Es hat nicht sehr viel Beachtung in der deutschen Öffentlichkeit gefunden, obwohl es eine wichtige Meldung war: Alle G8-Staaten mit Ausnahme Deutschlands haben sich zur Weiterwentwicklung der friedlichen Nutzung der Atomenergie bekannt.
Eigens für Deutschland, und auf Wunsch der Kanzlerin, wurde ein Passus in das Schlußdokument eingefügt, der die Verbindlichkeit dieser Weichenstellung abschwächt.
Anlaß, a bisserl über das seltsame Verhältnis der Deutschen zur Atomenergie nachzudenken. Ein zweiter Teil folgt demnächst, in dem ich ein paar Aspekte der geschichtlichen Entwicklung seit 1945 beleuchten will.
Nuja, der Atomausstieg ist ja eine dieser rotgrünen Fehlentwicklungen. Ich vermute mal, daß Merkel diesen Passus hat reinschreiben lassen, um den Koalitionspartner SPD nicht zu verärgern.
Das heißt aber nicht, daß es nicht anders kommen kann, wenn diese linken Ideologen mal ganz aus der Regierung raus sind.
In Antwort auf:Ein zweiter Teil folgt demnächst, in dem ich ein paar Aspekte der geschichtlichen Entwicklung seit 1945 beleuchten will.
Dieser zweite Teil ist jetzt hier zu lesen. Es geht dort um die (aus meiner Sicht glückliche) Zeit, in der man in Deutschland zwar gegen die Atombombe, aber für die friedliche Nutzung der Atomenergie war.
Im dritten Teil geht es um die Entwicklung zwischen dem Anfang der siebziger und der Mitte der achtziger Jahre; also zwischen dem Ende der APO und dem Reaktorunfall von Tschernobyl.
In dieser Zeit wandte sich eine Minderheit - eine freilich nicht nur laut- sondern auch wurfstarke Minderheit - von der positiven Sicht auf die friedliche Nutzung der Nuklearenergie ab, die zuvor nachgerade ein deutscher Konsensus gewesen war.
Diejenigen, die die Gesellschaft verändern wollten, suchten verzweifelt nach Themen, mit denen sie die "Massen politisieren" konnten. Und die Atomenergie bot sich dafür an.
In diesem vierten Teil der kleinen Serie geht es um die unmittelbare Vorgeschichte des "Ausstiegs aus der Atomenergie", also den Atomunfall von Tschernobyl und seinen Auswirkungen auf die Öffentliche Meinung in Deutschland.
Übrigens haben sich die anfänglichen Befürchtungen über die Folgen dieses Unfalls glücklicherweise größtenteils nicht bewahrheitet; siehe zum Beispiel den sehr ausführlichen Artikel in der Wikipedia.
Es war bei weitem keine Katastrophe vom Ausmaß des kürzlichen asiatischen Tsunami oder eines großen Erdbebens. Die Zahl der Opfer war weit geringer als beispielsweise die der Hitzewelle 2003 allein in Frankreich oder als die Zahl der Menschen, die Jahr für Jahr in Deutschland der Grippe zum Opfer fallen.
Aber das Szenario war das eines Katastrophenfilms gewesen, und gemäß diesem Szenario fiel die Reaktion in Deutschland aus: Ein atomarer GAU war am Horizont aufgetaucht, und er löste apokalyptische Ängste aus.
Und genau das war eben das Problem. Die Sicherheitsstandards wurden, glaube ich, noch strenger gefaßt, um das Risiko eines Super-GAUs zu minimieren. Trotzdem bescherte uns Rotgrün diese Ausstiegsdummheit. Daber wäre es sinnvoller gewesen, dort zu wirken, wo es nötig gewesen wäre, nämlich in Osteuropa, wo die Reaktoren maroder sind aals die D"DR"-Wirtschaft. Stattdessen gabs den Ausstieg hier... wo die Sicherheit am höchsten ist und wo wir die Atomkraft benötigen, um nicht von Öl und Gas als Energieträger zu abhängig zu sein.
Zitat von ZettelIn diesem vierten Teil der kleinen Serie geht es um die unmittelbare Vorgeschichte des "Ausstiegs aus der Atomenergie", also den Atomunfall von Tschernobyl und seinen Auswirkungen auf die Öffentliche Meinung in Deutschland. Übrigens haben sich die anfänglichen Befürchtungen über die Folgen dieses Unfalls glücklicherweise größtenteils nicht bewahrheitet; siehe zum Beispiel den sehr ausführlichen Artikel in der Wikipedia. Es war bei weitem keine Katastrophe vom Ausmaß des kürzlichen asiatischen Tsunami oder eines großen Erdbebens. Die Zahl der Opfer war weit geringer als beispielsweise die der Hitzewelle 2003 allein in Frankreich oder als die Zahl der Menschen, die Jahr für Jahr in Deutschland der Grippe zum Opfer fallen. Aber das Szenario war das eines Katastrophenfilms gewesen, und gemäß diesem Szenario fiel die Reaktion in Deutschland aus: Ein atomarer GAU war am Horizont aufgetaucht, und er löste apokalyptische Ängste aus.
Fragt sich, wieviele Quadratmeter verseuchte Erde auf Abertausende von Jahren und wieviele Opfer nötig sind, um Hinweise wie die Anzahl der jährlichen Grippetoten und dergleichen frivol scheinen zu lassen. Wieviele Kranke und Dahinsiechende sollen am Altar der billigen Energie geopfert werden, die am Ende durch einen kleinen menschlichen Fehler mehr kostet als wir uns vorzustellen vermögen?
In Antwort auf:Fragt sich, wieviele Quadratmeter verseuchte Erde auf Abertausende von Jahren und wieviele Opfer nötig sind, um Hinweise wie die Anzahl der jährlichen Grippetoten und dergleichen frivol scheinen zu lassen. Wieviele Kranke und Dahinsiechende sollen am Altar der billigen Energie geopfert werden, die am Ende durch einen kleinen menschlichen Fehler mehr kostet als wir uns vorzustellen vermögen?
Dear Reader,
das ist ja eben die Frage, ob diese Gefahr besteht.
Nach allem, was ich dazu weiß, ist sie jedenfalls weitaus geringer als zB die Gefahr, daß es durch einen Asteroideneinschlag Millionen von Toten auf der Erde geben wird. (In ein paar Jahren wird ein ziemlich großer Asteroid in ein paar zehntausend Kilometern an der Erde vorbeifliegen, nach jetzigen Berechnungen. Würde er uns treffen, dann wäre das ein SuperGAU, der alles in den Schatten stellt, was ein explodierendes AKW anrichten könnte).
Was wir wissen, ist jedenfalls, daß der Schaden durch Tschernobyl glücklicherweise auch nicht entfernt an die Folgen anderer Katastrophen heranreichte. Auszug aus dem verlinkten Wikipedia-Artikel:
Comparison with other disasters
On December 3 1984, a Union Carbide chemical plant in Bhopal, India leaked 40 tons of toxic methyl isocyanate gas. The Bhopal disaster killed at least 15,000 people, and injured anywhere from 150,000 to 600,000 others.
Other manmade disasters with very high death tolls include:
* Johnstown Flood, 1889, 2,209 killed. * Banqiao Dam, 1975, in China, 171,000 killed. * Great Smog of 1952, London, England, about 12,000 killed.
By comparison Chernobyl has only 56 known dead, with a few thousand more early deaths (estimated).
In Antwort auf:In ein paar Jahren wird ein ziemlich großer Asteroid in ein paar zehntausend Kilometern an der Erde vorbeifliegen, nach jetzigen Berechnungen. Würde er uns treffen, dann wäre das ein SuperGAU, der alles in den Schatten stellt, was ein explodierendes AKW anrichten könnte
Hier findet man alles Wissenswerte über 2004 MN4, der im Jahr 2029 der Erde auf vielleicht 20 000 oder 30 000 km nahkommen wird. Was dann genau passiert, weiß niemand - seine Bahn könnte sich so verändern, daß er ein paar Jahre später doch noch auf die Erde knallt. (Man kann die weitere Bahn im Augenblick nicht genau berechnen).
Das würde dann mit einer Energie geschehen größer der als derjenigen aller Atombomben, die es gegenwärtig auf der Erde gibt. Millionen, vielleicht hunderte Millionen würden sterben.
Es ist keineswegs wahrscheinlich, daß das geschieht. Aber, dear Reader, es ist wahrscheinlicher, als daß es jemals zu einem AKW-Unfall kommt, der auch nur Tausende von Menschenleben fordert.
Der Tschernobyl-Unfall - ich habe das im Blog nicht ausgeführt - war nur in einem so unsicheren Reaktortyp wie diesem sowjetischen möglich, in dem es beim Kühlwasser zu einer Blasenbildung (voids) kommen kann, wodurch die Reaktortemperatur steigt, sich dadurch das Kühlwasser noch mehr erwärmt usw. Dieser Rückkopplungseffekt spielte eine wesentliche Rolle bei dem Unfall. Es gab auch kein ausreichendes Containment.
Natürlich kann es immer zu einem Störfall kommen, auch in den ungleich sichereren Reaktoren westlicher Bauart, von denen die deutschen besonders sicher sind. Aber daß es dabei zu einer Kontamination großer Gebiete kommt, ist eben sehr, sehr unwahrscheinlich.
Weit unwahrscheinlicher, um es zu wiederholen, als daß 2004 MN4 doch auf die Erde fällt. Weit unwahrscheinlicher, als daß es wieder zu einem großen Chemieunfall kommt oder einer anderen technischen Katastrophe, die weit mehr Unheil anrichtet als ein AKW-Unfall. Es ist einfach nicht der Fall, daß die Kernenergie eine besonders große Gefährdung beinhaltet, verglichen mit der sonstigen Technologie.
Nur haftet halt der Kernenergie für viele Menschen dieses Unheimliche an. Deswegen werden ihre Gefahren überschätzt.
... und ein paar Antwortenversuche (auch für Reader ;))
1.) Besteht das Risiko eines nuklearen Super-GAU in Deutschland ? - Ja. Daher auch die hohen Sicherheitsstandards, die gibts ja nicht zum Spaß.
2.) Kann man das Risiko komplett ausschalten ? - Nein. Aber es kann minimiert werden.
3.) Wo besteht die größte Gefahr eines Super-GAU ? - In Osteuropa, weil die Reaktoren dort zum Teil asbach uralt sind, und die dortigen Sicherheitsstandards nicht annähernd an die in Deutschland heranreichen.
4.) Ist die Gefahr einer nukleren Verstrahlung in Deutschland durch den Atomausstieg geringer geworden ? - Nein, überhaupt nicht. Geht in Osteuropa ein Reaktor hoch, bekommen den Fallout per Ostwind ab. Falls ein Reaktor in Frankkreich, z.B. Cattenom, hochgeht, kriegen wir den Fallout per Westwind mit.
5.) Wann wäre die nukleare Gefahr für Deutschland gebannt ? - Nur mit dem kompletten Atomausstieg Europas, einschließlich der derzeitigen Noch-nicht EU-Staaten.
6.) Wird 5.) passieren ? - Nein, also bleibt die Gefahr der nuklearen Verstrahlung für Deutschland bestehen. Der deutshe Atomausstieg hat also nichts verringert.
7.) Gesetzt den Fall, der Atomausstieg wäre vollzogen. Wo käme die fehlende Energie her ? - Hauptsächlich Öl und Gas, ergänzt von etwas regenerativer Energie.
8.) Können regenerative Energien die Atomkraft völlig ersetzen ? - Nein, dazu ist der Output zu gering.
9.) Wozu der ganze Output ? Nachts braucht man doch keine Stromversorgung ? - Oh doch. In Privathaushalten sind Kühöschränke und Eisfächer nötig, gerade im Sommer. Und wie ein Krankenhaus erklären soll, daß der Patient sterben muß, weil mitten in der Nacht kein Strom für die rettende Not-OP da ist... das wird schwierig.
10.) Öl ist doch viel weniger schädlich. Warum nicht dabei blieben ? - Erstens machen wir uns damit abhängig von Öllieferanten, v.a. aus dem Mittleren Osten. Zweitens steigern sie den Ausstoß des Treibhausgases CO2, also sind Öl- und Gaskraftwerke mitnichten umweltfreundlich.
11.) Die Uranvorkommen reichen aber auch nicht ewig. Was dann ? - Die gegenwärtige Technik der Kernspaltung ist eigenltich nur eine Übergangstechnologie, die der Menschheit genug Zeit geben soll (und hoffentlich wird), sich von fossilen Brennstoffen zu lösen und auf eine saubere Zukunftstechnologie wie z.B. der Kernfusion (Energieversorgung) hinzuarbeiten.
12.) Dann sind aber noch die Ölimporte für die vielen Transportmittel von Nöten. Und jetzt ? - Dafür wäre die Entwicklung einer sichere Wasserstoff-Brennstoffzelle von Nöten, jedenfalls, was den Land- und den Seeverkehr betrifft. In der Luftfahrt müssen andere Wege her.
13.) Viele Kunststoffe basieren aber auch auf Öl. Und nun ? - Gibt es sicherlich auch Wege, Kunststoffe ohne Öl herzustellen, sie müssen "nur" massenproduktionstauglich erforscht werden.
das sehe ich alles sehr ähnlich. Was du geschrieben hast, ist eine sehr gute Grundlage für eine sachliche Diskussion.
Man muß halt sehen, ob es in Deutschland jetzt schon möglich ist, das Thema sachlich zu diskutieren.
Solange die Generation derjenigen an den Schalthebeln der Macht saß, die selbst in der einen oder anderen Weise an diesen "Kämpfen" um Wyhl, Brokdorf, Wackersdorf, Grohnde, Gorleben usw. beteiligt gewesen waren (Schröder zB hat sich als Anwalt von AKW-Gegnern seine ersten Sporen verdient), konnte man auf eine rationale Diskussion nicht rechnen.
Die jetzt, sagen wir, Zwanzig- bis Vierzigjährigen, die das nicht mehr aktiv mitgemacht haben, stehen dem Thema, glaube ich, viel unvoreingenommener gegenüber. Je mehr die in die Entscheidungspositionen vorrücken, umso vernünftiger wird vieles werden.
Übrigens nicht nur bei der Atomenergie. Ich sehe mit Freude, wie pragmatisch und sachbezogen die meisten heutigen Studienanfänger denken. Die wollen nicht mehr die Gesellschaft verändern, sondern sie überlegen sich, wie sie in dieser Gesellschaft am besten zurechtkommen.
In Schweden hat es in einem Nuklearkraftwerk einen Störfall gegeben. Die Sicherheitsvorrichtungen haben funktioniert, allerdings nicht so gut, wie sie eigentlich sollten. Deshalb wurden vorsorglich weitere AKWs vom Netz genommen, um deren Sicherheitsvorrichtungen zu überprüfen.
Wie ist die Reaktion darauf in der Presse? (Stand: Heute, ungefähr 16:30 Uhr)
In den Schlagzeilen von Google News kommt das Thema überhaupt nicht vor.
Die Times hat es nicht auf ihrer Startseite, noch nicht einmal unter den kleingedruckten Meldungen aus Europa.
Le Monde hat fast 50 Themen auf der Startseite. Dieses Thema kommt darunter nicht vor.
Die FAZ hat es ebenfalls nicht unter den Themen auf der Startseite.
Das entspricht der Bedeutung des Themas, so wie es jedenfalls internationale Journalisten einschätzen. Naheliegenderweise, denn es gab ja weder einen Unfall noch die Gefahr eines Unfalls. Jedenfalls, soweit bisher bekannt.
In Spiegel-Online dagegen ist es im Augenblick der dritte Aufmacher auf der Startseite; gestern war es zeitweise das oberste Aufmacher-Thema.
Die TAZ hat es ebenfalls auf Seite 1, aber immerhin nicht als Aufmacher. Desgleichen die Welt.
Ich denke, das, was ich über das besondere Verhältnis der Deutschen zur friedlichen Nutzung der Kernkraft in dieser kleinen Serie geschrieben habe, wird durch diesen Unterschied in der Berichterstattung gut belegt.
Als weitere Ergänzung hier eine gestrige Meldung der BBC (Hervorhebungen von Zettel):
Last week's shutdown in Forsmark - some 75km (46 miles) north of Stockholm - came after a short-circuit in a unit supplying power to the reactors.
SKI spokesman Anders Bredfell told the BBC News website that the Forsmark incident ranked as a number two on the 0-7 scale used by the International Atomic Energy Agency (IAEA) to classify nuclear incidents.
"We can't say how long the reactors will remain shut down," he said.
He stressed there was "no danger of a meltdown" at Forsmark. He said two of the four backup generators had failed to start there, but two were sufficient to run the plant's cooling system. In addition, the plant has gas turbines that can be used to supply power in an emergency, he said.
On Friday SKI asked all of Sweden's other nuclear plants to prove that the same failure could not happen to them, Mr Bredfell explained.
Bei der erwähnten Skala handelt es sich um INES, die International Nuclear Event Scale. Darüber und damit also auch darüber, wie schwer der Vorfall in Schweden nach bisherigen Kenntnissen gewesen ist, kann man sich hier informieren.
Natürlich kann man argumentieren, die Behörden würden wieder einmal alles vertuschen. Nur ist das gerade im atomaren Bereich extrem unwahrscheinlich, weil dort ja jede Anlage der Überwachung durch die IAEA unterliegt.
Und es ist erst recht im sozialdemokratischen und umweltbewußten Schweden unwahrscheinlich.
Dort gibt es zwar einen Ausstiegsbeschluß, dessen Zukunft unklar ist. Aber die Bevölkerung scheint sich sehr viel rationaler als die deutsche zu verhalten:
Wie man in der Wikipedia erfährt, ergab eine Meinungsumfrage mit einer Stichprobe von 1027 Befragten im März 2005 eine Zustimmung von 83 Prozent dafür, die Nuklearenergie beizubehalten oder sogar auszubauen. Und eine Umfrage im Mai desselben Jahres unter Einwohnern der Umgebung des AKW bei Barsebäck ergab eine Mehrheit von 94 Prozent für dessen Beibehaltung.
Zitat von ZettelMan muß halt sehen, ob es in Deutschland jetzt schon möglich ist, das Thema sachlich zu diskutieren.
Ein Beitrag zur sachlichen Diskussion ist dieses Interview mit Wilhelm Dietzel, dem zuständigen hessischen Minister, auf das ich schon in einem anderen Thread kurz hingewiesen habe. (Der Hinweis hätte aber besser hierher gepaßt).
Dietzel weist darauf hin, daß ein Störfall wie kürzlich in Schweden aus konstruktiven Gründen in Biblis A und Biblis B nicht auftreten kann.
Gegen solche Hinweise wird von AKW-Gegnern immer wieder eingewandt, es könne aber doch ein anderer Unfall auftreten.
Ja, ganz ausschließen kann man das schon aus logischen Gründen nicht - dazu müßte man ja ein vollständiges Inventar aller möglichen Abläufe von Störfällen haben. Jede solche Auflistung setzt sich aber immer dem logischen Einwand aus, es könne nicht der zwingende Nachweis geführt werden, daß es nicht auch noch andere Abläufe geben kann, die die Liste nicht enthält.
Es ist letztlich die Frage, welches vernünftige Sicherheitsstandards sind und was man zur Vemeidung eines gegebenen Risikos zu investieren bereit ist. Niemand kann ausschließen, daß im nächsten oder übernächsten Jahrhundert ein Asteroid auf die Erde trifft und Millionen Menschen tötet. Wieviele Finanzmittel sollten wir jetzt für ein Programm zur Verfügung stellen, das es ermöglichen würde, einen solchen Asteroiden rechtzeitig abzufangen und unschädlich zu machen?
Wenn man der Logik der AKW-Gegner folgt, dann müßte die Menschheit eigentlich alle ihrer Ressourcen sofort für ein solches Projekt zur Verfügung stellen.
In Antwort auf:Anlaß, a bisserl über das seltsame Verhältnis der Deutschen zur Atomenergie nachzudenken.
Noch seltsamer ist das Verhältnis vieler Deutscher zur Gentechnologie.
Noch niemand hat auch nur den Ansatz eines Hinweises darauf gefunden, daß am Genmais, Genreis usw. irgendetwas gesundheitsschädlich sein könnte - wie sollte es auch, da ja nur Genveränderungen vorgenommen wurden, die zB die Resistenz der Pflanze gegen Schädlinge verbessern?
Aber viele, die fröhlich rauchen, ihr Steak auf den offenen Grill legen und literweise Alkohol trinken, fürchten "Genfood" wie der Teufel das Weihwasser.
Hier ist ein aktuelles Beispiel zu lesen: Greenpeace Deutschland sucht nach "Verschmutzungen" in Aldi-Nudeln.
Worum handelt es sich? Man hat angeblich in Nudeln "Spuren von Genreis aus China nachgewiesen". Verschmutzt sind sie also, diese Nudeln!
Oh Schauder! Deutsche Mütter, meidet Nudeln mit Spuren von Genreis, wenn ihr gesunde Kinder haben wollt!
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