Aber ganz im Gegenteil. Ein geistreicher Beitrag im besten Sinne. Er könnte von Zettel selbst sein (Vielleicht ist ja doch was dran an der Reinkarnation )
Nein, nicht zu albern. Bitte bessern Sie sich nicht! Ich wünsche es mir, nein, ich fordere*) es.
Interessant wäre natürlich noch die Verzerrung durch Fremddarstellung: Vielleicht schreiben die Medien bestimmten Personen das Beklagen auch zu, obwohl diese gar nicht so klagend daherkommen. Das vermute ich zum Beispiel bei Kristine Schröder, die mir immer eher taff erscheint.
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*) Apropos: Mit "Fordern" und "Wollen" könnte man so einen Index auch mal machen.
Na dann wünsche ich mir einen geringen Jammerindex. Ein Wunsch der im Internet geäußert ja zur self fullfilling prophecy werden sollte
Übrigens gehen ca. 39.300 von 58.300 Treffern zu "Leutheusser-Schnarrenberger beklagt" offenbar auf nur eine einzige DPA-Meldung zurück, in der Sie "Rechtsstaatliche Defizite und lange U-Haft-Zeiten" in der Türkei "beklagt" hatte
Ich finde solche Auswertungen nicht albern, nur von der Systematik könnten sie evtl. ein bischen nachbessern. Wenn jemand einmal etwas beklagt und es 30.000 mal kopiert wird (siehe Beitrag von Robin) und dazu 10 mal etwas jeweils unterschiedliches wünscht, dieses aber nur 100 mal kopiert wird, verzerrt dies den Index deutlich. Da sollte die Auswertung ein bischen tiefer gehen: Person x wünscht sich y von z am Tag d (bzw. Zeitraum) ausgesprochen.
Wenn jetzt Herr Trittin während seiner sicherlich häufigen Wahlkampfauftritten von der Bundesregierung wünscht, sie solle irgendetwas machen würde ich das jeweils als Dubletten sehen und deswegen nur einmal zählen.
strubbi Es geht nichts verloren, ausser der Fähigkeit es wiederzufinden.
Nein, lieber Kallias, nicht albern, sondern sehr amüsant. Zumal auch meine Erwartungen und anscheinend auch die der meisten Zimmerleute, weitgehend erfüllt werden.
Bis auf eine Ausnahme. Kann es sein, dass bei der Auswertung ein "Dreher" unterlaufen ist Also gefühlt würde ich Roth gegen Leuthäuser-Schnarrenberger austauschen.
Leider hat Robin #6 durch seine völlig überflüssige Gewichtung alles wieder kaputt gemacht.
als ich den Titel gesehen habe, habe ich eigentlich gedacht, etwas über die neue Unicef-Studie zu lesen:
Die passt auch gut: Deutsche Kinder jammern nämlich immer mehr, obwohl ihr Lebensstandard objektiv ansteigt: http://www.unicef.de/aktuelles/2013/04/1...ach-dem-glueck/ Bei letzterem liegen sie nämlich auf platz 6, aber bei der Zufriedenheit nur auf Platz 22.
Umgekehrt sind die spanischen edit: und die griechischen Kinder viel zufriedener als sie es "sein sollten".
Gruß Petz
PS: der google Jammer-Index ist natürlich genial
"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
Zitat von KalliasIn beiden Fällen, ob man klagt oder wünscht, liegt nämlich dieselbe Situation vor: etwas wird als Mißstand oder als Mangel empfunden.
Die Gleichsetzung funktioniert nur durch die Zweideutigkeit des Worts "Mangel": Ein Mangel liegt zwar vor, wenn etwas fehlt, der Begriff wird aber auch dann verwendet, wenn etwas, das da ist, also nicht fehlt, nicht die gewünschte Qualität hat.
Und damit kommen wir zum entscheidenden Unterschied zwischen "Wünschen" und "Beklagen": Wer sich etwas wünscht, dem fehlt tatsächlich irgendwas, das er vermisst. Wer etwas beklagt, der hat schon was, was er aber so nicht haben will. Die Gemeinsamkeit: "Wünschen" und "Beklagen" sind beides Zeichen von völliger Machtlosigkeit. Wer die Chance hat, etwas zu ändern, der tut es. Und wer immerhin noch den Eindruck vermitteln will, er könne die Machthaber beeinflussen, der "fordert".
Interessant wäre es, den Unterschied zwischen "Beklagen" und "Kritisieren" herauszuarbeiten, da sich ja beide Aktivitäten gegen Bestehendes wenden. Wer beklagt, will wohl entweder besonders demütig seine Kritik anbringen (was bei SLS zu Zuständen der Türkei anzunehmen ist) oder sich als hilfloses Opfer darstellen (was man bei Altmaiers Kampf gegen Ökonomie und Physik vermuten darf).
Auf jeden Fall vielen Dank für diesen ungemein fruchtbaren Denkanstoß, werter Kallias
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
Man könnte nun vermuten, dass diese Religionen Haltungen prägen, die einander völlig widersprechen. Da wir allerdings wissen, dass alle Religionen gleich sind, liegt die Vermutung nahe, dass wir es hier mit einer implizit rassistischen Verzerrung der journalistischen Wahrnehmung zu tun haben. Migrantenquote jetzt!
als ich den Titel gesehen habe, habe ich eigentlich gedacht, etwas über die neue Unicef-Studie zu lesen:
Die passt auch gut: Deutsche Kinder jammern nämlich immer mehr, obwohl ihr Lebensstandard objektiv ansteigt: http://www.unicef.de/aktuelles/2013/04/1...ach-dem-glueck/ Bei letzterem liegen sie nämlich auf platz 6, aber bei der Zufriedenheit nur auf Platz 22.
Jürgen Kaube ist in der FAZ auch nicht völlig d'accord mit dem neuen Anlauf, savoir faire statt des schnöden Mammons zum Maßstab des Humanoptimums zu etablieren:
Zitat FAZ _________________ Ein tragfähiger Begriff, wovon Wohlstand oder gar Wohlbefinden in welchem Umfang abhängt, existiert nicht, man addiert einfach nur ein bisschen drauflos. Die Begrenztheit der Befunde führt nur zum Hunger nach noch mehr Zahlen. Es herrscht die ebenso naive wie bedrückende Vorstellung, mit noch größeren Datensätzen und der Vollerfassung des Lebens am Ende doch die richtigen, politisch informativen Glücksrangtabellen produzieren zu können. Die sozialstatistische Glücksforschung ist also ihrerseits bei objektivem intellektuellem Elend mit sich und ihrer Lage sehr zufrieden. _________________
Daß das Ganze Tendenz hat, dürfte bei dieser speziellen Ratingagentur nicht wirklich überraschen, zumal der Verdacht schon länger im Raum steht, "nationales Glück" u. dgl. als Startvorteil gegenüber den anderweitig erfolgreicheren Kapitalisten aufzuwerten: http://en.wikipedia.org/wiki/Gross_national_happiness
"The term "gross national happiness" was coined in 1972 by Bhutan's fourth Dragon King, Jigme Singye Wangchuck, who has opened Bhutan to the age of modernization soon after the demise of his father, Jigme Dorji Wangchuk. He used this phrase to signal his commitment to building an economy that would serve Bhutan's unique culture based on Buddhist spiritual values."
Es wird natürlich umgekehrt 1 Schuh draus; die negative Korrelation zwischen Wohlstand & "mir ist so miiies" war ja schon zu Zeiten von Freuds "Unbehagen in der Kultur" keine Weltneuheit, sondern startet spätestens mit Rousseau, Pestalozzi & der Romantik, m.a.W. sobald die Leute genug haben, um sich Anspruchsdenken leisten zu können.
"Der Mensch strebt nicht nach Glück; nur der Engländer tut das." - Friedrich Nietzsche ("Life, liberty, and the pursuit of happiness" steht zwar in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, aber F.N. hat immer so dicke damit getan, nie etwas zu lesen, besonders keine Quellen, daß man das durchgehen lassen kann.)
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