Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #24 "Wir" wissen doch ganz genau, dass Journalisten alle links sind, die Qualitätsmedien alle freiwillig rot/grünen Dauerwahlkampf betreiben und der Staatsfunk wie auch die Privaten vom ökosozialen Zeitgeist beseelt, das Denken der Bürger übernommen haben.
Angesichts des Kontextes lese ich aus ihrem Zitat eine gewisse Ironie heraus. Sie scheinen der zitierten Sichtweise nicht zuzustimmen.
Dazu einige Anmerkungen:
Ich denke nicht, dass die Medien das Denken aller Bürger übernommen haben. Was jedoch die Medien angeht: Ja, die sind ökosozial. Gemeint ist aber keine Gleichschaltung wie im dritten Reich oder der DDR. Die Durchsetzung mit einem tendenziösen Zeitgeist funktioniert auch dezentral. Und es ist ja nicht so, als würden keine Maßnahmene ergriffen, um diese Dominanz im Rundfunk zu erhalten: http://zettelsraum.blogspot.de/2013/04/h...-lokalfunk.html
Das relativiert sich auch nicht dadurch, das Linksextreme bei den Grünen einen neoliberalen Zeitgeist wittern. Nicht während alle Bundestagsparteien auf den Mindestlohnkurs geschwenkt sind (auch die FDP, wenn auch mit Einschränkungen), alle bei der Energiewende mitmachen und grüne Grundannahmen, wie auch grünes Framing den Diskurs auch bei nicht-grünen bestimmen.
Wenn zwei vollkommen konträre Positionen vertreten werden, so heißt dies nicht, dass die Wahrheit irgendwo in der Mittel liegt oder beides Spinner wären. Können denn die Linken erkläre, wo sich ein "neoliberaler Zeitgeist" im Denken vieler Menschen und den Medien manifestiert? Nein, es bleibt bei schwammigen Angriffen oder makaberen Verdrehungen (siehe auch http://zettelsraum.blogspot.de/2013/03/w...konomische.html und http://zettelsraum.blogspot.de/2013/03/v...richt-wozu.html). Die Linke kann keine richtigen Beispiele nennen, Beispiele für den derzeitigen (aber zum Glück nicht auf alle Ewigkeit in Stein gemeißelten) ökosozialen Zeitgeist gibt es genug. Ich habe einige in diesem Beitrag genannt.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not." -Thomas Jefferson Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/
Zitat von Frank2000 im Beitrag #25Ich bin gestern Nacht nicht mehr fertig geworden.
Ich muß dazu anmerken, daß Frank2000 zwei aufeinander folgende Nächte im Zug verbracht hat und sich während der Versammlung bis zur Erschöpfung engagiert hat. ( Weil er es vermutlich unterschlagen wird. )
Zitat von Frank2000 im Beitrag #25Ich bin gestern Nacht nicht mehr fertig geworden.
Ich muß dazu anmerken, daß Frank2000 zwei aufeinander folgende Nächte im Zug verbracht hat und sich während der Versammlung bis zur Erschöpfung engagiert hat. ( Weil er es vermutlich unterschlagen wird. )
An dieser Stelle schon mal ganz herzlichen Dank, für den Einsatz und für den zu erwartenden Bericht.
♥lich Nola
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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
Zitat von Frank Böhmert im Beitrag #11 Stellvertretende Sprecher: [...] Patricia Casale
Diese Wahl finde ich übrigens problematisch: Das ist die Frau, die in ihrer Bewerbung den klassischen mal national-, mal auch nur sozialistischen Kampfbegriff von der "Systempresse" benutzt hat. Das "System" war für die Nazis die Weimarer Republik und später für die radikale Linke die Bundesrepublik Deutschland.
Den Begriff "System" verwendet doch sogar die Bundeskanzlerin ("systemrelevant").
Zitat von Frankenstein im Beitrag #29 Den Begriff "System" verwendet doch sogar die Bundeskanzlerin ("systemrelevant").
Die Frau Kanzler will das System ja auch erhalten. Bei den Extremisten an den ausfransenden Narrensäumen signalisiert der Begriff dagegen, daß es in Bausch & Bogen verachtet & bekämpft wird.
Zitathttp://de.wikipedia.org/wiki/System_(Nationalsozialismus) _________________ „Wenn aber der Nationalsozialist ‚das System‘ sagt, so meint er ausschließlich das System der Weimarer Verfassung. Das Wort ist in dieser Spezialanwendung der LTI – nein, vielmehr erweitert zur Bezeichnung des gesamten Zeitabschnittes von 1918 bis 1933 – sehr rasch populär geworden …“
– Victor Klemperer[3]
Im Wahlaufruf der NSDAP vom März 1932 hieß es: „Der Führer […] fordert heute im Namen dieses Volkes das System in die Schranken.[4]“ Im abwertenden Sinne war der Ausdruck „Systemzeit“ in den 1920er Jahren auch von konservativen und völkischen Kreisen benutzt worden _________________
Klemperer wirkt auf mich zwar nicht durchgehend überzeugend (Dolf Sternberger auch nicht), weil er dazu neigt, den aufgeladenen Kampf/Giftjargon (den Gegner als *** zu bezeichen) mit der abstrahierenden Verwaltungssprache ("der Vorgang wurde durchgeführt") gleichzusetzen, aber hier dürfte er zutreffend beobachtet haben.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #30Bei den Extremisten an den ausfransenden Narrensäumen signalisiert der Begriff dagegen, daß es in Bausch & Bogen verachtet & bekämpft wird.
Im RAF-Umfeld zum Beispiel war der schöne Begriff "Schweinesystem" sehr beliebt.
Auf der Webseite der Afd ist jetzt der komplette neue Vorstand zu besichtigen, allerdings fehlen im Moment noch einige Texte. Auch der wissenschaftliche Beirat findet sich dort.
Zitat von Techniknörgler im Beitrag #26 Wenn zwei vollkommen konträre Positionen vertreten werden, so heißt dies nicht, dass die Wahrheit irgendwo in der Mittel liegt oder beides Spinner wären. Können denn die Linken erkläre, wo sich ein "neoliberaler Zeitgeist" im Denken vieler Menschen und den Medien manifestiert? Nein, es bleibt bei schwammigen Angriffen oder makaberen Verdrehungen (siehe auch http://zettelsraum.blogspot.de/2013/03/w...konomische.html und http://zettelsraum.blogspot.de/2013/03/v...richt-wozu.html). Die Linke kann keine richtigen Beispiele nennen, Beispiele für den derzeitigen (aber zum Glück nicht auf alle Ewigkeit in Stein gemeißelten) ökosozialen Zeitgeist gibt es genug. Ich habe einige in diesem Beitrag genannt.
Ich hatte Ihren Beitrag auf ZR natürlich gelesen und er hat mir auch sehr gefallen, lieber Techniknörgler. Und auch bei mir ist der Eindruck vorhanden, dass Herr Gabriel und Frau Roth in punkto Hysterie, Maßlosigkeit und Langeweile über deutschem Standard liegen. Dennoch gibt es diesen ökosozialen Zeitgeist außerhalb der Grünen und ihrer Sympathisanten m.E. nicht. Ich halte das für maßlos übertrieben. Auch bei den Privaten gibt es propagandafreie Sendungen, wie auch beim Staatsfunk, nur deutlich weniger. Und ich sehe die Presselandschaft nicht so einseitig und profitiere von ihrer Vielfalt. In Amerika werden ganz ähnliche Diskussionen geführt über das Klima und die angeblich zerstörerische Kraft des Menschen. Linken Spinnern wird von ihren Gegnern viel zu viel Aufmerksamkeit entgegengebracht. Und weil ich das so sehe, habe ich nicht nur bei mir damit schon lange angefangen, sondern wollte einfach mal feststellen, dass es bei dieser ständigen Betonung der Linken und ihrer wundersamen Kraft der Meinungsmacherei ein Pendant gibt. Eins, das genauso nerven kann.
Zitat von ungelt im Beitrag #32Auf der Webseite der Afd ist jetzt der komplette neue Vorstand zu besichtigen, allerdings fehlen im Moment noch einige Texte. Auch der wissenschaftliche Beirat findet sich dort.
Schaun mer mal, dann sehn mer scho. Zum Beispiel der Sprecher Konrad Adam. Der hat mal ein Buch geschrieben: "Kampf gegen die Natur" und die "Welt" darüber einen Artikel.
Zitat von http://www.welt.de/kultur/literarischewe...tsglaeubig.htmlAusgiebig beschäftigt er sich mit dem moralischen Versagen der Physiker beim Bau der Atombombe. Nicht Auschwitz, sondern Hiroshima sei die paradigmatische Untat des 20. Jahrhunderts. Und nicht der Massenmordbürokrat und fanatische Scherge, sondern der Techniker, der saubere Arbeit abliefert, gilt ihm als Figur des Verhängnisses, sowohl bei der Entwicklung der Bombe wie ihrem sachdienlichen Einsatz.
Und die "Welt" zitiert Konrad Adam:
Zitat "Man muss nur warten, um im Fortschritt von gestern den Unfug von heute zu erkennen."
Das seh' ich Grün! Vielleicht auch ein bisschen Konservativ, aber vor allem: Grün! Und die Ursprünge, die Wurzeln sozusagen:
Zitat Man reibt sich die Augen, wenn Adam als ersten Gewährsmann den Ur-Grünen Ludwig Klages anführt. Der kalte Verstand als Hochverräter am Leben, der "Geist als Widersacher der Seele" – das war die Klages-Klageformel, die um 1930 Furore machte; auch der Anti-Intellektualismus der Nazis rüpelte in dieser Spur.
Und zum Schluss noch, unvermeitlich, die Moral:
Zitat "Experten sind nicht unempfänglich für die Stimme der Moral; sie wissen nur nichts mit ihr anzufangen."
Da hat Herr Schellenhuber längst das Gegenteil bewiesen. Aber wer weiß, vielleicht kann das ja Konrad Adam noch viel besser.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #34Schaun mer mal, dann sehn mer scho.
Das ist wohl der Nachteil eines langen Lebens. Ich habe sicher auch schon eine Menge Unsinn verzapft, in meinem nicht einmal sooo langem Leben.Ich habe aber den großen Vorteil, nie etwas publiziert zu haben. Und durch die Abwesenheit von Internet und MP3 Recorder lange einen zusätzlichen Schutz genossen zu haben. Seit einigen Jahren ist es natürlich kritisch
Ich würde sogar behaupten, daß die einzige Möglichkeit lebenslang keinen Unsinn zu verzapfen darin besteht, es möglichst kurz zu halten. Oder taubstumm und zusätzlich analphabetisch zu sein.
Mein Vertrauen hat er. Da sind wir auch schnell bei diesem "Geist als Widersacher der Seele" - wie bildet sich Vertrauen? Durch eine kühle Analyse der gesammelten Werke? Ich gebe zu, bei mir ist es doch mehr dieser primitive, gemeingefährliche Instinkt.
Zitat Dennoch gibt es diesen ökosozialen Zeitgeist außerhalb der Grünen und ihrer Sympathisanten m.E. nicht. Ich halte das für maßlos übertrieben. Auch bei den Privaten gibt es propagandafreie Sendungen, wie auch beim Staatsfunk, nur deutlich weniger. Und ich sehe die Presselandschaft nicht so einseitig und profitiere von ihrer Vielfalt.
In der Bevölkerung gibt es tatsächlich viele, welche vom ökosozialen Zeitgeist nicht sehr beseelt und lieber undogmatisch sind. In den Medien sehe ich die Dominanz durchaus und eine solche kann auch indirekt, zum Beispiel durch selektive Informationsweitergabe, ihre WIrkung entfalten.
Natürlich gibt es ideologiefreie Sendungen. Nur
a) im ÖR wenige und b) bei den privaten Free-TV-Anbietern äußert sich die Ideologiefreiheit allzu häufig in seichtem und oberflächlichen Quotenfang - bloß nicht zu Intelektuell werden!
Ich profitiere auch von der Vielfalt der Medien, irgendwie muss ich mich ja informieren. Diese Vielfallt finde ich aber eher außerhalb Deutschlands...
EDIT: Natürlich findet die Linke auch in den USA gehör. Mehr Pluralismus heißt ja nicht einfach die Dominanz einer anderen Strömung als in Deutschland. Dann hätte man tatsächlich das selbe wie in unserer Medienlandschaft, nur unter umgekehrten Vorzeichen.
“Being right too soon is socially unacceptable.” ― Robert A. Heinlein
"Considering the exclusive right to invention as given not of natural right, but for the benefit of society, I know well the difficulty of drawing a line between the things which are worth to the public the embarrassment of an exclusive patent, and those which are not." -Thomas Jefferson Quelle: The Public Domain, p. 21, http://www.thepublicdomain.org/download/
Zitat Mehr Pluralismus heißt ja nicht einfach die Dominanz einer anderen Strömung als in Deutschland. Dann hätte mant tatsächlich das selber wie in unserer Medienlandschaft, nur unter umgekehrten Vorzeichen.
Wobei ich zumindest temporär, also für ein paar Jahr(zehnt)e, mit einer liberal-konservativen Dominanz der deutschen Medien gut leben könnte...
Die Grün-Linken könnten sich dann ja wieder an Spontiblättchen a la "Pflasterstrand" erfreuen...
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