. Auf jeden Fall gäbe es eine Versicherungspflicht und einen Konrathierungszwang für die gesetzlich festgelegt Grundversicherung (entspräche dann in Deutschland ungefähr dem GKV-Katalog). Eine Risikoprämie wäre in dieser Grundversicherung unzulässig.
1000€ Brutto (also inklusive Krankenversicherungsbeitrag) würde mir auch vorschweben.
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