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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 79 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

18.11.2012 20:21
Serie: Krieg in Nahost Antworten

Diese zweite Folge ist noch einmal eine Übernahme von Stratfor. Der Kommentar von George Friedman erschien heute um 15.00 Uhr. Inzwischen liegen von Stratfor weitere Analysen vor, die ich, zusammen mit zusätzlichem Material, für die nächste Folge verwenden werde.

Friedman geht u.a. auf die Zurückhaltung der üblichen Vermittler in solchen Lagen ein - allen voran die USA, sodann die Türkei und Saudi-Arabien. Das deute darauf hin, daß man kaum Spielraum für eine Vermittlung sehe.

Lediglich Ägypten tritt als Vermittler in Erscheinung; ihm käme ein Bodenkrieg in Gaza besonders ungelegen.

ratloser ( gelöscht )
Beiträge:

19.11.2012 09:56
#2 RE: Serie: Krieg in Nahost Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #1
Diese zweite Folge ist noch einmal eine Übernahme von Stratfor. Der Kommentar von George Friedman erschien heute um 15.00 Uhr. Inzwischen liegen von Stratfor weitere Analysen vor, die ich, zusammen mit zusätzlichem Material, für die nächste Folge verwenden werde.

Friedman geht u.a. auf die Zurückhaltung der üblichen Vermittler in solchen Lagen ein - allen voran die USA, sodann die Türkei und Saudi-Arabien. Das deute darauf hin, daß man kaum Spielraum für eine Vermittlung sehe.

Lediglich Ägypten tritt als Vermittler in Erscheinung; ihm käme ein Bodenkrieg in Gaza besonders ungelegen.






"Verhandlungen" zwischen der Hamas und Israel mit Ägypten als Vermittler?

Eine interessante Vision.

Leider handelt es sich nicht um einen Nachbarschaftsstreit zwischen Hamas und Israel, sondern um einen Djihad der Ummah gegen die Juden. Die Hamas ist nur das exponierteste ausführenste Organ.

Dies nicht sehen zu wollen, führt auch zu der Illusion, eine "Lösung" des Palästinenser-Problems führe zur Entspannung im Nahen Osten. Die Ummah will keine Verhandlungslösung, die Ummah will die Eliminierung Israels. Und zwar ohne wenn und aber. Dies ist das erklärte, unverrückbare Ziel. "Verhandlungen" sind lediglich taktischer Natur.

Die Hamas ist eine terroristische Gruppierung, die ihre genozidale, islamistische Agenda mit dem Ziel, Israel und die Juden zu vernichten, keineswegs verheimlicht.


Zitat
This is the Charter of the Islamic Resistance (Hamas) which will reveal its face, unveil its identity, state its position, clarify its purpose, discuss its hopes, call for support to its cause and reinforcement, and for joining its ranks. For our struggle against the Jews is extremely wide-ranging and grave, so much so that it will need all the loyal efforts we can wield, to be followed by further steps and reinforced by successive battalions from the multifarious Arab and Islamic world, until the enemies are defeated and Allah’s victory prevails. Thus we shall perceive them approaching in the horizon, and this will be known before long: “Allah has decreed: Lo! I very shall conquer, I and my messenger, lo! Allah is strong, almighty.”

....

Article Eight: The Slogan of the Hamas: Allah is its goal, the Prophet its model, the Qur’an its Constitution, Jihad its path and death for the case of Allah its most sublime belief.

(“The Charter of Allah: The Platform of the Islamic Resistance Movement”), Hamas 1988






Lediglich westliche Journalisten und Politiker verkennen den Grundkonflikt gerne illusionär.

Wie sollen "Verhandlungen" mit dieser irrationalistischen Gruppierung aussehen? Welches Ziel soll damit verfolgt werden?

Und Ägypten als Vermittler?

Zitat
The jihad against Israel “isn’t a matter of individuals, not a matter of community. It is a matter of a nation. The Arab nation, the Islamic nation.” So exclaimed Egyptian prime minister Hisham Qandil on Thursday in Gaza.



http://online.wsj.com/article/SB10001424..._LEFTTopStories

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.11.2012 10:13
#3 RE: Serie: Krieg in Nahost Antworten

Zitat von ratloser im Beitrag #2
Zitat von Zettel im Beitrag #1
Diese zweite Folge ist noch einmal eine Übernahme von Stratfor. Der Kommentar von George Friedman erschien heute um 15.00 Uhr. Inzwischen liegen von Stratfor weitere Analysen vor, die ich, zusammen mit zusätzlichem Material, für die nächste Folge verwenden werde.

Friedman geht u.a. auf die Zurückhaltung der üblichen Vermittler in solchen Lagen ein - allen voran die USA, sodann die Türkei und Saudi-Arabien. Das deute darauf hin, daß man kaum Spielraum für eine Vermittlung sehe.

Lediglich Ägypten tritt als Vermittler in Erscheinung; ihm käme ein Bodenkrieg in Gaza besonders ungelegen.

"Verhandlungen" zwischen der Hamas und Israel mit Ägypten als Vermittler?

Eine interessante Vision.


Das ist keine Vision, sondern Realität. Daß diese Verhandlungen in Kairo stattfinden, kann man beispielsweise in Al Ahram oder in der Jerusalem Post lesen.

Es ist allerdings wahrscheinlich, daß sie scheitern werden; wie das Friedman ja vermutet hatte. Stratfor hat heute Nacht kurz vor 3 Uhr gemeldet, daß sie nach seinen Informationen bereits gescheitert seien.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.11.2012 10:25
#4 RE: Serie: Krieg in Nahost Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #3
Daß diese Verhandlungen in Kairo stattfinden, kann man beispielsweise in Al Ahram oder in der Jerusalem Post lesen.

Es ist allerdings wahrscheinlich, daß sie scheitern werden; wie das Friedman ja vermutet hatte. Stratfor hat heute Nacht kurz vor 3 Uhr gemeldet, daß sie nach seinen Informationen bereits gescheitert seien.

Jetzt ist es so gut wie amtlich, daß sie gescheitert sind. Vor einer Viertelstunde hat Stratfor gemeldet, daß der israelische Finanzminister Yuval Steinitz das im Armeesender mitgeteilt habe. Die israelischen Operationen würden jetzt "binnen Stunden" ausgeweitet werden.

Es ist demnach zu erwarten, daß der Beginn der Bodenoffensive unmittelbar bevorsteht. Wie 2008 würde sie dann knapp eine Woche nach Beginn der Luftoffensive eingeleitet werden.

Martin Offline



Beiträge: 4.129

19.11.2012 11:16
#5 RE: Serie: Krieg in Nahost Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #4
Jetzt ist es so gut wie amtlich, daß sie gescheitert sind. Vor einer Viertelstunde hat Stratfor gemeldet, daß der israelische Finanzminister Yuval Steinitz das im Armeesender mitgeteilt habe. Die israelischen Operationen würden jetzt "binnen Stunden" ausgeweitet werden.


Das ist wohl so zu interpretieren, dass die Hamas sich einen Vorteil aus der Bodenoffensive verspricht, und wenn dies nur ein propagandistischer Vorteil wäre. Gibt es dazu auch eine Bewertung von Stratfor?

Gruß, Martin

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.11.2012 11:39
#6 Krieg in Nahost (3): Der asymmetrische Krieg im Medienzeitalter Antworten

Für diese Folge habe ich zum einen aktuelle Berichte von Stratfor über den propagandistischen Hintergrund der Kriegführung mit Fajr-5-Raketen ausgewertet; zum anderen geht es auf einer allgemeineren Ebene um die Unterschiede zwischen einem solchen asymmetrischen und einem konventionellen Krieg.

Ein drittes Thema ist die Berichterstattung von führenden Medien, die diesem Charakter des Krieges in keiner Weise gerecht wird.

AldiOn Offline




Beiträge: 983

19.11.2012 14:24
#7 RE: Krieg in Nahost (3): Der asymmetrische Krieg im Medienzeitalter Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #6
Ein drittes Thema ist die Berichterstattung von führenden Medien, die diesem Charakter des Krieges in keiner Weise gerecht wird.
Das stimmt ja nicht.

Die Medien stehen ja weit überwiegend auf der Seite der Araber (besser: auf der Seite der Gegner Israels) und dienen als Verlautbarungsmedium der Hamas. Damit werden sie dem Charakter dieses Krieges vollständig gerecht.

Ihr Satz ist ungefähr so als würde man sagen, daß die Arbeit des Propagandaministeriums unter Goebbels den damaligen deutschen Kriegsanstrengungen zuwidergelaufen wäre.

C. Offline




Beiträge: 2.639

19.11.2012 14:46
#8 RE: Serie: Krieg in Nahost Antworten

Zitat von AldiOn im Beitrag #7
Das stimmt ja nicht.

Die Medien stehen ja weit überwiegend auf der Seite der Araber (besser: auf der Seite der Gegner Israels) und dienen als Verlautbarungsmedium der Hamas. Damit werden sie dem Charakter dieses Krieges vollständig gerecht.

Ihr Satz ist ungefähr so als würde man sagen, daß die Arbeit des Propagandaministeriums unter Goebbels den damaligen deutschen Kriegsanstrengungen zuwidergelaufen wäre.


Diesen Eindruck habe ich bisher nicht, die Berichterstattung ist objektiver als bei der "Operation Cast lead", wenn ich von den bereits bekannten üblichen Verdächtigen absehe. Es gibt mittlerweile auch mehr Möglichkeiten sich zu informieren. Allrdings besteht die Gefahr, dass sich das Bild schnell ändert, wenn Israel tatsächlich Bodentruppen einsetzt.

Nachtrag: hatte ich bereit erwähnt, dass sich unser privilegierter Partner mal wieder wichtig macht?

Zitat von WELT
15.11 Uhr: Erdogan attackiert Israel

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan greift Israel wegen der Angriffe auf den Gazastreifen scharf an: "Israel ist ein terroristischer Staat", zitieren türkische Medien den Regierungschef bei einer Konferenz der als islamistisch geltenden Eurasischen Islam-Schura in Istanbul. Die Welt verschließe die Augen vor an Zivilisten und Kindern im Gazastreifen begangenen Massakern, sagt Erdogan demnach.

Der Riesling gehört zu Deutschland.

ratloser ( gelöscht )
Beiträge:

19.11.2012 16:02
#9 RE: Serie: Krieg in Nahost Antworten

Zitat von C. im Beitrag #8


Diesen Eindruck habe ich bisher nicht, die Berichterstattung ist objektiver als bei der "Operation Cast lead", wenn ich von den bereits bekannten üblichen Verdächtigen absehe. Es gibt mittlerweile auch mehr Möglichkeiten sich zu informieren. Allrdings besteht die Gefahr, dass sich das Bild schnell ändert, wenn Israel tatsächlich Bodentruppen einsetzt.







Leider gehören fast alle deutschen Massenmedien zu den "üblichen Verdächtigen". ;-)


Der Eindruck, die Berichterstattung sei „neutraler“ ergibt sich meines Erachtens aus einem Gewöhnungseffekt als Folge des permanenten Medienbias, dem wir ausgesetzt sind.



Einige dieser israelischen Angriffe waren Reaktionen auf palästinensische Attacken, Winterregen beispielsweise folgte der Geiselnahme des israelischen Soldaten Gilad Schalit, meist aber hatten die Angriffe wenig mit einer Bedrohung Israels aus dem Gazastreifen zu tun. Auch die aktuelle Operation wurde begonnen, obwohl kurz zuvor eine langfristige Waffenruhe zwar noch nicht unterschrieben, immerhin aber ausgehandelt worden war, nur Stunden bevor Israel den Militärchef der Hamas ermordet hatte.

Aus der ZEIT



Das Verhalten der Kontrahenten ist pathologisch, Palästinenser und Israelis haben die Gewalt längst verinnerlicht. Die Radikalen unter den Arabern wollen Gesamtpalästina zurückerobern, bestreiten das Existenzrecht des jüdischen Staates. Die Israelis antworten, man müsse die Feuerkraft des Gegners alle paar Jahre dezimieren, sie sehen sich belagert von Feinden. Dieser Irrsinn hätte noch 50 Jahre weiter gehen können. Der arabische Aufstand aber verändert die Ausgangslage dramatisch: Nach dem Aufstand muss die Palästina-Frage neu gestellt werden.

Aus der SZ



Mehr als 80 Mal bombardierte die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben seit dem Morgen Ziele. Immer wieder werden zivile Gebäude getroffen. Die Krankenhäuser sind überfüllt, berichtet der ARD-Korrespondent Markus Rosch.
Seit Beginn der israelischen Luftoffensive am Mittwoch seien inzwischen an die 100 Palästinenser getötet worden, davon etwa die Hälfte Zivilisten, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Maan. Etwa 700 Menschen seien verletzt worden.


Aus der TAGESSCHAU-online




Gaza ist ein Ort aus der Endzeit des Menschlichen. 1,7 Millionen Menschen hausen da, zusammengepfercht auf 360 Quadratkilometern. Gaza ist ein Gefängnis. Ein Lager. Israel brütet sich dot seine eigenen Gegner aus.
Und die Palästinenser? Am 29. November will ihr PräsidentMahmud Abbas in der Uno-Vollversammlung den Beobachterstatus beantragen. Die USA können das nicht blockieren. Amerika droht den Vereinten Nationen mit finanziellen Sanktionen. Israel droht mit der Annexion von Gebieten im Westjordanland. Was ist die Botschaft an die Palästinenser? Auch friedliche Mittel helfen euch nichts! Auf diesem Boden gedeiht der Hass der Hamas.


Aus dem Spiegel



In der ägyptischen Hauptstadt Kairo wird weiter über einen Waffenstillstand für den Gaza-Streifen verhandelt. Ministerpräsident Kandil erklärte, er hoffe, dass es bald gelingen könnte, Gewalt und Gegengewalt zu stoppen. Von palästinensischer Seite sind an den Gesprächen Hamas-Chef Maschaal und der Leiter des Islamischen Dschihad, Schallah, beteiligt, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Ma'an berichtet. Die israelische Sicht wird in den Gesprächen demnach von Vertretern Ägyptens übermittelt. Die israelische Luftwaffe setzt ihre Angriffe auf den Gaza-Streifen fort. Seit heute früh wurden dadurch 14 Menschen getötet.

DRADIO



Trotz aller Friedensappelle aus dem Westen hält sich Tel Aviv den Einsatz von Bodentruppen im Gazastreifen offen. Der türkische Ministerpräsident Erdogan bezeichnet Israel als "terroristischen Staat".

Aus dem STERN



Die ersten Tage der Operation hätten für Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Ehud Barak kaum besser laufen können. Ein Beifallssturm ging durch sämtliche großen Parteien, als am Mittwoch Abend die gezielte Exekution des de-facto-Hamas-Militärchefs Ahmad Al-Dschabari bekannt wurde.

taz

usw.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.11.2012 16:58
#10 Antisemitismus von links, von rechts Antworten

Passend zu dieser Serie, wenn auch keine eigene Folge wert, der Bericht einer jüdischen belgischen Zeitung über Antisemitismus in Antwerpen.

C. Offline




Beiträge: 2.639

19.11.2012 17:01
#11 RE: Serie: Krieg in Nahost Antworten

Zitat von ratloser im Beitrag #9
Leider gehören fast alle deutschen Massenmedien zu den "üblichen Verdächtigen". ;-)


Der Eindruck, die Berichterstattung sei „neutraler“ ergibt sich meines Erachtens aus einem Gewöhnungseffekt als Folge des permanenten Medienbias, dem wir ausgesetzt sind.



Nöö, verglichen mit Al Jazeera ist das doch völlig in Ordnung.

Haaretz und die Jerusalem Post berichten ähnlich, die Zeit bezieht sich auf eine Artikel von Gershon Baskin in der New York Times. Gershon Baskin war in den Verhandlungen für die Freilassung von Gilad Shalit involviert. Der SZ-Artikel ist zwar unsympathisch,aber hat einen wahren Kern. Das ÖR saugt sich diese Zahlen nicht aus dem Fingern, angesichts der Angriffe ist es verwunderlich, dass die Zahlen nicht höher ausfallen. der billige Jakob ist keine Referenz, sondern der Pausenclown zur Erhöhung der Klickzahl, der Stern, den ich für den den größten Anhänger der Hamas halte, gibt richtigerweise Erdogans Hyperventilation wieder, auch der Wahrheitsgehalt der von Ihnen zitierten Taz-Meldung ist unbestritten.

Das kann und wird sich alles ändern. Darüber ist man sich in Israel auch im Klaren.

Der Riesling gehört zu Deutschland.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.11.2012 17:28
#12 RE: Serie: Krieg in Nahost Antworten

Zitat von C. im Beitrag #8
... die Berichterstattung ist objektiver als bei der "Operation Cast lead", wenn ich von den bereits bekannten üblichen Verdächtigen absehe. Es gibt mittlerweile auch mehr Möglichkeiten sich zu informieren.

Mir ist das auch aufgefallen, als ich mir für den Artikel diese Berichterstattung angesehen habe. Allerdings ist sie objektiver eben nur in Relation zu 2008/2009.

Wenn die Redaktion der "Tagesschau" formuliert: "Die Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern hält unvermindert an", dann ist das schon heftig. Leicht überspitzt: Es ist so, als würde man im Ausland über die Morde der NSU so berichten: "Die Deutschen haben aus ausländerfeindlichen Motiven neun Menschen ermordet".

Und, dear C., achte bitte einmal darauf: Fast stets wird zuerst das militärische Vorgehen Israels genannt und erst dann das der Terroristen; so daß zwangsläufig der Eindruck entsteht, dieses Letzere sei eine Reaktion auf das Handeln Israels.

Herzlich, Zettel

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

19.11.2012 17:56
#13 RE: Serie: Krieg in Nahost Antworten

Zitat von C. im Beitrag #11
die Zeit bezieht sich auf eine Artikel von Gershon Baskin in der New York Times

Es ist aber ein Unterschied, ob eine Zeitung die ausführliche und qualifizierte, aber eben auch subjektive Sichtweise eines Experten bringt. Oder ob man einzelne Aspekte daraus entnimmt, um zu unterstellen, Israels Maßnahmen hätten "wenig mit der Bedrohung Israels" zu tun.
Außerdem ist "assassination" im Original eine eher neutrale Formulierung. Die Zeit macht daraus (deutschen Journalistenbrauch folgend) einen Mord - was im Deutschen sehr negativ besetzt ist und im militärischen Kontext nicht gebraucht wird.

Zitat
Der SZ-Artikel ist zwar unsympathisch,aber hat einen wahren Kern.


Der "wahre Kern" tritt aber völlig hinter Diffamierungen zurück.

Zitat
Das ÖR saugt sich diese Zahlen nicht aus dem Fingern ...


... sondern übernimmt sie unkritisch aus palästinensischen Quellen - deren Propagandacharakter bekannt ist.
Vor allem aber: Die Staatssender berichten über "Anzahl Angriffe" erst, seit Israel zurückschlägt. Über die Pali-Angriffe vorher wurde fast nie berichtet.

Zitat
auch der Wahrheitsgehalt der von Ihnen zitierten Taz-Meldung ist unbestritten.


Hier wie bei den meisten Meldungen ist nicht der Wahrheitsgehalt das Problem, sondern die suggestive Darstellung. Meist in einem Kontext, der nach dem "cui bono" auch gleich die Schuldfrage in Richtung der israelischen Regierung schieben will.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.11.2012 18:17
#14 RE: Serie: Krieg in Nahost Antworten

Zitat von C. im Beitrag #8
... die Berichterstattung ist objektiver als bei der "Operation Cast lead", wenn ich von den bereits bekannten üblichen Verdächtigen absehe.

In diesem Zusammenhang interessant ist die heute publizierte Umfrage für CNN. Danach halten 57 Prozent der
Amerikaner das Vorgehen Israels für gerechtfertigt, nur 25 Prozent für nicht gerechtfertigt. Im Januar 2009 war das Verhältnis 63 zu 31 Prozent gewesen; also vergleichbar bei einer geringeren Zahl von Unentschiedenen.

C. Offline




Beiträge: 2.639

19.11.2012 18:36
#15 RE: Serie: Krieg in Nahost Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #13
Hier wie bei den meisten Meldungen ist nicht der Wahrheitsgehalt das Problem, sondern die suggestive Darstellung. Meist in einem Kontext, der nach dem "cui bono" auch gleich die Schuldfrage in Richtung der israelischen Regierung schieben will.


Wenn wir schon bei suggestiver Darstellung sind, es gibt eine Behauptung, die bei fast jedem Bericht gebracht wird und die mich deshalb maßlos ärgert, weil sie erstunken und erlogen ist.

Zitat von Maren Koß
Der Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen dauert schon seit Monaten an. Bereits in der ersten Hälfte des Jahres 2012 führte Israel militärische Aktionen gegenüber dem Gazastreifen durch. Die jetzige Eskalation könnte mit den Wahlen in Israel im kommenden Januar zusammenhängen. Möglich ist, dass sich der israelische Staat jetzt stark zeigen will, um bessere Chancen in den kommenden Wahlen zu haben. Das gilt insbesondere für Ministerpräsident Benjamin Netanjahu

.

Dazu die Süddeutsche am 16.10.2012

Zitat von SZ
Netanjahu hatte vorgezogene Wahlen mit dem Argument angekündigt, er habe keine Mehrheit für seinen Sparhaushalt für das kommende Jahr. Experten gehen indes davon aus, dass er sich die derzeit günstigen Umfragewerte zunutze machen will. Zwei Umfragen sehen derzeit einen komfortablen Vorsprung der Rechtskoalition vor der Opposition. Der Zeitung Haaretz zufolge könnte die Koalition von derzeit 66 auf 68 Mandate im Parlament zulegen.



Das müsste eine Expertin wie Frau Koß auch wissen, deswegen ist diese Behauptung schlichtweg bösartig. Netanjahu geht ein Risiko ein, mit dem er den sicheren Wahlsieg gefährden könnte. Aber nichts ist so idiotisch, dass es nicht dutzendmal wiederholt wird.

Zitat von R.A
Die Staatssender berichten über "Anzahl Angriffe" erst, seit Israel zurückschlägt. Über die Pali-Angriffe vorher wurde fast nie berichtet.



Das ist richtig, trotzdem bleibe ich dabei, dass es viel schlimmer sein könnte. Das hat aus meiner Sicht mehrere Gründe. Einer davon ist sicherlich, das man als Journalist in Tel Aviv nicht mehr zwischen All you can eat und Happy hour klugscheissen kann, sondern hautnah erlebt wie es ist wenn sich eine Rakete nähert, ein anderer Grund ist die Haltung Obamas, der das Recht auf Selbstverteidigung genauso betont wie die Bundeskanzlerin.

Anderson Cooper Freaked Out Over Bomb Exploding Near Him in Tel Aviv

Nachtrag, damit es nicht so einseitig ist:

Watch: Fox Reporter Runs For Cover During Attack In Israel

Der Riesling gehört zu Deutschland.

123 Offline



Beiträge: 287

19.11.2012 19:20
#16 RE: Krieg in Nahost (3): Der asymmetrische Krieg im Medienzeitalter Antworten

Die Motive von linker und rechter Abneigung gegen Israel sind unterschiedlich.

Bei den Rechtsextremen ist es echter Antisemitismus. Bei den Linken repräsentiert Israel die westliche Zivilisation, die man generell und schon immer ablehnt, bzw. umbauen will Richtung Neosozialismus/big governement. Linke sympathisieren immer mit dem Gegner des Westens. Früher den sozialistischen Diktaturen trotz deren 80-100 Millionen Morde und Hungertoten. Da China immer marktwirtschaftlicher wurde und die UdSSR kollabierte, hat heute der radikale Islam diese Rolle übernommen.

In der methodischen Zuschreibung von Negativeigenschaften ist man in den Extremen der Linken und Rechten sehr ähnlich. Begründet wird die Abneigung zumeist durch unterstellte Anhäufung negativer Handlungen und Eigenschaften. Das ist beim rechtsextremen Antisemitismus so, und bei der so genannten linken Israelkritik ebenfalls. Bei vielen Linken zieht sich das als konstanter roter Faden durch nahezu ihr gesamtes Weltbild - überall Fiktionen als Grundlage ihrer Feindbilder: Klimawahn, Atom- und Genphobie ohne rationale Grundlage, angebliche Armut (nur durch statitische Tricks herbeigerechnet), Frauendiskriminierung (weil sie nicht pariätätisch in Aufsichtsräten sitzen), USA als Bösewicht, während einst Verbrechen sozialistischer Regime und heute die Verbrechen radikalislamischer Fundamentalisten keine Empörung hervorrufen.

In der öffentlichen Bewertung jedoch ist der rechtsextreme Standpunkt zum Glück noch geächtet, der linke jedoch hoch geachtet, sogar würdig für Bundesverdienstkreuze wie der Fall Langer gezeigt hat. http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...s-a-637765.html




Wie die Berichterstattung der Leitmedien wirkt, kann man schön an den Kommentaren ablesen. Hier ein Beispiel aus der Welt:


http://www.welt.de/debatte/kommentare/ar...t-Zuspruch.html

Was ist daran mutig, Millionen Palästinenser seit Jahrzehnten zu terrorisieren, zu vertreiben, zu deportieren, zu ermorden, einzusperren und wie die Tiere dahinvegitieren zu lassen?
.
Was ist mutig daran, Babys, Kinder, Jugendliche und Frauen zu ermorden?

Was sit mutig daran, den Palästinensern ihr Land zu steheln und zu rauben?
.
Was ist mutig daran sich bis an die Zähne zu bewaffnen und dann tausende Palästinenser zu massakrieren?
.
Was ist an der menschenverachtenden Politik des rassistischen und hochgerüsteten Staates Israel mutig?
.
Was ist mutig daran, daß ein Politiker, nur weil er die nächste Wahl gewinnen will, einen Krieg vom Zaun bricht?
.
Die Handlungen, die Gesinnung der Politiker und ca. 90% der Juden ist zutiefst verachtenswert. Sie abscheulich und widerwärtig.
.
Wenn jemand Zuspruch verdient, dann sind es die Millione im gazastreifen und Westjordanland dahinvegitierenden Palästinenser!




Zitat
65 Prozent der Deutschen fühlen sich der Umfrage zufolge von Israel bedroht


http://www.welt.de/print-welt/article270...eltfrieden.html

Diese Umfrage fand vor 10 Jahren statt. Inzwischen dürfte der Wert deutlich höher liegen.


Praktisch an der Israelkritk ist, daß man weiterhin behaupten kann, man würde Juden mögen, während man praktisch ihre Gegner unterstützt. Obwohl man deren Ziele genau kennt, schließlich ist die Charta der Hamas für jeden zugänglich, und jeder Politiker und jeder Politjournalist müsste sie kennen, ansonsten wäre er komplett inkompetent.

Interessant und völlig medial unbeachtet bleibt auch, daß Hitler mit dem Großmufti al Husseini von Jerusalem ein enges Bündnis geschlossen hatte.
http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsou...y/muftihit.html

Schon damals mochten islamische Fundamentalisten die Juden in Palästina nicht. Es ist gradezu unfaßbar, mit welcher Sympathie heute, nach dem Holocaust, juden- und israelfeindlichen Gruppierungen in der islamischen Welt von westlicher Seite mit Sympathie und finanzieller Unterstützung begegnet wird.


Es sieht nicht gut aus für die Juden in Israel, und auch sonst in Europa nicht, wo sie ebenfalls wieder massiv Übergriffen und Diskriminerung ausgesetzt sind. Irgendwann wird Israel militärisch unterliegen, und seien es noch etliche Jahre bis dahin.

Frieden gibt es entweder nur durch Unterwerfung der jüdischen Bevölkerung, oder durch Abkehr von den religiös-ideologischen Grundlagen in der islamsichen Welt, auf die sich u.a. die Hamas beruft.

AldiOn Offline




Beiträge: 983

19.11.2012 20:08
#17 RE: Krieg in Nahost (3): Der asymmetrische Krieg im Medienzeitalter Antworten

Zitat von 123 im Beitrag #16
Bei den Linken repräsentiert Israel die westliche Zivilisation
Das mag auch sein aber es gibt für die Linke gleich mehrere Gründe die Juden noch mehr als die Antisemiten zu hassen. Dies

weil trotz umfassender Bemühungen die Juden sich auch unter stärkstem Druck nicht von ihrer Religion losgesagt haben

weil die Juden die Erzprofiteure des Kapitalismus waren und sind

weil sie völlig unnötigerweise einen Staat gegründet haben

weil dieser Staat völkisch-religiöser Natur ist

weil dieser Staat noch den Verdacht des Kolonialismus und der Apartheid auf sich zieht

und - vielleicht das Schlimmste -

weil dieser Staat sich mit der Waffe in der Hand wehrt

und - die Steigerung des bösen überhaupt -

Atomwaffen besitzt

Für Linke ist Zionismus einfach nur Nationalismus in seiner hassenswertesten Ausprägung - Faschismus. Für richtige Linke kommt überhaupt nur eine Einstaatenlösung in Betracht in der sich die Juden den arabischen Ureinwohnern anzupassen (=unterzuordnen) haben.

Und Linke entblöden sich dann auch nicht sich mit den reaktionärsten Elementen der ja sowieso schon aufgrund ihres Alters archaischen jüdischen Religion zusammenzutun, die den jüdischen Staat aus völlig absurden religiösen Gründen ablehnen.
Wer so was mal lesen will: Ich habe einen älteren Artikel der Roten Fahne, der nicht mehr online ist, aufbewahrt: Die Rote Fahne - Er hats schon wieder getan - Gregor Gysi und der Zionismus

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

19.11.2012 20:12
#18 RE: Krieg in Nahost (3): Der asymmetrische Krieg im Medienzeitalter Antworten

Zitat von 123 im Beitrag #16
Die Motive von linker und rechter Abneigung gegen Israel sind unterschiedlich.

Die sogenannte Israelkritik unterscheidet sich in ihrem Antisemitismus hauptsächlich in einem Punkt vom Original: sie heuchelt.
Marx tat das nicht und Nazis auch nicht.
Ansonsten unterscheiden sich die linken nicht groß von den rechten Antisemiten. Sie hassen Juden wegen Auschwitz, weil sie der Sowjetunion die kalte Schulter gezeigt haben und Freunde Amerikas, also Verräter sind, und weil viele Juden und Israelis oft pfeifen auf das, was Weltverbesserer so verbreiten; also ihren eigenen Kopf haben und darauf auch noch stolz sind.
So was finden Kontrollfreaks arrogant und scheißliberal und ehrlich gesagt hat es auch einen gewissen Reiz, diese auf die Palme zu bringen.

Viele Grüße, Erling Plaethe

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

19.11.2012 20:16
#19 RE: Serie: Krieg in Nahost Antworten

Zitat von C. im Beitrag #15
Wenn wir schon bei suggestiver Darstellung sind, es gibt eine Behauptung, die bei fast jedem Bericht gebracht wird und die mich deshalb maßlos ärgert, weil sie erstunken und erlogen ist.

Diese Lüge wurde diesmal offenbar zuerst von Ulrike Putz bei SpOn aufgebracht. Aber sie gehört zum Stereotyp der Nahost-Berichterstattung - israelische Regierungen setzen nach deutscher Medienmeinung Militär nur in Marsch, um Wahlen zu gewinnen.

Zitat
Einer davon ist sicherlich, das man als Journalist in Tel Aviv nicht mehr zwischen All you can eat und Happy hour klugscheissen kann, sondern hautnah erlebt wie es ist wenn sich eine Rakete nähert ...


Das könnte mittelfristig etwas bringen. Da aber die Vorurteile tief eingefressen sind, und die meisten Journalisten vom sicheren Schreibtisch in Deutschland aus kommentieren, wird das nur begrenzt etwas bringen können.

Zitat
ein anderer Grund ist die Haltung Obamas, der das Recht auf Selbstverteidigung genauso betont wie die Bundeskanzlerin.


Das ist aber nur für Obama neu, ansonsten haben US-Präsidenten und deutsche Kanzler das immer so gesagt.

Zitat
Anderson Cooper Freaked Out Over Bomb Exploding Near Him in Tel Aviv


Da der Film bei mir nicht funktioniert hat, habe ich etwas gesucht - und das ist wohl in Gaza gefilmt worden, nicht in Tel Aviv. Ich finde "freaked out" auch eine merkwürdige Formulierung. Ich finde die Reaktion des Journalisten ziemlich ok.
Ansonsten behaupten einige Kommentatoren, zu hören wäre nicht eine Explosion, also der Einschlag eines Geschosses, sondern der Abschuß einer (palästinensischen) Rakete. Ich kann das nicht beurteilen.

ratloser ( gelöscht )
Beiträge:

19.11.2012 20:54
#20 RE: Krieg in Nahost (3): Der asymmetrische Krieg im Medienzeitalter Antworten

Zitat von 123 im Beitrag #16
Die Motive von linker und rechter Abneigung gegen Israel sind unterschiedlich.

Bei den Rechtsextremen ist es echter Antisemitismus. Bei den Linken repräsentiert Israel die westliche Zivilisation, die man generell und schon immer ablehnt, bzw. umbauen will Richtung Neosozialismus/big governement.





Sie machen sich die Sicht der Meinhof zueigen:

Zitat
"Die Juden sind ermordet worden, als das, was man sie ausgab - als Geldjuden. Der Antisemitismus war seinem Wesen nach antikapitalistisch. In diesem Antisemitismus, der ins Volk reinmanipuliert worden ist, war die Sehnsucht nach dem Kommunismus, die dumpfe Sehnsucht nach der Freiheit von Geld und Banken."



Damit bedient sich Meinhof einerseits der gängigen antisemitischen Stereotype und Klischees, andererseits legitimiert sie die nationalsozialische Vernichtungspoltik zum Teil als antikapitalistisch Tat.

Was Teile der Linken immer wieder unternehmen, ist eine moralische Gleichsetzung "Israels" mit den Nazis...der Gaza-Streifen wird zum "Ghetto" oder gleich zum "KZ", Israels Politik zum "Nazi-Faschismus", der israelische Kampf gegen den palästinensischen Terrorismus wird zum "Holocaust" etc.

Die Projektion nationalsozialistischer Vernichtungspolitik auf den israelischen und damit jüdischen Überlebenskampf gegen den Judenhass des Islam (der von linken Antisemiten geleugnet, von rechten Antisemiten offen begrüßt wird) ist ein typisches antisemitisches Sujet.


Zitat
Linker Antisemitismus ist ein Antisemitismus von selbsternannten Gutmenschen, deren moralische Register gigantisch, deren historische Kompetenzen allerdings zumeist dilettantisch sind.



Samuel Salzborn http://www.fes.de/BerlinerAkademiegespra...isemitismus.pdf



Es gibt durchaus einen genuinen linken Antisemitismus, aus dem auch nichts anderes wird, wenn er nomenklatorisch als "Antizionismus" getarnt wird.


Zitat
Doch neu ist in der Tat die Ansiedlung des als Anti-Israelismus sich gerierenden Antisemitismus auf der Linken. Einst war das der Sozialismus der dummen Kerle. Heute steht er im Begriff, ein integrierender Bestandteil des Sozialismus schlechthin zu werden, und so macht jeder Sozialist; sich selber freien Willens zum dummen Kerl.



Karl Amery, http://www.zeit.de/1969/30/der-ehrbare-antisemitismus

Zettel Offline




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20.11.2012 06:26
#21 Krieg in Nahost (4): Vor der Entscheidung über eine Invasion Antworten

Diese Folge der Serie beschreibt die Lage in der Nacht zum Dienstag. Es ist gut möglich, daß im Lauf des Dienstag - je nachdem, wie das israelische Kabinett in der Nacht entschieden hat - entweder die Weichen für einen Waffenstillstand gestellt werden oder die Invasion beginnt.

Die Entscheidung ist offen; aber die Gesichtspunkte, die George Friedman am Sonntag analysiert hat sprechen eher für die Invasion.

Gansguoter Offline



Beiträge: 988

20.11.2012 08:53
#22 RE: Serie: Krieg in Nahost Antworten

Einblicke in das Leben in Israel bietet der Blog "Letters from Rungholt". Was eine deutschstämmige Soldatenmutter so denkt, liest man etwa hier: http://rungholt.wordpress.com/2012/11/20/nachts-gedacht/

Und lesenswert, um einen Eindruck zu bekommen, was Krieg für Israel bedeutet, der Blog "A soldier's mother" unter http://israelisoldiersmother.blogspot.de/

patzer Offline



Beiträge: 359

20.11.2012 09:21
#23 RE:OT:Zettel Interview Antworten
C. Offline




Beiträge: 2.639

20.11.2012 10:37
#24 RE: Serie: Krieg in Nahost Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #12

Und, dear C., achte bitte einmal darauf: Fast stets wird zuerst das militärische Vorgehen Israels genannt und erst dann das der Terroristen; so daß zwangsläufig der Eindruck entsteht, dieses Letzere sei eine Reaktion auf das Handeln Israels.



Keine Sorge, das entgeht mir nicht, ebensowenig wie andere Formulierungen. Um die Unterschiede zu erkennen, muss ich noch nicht einmal spitzfindig werden.

Zitat von ZEIT
Seit Beginn der Offensive Säule der Verteidigung wurden nach jüngsten palästinensischen Angaben mehr als einhundert Palästinenser getötet. Auf israelischer Seite starben drei Menschen.



Die Jerusalem Post hat dem Unterschied zwischen "Operation Cast Lead" und "Pillar of Defense" eine Artikel gewidmet.

Zitat von Jerusalem Post
The Guardian correspondent said the GPO must have understood that it “can’t stop people from reporting the conflict. In this Internet age, we’d still get reports from the inside, from people tweeting or blogging.”
“It’s very last-century to try to stop news from getting out,” she quipped.
Similarly, Chen said the GPO learned its lesson from Operation Cast Lead, and came to the conclusion that openness and transparency are preferable. “We let journalists cover what they want, so they can see themselves that Israel has nothing to hide,” he said.

“They go where they want without any limitations.”

Chen says international press coverage of Operation Pillar of Defense has been significantly more positive than that of Operation Cast Lead.



Ich teile die Befürchtung, dass diese objektivere Berichterstattung nur von kurzer Dauer sein wird und engültig kippt bei einer Bodenoffensive.
Aber das wird erst erfolgen, nachdem der gemeine Qualitätsjournalist Guido Westerwelle in menugerechten Portionen den Qualitätskommentatoren zum Fraß vorgeworfen hat. Der deutsche Außenminister wird als Nahost-Vermittler nicht ernst genommen

Der Riesling gehört zu Deutschland.

Störoperator Offline




Beiträge: 88

20.11.2012 10:49
#25 RE: Krieg in Nahost (4): Vor der Entscheidung über eine Invasion Antworten

Lieber Zettel,

wie üblich ein guter Artikel, aber einen Punkt kann ich nicht nachvollziehen. Ägyptens Fähigkeit die Gazaische Grenze zu sichern zweifele ich nicht an – der sog. Philadelphi-Korridor ist schließlich nur 14 km lang. Die Tunnels dürfte die Armee innerhalb von Tagen ausfindig und unschädlich gemacht haben. Den politischen Willen natürlich vorausgesetzt, den ich allerdigns nicht gegeben sehe, aber das wurde ja auch angesprochen.
Außerdem weiß ich nicht, ob sich die Frage Waffenstillstand oder Bodenkrieg so klar stellt. Die Option „Waffenstillstand“ würde – selbst wenn die weiterreichenden Rakenten aufgebraucht und ein Nachschub verhindert werden sollte – eine Fortsetzung des Beschusses mit Kurzstreckenraketen bedeuten, denn das jegliche Hamas-Zusicherungen wertlos sein würden ist, liegt auf der Hand.

Ein Störoperator

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