Ich habe sie anfangs gar nicht gemocht und dann zu schätzen gelernt, die "Schlag-den-Raab"-Show. Wie gestern Jerry gegen Tom gewann, das war perfekt.
Mir fällt immer wieder auf, wie viel unterhaltsamer die Unterhaltung bei den Privaten ist als im ÖR. Der ÖR mag ja Kultur besser können. Aber was in aller Welt rechtfertigt es, ausgerechnet Unterhaltung ausgerechnet Bürokraten zu übertragen?
Zitat von Zettel im Beitrag #1Ich habe sie anfangs gar nicht gemocht und dann zu schätzen gelernt, die "Schlag-den-Raab"-Show. Wie gestern Jerry gegen Tom gewann, das war perfekt.
Mir fällt immer wieder auf, wie viel unterhaltsamer die Unterhaltung bei den Privaten ist als im ÖR. Der ÖR mag ja Kultur besser können. Aber was in aller Welt rechtfertigt es, ausgerechnet Unterhaltung ausgerechnet Bürokraten zu übertragen?
Für mich ist er der größte deutsche Entertainer, dessen Karriere ich bewusst erleben kann. Und die Show gestern war wirklich perfekt, ich wurde sehr gut unterhalten.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #2Und die Show gestern war wirklich perfekt, ich wurde sehr gut unterhalten.
Ich habe ja erst König Abraham gesehen und deshalb die ersten Spiele nicht mitbekommen.
Aber ernsthaft: Zu den übelsten Aspekten der politischen Korrektheit gehört es ja, daß man uns den Spaß am Kampf verderben will. Arthur Abraham und sein Gegner haben sich nach dem Fight umarmt. Kämpfen und Fairness sind doch kein Gegensatz.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #2Und die Show gestern war wirklich perfekt, ich wurde sehr gut unterhalten.
Ich habe ja erst König Abraham gesehen und deshalb die ersten Spiele nicht mitbekommen.
Aber ernsthaft: Zu den übelsten Aspekten der politischen Korrektheit gehört es ja, daß man uns den Spaß am Kampf verderben will. Arthur Abraham und sein Gegner haben sich nach dem Fight umarmt. Kämpfen und Fairness sind doch kein Gegensatz.
Ja, so ist das. Ich habe zwischendurch auch immer bei King Arthur reingeschaut, weil mich das auch sehr interessiert hat aber dann den technischen K.o. verpasst.
Raab hat ein paar Semester Jura studiert. Und ist dann seinen Interessen gefolgt und zuerst ins Musikgeschäft eingestiegen.
Die Wahrscheinlichkeit damit erfolgreich zu sein ist eigentlich sehr gering. Aber er tat was ihm Spaß gemacht hat, hatte Erfolgserlebnisse und war hellwach mit einem Gespür für gute Gelegenheiten ausgestattet. So kam eins zum anderen.
Was Raab authentisch macht, ist daß er tut wobei er sich ganz in seinem Element fühlt, und dabei läßt er sich nicht leiten von polischer Korrektheit. Er will gewinnen, auch wenn er seinen Gegenern damit die Millionengewinne verbaut. Sicher, der Marktwert seiner Show hängt davon ab, daß es sehr schwer ist ihn zu schlagen. Aber in einem von Gutmenschlichkeit dominierten Land ist es schon fast ein Tabubruch einen solchen Siegeswillen zu zeigen, ohne igrendwelche Andeutungen von Schuldgefühlen.
Raab kontrastiert mit nahezu allen anderen Showgrößen, ob in der Unterhaltung oder im Politformat, welche wirken wie Objekte eines Ausleseproßes größtmöglicher Stromlinienförmigkeit oder gar echter politkorrekter Überzeugung. Raab wurde eben nicht ausgewählt von Medienfunktionären, sondern hat sich selbst entwickelt, wie auch seine Programmformate.
Bei Raab kann man sich entspannen, bzw. unterhalten lassen, ohne Präsens dieser ansonsten allgegenwärtigen zeitgeistigen moralischen Zwangsjacke.
Was die Kontrahenten bei Schlag den Raab angeht: Raab ist es gewohnt vor der Kammera zu stehen. Das ist ein immenser Vorteil. Wer in dieser Situation gewinnen will, muß seine Nerven gut im Griff haben, darf sich von Rückständen nicht irritieren lassen. Eigenschaften, die auch sonst im Leben die Erfolgschancen enorm erhöhen. Der Kandidat letzten Samstag hatte sich im Griff. Neben der Unterhaltung kann man hier auch noch etwas lernen durch Beobachtung.
In der Tat eine sehr unterhaltsame Sendung! Mit am interessantesten fand ich das Stollen-Spiel. Jeder Kandidat erhält einen gleich schweren Stollen und muss in jeder Runde - ohne den anderen Kandidaten zu sehen - ein Stück abschneiden. Wer das schwerere Stück abschneidet, erhält einen Punkt, wer zuerst vier Punkte hat, hat gewonnen. Was ich mich frage: Gibt es bei diesem Spiel eine spieltheoretisch optimale Verhaltensweise?
Zitat von SG im Beitrag #6Was ich mich frage: Gibt es bei diesem Spiel eine spieltheoretisch optimale Verhaltensweise?
Zumindest gibt es keine Verhaltensweise, die den Sieg von Anfang an garantiert.
A common mistake that people make when trying to design something completely foolproof is to underestimate the ingenuity of complete fools. Douglas Adams
Zitat von SG im Beitrag #6Was ich mich frage: Gibt es bei diesem Spiel eine spieltheoretisch optimale Verhaltensweise?
Zumindest gibt es keine Verhaltensweise, die den Sieg von Anfang an garantiert.
Ja. Es gibt kein unentschieden, beide können optimal spielen, es gibt keinen Wissensvorsprung und es beide haben die Möglichkeit zu den gleichen Zügen (wie Schere Stein Papier, nicht wie 11m links - rechts - mitte, da ist der Schütze 2:1 im Vorsprung).
Vom Prinzip her ist das Spiel mit folgenden Spiel vergleichbar: - Spieler erhält 7 Karten mit Zahlen von 1-7 und muss 4 mal eine höhere Karte zeigen als sein Gegenüber. Wobei hier ein unentschieden möglich ist. Es könnten beide die gleiche Zahl ziehen. Das Spiel gab es glaub schon einmal so ähnlich bei Schlag den Raab.
Denke dafür müßte es feste Strategien geben. Aber auch das vorliegende Spiel dürfte recht gut auf optimale Verhaltensweisen in höheren Spielrunden überprüfbar sein.
Ich denke aber nachdem der Kandidat in Runde 2 und 3 minimal weniger als Raab auf der Waage hatte, war es für ihn fast nicht mehr zu gewinnen. Wobei möglich war es schon.
"...Ein Plädoyer für mehr Unreife. (..) Früher immerhin gab es die Würde des mittleren Alters: Mit 45 setzte man einen Bauch an (..) Zum Teufel mit der Würde des Alters. Kann keiner gebrauchen..."
Zitat von SG im Beitrag #6In der Tat eine sehr unterhaltsame Sendung! Mit am interessantesten fand ich das Stollen-Spiel. Jeder Kandidat erhält einen gleich schweren Stollen und muss in jeder Runde - ohne den anderen Kandidaten zu sehen - ein Stück abschneiden. Wer das schwerere Stück abschneidet, erhält einen Punkt, wer zuerst vier Punkte hat, hat gewonnen. Was ich mich frage: Gibt es bei diesem Spiel eine spieltheoretisch optimale Verhaltensweise?
Sehr interessante Frage! Ich kenne die Sendung und die Regeln nicht. Spielt die Größe des Reststücks keine Rolle oder ist dies ein garantierter Punkt für den, der vorher in der Summe am wenigsten abgeschnitten hat? Das Spiel wird jedenfalls konstruktionsbedingt über 4 bis 7 Runden gespielt. Man spielt also ein symmetrisches, nichtkooperatives sequentielles, endliches Nichtnullsummenspiel auf dem Standard-6-simplex. Mal sehen, ob sich da was finden läßt.
Zitat von Emulgator im Beitrag #10Spielt die Größe des Reststücks keine Rolle oder ist dies ein garantierter Punkt für den, der vorher in der Summe am wenigsten abgeschnitten hat?
Die Grösse der Reststücke ist egal. Aber wenn man in einem Durchgang 0 auf die Waage legt hat man die Runde und alle folgenden automatisch verloren. Wenn man also nichts mehr übrig hat und erst 3 Punkte hat, macht der Gegner die anderen 4 Punkte und gewinnt damit.
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