Naja, der Unterschied ist aber auch der, daß viele, die in die USA gehen, entweder zumindest schon etwas Englisch können oder es dort lernen wollen, weil sie wissen, daß sie ohne Englisch dort nicht weit kommen. Selbst Offizielles bekommt man wenn überhaut, dann nur auf Spanisch und auch nur dort, wo der Latino-Anteil hoch ist. Es besteht also weitgehend die Notwendigkeit, Englisch zu lernen. Deutschland ist bislang bekannt dafür, daß man kein Deutsch können muss, wenn man hier leben möchte. Sozialhilfe gibts ohne Deutschkenntnisse, Offizielles bekommt man in mehreren Sprachen, etc. Es besteht also bislang keine Notwendigkeit, Deutsch zu lernen.
1. full participation in all aspects of a community ist also keine Integration, sondern nur Assimilation. 2. Entgegen einer weitverbreiteten Mär sind die meisten USA-Immigranten nicht sonderlich qualifiziert. Es gibt auch erstaunlich viel Immigranten, die selbst nach Jahrzehnten USA miserabel Englisch sprechen. Das gilt übrigens auch für Kanada. 3. Die Mehrheit der Menschen in Amerika, die mit einer Selbständigkeit beginnen, sind übrigens auch nicht sonderlich qualifiziert. 4. Wenn Sie sich für die Immigration aus der Sicht der organisierten Immigranten interessieren: New America Media http://news.newamericamedia.org/news/
Zitat von Liberofull participation in all aspects of a community ist also keine Integration, sondern nur Assimilation.
Ich würde sagen, es ist nicht nur Integration, sondern Assimilation.
Der Begriff der Assimilation hat eine klare Bedeutung: Er bedeutet, daß Einwanderer (oder auch schon lange bestehende ethnische oder religiöse Gruppen, zB. die Juden im Preußen des 18. und 19. Jahrhunderts) sich der Mehrheitsbevölkerung "anpassen" - also ihre Kultur, ihre gemeinsamen Überzeugungen, ihre Sitten für sich übernehmen.
"Integration" ist dagegen ein Begriff, der mir überhaupt nicht definiert erscheint. So, wie er heute in Deutschland verwendet wird, scheint er mir ungefähr zu besagen: Integriert ist, wer zwar nicht assimiliert ist und sich vielleicht auch gar nicht assimilieren will, wer aber halbwegs in der Gesellschaft zurechtkommt; u.a., weil er die deutsche Sprache beherrscht.
Aus meiner Sicht - und ich schreibe das seit vielen Jahren, früher in Schrippes Forum - kann Einwanderung nur gelingen, wenn die Einwanderer sich assimilieren. Wenn sie bereit sind, sich zu assimilieren; vor allem aber auch, wenn das Land, das sie aufnimmt, das überhaupt will, es verlangt, es fördert.
Das ist in allen Einwanderungsländern so. Nur nicht in Deutschland, wo die seltsame Vorstellung herrscht, daß Einwanderer zwar auf Dauer, Generation für Generation, in Deutschland leben können, daß sie einen "deutschen Paß" bekommen sollen, daß sie aber keineswegs auch Deutsche werden müssen oder auch nur sollen.
Ein absurder Gedanke in den USA. Multikulti-Politik in Deutschland; unter Rotgrün offizielle Regierungspolitik.
Ich kenne keine einzige Äußerung eines deutschen Politikers, der die Assimilation von Einwanderern als Ziel genannt hätte, und nicht nur ihre Integration.
Herzlich, Zettel
Feynman
(
gelöscht
)
Beiträge:
14.08.2007 12:48
#5 RE: Mal wieder ein kleines Quiz: Latinos in den USA, Türken in Deutschland - wer findet die Unterschiede?
Ind Deutschland zwingt der Staat die Einwanderer zu Sprachkursen, in den USA geht das eher über Anreize: billige oder Gratiskurse. Anzunehemen ist das überall gestohlenes Geld (=Steuern) zur Finanzierung herangezogen wird. Anscheind können Einwanderer bisher auch ohne Sprachkurse überleben, aber Vater Staat weiß das natürlich besser: sie müssen die Landessprache lernen. Selbst die Entscheidungen zu fällen wann, wie und ob die Landessprache zu erlernen sei, ist für einen unmündigen Bürger in einem modernen Sozialstaat wohl schon zu viel verlangt. Man wird als Einheimischer hierzulande mindestens auch ein Jahrzehnt in Staatsschulen zwangsausgebildet, da sind einige Wochen Sprachkurs von einem Einwanderer nicht zu viel verlangt.
Zitat von Zettel Der Begriff der Assimilation hat eine klare Bedeutung: Er bedeutet, daß Einwanderer (oder auch schon lange bestehende ethnische oder religiöse Gruppen, zB. die Juden im Preußen des 18. und 19. Jahrhunderts) sich der Mehrheitsbevölkerung "anpassen" - also ihre Kultur, ihre gemeinsamen Überzeugungen, ihre Sitten für sich übernehmen.
Lieber Herr Zettel
Diese Assimilierung lief nicht ganz konfliktlos ab. Zum 400? Geburtstag einer Bibelübersetzung in eine baltische Sprache war eine sehr aufschlußreiche Ausstellung in der graphische Sammlung der Stiftung Preussischer Kulturbesitz. Assimilation in Ostpreussen nach der letzten Pest war das Thema. Harmonisch war das Zusammenleben zwischen Spätimmigranten und Erstimmigranten wirklich nicht. Die preussischen Behörden waren recht drakonisch gegen die Erstimmigranten. Auch das Verhältnis Immigranten und Berliner war im 17. und 18. Jahrhundert nicht eitel Sonnenschein. Ganz und gar nicht.
Zitat von Zettel Aus meiner Sicht - und ich schreibe das seit vielen Jahren, früher in Schrippes Forum - kann Einwanderung nur gelingen, wenn die Einwanderer sich assimilieren. Wenn sie bereit sind, sich zu assimilieren; vor allem aber auch, wenn das Land, das sie aufnimmt, das überhaupt will, es verlangt, es fördert. Das ist in allen Einwanderungsländern so. Nur nicht in Deutschland, wo die seltsame Vorstellung herrscht, daß Einwanderer zwar auf Dauer, Generation für Generation, in Deutschland leben können, daß sie einen "deutschen Paß" bekommen sollen, daß sie aber keineswegs auch Deutsche werden müssen oder auch nur sollen.
Da gebe ich Ihnen recht
Zitat von Zettel Ein absurder Gedanke in den USA. Multikulti-Politik in Deutschland; unter Rotgrün offizielle Regierungspolitik.
Ich habe nicht den Eindruck, das die USA wirklich frei von Multikulti ist, jedenfalls nicht in den ersten Generationen der Immigranten
Zitat von Zettel Ich kenne keine einzige Äußerung eines deutschen Politikers, der die Assimilation von Einwanderern als Ziel genannt hätte, und nicht nur ihre Integration.
Wir waren ein FB mit sehr vielen ausländischen Studenten. Es kam die Rede auf die Spätaussiedler. Der erste Vorwurf, den wir von fast allen ausländischen Studenten hörten, eigenartigerweise nicht von den beiden, die es betraf, war, wir Deutschen würden Immigranten germanisieren wollen. Es ist eben etwas anderes, ob Deutschland oder die USA die Assimilation verlangen. Vielleicht liegt es daran, daß Deutschland kein klares Bild einer bürgerlichen Gesellschaft bietet und viel zu sehr die Vergangenheit, denn die Zukunft eines Menschen interessiert.
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