Zitat ZEIT ONLINE: Anzeichen für eine extreme Sicht haben sie damals nicht wahrgenommen?
Kaddor: Nein. Sehen Sie, wenn im Unterricht jemand einen Spruch macht und sagt, die Andersgläubigen sind Kuffar, also Ungläubige, und die kommen in die Hölle – na klar könnte man dann spontan denken, das zeugt von einer fundamentalistischen Einstellung. Aber es gibt Schüler, die plappern so etwas einfach vor sich her, ohne darüber nachzudenken, weil sie das für cool halten und vor allem weil ihnen die Umwelt das Muslimsein als Identitätsfaktor nicht absprechen kann. Den Grad der Radikalisierung kann man an solchen Äußerungen jedenfalls nicht ablesen.
Natürlich ist die Gesellschaft schuld:
Zitat Kaddor: Das ist schwer zu sagen. Ich sehe hier nicht allein ein Versagen der Eltern oder Familien, das wäre zu leicht. Ich erkenne auch ein gesellschaftliches Problem: Wir lassen es zu, dass Jugendliche wie diese sich an den Rand der Gesellschaft gedrängt fühlen – weil sie den falschen Namen haben, eine falsche Herkunft, weil sie sich vermutlich tagtäglich frustriert, ausgeschlossen und diskriminiert gefühlt haben.
Zitat von tekstballonnetje im Beitrag #1Natürlich ist die Gesellschaft schuld:
Natürlich.
Zitat von KaddorIn der Regel werden die Jungs nicht von einem Tag auf den anderen radikal und militant. Erst einmal werden sie sehr gläubig und fromm – und warum sollten die Familien da gleich Alarm schlagen?
Das hat aber bestimmt nichts mit dem Islam zu tun, sondern nur was mit zuwenig Zeit (und Geld?), die unsererseits in solch hoffnungsvolle Jungs investiert werden.
Zitat von KaddorEin oder zwei Jahre, zwei bis sechs Stunden Unterricht pro Woche reichen nicht, junge Menschen so intensiv zu begleiten, dass man sie vor so etwas langfristig bewahren könnte.
------------------------------------------------------- Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel
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