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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 61 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2 | 3
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

07.12.2012 10:15
Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Mit dem kostenlosen Lesen ganzer Zeitungen oder Magazine im Internet dürfte es in den USA wohl bald zu Ende gehen. Wenn es so geht wie meist, dann werden unsere deutschen Medien folgen. Zum Teil tun sie es ja schon.

Zazaz Offline



Beiträge: 52

07.12.2012 10:45
#2 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Ich würde eher für Zettels Raum bezahlen als für eine deutsche Tageszeitung....

Das soll aber keine Anregung sein! ;)

Robin Offline



Beiträge: 317

07.12.2012 10:45
#3 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Nun, ich würde eher vermuten, dass sich ein Gleichgewicht aus freien und bezahlten Angeboten im Netz einstellen wird. Wenn die Zeitung im Netz schon jetzt in der kostenlosen Variante ein brauchbares Geschäftsmodell darstellt, werden die verbleibenden freien Angebote einen Großteil der Marktanteile von Medien übernehmen, die eine Paywall einführen. Daher denke ich, dass es auch in Zukunft eine erkleckliche Anzahl von Medien geben wird, die zumindest einen Teil ihres Angebotes frei anbieten werden.
Im Übrigen ist ja das, was am meisten an einem Bezahlangebot abschreckt, die Umständlichkeit. Man ist bei einem Abo an ein bestimmtes Produkt gebunden, bei einer Zahlung nach Nutzung muss man zunächst seine persönlichen Daten, Kontoverbindung etc eingeben und zahlt dazu noch einen nicht sehr günstigen Preis.
Mit der Verbreitung von solchen bezahlten journalistischen Angeboten werden hier mit Sicherheit zu Gunsten des Kunden zahlreiche Verbesserungen eintreten. Zeitungen werden sich zusammentun und gemeinsame Abos herausbringen (man bekommt dann z.B. gleich Zugriff zu den Angeboten der ganzen Gruppe), die Preise werden stark sinken (~10 Cent/Artikel), das Bezahlen wird über Bezahldienste abgewickelt und auf einen einfachen Mausklick vereinfacht.
Die Anfänge der Artikel werden kostenlos verfügbar sein, man zahlt nur, wenn man den ganzen Artikel lesen möchte. Nach einer ausgiebigen morgendlichen Lektüre im Web, wird man dann die ca. 2 Euro ausgegeben haben, die man auch jetzt schon für eine (Papier-)Zeitung zahlt. Nur hat man nicht nur ein Blatt vor sich ausgebreitet, sondern das Interessanteste aus der ganzen Medienwelt bekommen. Man hat im Feuilleton der FAZ gelesen, Nachrichten aus der Welt, einen Kommentar aus dem Tagesspiegel, das Weltgeschehen in der NZZ verfolgt, die brandaktuellen Schlagzeilen aus dem Spiegel bekommen und das Kreuzworträtsel der Zeit gelöst. Oder, je nach Präferenz, vielleicht auch ganz andere Blätter. Danach hat man dann genauso viel gezahlt, wie eben früher für die Papierausgabe von einer Zeitung.
Ich kann mir Schlimmeres vorstellen

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

07.12.2012 10:46
#4 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Zitat von ZR
Ich hoffe, daß ich nicht am Ende, um alle diese Informationsquellen zu bezahlen, meinerseits ZR kostenpflichtig machen muß.

Nein, erschrecken Sie nicht. Das war ein kleiner Scherz.


Sollte dennoch eines Tages aus Spass Ernst werden, hätten Sie, lieber Zettel, einen Abonnenten schon mal sicher.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 13.527

07.12.2012 11:32
#5 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

"Wie und warum jetzt die Paywalls kommen – und wieder verschwinden"

http://carta.info/51720/wie-und-warum-je...r-verschwinden/

jana Offline




Beiträge: 348

07.12.2012 13:25
#6 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #4
Sollte dennoch eines Tages aus Spass Ernst werden, hätten Sie, lieber Zettel, einen Abonnenten schon mal sicher.


Genau das wollte ich auch schreiben - Sie sind mir zuvorgekommen. Also, lieber Zettel, machen Sie ruhig.

ThomasM Offline



Beiträge: 29

07.12.2012 16:32
#7 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Ich halte einen Dienst, wie den, den Sie, lieber Zettel, leisten, durchaus für würdig bezahlt zu werden.
Dieser Dienst ist das Sammeln, Zusammenfassen und Vergleichen von Informationen aus verschiedenen Medien und Ecken der Welt. Wir haben eben das Glück, dass Sie das als Hobby machen und nicht darauf angewiesen sind, von dem Erzeugnis zu leben.

Und ich bin durchaus der Meinung, dass für gute Arbeit bezahlt werden sollte und Informationen zu verarbeiten und weiterzugeben zählt dazu.

Llarian Offline



Beiträge: 6.905

07.12.2012 19:23
#8 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Zitat
Man wird sehen, wie sich das entwickelt. Ich hoffe, daß ich nicht am Ende, um alle diese Informationsquellen zu bezahlen, meinerseits ZR kostenpflichtig machen muß.
Nein, erschrecken Sie nicht. Das war ein kleiner Scherz.


Wenn es kostenpflichtig würde, würde ich es bezahlen. Das ist kein Scherz.

Und dazu braucht es, soviel Meinung muss sein, keine Lex-Google (Leistungsschutzquatsch), ein Urheberrecht oder sonstiges geistigen Eigentumsblabla. Informationen die es wert sind, kann man auch bezahlen. Erstaunlicherweise sind es die meisten nicht wert. Zettels Raum ist eher eine Ausnahme.

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

07.12.2012 19:49
#9 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Zahlen zu wollen, ohne den Preis zu kennen?

C. Offline




Beiträge: 2.639

07.12.2012 19:58
#10 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #5
"Wie und warum jetzt die Paywalls kommen – und wieder verschwinden"

http://carta.info/51720/wie-und-warum-je...r-verschwinden/



Der größte Feind der Paywall ist das Zwangsgebühren-ÖR, zwar nicht so objektiv wie einmal angedacht, aber völlig ausreichend für die Versorgung mit Grundinformationen und im Gesamtpaket mit Tatort, Carmen Nebel, Markus Lanz und Fußball enthalten. Wenn ich das Raunen der vergangenen Tage richtig deute, wird langfristig der Zwangsgebühren-QJ kommen. Da schon bei einer so idiotischen Konstruktion wie das LSR weitgehend Einigkeit besteht, wird sich kein Politiker sich der Qualitätsjournalismusgebühr entgegenstellen.

Der Riesling gehört zu Deutschland.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

08.12.2012 10:23
#11 Neues zum "Spiegel" und "Spiegel-Online" Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #1
Mit dem kostenlosen Lesen ganzer Zeitungen oder Magazine im Internet dürfte es in den USA wohl bald zu Ende gehen. Wenn es so geht wie meist, dann werden unsere deutschen Medien folgen. Zum Teil tun sie es ja schon.

Und es geht rasant weiter: Bei "Spiegel" und "Spiegel-Online".

Sie sollen künftig eng redaktionell kooperieren. Eine gute Nachricht ist das nicht. Weniger, weil vermutlich auch "Spiegel-Online" demnächst zum Teil kostenpflichtig werden dürfte. Sondern deshalb, weil die schlechte journalistische Qualität, die agitatorische Ausrichtung von "Spiegel-Online" sich negativ auf den "Spiegel" auswirken wird.

Florian Offline



Beiträge: 3.135

08.12.2012 13:32
#12 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Sollte Zettel sein Angebot kostenpflichtig machen?
Ich habe mir die Frage einmal aus kaufmännischer bzw. ökonomischer Sicht gestellt:

Einerseits:
JA! Das Angebot ist Klasse. Ich würde dafür auch bezahlen.
Und Zettel hätte für seine viele Stunden Arbeit auch eine Entlohnung verdient.

Andererseits:
a) Mir gefallen an Zettels Raum nicht nur die hervorragend recherchierten Artikel von Zettel selbst.
Sondern ich verfolge meistens auch die (meist sehr gute) Diskussion in Zettels kleinem Zimmer mit.
Wenn durch eine Bezahl-Schranke der Teilnehmerkreis in diesem Forum noch weiter begrenzt würde, wäre das für mich ein Qualitätsverlust.
Falls auch andere Mit-Leser so empfinden, käme damit ein Teufelskreis in Gang:
weniger Forums-Teilnehmer => wird als negativ empfunden => weniger Abonennten => noch weniger Forums-Teilnehmer => ...

b) Ich bin mir nicht sicher, ob das "Bezahl-Geschäftsmodell" für Zettel nachhaltig funktionieren würde.
Zettel hat einige sehr treue Leser, die sicher auch etwas bezahlen würden.
Aber neue Leser wären vermutlich nicht bereit für ein Angebot zu bezahlen, dass sie noch gar nicht kennen.*
Es bestünde also die Gefahr, dass Zettel keine "Neukunden" aquirieren könnte.

Per Saldo würde ich Zettel daher eher abraten, ein Bezahl-System zu etablieren.
Was ich mir allerdings sehr gut vorstellen könnte, wäre ein Spenden-System.



*Zu Punkt b) noch etwas Hintergrund:
Grundsätzlich hat jeder Anbieter immer das Problem, dass Neukunden sein Angebot noch nicht richtig einschätzen können und deshalb womöglich gar nicht erst zu Kunden werden.
Dieses Problem versucht man oft durch (in der Ökonomie so genanntes) "Signalling" zu lösen.
D.h. man erzeugt ein "Signal", von dem der potenzielle Kunde annehmen kann, dass es sich nur für seriöse Anbieter lohnt, ein solches zu erzeugen.
(Etwa die Marmorhalle der Bank. Objektiv verbessert Marmor nicht die Bank-Dienstleistung. Man könnte die gleiche Leistung womöglich billiger in einem Bretter-Verschlag anbieten. Aber die Marmorhalle signalisiert, dass die Bank in eine langfristige Präsenz investiert hat. D.h. der Kunde darf vermuten, dass der Bankier nicht morgen mit seinem Geld nach Honolulu verschwindet. Beim Bretter-Verschlag fehlt dieses Signal).

Nehmen wir nun den Fall eines Medienprodukts:
Wenn ich in München die Süddeutsche am Automaten kaufe, kaufe ich die Katze im Sack.
Ich kann eigentlich nicht wissen, ob ich für mein Geld nicht vielleicht nur eine 4-seitige Zeitung aus dem Automaten ziehe, von der 3 Seiten nur Werbung enthält.
Aber ich vertraue darauf, dass das nicht so ist. Warum?
Weil der SZ-Verlag viele Millionen in die Markte SZ investiert hat. Wenn er nun heute auf einmal anfängt schlechte Qualität zu liefern, riskiert er diese Millionen-Investition. Also kann ich sicher sein, dass auch heute wieder ein ordentliches Produkt im Automaten liegen wird.

Anders bei einem Blogger wie Zettel:
Keiner kennt ihn, speziell kein Neu-"Kunde". Der Blogger hat keine hohen Investitionen geleistet, die ihn praktisch dazu zwingen würden, regelmäßig ein gutes Produkt abzuliefern. Und es gibt ja auch viele Beispiele von guten Bloggern, die plötzlich von einem Tag auf den anderen kaum noch etwas produzieren.
Ein "Abo" stellt bei einem Blog also ein größeres Risiko dar, als bei einer Zeitung.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

10.12.2012 11:42
#13 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #12
Es bestünde also die Gefahr, dass Zettel keine "Neukunden" aquirieren könnte.

Das käme auf die genaue Struktur des Bezahlmodells an.
Man kann ab und zu Beiträge kostenlos schalten, man kann jeden Kunden einige Artikel kostenlos lesen lassen, bevor die Zahlschranke kommt, oder man kann die alten Beiträge nach einigen Wochen auf kostenlos schalten.

Ich sehe kein grundlegendes Problem, neue gute Angebote publik zu machen. Insbesondere weil Einzelartikel ja auch so wenig kosten werden, daß man sich das schnell traut. Ich denke da an Apples App-Store - da habe ich mir schon viele Apps für die typischen 79 Cent geholt um sie auszuprobieren. Der Betrag ist so niedrig, das probiert man einfach mal.

Ich sehe eigentlich nur das organisatorische Problem: Es gibt derzeit keine vernünftige Möglichkeit, ohne größeren Aufwand kleine Geldbeträge im Internet zu zahlen.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

10.12.2012 12:08
#14 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #13
Es gibt derzeit keine vernünftige Möglichkeit, ohne größeren Aufwand kleine Geldbeträge im Internet zu zahlen.

Was ist mit PayPal?

Viele Grüße, Erling Plaethe

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

10.12.2012 15:03
#15 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #14
Zitat von R.A. im Beitrag #13
Es gibt derzeit keine vernünftige Möglichkeit, ohne größeren Aufwand kleine Geldbeträge im Internet zu zahlen.

Was ist mit PayPal?


Sehr gebührenintensiv, vor allem bei Zahlung aus dem Ausland in Fremdwährung. Und soweit ich weiß, ist ein "one-click-pay" auch nicht möglich: da sind immer nervende Zwischenschritte notwendig, damit entspricht es in keinster Weise der Vorstellung von R.A., "einfach mal so" bezahlen zu können.

Gruß,
hubersn

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

10.12.2012 15:28
#16 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Zitat von hubersn im Beitrag #15

Sehr gebührenintensiv, vor allem bei Zahlung aus dem Ausland in Fremdwährung. Und soweit ich weiß, ist ein "one-click-pay" auch nicht möglich: da sind immer nervende Zwischenschritte notwendig, damit entspricht es in keinster Weise der Vorstellung von R.A., "einfach mal so" bezahlen zu können.

Haben Sie dafür Beispiele? Vor kurzem habe ich eine Musik-CD von einem Musiker in den USA gekauft und der schrieb mir, mit PayPal zahlt er nichts und mir sind auch keine Transaktions- oder Wechselkosten entstanden.

Viele Grüße, Erling Plaethe

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

10.12.2012 15:30
#17 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Zitat von hubersn im Beitrag #15
Und soweit ich weiß, ist ein "one-click-pay" auch nicht möglich: da sind immer nervende Zwischenschritte notwendig, damit entspricht es in keinster Weise der Vorstellung von R.A., "einfach mal so" bezahlen zu können.

Korrekt.
Es ist schon Jahre her, daß ich einmal mit Paypal bezahlt habe - ich habe das recht umständlich in Erinnerung.

Vor allem aber: Man bräuchte ein auf die Medienwelt abgestimmtes Bezahlsystem. Das muß diverse Gebührenmodelle unterstützen können - mal für einen Einzelartikel, mal für ein Abo. Man braucht einfach mehr Funktionalität als nur den Transfer eines Geldbetrags.

Florian Offline



Beiträge: 3.135

10.12.2012 16:35
#18 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #17

Vor allem aber: Man bräuchte ein auf die Medienwelt abgestimmtes Bezahlsystem. Das muß diverse Gebührenmodelle unterstützen können - mal für einen Einzelartikel, mal für ein Abo. Man braucht einfach mehr Funktionalität als nur den Transfer eines Geldbetrags.


Es gibt z.B. das Sponsoring-nahe System Flattr.
(z.B. von www.lawblog.de genzutzt).

Der Nutzer legt einen monatlichen Betrag fest, den er für Mediennutzung ausgeben möchte (z.B. 20 Euro).
Wenn er irgendwo einen Artikel liest, der ihm gefällt, klickt er auf den Flattr-Button des Artikels.
Am Ende des Monats werden die 20 Euro von Flattr anteilsmäßig gemäß der angeklickten Buttons auf die einzelnen Blogger verteilt.

Wie gesagt:
Das ist ein System, das auf Freiwilligkeit beruht. Eben ein Spenden-System. Mir erscheint das sinnvoller als ein ggf. abschreckendes reines Bezahl-System.

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

10.12.2012 17:24
#19 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #18
Der Nutzer legt einen monatlichen Betrag fest, den er für Mediennutzung ausgeben möchte (z.B. 20 Euro).

Das ist niedlich, wenn man Hobby-Projekte unterstützen will. Aber keine Basis für einen Online-Medien-Markt, der mittelfristig einige Milliarden pro Jahr umsetzen wird.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

10.12.2012 17:36
#20 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #17
Zitat von hubersn im Beitrag #15
Und soweit ich weiß, ist ein "one-click-pay" auch nicht möglich: da sind immer nervende Zwischenschritte notwendig, damit entspricht es in keinster Weise der Vorstellung von R.A., "einfach mal so" bezahlen zu können.

Korrekt.
Es ist schon Jahre her, daß ich einmal mit Paypal bezahlt habe - ich habe das recht umständlich in Erinnerung.

Es genügen zwei Klicks, lieber R.A.

Viele Grüße, Erling Plaethe

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

10.12.2012 17:43
#21 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #20
Es genügen zwei Klicks, lieber R.A.

Einer zuviel ;-)

Aber das ist tatsächlich nicht der Knackpunkt. Es geht m. E. in erster Linie um die Unterstützung komplexerer Bezahlmodelle.

Richard Gutjahr beschreibt die Problematik m. E. sehr gut.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

10.12.2012 19:09
#22 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #21

Richard Gutjahr beschreibt die Problematik m. E. sehr gut.

Ja. sehr interessanter Beitrag. Mit Micropayment würde erheblich die Position der Autoren gestärkt, scheint mir. Da gäbe es ja dann Wettbewerb unter ihnen, schließlich wäre leicht verifizierbar wer dem Verlag das meiste Geld bringt. Ob das ohne staatliche Regulierung abläuft? Wenn das Schule macht wollen am Ende alle freie Mitarbeiter werden.
Was wird dann nur aus den Gewerkschaften?

Viele Grüße, Erling Plaethe

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 13.527

10.12.2012 21:19
#23 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #22
Zitat von R.A. im Beitrag #21

Richard Gutjahr beschreibt die Problematik m. E. sehr gut.

Ja. sehr interessanter Beitrag. Mit Micropayment würde erheblich die Position der Autoren gestärkt, scheint mir. Da gäbe es ja dann Wettbewerb unter ihnen, schließlich wäre leicht verifizierbar wer dem Verlag das meiste Geld bringt. Ob das ohne staatliche Regulierung abläuft? Wenn das Schule macht wollen am Ende alle freie Mitarbeiter werden.
Was wird dann nur aus den Gewerkschaften?


Dazu braucht es weder Micropayment noch irgendeinen postindustriell aufgejazzten Cyberschnickschnack. Jeder Autor sieht das an der jährlichen Abrechnung bei sich selbst - und der Verlag flächendeckend für die ganze Kohorte. Das Phänomen hat im angelsächsischen Bereich (das schließt eben auch Kanada & Australien ein, sofern die Verlage in die großen Konglomerate wie Random Penguin u.a. eingebunden sind) während der letzten ~15 Jahre dazu geführt, daß die sogenannte "midlist" praktisch ausgestorben war: Autoren, die weder longseller sind (also Klassiker & Schulbuchkanon) noch auf den Bestsellerlisten installiert sind, sondern die 90% Nicht-Gemeinfreien, die das Gros der schreibenden Zunft ausmachen - da wird schlicht gemessen, ob sich ein neuer Roman auch nur einen Hauch schlechter verkauft als der Vorläufertitel; wenn ja, erhält der Autor keine weitere Chance & der Titel wird binnen Jahresfrist remittiert. (Dagegen läuft seit gut 2-3 Jahren der Trend, die backlist im Print-on-Demand Format vorzuhalten: mit entsprechenden ästhetischen Einbußen: bspw. hält Tor Books das von den großen Belletristik-Häusern so). Bei Verlagen, die prinzipiell auf PoD setzen haben die meisten sehr ernüchternde Erfahrungen gemacht (Durchschnittverkaufzahlen unter 100 Exemplaren sind die Regel). Kleinverlage boomen seit geraumer Zeit; für den Leser ist das, was Beschaffung & Versorgung mit Lesestoff angeht, gleich; & das Angebot ist entsprechend größer; aber für Autor & Verlag gilt, daß sie auf dem ökonomischen Niveau von Zierfischhändlern oder Orchideenzüchtern operieren.

P.S. "Früher", also bis ca. 1995, galt die Kalkulation, daß ein Titel Gewinn abwirft, wenn die Auflage über 2000 Exemplare steigt: darunter ist alles Investition & Produktpflege. PoD-Titel, und ebenso eBooks, haben natürlich die gleichen overhead-Kosten wie die traditionellen Gestirne der Gutenberg-Galaxis: Lektorat, Layout, Werbekosten & das Verlagspersonal samt maunzendem Redaktionsmaskottchen.

Llarian Offline



Beiträge: 6.905

10.12.2012 21:30
#24 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Zitat von R.A. im Beitrag #13
Ich sehe eigentlich nur das organisatorische Problem: Es gibt derzeit keine vernünftige Möglichkeit, ohne größeren Aufwand kleine Geldbeträge im Internet zu zahlen.

Stimmt. Und das wird sich vermutlich auch nicht so schnell ändern, denn es ist eher ein strukturelles als ein technisches Problem. Strukturell deshalb, weil zum einen auch ein Mircopayment einen gewissen Aufwand erzeugt, der auch irgendwo bezahlt werden muss, und dann oft in schlechtem Verhältnis zur eigentlichen Summe steht.

Zum anderen aber auch deshalb, weil damit zeitgleich ein recht unschönes Sicherheitsproblem entsteht. Micorpayment soll einfach sein, einfach steht aber im Gegensatz zur Sicherheit. Etwas das einfach funktioniert ist in aller Regel auch einfach angreifbar. Und wer einen Artikel für 10 Cent kauft und damit 1000 Euro auf seinem Konto gefährdet, weils dann eben doch nicht so sicher war, der wird sich sicher ärgern. (Das hier zitierte Paypal System vereint dabei beides, es ist unsicher und teuer). Umgekehrt gibt es recht sichere Systeme, wie die Geldkarte. Nur sind die eben eher umständlich und nicht jeder hat einen Level-3 Kartenleser zu Hause.

Ich glaube aber auch gar nicht, dass man das unbedingt braucht. Was spricht dagegen einem Verlag auch mal 10 Euro zu überweisen und dafür ein Guthaben für Artikel im Wert von 10 Euro zu erwerben ? Damit kann man dann meinetwegen 100 Artikel kaufen, nur mit dem Unterschied das mit den "VerlegerEuros" kein Schindluder getrieben werden kann, weils für Kriminelle eher uninteressant ist. Vor Jahren gab es mal einen semilegalen (kommt drauf an, wem man zuhört), russischen Dienst namens allofmp3.com. Der Dienst war in mancher Beziehung ausgesprochen innivativ, wenigstens 5 Jahre weiter als alles was im angolamerikanischen Raum so lief (übrigens auch deutlich weiter als itunes). Dort konnte man eben einen solche Kredit erweben. Und bezahlte damit Musikstücke, die dann vom Konto abgebucht wurden. Die eigentlichen Zahlungen waren nie "micro" und konnten entsprechend problemlos per Kreditkarte geleistet werden. Während die internen Verrechnungen auch über ein eher unsicheres Protokoll (1-Click) abgewickelt werden konnten, weil sichs nicht lohnte sie anzugreifen. Das hat ziemlich gut funktioniert.

Und das würde auch in der deutschen Verlagsbranche funktionieren. Leider habe ich den Eindruck, dass die unfähigen Musikmanager, die vor 15 Jahren in ihrem hoffnungslosen Geeier gegen Napster und Co. die Musikindustrie zu Schanden geritten haben, heute bei den Verlagen arbeiten und dort die Dinosaurier geben.

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

10.12.2012 22:48
#25 RE: Bezahlschranke demnächst auch für die Washington Post Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #16
Zitat von hubersn im Beitrag #15

Sehr gebührenintensiv, vor allem bei Zahlung aus dem Ausland in Fremdwährung. Und soweit ich weiß, ist ein "one-click-pay" auch nicht möglich: da sind immer nervende Zwischenschritte notwendig, damit entspricht es in keinster Weise der Vorstellung von R.A., "einfach mal so" bezahlen zu können.

Haben Sie dafür Beispiele? Vor kurzem habe ich eine Musik-CD von einem Musiker in den USA gekauft und der schrieb mir, mit PayPal zahlt er nichts und mir sind auch keine Transaktions- oder Wechselkosten entstanden.


Es war dann vermutlich eine Transaktion zwischen privaten PayPal-Accounts. Diese sind aber bei kommerziellen Transaktionen nicht zulässig. Und bei Geschäftskundenaccounts wird kräftig zugelangt.

Ich gehe aber stark davon aus, dass auch in Ihrem Beispiel der angesetzte Dollar-Wechselkurs nicht zu Ihrem Vorteil war.

Gruß,
hubersn

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