Auf der re:publica 2013 hat Felix Schwenzel einen Vortrag über das Verbessern der Welt gehalten. Nebenbei hat er auch die heutigen politischen Methoden aufs Korn genommen. Ich fand es sehr hörenswert http://www.youtube.com/watch?feature=pla...d&v=ZTejUqHLQXE
vielen Dank für den Link. Ich gebe zu, ich hatte leichte Vorurteile da ich hinter Felix S. den Betreiber von »fefes Blog« vermutete. Auch das Thema »Weltverbesserung« sorgt für schrillende Alarmglocken. Ich wurde positiv überrascht: der Dozent ist bodenständig, verzichtet auf den moralischen Vorschlaghammer und ich kann ihm in den vielen Punkten zustimmen. Leider ist der Vortrag zu lang geraten, rhetorisch misslungen und frei von jeglicher Systematik, als läse jemand sein »Sudelbuch« vor. Wäre doch nicht so schwer gewesen: woran krankt die Welt, was könnten die Ursachen sein, wie sollte man die beheben.
Sorry, Leutz, aber da ist es wieder, mein Problem mit den "modernen Medien".
Als es noch keine Schrift gab, waren die Menschen darauf angewiesen, Erzählungen zu lauschen. Als die Schrift durch moderne elektronische Medien überwunden werden konnte, lauschten die Menschen vorwiegend Erzählungen. Finde den Fehler.
Nee, mal ehrlich: Wenn man auf so einem Kongress ist, sind solche Minuten (hier: fast 40) gut investierte Zeit. Man bewegt sich da aber in einem ganz anderen Kontext als die Nichtanwesenden und trotzdem Interessierten. Die kann man eben nicht damit "abholen", dass man die Kongress-Situation sozusagen simuliert. Wir Zuspätgekommenen und Überhauptnichtgebuchthabenden haben von dem ganzen Drumherum viel, viel weniger als die zum Zeitpunkt des Vortrags Anwesenden. Es ist auch nicht richtig, dem Vortragenden mangelnde Rhetorik vorzuwerfen: Der Mann weiß schon, was er sagt, und wie er es bei diesem Zuhörerkreis sagen muss. Nur dieser Zuhörerkreis ist nicht identisch mit allen mir denkbaren Gruppen, in denen ich mich bewegen könnte. Kurzum: Im Nachhinein muss sowas in Buchstaben abrufbar sein, sonst ist es Murks. Schrift ist die beste Voraussetzung für kritische Rezeption. Wir brauchen mehr davon, nicht weniger.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat) Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)
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