Das zu zitieren konnte ich nun doch nicht widerstehen: In der morgigen Ausgabe der "Jungen Welt" wird Heinrich Heine (gestorben 1856) unter die Mitarbeiter der "Weltbühne" (unter diesem Titel erschienen seit 1918) versetzt, die die SPD zum Zusammengehen mit der KPD aufforderten.
Bis 1935 waren zwar namhafte Personen wie z.B. Tucholsky oder auch Erich Kästner für die Weltbühne tätig, aber nix mit irgendeinem Heine, der bekannte Schriftsteller kann ja ohnehin nicht dabeigewesen sein.
Hier mal der Link zu einer Werbung der Weltbühne aus dem Jahr 1935, wo auch ihre Mitarbeiter aufgelistet sind:
Damit bestätigt sich auch ein zweiter Verdacht, den ich beim Schreiben der Glosse hatten, den ich aber nicht verifizieren konnte und den ich deshalb nicht geäußert habe: Hans Daniel hat nicht nur Heinrich Heine ins Zwanzigste Jahrhundert verfrachtet, sondern er hat auch noch Ernst Bloch mit Walter Bloch verwechselt.
Ernst Bloch war - das geht auch aus dem Faksimile hervor - Mitarbeiter der "Weltbühne". (Nebenbei: Was er dort geschrieben hat, gereicht ihm nicht immer zum Ruhm).
Als ich die Glosse schrieb, war mir aufgefallen, daß da statt "Ernst Bloch" "Walter Bloch" stand.
Ein Blick ins Web zeigte nun allerdings, daß es tatsächlich damals einen Kommunisten namens Walter Bloch gegeben hat; später Spanienkämpfer und noch später Mitglied der DKP.
Ich konnte nicht ausschließen, daß der auch mal in der "Weltbühne" publiziert hat.
Aber in der Liste steht er nicht. Und ich habe eben noch mal gründlicher recherchiert: Es scheint nicht, daß er überhaupt - jedenfalls in der nichtkommunistischen, jedenfalls in der überregionalen Presse - journalistisch tätig war.
Zitat von FAB.Möglicherweise eine Verwechslung mit Th. Th. Heine?
Möglich, lieber FAB.
Allerdings macht das die Sache nicht besser. Denn daß Th.Th. Heine in der "Weltbühne" publiziert hat, ist auch sehr unwahrscheinlich. Er war ja überwiegend Zeichner, und illustriert war die "Weltbühne" nicht.
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