lesen Sie mal "Freiwillige für den Galgen", die Erlebnisse eines Häftlings im Ungarn der Schauprozesse. Er beschreibt detailliert, wie man sich in der Haft verändert.
Bisher habe ich den Film noch nicht gesehen (liegt aber schon im Schrank). Deswegen kann ich selber nichts dazu sagen.
Aber eine Sache fand ich interessant: Während die meisten SED-Gegner den Film sehr loben, habe ich auch irgendwo eine sehr kritische Stimme gelesen. Der Vorwurf war, der Film würde die StaSi eigentlich verharmlosen - es hätte in der Realität nicht einen einzigen Fall gegeben, wo sich ein StaSi-Offizier wie im Film von seinen Untaten distanziert hätte.
Ich weiß nicht, ob das stimmt, und wie das im Film zu werten ist - aber ich fand diese Sicht interessant.
ich habe das auch einmal in einer Diskussion von jemandem gehört.
Soweit ich informiert bin, ist es von der Sache her richtig: Einen solchen Fall hat es wohl nicht gegeben.
Nur denke ich - persönlich, ohne Allgemeinheitsanspruch -, daß das zur künstlerischen Freiheit gehört, sich eine solche Figur auszudenken. Es hätte einen Wieseler geben können; das denke ich schon. So, wie es unter den Nazi-Offizieren anständige Leute gegeben hat wie Gerlach.
Wird die Stasi dadurch verharmlost? Aus meiner Sicht nicht. Es wird in dem Film ja gezeigt, wie unmenschlich deren Methoden sind. Alle "Kollegen" von Wieseler sind Zyniker.
Am Anfang, als er noch ganz linientreu ist, ist er im Grunde der einzige, der noch an den Kommunismus glaubt. In einem der früheren Beiträge in "Zettels Raum", die ich in dem jetzigen Artikel am Ende verlinkt habe, zitiere ich ausführlich eine amerikanische Filmkritik, die das in den Mittelpunkt stellt.
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