Zitat Er hätte sich davon etwas Schönes kaufen können, er hätte es für edle Zwecke spenden können. Einen Geldschein statt dessen zu verbrennen, das ist nach normalen Maßstäben völlig unsinnig. Aber genau so etwas tun zu dürfen, das ist eben Freiheit - Kollege Llarian hat das erst vor kurzem beschrieben.
Werter R.A.,
aha, dann leben die Amerikaner also in Unfreiheit??
Zitat Er hätte sich davon etwas Schönes kaufen können, er hätte es für edle Zwecke spenden können. Einen Geldschein statt dessen zu verbrennen, das ist nach normalen Maßstäben völlig unsinnig. Aber genau so etwas tun zu dürfen, das ist eben Freiheit - Kollege Llarian hat das erst vor kurzem beschrieben.
Werter R.A.,
aha, dann leben die Amerikaner also in Unfreiheit??
In jedem Staat gibt es noch ungerechtfertigte Einschränkungen. Es ist auch fast überall Kannabis verboten. Ich sehe das als Freiheitseinschränkung, aber "Unfreiheit" ist die andere Extreme, dazwischen gibt es sehr viele Abstufungen. Und wir leben sowohl in Deutschland als auch in den USA sehr nah an der freien Extreme.
Da muss ich widersprechen lieber R.A.. Das ist keine Kunst. Hier hat der Künstler die Grenze überschritten. Es ist ganz einfach sinnlose Effekthascherei. Das Ergebnis konterkariert seine ganze Darbietung. Von seiner ganzen künstlerischen Darstellung blieb beim Publikum nur dieser sinnlose Akt im Gedächtnis. Für mich ist es der Grund diesen "Künstler" zu ignorieren.
Vor Jahren ließ ein "Maler" mal einen Affen Gemälde erstellen. Was tut man nicht alles, um Geld zu verdienen? Es gibt noch mehr solche "künstlerischen" Verirrungen.
Nein, das ist keine Kunst und auch erst recht nicht der Ausdruck für Freiheit, sondern nur der für sinnlose Idiotie.
Entschuldigen Sie bitte, aber das hat mich in Rage gebracht.
Mir ist eine Szene erinnerlich, wie er im Flieger sitzt, einen Joghurtbecher öffnet, deutlich beschriftet mit, sagen wir mal, 14.07.2013 11.45 Uhr. Sein Blick gleitet, ganz beiläufig, zur Uhr, die Augen weiten sich langsam ... Das ist Kunst!
mfG :-)
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Mir ist eine Szene erinnerlich, wie er im Flieger sitzt, einen Joghurtbecher öffnet, deutlich beschriftet mit, sagen wir mal, 14.07.2013 11.45 Uhr, und wie sein Blick, recht beiläufig, zur Uhr gleitet und eine gewisse Unruhe aufkommt ... Das ist Kunst!
mfG :-)
Tut mir leid lieber Hausmann, aber das habe ich jetzt nicht verstanden. Was ist daran Kunst? Den Witz verstehe ich nicht. Ach so, er meint um 11:46 ist der Joghurt verdorben, lebensgefährlich? Na ja, solche Witze erzähle ich manchmal auch. Und das soll Kunst sein? Oder habe ich Ihre Ironie nicht verstanden?
Zitat von Paul im Beitrag #7Nein, das ist keine Kunst und auch erst recht nicht der Ausdruck für Freiheit, sondern nur der für sinnlose Idiotie.
Nun. Wenn es nicht sinnlos wäre, könnte es keine Kunst sein. Ich kenne die Nummer nur von CD bzw. vom Radio, und ich fand sie handwerklich nicht besonders gut inszeniert (er hat das zu lange ausgewalzt). Die Beobachtung von R.A. muss ich aber bestätigen: ich habe lange darüber nachgedacht, was er da eigentlich tut. Sie hat es zumindest wütend gemacht. Also Effekthascherei oder nicht: es ist eine starke Geste. Nicht erwartbar. Souverän. «Viele Leute verachten den Reichtum, aber wenige vermögen ihn herzugeben.», schreibt Rochefocauld, und vielleicht verstört es uns deshalb so, was er da treibt. Er gewinnt keinen Nutzen für sich. Weder Anerkennung noch ein ruhiges Gewissen.
Zitat von Paul im Beitrag #7Vor Jahren ließ ein "Maler" mal einen Affen Gemälde erstellen. Was tut man nicht alles, um Geld zu verdienen? Es gibt noch mehr solche "künstlerischen" Verirrungen.
Nein, das ist keine Kunst und auch erst recht nicht der Ausdruck für Freiheit, sondern nur der für sinnlose Idiotie.
Lieber Paul, diese Spielart von "Idiotie" hat in der Kunstgeschichte einen feststehenden Namen: er lautet Dadaismus. Parodie, Persiflage, sogar sinnfreie Allotria gehören seit den Studentenulks der frühen Neuzeit zum westlichen Kunschtgetue (Rabelais & Sebastian Brant haben sich da als erste schwer inspirieren lassen). Für die "hohe Kunst" geht das dann mit der Moderne richtig los: Jedesmal, wenn es abstrakter, happeninghafter, épater-le-bourgeois-mäßiger wird, bietet sich das natürlich an (nach dem Motto: "das kann mein Hund auch"), wenn der Schabernack nicht gleich Teil des Programms ist (wie eben, als Dada da war, bevor Dada da war).
Der malende Affe hieß übrigens Congo. Das erste Mal, als "theriopintura" als Parodie für die Prätentionen Wilder Künstler herhalten mußte, war der arme Esel Lolo kurz nach der Jahrhundertwende am Montmartre, mit dem Roland Dorgelès 1910 den Salon des Indépendants foppte & die Stilrichtung des Exzessivismus begründete.
Zitat Anna Meakin - Bonjour Paris ___________________ Roland Dorgelès, writer and outspoken critic of new art forms, tied a paintbrush to Lolo’s tail and held various vegetables in front of his nose, causing the little donkey to swish his tail with excitement. The resulting canvas, named “Sunset Over the Adriatic” by the fictitious Genoese painter Joachim Raphaël Boronali, was exhibited at the Salon des Indépendants , where it earned high praise and was eventually sold for 400 francs. This artwork was the first of the new “Excessivism Movement,” wrote Dorgeles, for a credulous Salon. The trick was then revealed to much hilarity and embarrassment and Lolo’s place in history was assured. Boronali was in fact an anagram of Lolo’s full name, Aliboron. He was named after the mischievous donkey featured in the Fables of Jean de la Fontaine. ___________________
Zitat von Paul im Beitrag #7Nein, das ist keine Kunst und auch erst recht nicht der Ausdruck für Freiheit, sondern nur der für sinnlose Idiotie.
Nun. Wenn es nicht sinnlos wäre, könnte es keine Kunst sein. Ich kenne die Nummer nur von CD bzw. vom Radio, und ich fand sie handwerklich nicht besonders gut inszeniert (er hat das zu lange ausgewalzt). Die Beobachtung von R.A. muss ich aber bestätigen: ich habe lange darüber nachgedacht, was er da eigentlich tut. Sie hat es zumindest wütend gemacht. Also Effekthascherei oder nicht: es ist eine starke Geste. Nicht erwartbar. Souverän. «Viele Leute verachten den Reichtum, aber wenige vermögen ihn herzugeben.», schreibt Rochefocauld, und vielleicht verstört es uns deshalb so, was er da treibt. Er gewinnt keinen Nutzen für sich. Weder Anerkennung noch ein ruhiges Gewissen.
Wieso zieht er keinen Nutzen daraus? Ein Vince Ebert-Ticket kostet zwischen 12 und 30€. Wenn er durch die Aktion auch nur 10 zahlende Gäste gewinnt (vermutlich sind es mehr), dann hat sich sein Investment doch mehr als gelohnt? Aber selbst wenn er es im Stillen Kämmerlein, unter Ausschluß der Öffentlichkeit, gemacht hätte: er könnte sich dann immer noch für eine tierisch coole und v. a. freie und unabhängige Socke halten, was einem vielleicht schonmal einen Fuffi wert sein kann. Beide Nutzenaspekte stellten sich weitaus ungünstiger ab beispielsweise 500€ aufwärts dar (sofern er sein Geld selbst verdienen muß und nicht heimlicher Millionenerbe ist), da hat Hausmann schon recht. Allerdings erstarrte ich dann wohl auch nicht vor Bewunderung vor so viel künstlerischer Freiheit, sondern ginge innerlich vermutlich eher die in Frage kommenden ICD-Diagnosen durch. Aber so gilt weiterhin, auch für Künstler: zum Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Ach wir Armen!
Zitat von Paul im Beitrag #9Tut mir leid lieber Hausmann, aber das habe ich jetzt nicht verstanden. Was ist daran Kunst?
Ich wollte, etwas ironisch, daran erinnern, daß Kunst oder Schönheit im Auge des Betrachters liegt und nicht durch durch Konsens oder Machtwort definiert ist.
Das von mir oben angedeutete Bild (in Wirklichkeit war es nur ein mündlicher Vortrag) erinnert mich an gelungene Satire, die sparsam, nur in Andeutungen oder kappen Gesten agiert. Der heutige Klamauk wird von Ebert wohl weniger bedient.
mfG
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Zitat von Paul im Beitrag #7Nein, das ist keine Kunst und auch erst recht nicht der Ausdruck für Freiheit, sondern nur der für sinnlose Idiotie.
Nun. Wenn es nicht sinnlos wäre, könnte es keine Kunst sein. Ich kenne die Nummer nur von CD bzw. vom Radio, und ich fand sie handwerklich nicht besonders gut inszeniert (er hat das zu lange ausgewalzt). Die Beobachtung von R.A. muss ich aber bestätigen: ich habe lange darüber nachgedacht, was er da eigentlich tut. Sie hat es zumindest wütend gemacht. Also Effekthascherei oder nicht: es ist eine starke Geste. Nicht erwartbar. Souverän. «Viele Leute verachten den Reichtum, aber wenige vermögen ihn herzugeben.», schreibt Rochefocauld, und vielleicht verstört es uns deshalb so, was er da treibt. Er gewinnt keinen Nutzen für sich. Weder Anerkennung noch ein ruhiges Gewissen.
Wieso zieht er keinen Nutzen daraus? Ein Vince Ebert-Ticket kostet zwischen 12 und 30€. Wenn er durch die Aktion auch nur 10 zahlende Gäste gewinnt (vermutlich sind es mehr), dann hat sich sein Investment doch mehr als gelohnt? Aber selbst wenn er es im Stillen Kämmerlein, unter Ausschluß der Öffentlichkeit, gemacht hätte: er könnte sich dann immer noch für eine tierisch coole und v. a. freie und unabhängige Socke halten, was einem vielleicht schonmal einen Fuffi wert sein kann. Beide Nutzenaspekte stellten sich weitaus ungünstiger ab beispielsweise 500€ aufwärts dar (sofern er sein Geld selbst verdienen muß und nicht heimlicher Millionenerbe ist), da hat Hausmann schon recht. Allerdings erstarrte ich dann wohl auch nicht vor Bewunderung vor so viel künstlerischer Freiheit, sondern ginge innerlich vermutlich eher die in Frage kommenden ICD-Diagnosen durch. Aber so gilt weiterhin, auch für Künstler: zum Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Ach wir Armen!
Herzliche Grüße, Andreas Döding
50 Euro, 500 Euro, 100 DM, 1.000 DM Geld ist Geld. Die Kunst damit umzugehen zeigte einst auch Josef Strauß
Zitat von Paul im Beitrag #7Nein, das ist keine Kunst und auch erst recht nicht der Ausdruck für Freiheit, sondern nur der für sinnlose Idiotie.
Nun. Wenn es nicht sinnlos wäre, könnte es keine Kunst sein. Ich kenne die Nummer nur von CD bzw. vom Radio, und ich fand sie handwerklich nicht besonders gut inszeniert (er hat das zu lange ausgewalzt). Die Beobachtung von R.A. muss ich aber bestätigen: ich habe lange darüber nachgedacht, was er da eigentlich tut. Sie hat es zumindest wütend gemacht. Also Effekthascherei oder nicht: es ist eine starke Geste. Nicht erwartbar. Souverän. «Viele Leute verachten den Reichtum, aber wenige vermögen ihn herzugeben.», schreibt Rochefocauld, und vielleicht verstört es uns deshalb so, was er da treibt. Er gewinnt keinen Nutzen für sich. Weder Anerkennung noch ein ruhiges Gewissen.
Wieso zieht er keinen Nutzen daraus? Ein Vince Ebert-Ticket kostet zwischen 12 und 30€. Wenn er durch die Aktion auch nur 10 zahlende Gäste gewinnt (vermutlich sind es mehr), dann hat sich sein Investment doch mehr als gelohnt? Aber selbst wenn er es im Stillen Kämmerlein, unter Ausschluß der Öffentlichkeit, gemacht hätte: er könnte sich dann immer noch für eine tierisch coole und v. a. freie und unabhängige Socke halten, was einem vielleicht schonmal einen Fuffi wert sein kann. Beide Nutzenaspekte stellten sich weitaus ungünstiger ab beispielsweise 500€ aufwärts dar (sofern er sein Geld selbst verdienen muß und nicht heimlicher Millionenerbe ist), da hat Hausmann schon recht. Allerdings erstarrte ich dann wohl auch nicht vor Bewunderung vor so viel künstlerischer Freiheit, sondern ginge innerlich vermutlich eher die in Frage kommenden ICD-Diagnosen durch. Aber so gilt weiterhin, auch für Künstler: zum Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Ach wir Armen!
Herzliche Grüße, Andreas Döding
50 Euro, 500 Euro, 100 DM, 1.000 DM Geld ist Geld. Die Kunst damit umzugehen zeigte einst auch Josef Strauß
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