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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 1 Antworten
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Reader Offline



Beiträge: 803

18.08.2007 12:53
Thinking Out Loud Antworten

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THE NEW YORK TIMES
SUNDAY BOOK REVIEW


Thinking Out Loud
By CHRISTINE KENNEALLY
Published: August 19, 2007
http://www.nytimes.com/2007/08/19/books/....html?ref=books

In Antwort auf:
In “Um...,” Michael Erard brings together two of humanity’s signature traits: using language and messing things up. The way we misspeak is endlessly interesting, but not because it is a sign of bad habits or unconscious feelings. Rather, interruptions and mistakes result from one of the fundamental properties of language, its linearity. Because speech is timebound and words can come only one after the other, the way we stall, stumble and start again provides clues to the way we render thought with sound. Indeed, what is stilted, stuttered and slipped on illuminates how we retrieve words from memory, how we plan ahead of speech, how we unite meaning and intonation in real time, and how we acquire language in the first place.


UM...
Slips, Stumbles, and Verbal Blunders, and What They Mean.

By Michael Erard.
287 pp. Pantheon Books. $24.95.

First Chapter:
http://www.nytimes.com/2007/08/19/books/...html?ref=review


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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.08.2007 11:52
#2 RE: Thinking Out Loud Antworten

Dear Reader,

danke für den Hinweis auf diese beiden interessanten Artikel!

Ja, der Reverend Spooner.

In dem zweiten Artikel stehen viele Details, die ich nicht kannte. Was da aber nicht steht (wenn ich es nicht überlesen habe): Es gibt wohl auch die Vermutung, daß Spooner mindestens manchmal die spoonerisms absichtlich produzierte, weil er gemerkt hatte, daß das seine Studenten erfreute.

Daß Victoria Fromkin die erste war, die die linguistische Bedeutung von Versprechern erkannte, ist wohl nicht so ganz richtig. Im Deutschen wurde schon um die Wende zum 20. Jahrhundert ein umfangreicher Corpus von Versprechern erstellt, von dem Wiener Walter Mehringer, zwecks lingustischer Analyse. Freud hat diesen Corpus genutzt. Siehe zB hier.



Warum können Tiere nicht sprechen? Ja gut, sie können sich verständigen, sie können einen Bienentanz veranstalten, vielleicht können Primaten auch einfache "Sätze" bilden, indem sie auf Symbole klicken, das ist etwas umstritten.

Aber eine Rede halten - das kann niemand außer uns Menschen. Warum? Wohl deswegen, weil das eine ungeheure Leistung der Linearisierung verlangt, wie der erste Artikel das eingangs erwähnt.

Um Gedanke in Sprache umzusetzen, muß sehr viel zugleich parat gehalten werden (der beabsichtigte Inhalt, der Kontext, die Regeln der Grammatik, der Phonologie usw.), aber zu einem Zeitpunkt darf nur genau ein Satz, ein Wort, ein Phonem geäußert werden.

Das erfordert sehr viel Arbeitsspeicher, andererseits aber auch sehr viel Hemmungsaufwand. Und Mechanismen der Linearisierung, die auch heute noch in neuronalen Netzwerken kaum zu simulieren sind.
Der Physiologe Lashley hat in der ersten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts in einem berühmten Aufsatz, "The problem of serial order in behavior" (oder so ähnlich) dieses Thema sehr einsichtig behandelt.

Das sind Leistungen des Frontalhirns, das beim Menschen gegenüber anderen Säugern, auch gegenüber anderen Primaten, besonders stark entwickelt ist.

Sehr herzlich, Zettel

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