Nicht nur die Musikbranche in Gestalt des Professors Parncutt ist aufgewacht, auch das graphische Gewerbe ist traurig & ein Stück weit betroffen. In der BZ fühlt sich Klaus Staeck animiert, den Rambo zu geben:
O-Ton Berliner Zeitung ______ "Der Spruch des Vizepräsidenten der Waffenlobbyorganisation NRA, wonach „der einzige Weg, einen schlechten Typen mit einer Kanone zu stoppen, ein guter Typ mit einer Kanone“ sei, hat selbst hartgesottene Vertreter des amerikanischen Freiheitsbegriffes für kurze Zeit am Verstand Wayne LaPierres zweifeln lassen. Dabei versteht der Mann sein Handwerk. ... Warum nur muss ich immer wieder an die Waffenlobby denken, wenn Wortmeldungen der sogenannten Klimaskeptiker auftauchen? ... Ja, es gibt sie, die Leugner und Relativierer, die als gut vernetzte und hochaktive Lobbyisten im Internet mit zahllosen Einträgen alles negieren, was den globalen Klimawandel als von Menschen gemachte Gefahr beschreibt." ______
Und wer trägt Schuld? ______ "Nicht das Klima ist bedroht, sondern unsere Freiheit“, heißt einer der Leitsprüche aus dem Propagandaarsenal der Klimaskeptiker. Wer da einen FDP-Sound heraushört, liegt gar nicht so falsch. ... Ein Leipziger Honorarprofessor sekundierte: „Klimaschutz ist Nonsens. (...) Wir erleben die ‚wissenschaftlich‘ begründete Vernichtung unserer Freiheit, die Herausbildung einer Diktatur.“ Die Lobbyisten der Klimawandel-Leugnungsindustrie müssen sich hinter den Waffenlobbyisten nicht verstecken. Unterschiede gibt es lediglich in der letalen Konsequenz. Bei Gebrauch einer Waffe erfolgt die Wirkung schneller." ______
P.S. Rückzugsgefechte, vergleichbar mit Margot Honeckers spätentdeckter Vorliebe für Schießeisen zur Verteidigung des institutionalisierten Fortschritts. Woanders sieht das etwas anders aus: James Delingpole im Telegraph: Now even Pravda admits the 'global warming' jig is up * Reuters: Climate change doesn’t have to be all bad (* gemeint ist weder das moskowitische Zentralorgan noch die Prantl-Prawda, sondern die New York Times.)
Zitat „der einzige Weg, einen schlechten Typen mit einer Kanone zu stoppen, ein guter Typ mit einer Kanone“ sei, hat selbst hartgesottene Vertreter des amerikanischen Freiheitsbegriffes für kurze Zeit am Verstand Wayne LaPierres zweifeln lassen.
Ich weiß nicht, ob es tatsächlich gute Gründe gibt an LaPierres Verstand zu zweifeln. Aber wegen dieser Äußerung an seinem Verstand zu Zweifeln, lässt mich eher an dem Verstand derjenigen Zweifeln, die offenbar gar nicht darüber nachdenken, wie man eigentlich eine Verbrecher/Gewalttäter mit einer Waffe stoppen soll, wenn keiner eine hat, der daran interessiert ist ihn aufzuhalten.
Ihn mit einem Bild von Claudia Roth (zu Tode) erschrecken? Ihm zurufen, dass er jetzt seine Waffe abgeben muss? Eine Menschenkette bilden, die einem Mörder zuruft "nur über unsere Leichen"?
So dermaßen Naivpazifistisch kann man eigentlich nur durch religiöse Verblendung oder im Schutz des Herdentriebes sein. Am besten kombiniert mit wüsten Beleidigungen an jeden, der auf das Selbstverständliche hinweißt.
Den Versuch das ganze mit dem Klimawandel in Verbindung zu setzen und damit den Versuch den "Leugner"-Vorwurf über den Bereich der Naturwissenschaften auszudehnen - auch auf Gebiete mit unklarer Datenlage - ist mir jetzt schon zum zweiten mal aufgefallen. So wird "Leugner" irgendwann nur noch zu einem abgelutschten Kampfbegriff.
Da baut sich etwas ganz anderes als "Ersatzreligion" auf, aber ganz sicher nicht die Freiheit, die von einigen so verachtet wird.
Zitat Ja, es gibt sie, die Leugner und Relativierer, die als gut vernetzte und hochaktive Lobbyisten im Internet mit zahllosen Einträgen alles negieren, was den globalen Klimawandel als von Menschen gemachte Gefahr beschreibt.
Auch das Bild der "organisierten Lobby im Internet" ist ein faszinierendes Stück an Selbsttäuschung und Dreistigkeit. Mal ganz unabhängig von dem Fakt, das die Grundzüge der menschengemachten Klimaerwärmung gut belegt sind und so mancher Fundamentalgegner wirklich in die Pseudowissenschaft abtriftet, denn mit der Frage der "Organisation" hat dies ja nichts zu tun: Wieso vermutet man hinter vielen Einzelkommentaren im Internet gleich eine dubiose Lobby, eine heimtückische Organisation, ein "hochaktive Vernetzung". Das klingt schon arg nach Verschwörungstheorie. Natürlich gibt es auch entsprechende Organisationen, aber besonders in Deutschland sind doch die tradionellen Meinungsmacher und Medien am meisten für die veröffentlichte Meinung verantwortlich. Und die sind tatsächlich organisiert, deren Journalisten sehen im Verbreiten ihrer Weltsicht tatsächlich ihren Beruf!
Besonders absurd wird es, wenn man jetzt dazu übergeht einfach alles, was einem nicht passt, als [Was-auch-immer]-Lobby zu bezeichnen.
Das ist einfach ein so billiges Feindbild, dass es einfach irgendwann abgelutscht seien muss...
Wie entwickeln sich eigentlich die Verkaufzahlen der BZ?
Besonders den mit wütenden, unsachlichen, persönlichen und vor allem agressiven "Waffenlobby-Vorwürfen" ganierten Diskussionstil habe ich vor kurzem erleben können, was mich auch zu einem Beitrag unter "Pro und Contra" verannlasst hat. Man kann so eine Diskussion zum Beispiel hier einsehen. Ich hatte den Spieß mal umgedreht und von "Anti-Waffen-Lobby" geschrieben. Darauf kamen "denialism" Vorürfe zusammen mit "Waffenlobby". Klar, Anti-[Was-auch-immer]-Aktivisten sind natürlich keine Lobby, das weißt man scharf von sich, man vertritt da nur seine wohlüberlegten Überzeugungen.
Was verstehen die dann eigentlich unter Lobby? Der Begriff hat hier ja einen sehr negativen klang, suggeriert aber ganz unabhängig von der Wertung irgendwie "Auftragsarbeit". Oder was meinen die Überhaupt mit dem Begriff? Ist das nur ein Kampfbegriff oder schottet man sich da tatsächlich mit diesem billigen Vorwurf ab und glaubt nur man selber sei ein aufrichtiger und ehrlicher, unbestochener Vertreter seiner Überzeugungen?
Aber gerade auch bei sich aufgeklärt dünkenden grün-bürgerlichen Kreisen sind die Reflexe besonders heftig ausgebildet. Da hat man sich einmal ausdrücklich und noch Mitten in meinem Satz gegenseitig bestätigt, gar nicht über meine Äußerungen nachzudenken, und fand es außerdem nur noch absurd komisch mal keine Zustimmung zu hören.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not." -Thomas Jefferson Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/
Als ich Staecks Pamphlet las, dachte ich sofort: Da fühlt sich einer ertappt und schlägt deswegen unkontrolliert um sich.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von TechniknörglerWas verstehen die dann eigentlich unter Lobby? Der Begriff hat hier ja einen sehr negativen klang, suggeriert aber ganz unabhängig von der Wertung irgendwie "Auftragsarbeit". Oder was meinen die Überhaupt mit dme Begriff? Ist das nur ein Kampfbegriff oder schottet man sich da tatsächlich mit diesem billigen Vorwurf ab und glaubt nur man selber sei ein aufrichtiger und ehrlicher, unbestochener Vertreter seiner Überzeugungen.
Beides. Siehe die "Goldene Diskussionregel" für Linke Nr. 4 auf B.L.O.G.:
Zitat Die mit den anderen Meinungen können nur dumm, manipuliert oder gekauft sein. Vergiss nie, das in Diskussionen deutlich zu machen. Wenn du als Intellektueller rüberkommen willst: Reagiere beleidigt, wenn die Anderen das merken. Wenn du als offen, ehrlich, kämpferisch und begnadeter Polemiker erscheinen möchtest: Setz einen drauf.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Wollen wir mal zu seinen Gunsten annehmen, daß dieser Schrieb als Parodie auf das Gutmenschengeschwurbel der veröffentlichten Meinung gedacht ist. Sonst müßte man tatsächlich an jemandes Verstand zweifeln.
Woran erkennt man ein linksgrünes Märchen? Es beginnt mit: Es wird einmal sein. __________________________________________ __________________________________________
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