Die Diktatur hat die sympathische Bloggerin für eine 80-tägige Tour durch wohl Lateinamerika, Europa und vermutlich Nord-Amerika herausgelassen. Sie lässt Familie und einen Gatten zurück. Yoani Sánchez ist kinderlos. Die Frau berichtet live auf twitter und ihrem Blog. Zurückhaltend wohlwollende Kommentare auf links-peronistischen Blogs wie Blog de Abel, genervte Reaktionen bis Ignorierung der linken chilenischen Publizisten, die ich mag. Die ansonsten oft wunderbare Montserrat Nicolas auf Twitter: Y la Yoani anda de viajes. Pass me the vodka pls...zzzzz (Und die Yoani geht auf Reisen. Gib mir bitte einen Vodka. Gähn).
Bislang ist sie über Nord-Brasilien und Brasilia nach Sao Paulo gereist. In Brasilien wurd sie zumindest in einen Presseraum der Abgeordnetenkammer eingeladen. Zu den bislang vielen Veranstaltungen finden sich auch oft kleine Herden von Frohnaturen, die sich mit "4-Beiner sind gut, 2-Beiner sind schlecht" Performances selbst unmöglich machen, aber die Veranstaltungen massiv stören. Frau Sánchez geht hier äußerst souverän auf die Störer ein. http://www.desdecuba.com/generaciony/?p=7239 . Mich selbst hat man in zwei kuba/venezuela solidarischen Veranstaltungen in Deutschland nach der dritten kritischen Frage als "Störer" identifiziert, mit vielsagenden Blicken fotografiert als gäbe es die Stasi noch, und beides mal fast hinausgeworfen. Ich sehe nirgendwo den Reiseplan von Frau Sánchez, vielleicht auch um es Störern ein wenig schwerer zu machen. Deutschland wurde aber als Ziel erwähnt. Am interessantesten bislang ein vielschichtiges Interview auf globo.tv in portugiesisch/spanisch. http://g1.globo.com/globo-news/globo-new...cubano/2422973/ Das Thema Kuba zieht in der Regel äußerst polemische Debatten magisch an. Sánchez und auch dem brasilianischen Interviewer gelingt im Auge dieses Wirbelsturms ein Stück Fernseh-Journalismus, das für jede Gesellschaft notwendige Werte wie gegenseitigen Respekt, Pluralismus und Reflektion hervorhebt.
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