Zur Methodik der Umfrage: Wie in dem Artikel dargelegt, konnte sie 2012 in den drei von den Dschihadisten kontrollierten Regionen und in der unruhigen Region Mopti nicht stattfinden. Dort leben zwar nur (es gibt da widersprüchliche Angaben in dem Gallup-Artikel) 16 oder etwas mehr Prozent der Bevölkerung; aber ein strenger Vergleich zwischen den Stichproben ist dennoch nicht möglich, wenn sie unterschiedlich zusammengesetzt sind.
Gallup kündigt eine Aufschlüsselung nach Regionen auf einer zweiten Seite an; aber aufgrund eines Fehlers führt der betreffende Link zurück zur ersten Seite des Artikels.
Da die Unterschiede zwischen 2010 und 2012 massiv sind, dürfte diese Unsicherheit aber die Ergebnisse in ihrer Tendenz nicht berühren; allenfalls in der Stärke der Veränderungen.
Wie bei den meisten intoleranten und freiheitsfeindlichen System funktioniert auch der radikale Islam auf dem Prinzip, die Menschen lang genug zu unterdrücken, bis eine Generation herangewachsen ist, die nichts anderes mehr kennt und sich mangels anderer Erfahrungen mit der Unterdrückung arrangiert hat.
So funktioniert der Kommunismus, der strenge Islam, der strenge Hinduismus, die Aristokratie, der Feudalismus und was die menschliche Geschichte noch an Grausamkeiten hervorgebracht hat. Kaum jemand WILL unterdrückt werden. Aber viele arrangieren sich damit, wenn die Unterdrückung nur lang genug andauert.
Ich habe für knapp 8 Jahre in Mali gelebt und gearbeitet. Erst vor einigen Monaten bin ich mit meiner Familie wieder zurück in Deutschland. In dieser Zeit habe ich in Bamako, Sévaré und Ségou gelebt. Ich kann die im Artikel gemachten Aussagen nur bestätigen. Viele meiner muslimischen Nachbarn und Freunde haben schon in den vergangenen Jahren die Scharia abgelehnt und betont, dass sie einen "afrikanischen Islam" leben, keinen "arabischen". Staatlicherseits gab es für die christliche Minderheit viele Freiheiten, z.B. sind die Sonntage bis heute arbeitsfrei (nicht aber die Freitage), Weihnachten und Ostern sind staatliche (!) Feiertage und es gibt, man höre und staune, ein "Wort zum Sonntag", welches jeden Samstag Abend ausgestrahlt wird. Allerdings gibt es auch Widerstände gegen Christen, vor allem in stark muslimisch geprägten Ethnien. Hier ist ein Übertritt zum christlichen Glauben nicht oder nur schwer möglich und mit vielen Nachteilen verbunden. Man muss daher genau hinschauen und differenzieren, was den Umgang der Malier mit dem Islam und der Scharia angeht.
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