Ach ja, und Richard Herzinger ist von der Predigt nicht angetan Der Papst verteufelt die Nichtgläubigen Ich wollte den Artikel erst kritisieren, aber er ist zu schlecht. Der Deutsche, der Israel nicht aus Liebe kritisiert, übt seine journalistische Nächstenliebe wenigstens an der katholischen Kirche.
Politisch korrekt zu sein, ..., wäre, so zu tun, als könne man Hundekacke an der sauberen Seite anfassen Michael Robotham (Krimiautor)
Ach ja, und Richard Herzinger ist von der Predigt nicht angetan Der Papst verteufelt die Nichtgläubigen Ich wollte den Artikel erst kritisieren, aber er ist zu schlecht. Der Deutsche, der Israel nicht aus Liebe kritisiert, übt seine journalistische Nächstenliebe wenigstens an der katholischen Kirche.
Ich muss Richard Herzinger da allerdings zustimmen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche hat sich als genauso fanatisch "rechtgläubig" erwiesen wie islamische Fundamentalisten.
Zitat Wenn man Jesus Christus nicht bekennt, bekennt man die Weltlichkeit des Teufels, die Weltlichkeit des Bösen.
Ich bin bekennender Heide. Bin ich also böse? Ist jede Weltlichkeit böse, gar des Teufels?
Dieser Papst öffnet die Gräben zwischen Christen (Juden und Muslims) auf der einen, und nicht-Christen (bzw. nicht-Angehörigen abrahamitischer Wüstenreligionen) auf der anderen Seite...
Gerne kann sich die Christenheit so selbst absondern, doch sollte sie extrem aufpassen, dass dann nicht diese Absonderung wieder in Unterdrückung oder Auslöschung andersgläubiger ausartet - wie es ja nun zuverlässig immer war.
Zitat von adder im Beitrag #27Ich muss Richard Herzinger da allerdings zustimmen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche hat sich als genauso fanatisch "rechtgläubig" erwiesen wie islamische Fundamentalisten.
Aha. Dann können Sie mir sicher auch eine Stelle zeigen, wo er zur Gewalt gegen Nichtchristen aufruft.
Zitat Wenn man Jesus Christus nicht bekennt, bekennt man die Weltlichkeit des Teufels, die Weltlichkeit des Bösen.
Ich bin bekennender Heide. Bin ich also böse?
Weiß ich nicht. Wie viel verdienen Sie?
Aber mal im Ernst - zugegeben, political correctness sieht anders aus. Ohne die Wortwahl des Papstes jetzt auf Biegen und Brechen verteidigen zu wollen (vor allem, wenn sie auf zarte deutsche Öhrchen trifft): Bald dürfte jedem deutschen "Kirchenkritiker", dessen Hauptberührungspunkt mit der südamerikanischen Kultur meist die Panflötisten vorm Kaufhof sind, klar sein, dass ein Papst aus einem südamerikanischen (oder gar afrikanischen, in deren Predigten wimmelt es nur so von Dämonen) Land nicht ihre Erwartungen erfüllt. Gerade die Rhetorik ist in diesen Ländern viel drastischer als beispielsweise Ratzingers akademisch geschulte Rede von der Diktatur des Relativismus. Inhaltlich unterscheidet er sich bezüglich seiner Ansichten über die Wirkmächtigkeit des Bösen gar nicht so arg.
Zitat von adder im Beitrag #27Ist jede Weltlichkeit böse, gar des Teufels?
Ich will mich jetzt nicht wie die Ahmadinedjad-Verteidiger auf eine Übersetzungsungenauigkeit rausreden, auch wenn die zitierte schon grammatikalisch so absud ist, dass irgendwas daran nicht stimmen kann. Aber um Ihre Frage zu beantworten: Schauen Sie sich mal die Adressaten der Predigt an. Das waren nicht Sie, auch nicht Herr Herzinger, sondern das Kardinalskollegium. Und natürlich ist die Weltlichkeit, wenn sie in der Kirche geistliche Inhalte verdrängt, böse und des Teufels. Fragen Sie mal den in Deutschland selbst bei vielen Atheisten als Aufklärer geschätzten Martin Luther - das war sein Lebensthema.
Zitat von adder im Beitrag #27Dieser Papst öffnet die Gräben zwischen Christen (Juden und Muslims) auf der einen, und nicht-Christen (bzw. nicht-Angehörigen abrahamitischer Wüstenreligionen) auf der anderen Seite...
Och herrje, und Uli Hoeneß öffnet die Gräben zwischen Bayern-Fans und Sechzigern...
Zitat von adder im Beitrag #27Gerne kann sich die Christenheit so selbst absondern, doch sollte sie extrem aufpassen, dass dann nicht diese Absonderung wieder in Unterdrückung oder Auslöschung andersgläubiger ausartet - wie es ja nun zuverlässig immer war.
Das müssen Sie dem Papst aber ganz schnell sagen, ich bin sicher, der weiß gar nicht, wie sehr er aufpassen muss. Das scheint ja geradezu ein Automatismus zu sein, "immer" und "zuverlässig".
Ich würde ja Ihre Erregung verstehen, wenn der irgendwas gesagt hätte, was nur annähernd die Schärfe eines gemäßigten saudiarabischen Dorfimams aufweist, aber Pustekuchen. Auf jedem Linkenparteitag wird über die Banken, auf jedem Grünen-Parteitag über die Industrie mehr hergezogen, und ich hege den leisen Verdacht, dass eine Rede Deschners vor dem Bund für Geistesfreiheit auch nicht von Wertschätzung der Konfessionen geprägt ist. Nur der Papst muss es allen recht machen, selbst denjenigen, die ihm und seinen Glaubensbrüdern mit pauschaler Verachtung gegenübertreten.
Gruß Petz
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
Ach ja, und Richard Herzinger ist von der Predigt nicht angetan Der Papst verteufelt die Nichtgläubigen Ich wollte den Artikel erst kritisieren, aber er ist zu schlecht. Der Deutsche, der Israel nicht aus Liebe kritisiert, übt seine journalistische Nächstenliebe wenigstens an der katholischen Kirche.
Herr Herzinger befindet: "Der Papst verteufelt die Nichtgläubigen". Darf der das? Im Zeitalter des Anthropozäns kann es nicht mehr Aufgabe einer "mittelalterlichen Institution" sein, über das Seelenheil, das Schuldmaß & den künftigen Verbleib der Zeitgenossen zu befinden. Das obliegt der Wissenschaft, zumal der vom schlechten Wetter, & ökonomischen Koryphäen wie Paul Krugman:
ZitatKrugman in der New York Times, 15. März 2013 ___________ "You can deny global warming (and may you be punished in the afterlife for doing so — this kind of denial for petty personal or political reasons is an almost inconceivable sin)." ___________
Im Gegenzug könnte man ja Bischöfe über die Energiewirtschaft bestimmen lassen; dann wäre die Arbeitsteilung wiederhergestellt.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #29Im Gegenzug könnte man ja Bischöfe über die Energiewirtschaft bestimmen lassen; dann wäre die Arbeitsteilung wiederhergestellt.
Zitat von WikipediaDie Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung wurde am 22. März 2011 von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel eingesetzt, um technische und ethische Aspekte der Kernenergie zu prüfen, einen gesellschaftlichen Konsens zum Atomausstieg vorzubereiten und Vorschläge für den Übergang zu erneuerbaren Energien zu erarbeiten. ... Die 17-köpfige Kommission wird geleitet von:
* Klaus Töpfer (CDU), ehemaliger deutscher Bundesumweltminister und ehemaliger Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP); * Matthias Kleiner, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Als weitere Mitglieder berief Merkel
* Ulrich Beck, ehemaliger Soziologieprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München * Klaus von Dohnanyi (SPD), früherer Bundesbildungsminister * Ulrich Fischer, Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Baden * Alois Glück (CSU), Präsident des Zentralkomitees deutscher Katholiken * Jörg Hacker, Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina * Jürgen Hambrecht, Vorstandsvorsitzender der BASF * Volker Hauff (SPD), ehemaliger Bundesminister für Forschung und Technologie * Walter Hirche (FDP), Präsident der Deutschen UNESCO-Kommission * Reinhard Hüttl, Vorstandsvorsitzender des Deutschen GeoForschungsZentrums Potsdam und Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften * Weyma Lübbe, Philosophin, Mitglied im Deutschen Ethikrat * Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising * Lucia Reisch, Wirtschaftswissenschaftlerin, Professorin an der Copenhagen Business School, Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung * Ortwin Renn, Risikoforscher, Soziologieprofessor, Vorsitzender des Nachhaltigkeitsbeirats von Baden-Württemberg * Miranda Schreurs, US-amerikanische Politikwissenschaftlerin, Leiterin des Forschungszentrums für Umweltpolitik an der Freien Universität Berlin * Michael Vassiliadis (SPD), Vorsitzender der IG Bergbau, Chemie, Energie.
Gruß Petz
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Zitat von KaaDann stört mich sehr, daß er so mühevoll das Wort "Papst" vermieten hat (in seiner ersten Rede), daß er sich in Worten nur sein Amt als Bischof von Rom bekannt hat, so daß es einem nicht Römer Schwierigkeiten bereitet hat, sich auch angesprochen zu fühlen.
Ich meine: ganz im Gegenteil Weil ich es als Signal verstehe, wie er sein Amt auszuüben gedenkt - weniger hierarchisch, mehr kollegial. In anderen Kirchen wird der Papst auch in genau dieser Funktion respektiert und geehrt, man könnte es also auch als ökumenisches Signal verstehen. Das muss man als "Römer" (nicht die Stadt, sondern das Bekenntnis ist gemeint ) nicht mögen, aber ich als "nicht-römischer" Katholik fände es gut.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Zitat von adder im Beitrag #27Ich muss Richard Herzinger da allerdings zustimmen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche hat sich als ... "rechtgläubig" erwiesen
Genauso gehört sich das für einen Gläubigen :-).
Zitat von adder im Beitrag #27Ich muss Richard Herzinger da allerdings zustimmen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche hat sich als genauso fanatisch "rechtgläubig" erwiesen wie islamische Fundamentalisten.
Die gelebten Konsequenzen sind nun aber andere. An den islamischen Fundamentalisten kritisiert man ja hierzulande nicht in erster Linie, daß sie glauben, was sie glauben, sondern daß sie handeln, wie sie handeln.
Zitat Wenn man Jesus Christus nicht bekennt, bekennt man die Weltlichkeit des Teufels, die Weltlichkeit des Bösen.
Ich bin bekennender Heide. Bin ich also böse? Ist jede Weltlichkeit böse, gar des Teufels?
Sie sind höchstwahrscheinlich kein Heide, ein Mensch, der einer Naturreligion oder polytheistischen Glaubensrichtung angehört Und, aus christlicher Sicht, nein, Gott hat die Welt geschaffen und seinen Sohn als Erlöser von der Erbsünde gesandt, weil er die Welt und die Menschen liebt. Die Weltlichkeit ist nicht böse, doch ohne den Glauben an Christus und das Handeln aus diesem Glauben heraus hat man keine Richtschnur.
Zitat von adder im Beitrag #27Dieser Papst öffnet die Gräben zwischen Christen (Juden und Muslims) auf der einen, und nicht-Christen (bzw. nicht-Angehörigen abrahamitischer Wüstenreligionen) auf der anderen Seite...
Ich begreife nicht, wieso das für die Atheisten ein Thema ist. Es gibt weltweit nichts interessanteres als eine Papstwahl, eventuell ist in Asien, im Bereich nicht monotheistischer Religionen, der Papst nur Nebensache. Wieso ist das so? Für einen Atheisten kann ein Papst doch so was von egal sein. Die Gläubigen aller Religionen haben es an sich, daß sie etwas Unbeweisbares glauben. Die Atheisten und bekennenden Heiden haben sich bewußt gegen diesen Glauben entschieden. Und Herzinger empfiehlt dem Papst dann auch noch Nächstenliebe. Also ein Rezept aus der Schule, die er verwirft. Der Papst tut ihm nichts.
Zitat von adder im Beitrag #27Gerne kann sich die Christenheit so selbst absondern, doch sollte sie extrem aufpassen, dass dann nicht diese Absonderung wieder in Unterdrückung oder Auslöschung andersgläubiger ausartet - wie es ja nun zuverlässig immer war.
Machen wir, danke für den Hinweis.
Politisch korrekt zu sein, ..., wäre, so zu tun, als könne man Hundekacke an der sauberen Seite anfassen Michael Robotham (Krimiautor)
Zitat von Kaa im Beitrag #32Sie sind höchstwahrscheinlich kein Heide, ein Mensch, der einer Naturreligion oder polytheistischen Glaubensrichtung angehört Und, aus christlicher Sicht, nein, Gott hat die Welt geschaffen und seinen Sohn als Erlöser von der Erbsünde gesandt, weil er die Welt und die Menschen liebt. Die Weltlichkeit ist nicht böse, doch ohne den Glauben an Christus und das Handeln aus diesem Glauben heraus hat man keine Richtschnur.
Doch genau das. Wäre ich Atheist, hätte ich auch das geschrieben. Nein, ich bekenne mich offen dazu, soweit wie es heute noch möglich ist, zur Religion meiner Ahnen zurückgefunden zu haben. Das ist politisch genauso inkorrekt wie die Aussage des Papstes zu Nichtgläubigen - aber das ist ein anderes Thema. Dennoch maßt sich dieses Oberhaupt an, mich zu verteufeln. Noch sind es nur Worte - aber Sie entschuldigen hoffentlich, dass ich in diesem Zusammenhang leider auch die 5000 vor Augen habe, die 782 in Verden ihres heidnischen Glaubens und ihrer Freiheitsliebe wegen von den christlichen Franken ermordert wurden. Oder die zahllosen Indios, die von den christlichen Spaniern und Portugiesen ihres heidnischen Glaubens willen versklavt und ermordet wurden. Das ist alles Geschichte - aber der Schleier der Zivilisation ist dünn und aufpeitschende Worte können in einigen Fällen durchaus kritische Reaktionen hervorrufen.
Zitat
Zitat von adder im Beitrag #27Dieser Papst öffnet die Gräben zwischen Christen (Juden und Muslims) auf der einen, und nicht-Christen (bzw. nicht-Angehörigen abrahamitischer Wüstenreligionen) auf der anderen Seite...
Ich begreife nicht, wieso das für die Atheisten ein Thema ist. Es gibt weltweit nichts interessanteres als eine Papstwahl, eventuell ist in Asien, im Bereich nicht monotheistischer Religionen, der Papst nur Nebensache. Wieso ist das so? Für einen Atheisten kann ein Papst doch so was von egal sein. Die Gläubigen aller Religionen haben es an sich, daß sie etwas Unbeweisbares glauben. Die Atheisten und bekennenden Heiden haben sich bewußt gegen diesen Glauben entschieden. Und Herzinger empfiehlt dem Papst dann auch noch Nächstenliebe. Also ein Rezept aus der Schule, die er verwirft. Der Papst tut ihm nichts.
Ja, wir haben uns bewusst gegen diesen Glauben entschieden. In meinem Fall Jahre nach dem Besuch nicht nur einer, sondern zweier katholischer Internate, die ich sehr empfehlen könnte. Dennoch hat die (von mir aus dem von Ihnen, liebe Kaa, verlinkten katholischen Zitat zitierte) Aussage des Papstes Implikationen auch für mich - heute im katholischen Rheinland lebend nämlich dann, wenn meine Nachbarn oder Kollegen sie ernst nähmen und übertrieben darauf regierten, indem sie mir "den Teufel austrieben"...
Verstehen Sie mich nicht falsch: Sie und jeder andere kann glauben was auch immer Ihr / sein / ihr Herz begehrt. Ich habe nur dann ein Problem, wenn dieser Glaube seinerseits die Rechte anderer, genauso ihren Glauben zu glauben, beeinträchtigt. In diesem Aufruf/ dieser Predigt sehe ich (leider) erste Anzeichen dafür, dass dieses möglicherweise wieder auf die Agenda kommen könnte. Und das finde ich schade, denn tatsächlich ist der christliche Glauben ja einer, der die Liebe zu Gott und den Menschen als Kern hat - etwas, das in grauer Vorzeit der Christen im heidnischen Rom zu massenhaften Ermordungen der sich eben nicht wehrenden Christen geführt hat (natürlich kann ich nicht dafür um Entschuldigung bitten, da dieser Polytheismus der Römer nicht der meine ist). [sie wurden natürlich nicht der Liebe wegen verfolgt, sondern aus rein politischen Gründen; in den Arenen getötet wurden sie aber genau der Liebe wegen, denn sie wehrten sich nicht - eine solche Christenheit hätte niemals Massenmord an Heiden durch Christen zugelassen]
Zitat von adder im Beitrag #33In diesem Aufruf/ dieser Predigt sehe ich (leider) erste Anzeichen dafür, dass dieses möglicherweise wieder auf die Agenda kommen könnte.
Zitat von SPONDer Römer Matteo lächelt. Er mag es, dass der Papst am Ende der Audienz auch die Nichtgläubigen und Nichtkatholiken segnet, alle seien "Kinder Gottes".
Zitat He imparted his apostolic blessing, however, in silence – out of respect, he said, for the fact that “not everyone present belongs to the Catholic faith and others do not believe.” “I respect the conscience of each one of you”, he said, “knowing that each one of you is a Child of God.May God bless you”.
Ein CEO einer Weltorganisation fällt mir sonst nicht ein, aber der Ihrer Definition nach wahrscheinlich ungeheuer arrogante Staatspräsident von Uruguay (muss am Kontinent liegen...):
Zitat Mujica lebt immer noch auf seiner kleinen Estancia in der Nähe von Montevideo und fährt seinen alten VW-Käfer. Für offizielle Fahrten nutzt er einen Opel Corsa. Von den 12.500 US-$ Präsidentengehalt behält er lediglich 10 %, den Rest spendet er an kleine Unternehmen und NGOs. Das sei genug Gehalt, so sagt er, schließlich lebten viele Bürger mit noch weniger. Auch seine Frau spendet einen großen Teil ihrer Einkünfte
Zitat von Meister Petz im Beitrag #36Ein CEO einer Weltorganisation fällt mir sonst nicht ein, aber der Ihrer Definition nach wahrscheinlich ungeheuer arrogante Staatspräsident von Uruguay
Es geht mir nicht um Arroganz, von Arroganz habe ich nichts gesagt, und die unterstelle ich auch nicht. Es geht mir um zwei Punkte:
1)Der Chef einer großen Firma, großen Organisation hat viel zu tun. Vielleicht wäre es besser, Alltagsarbeit, wie Kochen, Wäschewaschen, Reiseplanung, ... zu delegieren.
Ihr Staatschef von Uruguay beruhigt mich ein wenig.
2) In seinem katholischen Blog schreibt Alipius: Das ist seit jeher meine Einstellung zu Ämtern in der Kirche: Daß ich einen Papst/Bischof haben möchte, der sagt "Ich bin PAPST/BISCHOF" und nicht "ICH bin Papst/Bischof".
Franziskus weicht das Papstamt auf. Und dadurch wird es wichtiger für den Erhalt des Amtes WER Papst ist. Er mag es so noch gut ausfüllen können. Irgendwann wird vielleicht einer kommen, der ein geschwächtes Amt nicht tragen kann.
Ich lasse nicht locker - aber zu ändern ist es eh nicht mehr.
Politisch korrekt zu sein, ..., wäre, so zu tun, als könne man Hundekacke an der sauberen Seite anfassen Michael Robotham (Krimiautor)
Zitat von Kaa im Beitrag #37In seinem katholischen Blog schreibt Alipius: Das ist seit jeher meine Einstellung zu Ämtern in der Kirche: Daß ich einen Papst/Bischof haben möchte, der sagt "Ich bin PAPST/BISCHOF" und nicht "ICH bin Papst/Bischof".
Franziskus weicht das Papstamt auf. Und dadurch wird es wichtiger für den Erhalt des Amtes WER Papst ist. Er mag es so noch gut ausfüllen können. Irgendwann wird vielleicht einer kommen, der ein geschwächtes Amt nicht tragen kann.
Wieso weicht er das Papstamt auf?
Wenn wir uns die Außenwirkung der Päpste des 20./21. Jahrhundert anschauen (da ich im Dreipäpstejahr 1978 geboren bin, habe ich nur JP2 und B16 erlebt, aber zumindest in der Geschichte seit Leo13 bin ich einigermaßen bewandert), so fällt doch auf, dass wir die unterschiedlichsten Charaktere in einem äußerst vielseitigen Amt haben - so vielseitig, dass es zwangsläufig zu einer Schwerpunktsetzung kommen muss.
Nehmen wir Pius12als Ausgangspunkt, denn wenn man eine "Aufweichung des Amtes" fürchtet, ist er eine Idealbesetzung. Ein Papst wie eine Ikone. Absolute Autorität, schon sein Auftreten versprüht Unfehlbarkeit aus jeder Pore. Aber der Mensch ist niemals sichtbar geworden hinter dem Amt. Der kocht sein Essen nicht selber, man weiß nicht mal, ob er überhaupt organische Nahrung benötigt.
Dann J23, der Bauern- und Kommunistensohn aus Bergamo. Ein Mann wie ein Fels, trotz seines Alters zupackend und den Leuten zugewandt. Aber bitte: Besucht Leute im Gefängnis und sagt öffentlich zu sich selber "Giovanni, nimm Dich nicht so wichtig". Eine ungeheure Aufweichung gegenüber dem Vorgänger.
Als nächstes P6, der Hamlet auf dem Stuhl Petri. Obwohl er gerade in der Zeit der Flügelkämpfe nach dem Konzil die schwierige Aufgabe bewältigt hat, den Zerfall der Kirche zu begrenzen, wird ihm Entscheidungsschwäche vorgeworfen. Auch die äußeren Insignien und die Kurie "weichte er auf", und reagierte sogar auf öffentlich mit einem Dementi auf die Behauptung italienischer Medien, er sei homosexuell.
JP1 können wir aufgrund der Kürze der Amtszeit nicht bewerten, es geht also weiter mit JP2: Ich denke, dass er bei den meisten heute lebenden Menschen die Vorstellung geprägt hat, wie ein Papst sein muss, einfach aufgrund seiner Medienpräsenz und der Länge seines Pontifikats. Bei ihm fällt mir deshalb eine Bewertung hinsichtlich Stärke oder Aufweichung des Papstamtes am schwersten, da auch viele Beobachter, ob wohlgesonnen oder nicht, seine Definitionshoheit darüber, "wie Papst sein geht in der heutigen Zeit" implizit anerkannten. Natürlich ist das ein naturalistischer Fehlschluss, aber wenn man halt nix anderes kennt? Zumindest aber bei seinem öffentlichen Leiden und Sterben ist es augenscheinlich, dass man das sowohl als Stärkung wie auch als Aufweichung betrachten kann.
Die ultimative Aufweichung kommt von B16. Er tritt ab, wie man von einem Vorstandsposten im Kleingartenverein abtritt.
Was ich mit diesem kurzen Aufriss der Papstgeschichte zeigen will, ist, dass man jedem Papst eine Aufweichung des Amtes gegenüber dem Vorgänger zuschreiben kann. Weil jeder neue Maßstäbe setzt. Weil es eben nicht definiert ist, wie "Papst sein geht". Bei JP2 galt als Aufweichung, dass er zum Schwimmen ging und dann Fotos seiner Heiligkeit in der Badehose kursierten. Shocking! Und auch bei den anderen waren Handlungen dabei, die deutlich folgenreicher waren. Trotzdem ist das Amt so lebendig wie eh und je, und ein bisschen Busfahren wird daran nichts ändern.
Gruß Petz
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
Das wäre ja eine wirklich gute Nachricht, wenn dieses unnötige Monsterhindernis der Ökumene abgebaut werden könnte. Der Pfarrer unserer Gemeinde hat gestern immerhin für den "neuen Bischof des Bistums Rom" gebetet
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
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