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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 52 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2 | 3
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

14.02.2013 18:36
Marx Antworten

Als ich das Titelbild für diesen Artikel ausgesucht habe, ist mir erstmals die Lächerlichkeit von Marx aufgefallen.

Sehen Sie sich diese Pose an!

Doeding Offline




Beiträge: 2.612

14.02.2013 19:35
#2 RE: Marx Antworten

Sie meinen Marx als Bonaparte für Arme? Sehr schön...

Edit. Weinseligen Unsinn gelöscht

Herzlichen Gruß und schönen Abend,
Andreas Döding

C. Offline




Beiträge: 2.639

14.02.2013 19:59
#3 RE: Marx Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #1
Als ich das Titelbild für diesen Artikel ausgesucht habe, ist mir erstmals die Lächerlichkeit von Marx aufgefallen.

Sehen Sie sich diese Pose an!


Eine schöne Bildbeschreibung zum upper class Marx: Look at me: I am very very respectable

Der Riesling gehört zu Deutschland.

DST Offline



Beiträge: 20

14.02.2013 20:23
#4 RE: Marx Antworten

Zitat
Es ist Agitprop. Erfolgreiche Agitprop.


Ja, das ist eben der Zeitgeist, da kann man nichts machen. Dazu passt dann auch wunderbar Frank Schirrmachers neues Buch. http://www.randomhouse.de/book/Ego-The-g...5.rhd?pub=10000 (Mit Rezension von Jakob Augstein ) Es wird nur deshalb noch nicht in allen Talkshows breitgetreten, weil Ihm der Papst mit seinem Rücktritt in die Parade gefahren ist.

Die Gesellschaft kann sich diese Debatten leisten, weil es etwas zu verteilen gibt (glaubt man jedenfalls). Als Deutschland noch "der kranke Mann Europas" war gab es in den Talkshows eine neoliberale Wende, die letztendlich zu den schröderschen Reformen geführt hat. Sollte sich die Konjunkturlage ändern (z.B. durch einen Zusammenbruch des Euro-Systems) wird sich auch das Gesellschaftliche Klima ändern.

Florian Offline



Beiträge: 3.136

14.02.2013 21:57
#5 RE: Marx Antworten

Zitat
Eine schöne Bildbeschreibung zum upper class Marx: Look at me: I am very very respectable



Wow, ein geniales Fundstück.

(Und übrigens absolut richtig beobachtet.
Marx selbst war eindeutig Bourgeoisie und strebte auch durchaus nach den damit verbundenen Annehmlichkeiten wie z.B. Dienstmädchen).

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

14.02.2013 22:12
#6 RE: Marx Antworten

Zitat von Florian im Beitrag #5

Zitat
Eine schöne Bildbeschreibung zum upper class Marx: Look at me: I am very very respectable


Wow, ein geniales Fundstück.

(Und übrigens absolut richtig beobachtet.
Marx selbst war eindeutig Bourgeoisie und strebte auch durchaus nach den damit verbundenen Annehmlichkeiten wie z.B. Dienstmädchen).


Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass ein Bourgeois sein Geld selbst verdient und sich nicht durchs Leben schmarotzt. Ich sehe eher einen Bohémien. Oder besser ihren selbst ernannten König.

Viele Grüße, Erling Plaethe

C. Offline




Beiträge: 2.639

14.02.2013 23:46
#7 RE: Marx Antworten

Lieber Zettel,

wie kommt Dorothea Siems zu dieser Beobachtung?

Zitat
Umso erstaunlicher ist es, dass die Deutschen mehrheitlich diesen gemeinsam errungenen Erfolg nicht sehen, sondern stattdessen ein Klagelied über die wachsende soziale Ungerechtigkeit im Land anstimmen.



Es gibt dieses Klagelied schon, bei der Linken, den Grünen, der SPD, den Gewerkschaften, der Sozialindustrie, den Qualitätsmedien und dem ÖR, das ist zwar ein stimmgewaltiges Ensemble, aber nicht die Mehrheit der Deutschen. Aus dem Wahlkampfbüro der ZEIT:

Zitat von ZEIT
Der zentrale Begriff auf den sich Rot-Grün verständigt hat, lautet Nachhaltigkeit, und das gleich viermal: In ihrem Konzept schlagen die rot-grünen Vordenker vor, das klassische volkswirtschaftliche Modell des "magischen Vierecks", das Karl Schiller einst entwickelt hat und das seither für alle Regierungen gilt, um vier weitere Aspekte zu ergänzen. Demnach sollen künftige Regierungen nicht mehr nur auf Wachstum, Preisstabilität, einen hohen Beschäftigungsgrad und außenwirtschaftliches Gleichgewicht achten, sondern auch auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit sowie auf nachhaltige Staatsfinanzen und einen nachhaltigen Wohlstand der Bevölkerung.

Die Grundannahme ist, dass es Deutschland zwar derzeit ausgesprochen gut geht, wenn man die klassischen Eckpunkte des Vierecks betrachtet. Die "soziale Realität" zeige aber ein anderes Bild, so Rot-Grün. Und verweist unter anderem auf die Schere zwischen Arm und Reich, auf die grassierende Umweltzerstörung und die hohe Schuldenlast für künftige Generationen


Rot-Grün findet seine Sprache

Und es verschlägt mir die Sprache.

Wenn ich mich von den inflationären Gefälligkeitsumfragen löse, finde ich ganz andere Ergebnisse zum Wohlbefinden der Deutschen:

Zitat von Better Life Index
In general, Germans are slightly more satisfied with their lives than other OECD citizens, with 81% of people saying they have more positive experiences in an average day (feelings of rest, pride in accomplishment, enjoyment, etc) than negative ones (pain, worry, sadness, boredom, etc). This percentage is slightly higher than the OECD average, of 80%.


Zur "grassierenden Umweltzerstörung" sagt der Better Life Index: The level of atmospheric PM10 – tiny air pollutant particles small enough to enter and cause damage to the lungs –is 16 micrograms per cubic meter, considerably lower than the OECD average of 22 micrograms per cubic meter. Germany also does well in terms of water quality, as 96% of people say they are satisfied with the quality of their water.

Die agitatorische Propaganda ist bei weitem nicht so wirkungsvoll wie gemeinhin angenommen und von den Qualitätsmedien verkündet, das gemeine deutsche Volk hat auch eine erlebte Realität, die es täglich in dem Eindruck bestärkt, nicht alles zu glauben, was in der Zeitung steht und in Talkshows verhandelt wird. Natürlich kann das Leben ungerecht und ganz gemein sein, aber Politiker und Journalisten sind jetzt die letzten auf meiner Liste, denen ich ein Rezept dagegen zutraue.

Der Riesling gehört zu Deutschland.

Barbara Offline



Beiträge: 39

15.02.2013 00:22
#8 RE: Marx Antworten

Zitat
Die agitatorische Propaganda ist bei weitem nicht so wirkungsvoll wie gemeinhin angenommen und von den Qualitätsmedien verkündet, das gemeine deutsche Volk hat auch eine erlebte Realität, die es täglich in dem Eindruck bestärkt, nicht alles zu glauben, was in der Zeitung steht und in Talkshows verhandelt wird.



Und weil das so ist, das gemeine deutsche Volk aber trotzdem doch noch (auch) Mendienkonsument bleibt, entwickeln sich Phänomene wie dieses:
http://www.10000flies.de/blog/das-phanom...e-bluse-zu/?utm

TF Offline



Beiträge: 281

15.02.2013 00:38
#9 RE: Marx Antworten

Grundsätzlich muss man festhalten, dass Marx Sozialismus und Kommunismus synonym benutzte. Und grundlegende Unterschiede zwischen Sozialisten und Kommunisten existieren ja auch in Deutschland nicht.

Der grundlegende Unterschied ist leicht erklärt:

Kapitalist: will Geld verdienen
Sozialist: will Geld ausgeben, das andere verdient haben

Der Kapitalist ist eindeutig sozialer.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

15.02.2013 00:50
#10 RE: Marx Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #6
Ich sehe eher einen Bohémien. Oder besser ihren selbst ernannten König.

Ja.

Marx war ein Dilettant; einer, der nichts richtig gelernt hat, aber alles besser zu wissen vermeinte.

Ein "Wissenschaftler", der nie versucht hat, sich an wissenschaftlichen Diskussionen zu beteiligen. Ein Egomane, der die Ökonomie, die Geschichtswissenschaft, natürlich die Philosophie und mit Hilfe von Engels gleich auch noch die Naturwissenschaften auf eine neue Basis stellen wollte.

Er hat in Berlin nicht studiert, sondern in der Bohème das große Wort geschwungen. Er hat dann mit einer lächerlichen Dissertation in Jena in einem Fach promoviert, das er nie studiert hatte; studiert hatte er ja vorgeblich Jura.

Nicht einmal die Mathematik war vor ihm sicher. Ich habe seine mathemathischen Manuskripte gelesen, ein unglaublicher Quark.

Er hatte sein Publikum bei den Arbeitern, den Handwerksgesellen seiner Zeit, die den Herrn Doktor bewunderten.

Das wirklich Erklärungsbeürftige ist, wieso dann später ihn Scharen von Intellektuellen geschätzt haben. Es liegt vielleicht an seiner Attitüde des Propheten; siehe das Foto.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

15.02.2013 01:02
#11 Sozialismus und Kommunismus Antworten

Zitat von TF im Beitrag #9
Grundsätzlich muss man festhalten, dass Marx Sozialismus und Kommunismus synonym benutzte.

Das stimmt. Dieses Geschichtsschema, das die Schulungshefte durchzog ("Kapitalismus, Diktatur des Proletariats, Sozialismus, Kommunismus") hat Marx ja gar nicht vertreten. In seiner Kritik des Gothaer Programms hat er als "Randnotiz" einmal solche Überlegungen zum Besten gegeben; das sind zwei Sätze.

Die Unterscheidung zwischen Sozialismus und Kommunismus war und ist propagandistisch. Der Kommunismus ist die Verheißung, das Paradies am Ende aller Tage. Dafür muß man durch all die Mühsal des Sozialismus gehen.

Das ist säkulare Religion; nur hat sie zu mehr Unschmenschlichkeit geführt als jemals irgendeine Religion. Siehe Nordkorea.

Herzlich, Zettel

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

15.02.2013 01:02
#12 RE: Marx Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #10

Das wirklich Erklärungsbeürftige ist, wieso dann später ihn Scharen von Intellektuellen geschätzt haben. Es liegt vielleicht an seiner Attitüde des Propheten; siehe das Foto.

Ja, Erklärungen diesbezüglich sind meist nur Versuche. Der Nebel will sich einfach nicht verziehen. Einer dieser Versuche: Bismarck mit seinen Sozialgesetzen hat ihm die Türen geöffnet.
Und die standen durch Hegel eh schon einen Spalt weit offen.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

15.02.2013 01:26
#13 RE: Marx Antworten

Zitat von TF im Beitrag #9
Grundsätzlich muss man festhalten, dass Marx Sozialismus und Kommunismus synonym benutzte. Und grundlegende Unterschiede zwischen Sozialisten und Kommunisten existieren ja auch in Deutschland nicht.

Der grundlegende Unterschied ist leicht erklärt:

Kapitalist: will Geld verdienen
Sozialist: will Geld ausgeben, das andere verdient haben

Der Kapitalist ist eindeutig sozialer.


Aber was jemand ist interessiert nicht so sehr wie das, was jemand sein will. Das ist das Progressive. Der Weg ist das Ziel. Die Änderung. "Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt darauf an, sie zu verändern." Das ist die Botschaft: Jede Veränderung führt zu einer Verbesserung wenn…ja, wenn sie wissenschaftlich geführt wird.
Durch die Propheten des Historischen Materialismus.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

15.02.2013 01:27
#14 RE: Marx Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #12
Ja, Erklärungen diesbezüglich sind meist nur Versuche. Der Nebel will sich einfach nicht verziehen.

Ich denke über die Frage, wie dieser Hallodri und Scharlatan so wirkmächtig werden konnte, seit buchstäblich Jahrzehnten nach.

Wie konnte dieses unwissenschaftliche Gerede Wissenschaftler faszinieren? Wie konnten intelligente Menschen daran glauben, daß jemand die Gesetze der Geschichte erkannt hatte; daß er wie Nostradamus vorhersagen konnte, wie es weitergehen würde?

Der Marxismus ist dumm. Er hat dennoch viele intelligente Anhänger; wenn auch heute nicht mehr so viele als vor vierzig oder fünfzig Jahren.



Es ist, denke ich, eine dreifache Attraktion:

Erstens gibt dieser Glaube sich wissenschaftlich. Attraktiv deshalb für alle, die keine der überkommenen Religionen mehr wollen, weil sie nicht mit ihrem wissenschaftlichen Weltbild zu vereinbaren sind.

Zweitens ist diese "Wissenschaft" zugleich moralisch. Man hat nicht nur die Entwicklungsgesetze der Geschichte erkannt, sondern man weiß sich auch auf er Seite des Guten. Man kämpft ja dafür, daß es allen besser gehen wird.

Und drittens das meines Erachtens Wichtigste: Der Marxismus ist eine Metathorie. Man muß nicht mit anderen diskutieren, denn man ist ja weiter. Man hat das, was die anderen immer noch vertreten, überwunden. Man ist auf einer Metaebene.

Das liefert eine Arroganz, die ich so nur bei Marxisten kennengelernt habe.

Herzlich, Zettel

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

15.02.2013 01:50
#15 RE: Marx Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #14

Es ist, denke ich, eine dreifache Attraktion:

Erstens gibt dieser Glaube sich wissenschaftlich. Attraktiv deshalb für alle, die keine der überkommenen Religionen mehr wollen, weil sie nicht mit ihrem wissenschaftlichen Weltbild zu vereinbaren sind.

Zweitens ist diese "Wissenschaft" zugleich moralisch. Man hat nicht nur die Entwicklungsgesetze der Geschichte erkannt, sondern man weiß sich auch auf er Seite des Guten. Man kämpft ja dafür, daß es allen besser gehen wird.

Und drittens das meines Erachtens Wichtigste: Der Marxismus ist eine Metathorie. Man muß nicht mit anderen diskutieren, denn man ist ja weiter. Man hat das, was die anderen immer noch vertreten, überwunden. Man ist auf einer Metaebene.

Das liefert eine Arroganz, die ich so nur bei Marxisten kennengelernt habe.

Genau, das ist es. Es ist mir sehr vertraut. Ich kenne diese Arroganz aus meiner frühen Jugend. Die stieß mir auf, weil ich sie für anmaßend und unbegründet hielt. Ich hab mich immer gefragt, woher nehmt ihr diese Gewissheit?
Es ist der Schutz des Minderwertigkeitskomplexes. Vielleicht hat es auch was mit der Geschichte Preußens zu tun.
Ja, es überhöht einen und das soll es auch.
Verdammt noch mal, lieber Zettel, Sie kennen den Marxismus. Wahrhaftig.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

15.02.2013 02:11
#16 RE: Marx Antworten

Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #15
Verdammt noch mal, lieber Zettel, Sie kennen den Marxismus. Wahrhaftig.

Ich habe ihn, anders als Sie, lieber Erling Plaethe, ja nie am eigenen Leib erleben müssen.

Ich habe mich über einige Jahrzehnte wirklich mit Marx herumgeschlagen. Ich möchte in aller Bescheidenheit sagen, daß ich vielleicht mehr von ihm gelesen habe als die meisten Marxisten. Die blauen Bände füllen Meter in unserer Bibliothek.

Marx war ein, sagen wir, süffisanter Journalist. Man kann sich diesem Wortgeklingel nicht leicht entziehen. Ich spüre auch jetzt noch etwas von dieser früheren Faszination, wenn ich ihn lese. Das ist alles glatt, es ist gut formuliert.

Wenn man einen Sinn für Sprache hat, wenn man die Intelligenz eines Autors schätzt, dann fällt man leicht auf diesen Scharlatan herein.



Aber leider war und ist das, lieber Erling, ja kein intellektuelles Spiel. Marx hat Millionen von Menschen auf dem Gewissen.

Sehr herzlich, Zettel

Hausmann Offline



Beiträge: 710

15.02.2013 03:09
#17 RE: Marx Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #14

Erstens gibt dieser Glaube sich wissenschaftlich. Attraktiv deshalb für alle, die keine der überkommenen Religionen mehr wollen, weil sie nicht mit ihrem wissenschaftlichen Weltbild zu vereinbaren sind.

Zweitens ist diese "Wissenschaft" zugleich moralisch. Man hat nicht nur die Entwicklungsgesetze der Geschichte erkannt, sondern man weiß sich auch auf er Seite des Guten. Man kämpft ja dafür, daß es allen besser gehen wird.

Und drittens das meines Erachtens Wichtigste: Der Marxismus ist eine Metathorie. Man muß nicht mit anderen diskutieren, denn man ist ja weiter. Man hat das, was die anderen immer noch vertreten, überwunden. Man ist auf einer Metaebene.

Das liefert eine Arroganz, die ich so nur bei Marxisten kennengelernt habe.


Eine provokante Frage, lieber Zettel: Sehen Sie Ähnlichkeiten zu der Attitüde einiger Klima"wissenschaftler" in ihrem, sagen wir mal, religiösen Auftrag zur Menschheitserziehung?

Mit freundlichem Gruß

PS Mir ist übrigens mal, als seltene Ausnahme, ein hochgebildter und völlig uneitler Marxist begegnet, der sich beruflich über Jahrzehnte in die Originalschriften vergraben hatte und über jedes Komma bescheid wußte.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

15.02.2013 03:17
#18 Wal Buchenberg Antworten

Zitat von Hausmann im Beitrag #17

PS Mir ist übrigens mal, als seltene Ausnahme, ein hochgebildter und völlig uneitler Marxist begegnet, der sich beruflich über Jahrzehnte in die Originalschriften vergraben hatte und über jedes Komma bescheid wußte.

Wer?

Ich kenne auch einen, für den ich viel Bewunderung habe. Er heißt Wal Buchenberg.

Was er geleistet hat, ist unglaublich.




Der Link scheint nicht zu funktionieren. Hier ist ein anderer:

http://www.amazon.de/Karl-Marx-Lexikon-A...h/dp/3897004259

Ich habe mit Wal nie übereingestimmt. Aber seine Arbeit ist aus meiner Sicht bewundernswert.

Zettel

Edit: Mehrfache Änderunngen in der Hoffnung, daß die Links irgendwann passen.

stefanolix Offline



Beiträge: 1.959

15.02.2013 06:20
#19 RE: Wal Buchenberg Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #18
Zitat von Hausmann im Beitrag #17

PS Mir ist übrigens mal, als seltene Ausnahme, ein hochgebildter und völlig uneitler Marxist begegnet, der sich beruflich über Jahrzehnte in die Originalschriften vergraben hatte und über jedes Komma bescheid wußte.

Wer?

Ich kenne auch einen, für den ich viel Bewunderung habe. Er heißt Wal Buchenberg.

Was er geleistet hat, ist unglaublich.




Der Link scheint nicht zu funktionieren. Hier ist ein anderer:

http://www.amazon.de/Karl-Marx-Lexikon-A...h/dp/3897004259

Ich habe mit Wal nie übereingestimmt. Aber seine Arbeit ist aus meiner Sicht bewundernswert.

Zettel

Edit: Mehrfache Änderunngen in der Hoffnung, daß die Links irgendwann passen.



Manchmal fehlt nur ein Buchstabe. So passt der Link: http://www.marx-forum.de/politik/politik...ener_sache.html

Ich hatte einen sehr anständigen Lehrer für Geschichte und »Staatsbürgerkunde«, der inhaltlich viel riskiert hat, um mit uns kritischen Geistern zu diskutieren. Er hat sich aus einer gewissen wissenschaftlichen Distanz mit Marx' Philosophie befasst. Wir haben uns Mitte der 1980er Jahre aus den Augen verloren, aber er hat m. W. in der Spätphase der DDR noch mit einer Promotion begonnen.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

15.02.2013 08:06
#20 RE: Wal Buchenberg Antworten

Zitat von stefanolix im Beitrag #19
Manchmal fehlt nur ein Buchstabe. So passt der Link: http://www.marx-forum.de/politik/politik...ener_sache.html

Danke!

Zitat von stefanolix im Beitrag #19
Ich hatte einen sehr anständigen Lehrer für Geschichte und »Staatsbürgerkunde«, der inhaltlich viel riskiert hat, um mit uns kritischen Geistern zu diskutieren. Er hat sich aus einer gewissen wissenschaftlichen Distanz mit Marx' Philosophie befasst. Wir haben uns Mitte der 1980er Jahre aus den Augen verloren, aber er hat m. W. in der Spätphase der DDR noch mit einer Promotion begonnen.

Ja, ich habe auch solche Menschen erlebt, die integre Marxisten waren. Ich habe ja selbst Jahrzehnte gebraucht, um diesen Scharlatsn, der mich durchaus fasziniert hat, als das zu erkennen, was er war.

Übrigens hat dabei eine ziemlich große Rolle das Buch gespielt, in dem Enzensberger alle die Bösartigkeiten und Gemeinheiten von Marx auch gegenüber seinen engsten Genossen zusammengetragen hat.

Nur Engels blieb verschont, der Geldgeber des Schmarotzers.

Herzlich, Zettel

Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

15.02.2013 08:22
#21 RE: Wal Buchenberg Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #20
Übrigens hat dabei eine ziemlich große Rolle das Buch gespielt, in dem Enzensberger alle die Bösartigkeiten und Gemeinheiten von Marx auch gegenüber seinen engsten Genossen zusammengetragen hat.

Nur Engels blieb verschont, der Geldgeber des Schmarotzers.

Lieber Zettel, die Lektüre würde mich interessieren. Meinen Sie GESPRÄCHE MIT MARX UND ENGELS, hg. 1973?

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

15.02.2013 09:17
#22 RE: Wal Buchenberg Antworten

Zitat von Frank Böhmert im Beitrag #21
Zitat von Zettel im Beitrag #20
Übrigens hat dabei eine ziemlich große Rolle das Buch gespielt, in dem Enzensberger alle die Bösartigkeiten und Gemeinheiten von Marx auch gegenüber seinen engsten Genossen zusammengetragen hat.

Nur Engels blieb verschont, der Geldgeber des Schmarotzers.

Lieber Zettel, die Lektüre würde mich interessieren. Meinen Sie GESPRÄCHE MIT MARX UND ENGELS, hg. 1973?

Ja, dieses Taschenbuch.

Es steht irgendwo in meiner Bibliothek, aber wahrscheinlich zerfällt es, wenn ich es aus dem Regal nehme.

Herzlich, Zettel

Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

15.02.2013 09:22
#23 RE: Wal Buchenberg Antworten

Zitat von Zettel im Beitrag #22
Ja, dieses Taschenbuch.

Vielen Dank!

763 Seiten! Sooo viele Gemeinheiten ...

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

15.02.2013 09:31
#24 RE: Wal Buchenberg Antworten

Zitat von Frank Böhmert im Beitrag #23
Zitat von Zettel im Beitrag #22
Ja, dieses Taschenbuch.

Vielen Dank!

763 Seiten! Sooo viele Gemeinheiten ...

Ja, ich glaube, es sind zwei Bände, grau.

Mit einem Schlagwortverzeichnis, das jede Gemeinheit registriert. (Glaube ich; ich habe es wahrscheinlich seit 40 Jahren nicht mehr in der Hand gehabt).

Engels war übrigens ein Engel.

Er hat die Gemeinheiten des von ihm ökonomisch völllig abhängigen Freundes hingenommen. Das muß schon eine sehr seltsame wunderbare Männerfreundschaft gewesen sein.



Enzensberger hat das ganz kühl gemacht. Einfach kompiliert.

Herzlich, Zettel

123 Offline



Beiträge: 287

15.02.2013 09:57
#25 RE: Sozialismus und Kommunismus Antworten

Zitat
Das ist säkulare Religion; nur hat sie zu mehr Unschmenschlichkeit geführt als jemals irgendeine Religion.



Dennoch werden die Verbrechen des Sozialismus in der öffentlichen Wahrnehmung nahezu vollkommen ausgeblendet. Schon im Geschichtsunterricht
erfährt man (in meinem Fall volle zwei Jahre) nur von den Verbrechen des Naziregimes- unter Ausklammerung dessen sozialistischer Komponenten.

Aber abolut garnichts von den 80-100 Millionen Hunger- und Mordopfern, sowie den Milliarden absichtlich verelendeten Staatssklaven dieser Regime.

Der Sozialismus wird nicht an den Resulaten bewertet, sondern an seinen Heilsversprechungen.

Die Systematik zur Unmenschlichkeit ist dem Sozialismus jedoch systemimmanent.

Es kann so wenig Sozialismus mit menschlichem Antlitz geben, wie es menschlichen Rassismus geben kann.

Sozialismus bedeutet immer staatlich organisierte Ausbeutung, Unterdrückung, Armut, und ein Repressionskatalog der sich unlimitiert nach dem zu erwartenden Widerstandspotential richtet.
Ist dieses minimal, erscheint das sozialistische System relativ erträglich, ist der Widerstand erheblich, so schreckten sozialistische Systeme nicht vor
genozidalen Verbrechen zurück. (Ob die Grünen mit Demonstranten gegen vogelmordende Windräder gauso milde umgehen würden, wie man sie einst beim Anti-KKW-Protest behandelt hat ?
Aber gegen die Ziele der Grünen gibt es ja nicht einmal einen Ansatz von Widerstand.)

All dies ist heute im Westen nahezu unbekannt. Folge linker Propaganda, linker Sozialisation insbesondere der akademischen Schichten.

Im Gegensatz zum Rassismus, der eine relativ genau umrissene Personengruppe anhand physiologischer Merkmale diskriminiert, oder sogar versucht auszurotten,
richtet sich die Diskriminierungssystematik des Sozialismus gegen Charakter- und Persönlichkeitsstrukturen.

Menschen, die den Drang verspüren selbstbestimmt zu leben, die sich nicht gerne Willkür und staatlich organisierter Ausbeutung und Fremdbestimmung beugen,
die einfach so leben wollen wie sie selbst es für sich als richtig empfinden, - sie haben haben keinen Platz im sozialistischen Gesellschaftskonzept, oder
unterliegen derart massiven Einschränkungen, daß Selbstentfaltung nur marginal möglich ist.

Sie werden verteufelt als Egoisten, als Ausbeuter, unsoziale Elemente denen es an "Solidarität" fehlt, und denen moralisch ein Mitbestimmungsrecht in der
heutigen Gesellschaft immer offener abgesprochen wird.

Inzwischen ist das Wirkungsprinzip des sozialistischen Gesellschaftssystems in der BRD, bzw. Europa, so weit verinnerlicht, daß es nicht mehr als repressiv
wahrgenommen wird, sondern nur noch gemäß der von Linken beherrschten Medien: Also nach sozial und gerecht strebend.

Egal wie hoch die Steuern steigen - es wird keinen Widerstand dagegen geben. Denn Steuern gelten als gut für den Staat, und der Staat wird wiederum wahrgenommen
(aufgrund medialer Propaganda) als heilbringende Institution. Deren Machtausbau umso wünschenswerter erscheint, je mehr echte oder vermeintliche Krisen wahrgenommen
werden.

Freie Märkte hingegen, das natürliche Wirkungsfeld von nach Selbstbestimmung strebenden Menschen, werden systematisch diffamiert.

Der Logik des sozialistischen Systems folgend werden immer mehr Einkommensmöglichkeiten von staatlicher Abhängigkeit gestaltet.
Hierzu gehören die überaus üppigen Sozialleistungen (Hartzer-Familie mit 4 Personen kassiert Gesamtleistungen ca. 2100 - 2500 netto pro Monat ohne eine Sekunde Arbeit), und
der enorme Stellenaufbau beim Staat und anhängender Dienstleitungen im sozialindustriellen Sektor.

Die Einkünfte dieser Gruppen sind entweder komplett leistungsfrei, oder im Vergleich zur Wirtschaft relativ leistungsarm, vor allem aber auch sehr oft ausgesprochen
ineffizient, speziell im Sozialsektor.



Daß Linke danach streben, all diese Entwicklungen mit ihren langfristig nachhaltig verheerenden Folgen (für alle die außerhalb des direkt profitierenden Systems stehen) mit enormem Druck
betreiben, kann man ihnen nicht vorwerfen. Es ist eben ihre Überzeugung, die man vom moralischen Standpunkt jedoch verurteilen muß, wenn man die Ethik der Menschenrechte
als Leitfaden akzeptiert. (z.B. das Recht auf Selbstbestimmung und Selbstentfaltung, dem schon ausufernde Bürokratie und hohe Steuern entgegen stehen)

Alarmierender als das Machtstreben der Linken bis in die unterbewussten Regionen der Psyche jedes Einzelnen von uns, ist jedoch das völlige Fehlen jeglicher Opposition.
Es gibt praktisch keine Leitmedien, die linke Positionen ernsthaft hinterfragen, und die zynischen und bisweilen menschenrechtsfeindlichen Folgen linker Politik aufzeigen.
(z.B. die exzessive Ungerechtigkeit daß Hartzer oft höhere Einkommen erzielen als Arbeitende, und daß das Sozialsystem massiv mißbraucht und ausgebeutet wird sowohl von
der Sozialindustrie als auch direkten Leistungsempfängern, Folgen von Umweltpolitik wie DDT-Boykott, Vorteilen für Tätige im Rahmen des Systemerhaltes, EU-Bürokraten, teils Beamtenschaft)

Im Gegenteil, die Linke gelingt es jedes Versagen ihrerseits ihren Feindbildern anlasten, wie die Krisen an den Finanzmärkten, die ganz besonders bei der Euro-Krise eine reine
Folge politischen Versagens, bzw. Zielsetzungen war. So stehen die Medien der gradezu irrsinnigen Finanztransaktionssteuer sehr positiv gegenüber, die Politik sowieso.
Aber auch die Betroffenen medial-staatlich organisierter Feindbildkampagnen ducken sich vorhersagbar. Nicht zuletzt, weil z.B. auch Akteuere an den Finanzmärkten häufig, bzw.
im Regelfall, ansonsten Anhänger ökolinker Vorstellungen sind, und z.B. Klimaschutz gut finden, oder meinen es ginge nicht sozial gerecht genug zu in der BRD. Auch Reiche
und Erfolgreiche haben ein Bedürfniss nach moralischer Anerkennung für ihre Standpunkte, und darum ist es den Linken gelungen, auch diese Personengruppe weltanschaulich
weitgehend für ihre Ziele zu gewinnen.

Wie kann es weiter gehen ?

Soll sich etwas zum Besseren wenden, also weg von linker Ideologie, bräuchte es liberale Vordenker und diese wiederum sie unterstützende liberale Medien.
Da es jedoch keine Bildungsinsitutionen mehr gibt (Schulen und Universitäten sind heute Kaderschmiden für linkes Nachwuchspersonal), die liberale Vorstellungen vermitteln,
sieht es ganz danach aus, als hätte die BRD, und Europa, eine an linkem Denken orientierte, sich selbst verstärkende Abwärtsspirale beschritten, aus des es kein
Entkommen mehr gibt. Denn die Analyse der von Linken verursachten Wohlstands- und Freiheitsverluste erfolgt schon jetzt ausschließlich aus linker Perspektive, und
wird genutzt um noch mehr und radikalere linke Politik zu betreiben.

Ein Wissen um die zwangsläufigen Folgen linker Politik ist kaum noch vorhanden, und somit erkennt man den Ausweg ebenso wenig: Mehr Markt, kaum Bürokratie, niedrigste Steuern,
nur existenzsichernder Sozialstaat, radikaler Stellenabbau im Sozialsektor, EEG-Belastungen nur noch auf freiwilliger Basis - und vor allem, die in der Bevölkerung
verinnerlichte Überzeugung, daß linke Politik, im Prinzip sogar linkes Denken - als ähnlich moralisch inakzeptabel gelten müssten, wie rassistische Standpunkte.

Realistisch gesehen, besteht keine Chance auf einen solchen Trendwechsel.
Wir befinden uns in einem geschlossenen linken System, das sich selbst bei jedem selbst geschaffenen Mißstand sogar verstärkt, anstatt korrigiert.
Wer wirtschaftlich dazu in der Lage ist, tut gut daran, sich außerhalb Europas ein Standbein aufzubauen.
Was die politischen Freiheiten betrifft, - was ist an der EU denn noch demokratisch legitimiert?
Inzwischen kommen von dort fast alle unsere Gesetze und
Verordnungen. Welche Einflußmöglichkeiten hat man selbst noch in der BRD, wenn man von der rot-grünen Staatsdoktrin abweicht, in einem Klima des permanent drohenden
Rufmordes und Bedrohung wirtschaftlicher Existenz bei potentiell erfolgreicher Systemkritik.

Die Ähnlichkeiten zu sich offen zum Sozialismus bekennenden Systemen treten immer mehr hervor. Sie folgen einer Eigendynamik des Machtstrebens, der Machtgier.
Nicht umsonst verurteilen Linke besonders gerne Profitgier - man lenkt davon ab, was nachweislich
wesentlich mehr Unrecht, Hunger, Krieg und Mord verursacht hat: Machtgier. Doch davon erfahren wir in Medien, Schulen, Universitäten wenig bis nichts.
(Übrigens wird genau deshalb die Tea-Party derart rigoris diffamiert - es ist eine Bewegung der Selbstbestimmung im Gegensatz zum linken Konzept des kritikunfähigen
staats- und bürokratiegläubigen Wunschuntertanen.)

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