Mit aus Versehen bombardiert hat die Aktion natürlich nichts zu tun, vielmehr wurden Bombenattrappen (!) bewußt (!) abseits (!) des Riffs in einen 50 Meter tiefen Graben geworfen, wo überhaupt keine (!) Korallen anzutreffen sind und somit null Schaden angerichtet wurde. Im Endeffekt ist nichts passiert. Dennoch bringen die SZ und weitere Medien zwei "gewichtige" Stimmen ins Spiel:
Zitat Umweltschützer dagegen kritisieren die Aktion scharf. "Wie können sie die Umwelt schützen und gleichzeitig das Riff bombardieren?", sagte ein Umweltaktivist dem britischen Guardian zufolge.
Die australisische grüne Senatorin Larissa Waters bezeichnete den Abwurf der Bomben über einer ökologisch so sensiblen Region als "unverschämt" und kritisierte, dass dieser erlaubt wurde. "Sind wir komplett verrückt geworden?", zitiert der Guardian Waters demnach.
Der Spiegel leitet seinen Bericht so ein:
Zitat Canberra - Bunte Korallen, eine üppige Artenvielfalt: Der Great Barrier Reef Marine Park ist ein Ort, um sich an der Schönheit der Natur zu ergötzen. Vergangene Woche aber wurde der Frieden empfindlich gestört.
Zwei "Harrier"-Jets der US-Marine donnerten plötzlich über das Weltnaturerbe hinweg und warfen vier Bomben ab. Immerhin: Die Bomben explodierten nicht. Und, ein Glück: Sie landeten nicht direkt auf dem Korallenriff, sondern gut 50 Meter daneben.
Auch hier: Mit "Glück" hatte das Ganze ja nun eben gar nichts zu tun. Es wurden nicht explosionsfähige Attrappen bewußt in einem Graben versenkt. Und, auch hier, "gewichtige" Bedenkenträger:
Zitat Umweltschützer sind empört. Man dürfe dem US-Militär in puncto Naturschutz nicht trauen, sagte Graeme Dunstan, ein Demonstrant, der gegen die War Games vor der australischen Küste protestiert, der Nachrichtenagentur AP. "Wie können die die Umwelt schützen und gleichzeitig das Riff bombardieren? Wacht auf!"
Wer ist Graeme Dunstan? Ein Demonstrant also. Und, das Verblödungsinstrument Twitter darf natürlich auch nicht fehlen:
Zitat Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter sorgt das Militär-Malheur für Häme. "Was kommt als nächstes?", fragt sich ein Nutzer namens firstforensic3. "Ein Raketenangriff auf die Pyramiden?"
Das Ganze erinnert mich an den Null-Vorgang mit dem abgereicherten Uran, den Zettel seinerzeit so treffend kommentierte:
Die Europäer täten gut daran, ein wenig Augenmerk auf den Zustand der eigenen Korallenriffe zu haben:
Zitathttp://en.wikipedia.org/wiki/Deep-water_...a_and_R.C3.B8st _________ Sula and Røst[edit] Scientists estimate that trawling has damaged or destroyed 30 to 50 percent of the Norwegian shelf coral area. The International Council for the Exploration of the Sea, the European Commission’s main scientific advisor on fisheries and environmental issues in the northeast Atlantic, recommend mapping and closing Europe’s deep corals to fishing trawlers.[1]
In 1999, the Norwegian Ministry of Fisheries closed an area of 1,000 square kilometres (390 sq mi) at Sula, including the large reef, to bottom trawling. In 2000, an additional area closed, covering about 600 square kilometres (230 sq mi). An area of about 300 square kilometres (120 sq mi) enclosing the Røst Reef, closed in 2002. _________
Aber das Große Barriere-Riff ist natürlich 1 Ikone für die Gefährdete Natur (die "Korallenbleiche" war erinnerlich einer der "Hilfeschreie des geschundenen Planeten", bis sie den Weg aller grüner Fehlalarme ging); vermittelt von 3 Generationen von Medienfexen, beginnend mit dem Mann mit der roten Pudelmütze:
Zitathttp://de.wikipedia.org/wiki/Die_schweigende_Welt ___________ "Während der Arbeit an dem Film kam es zu diversen Meinungsverschiedenheiten zwischen Malle und Cousteau. Der junge Filmstudent war zu jener Zeit von den Werken Robert Bressons beeinflusst und legte Wert auf lange Einstellungen, die für sich selbst stehen sollten. Cousteau wiederum vertraute auf Inszenierungstricks, um der Sensationslust der Zuschauer entgegenzukommen und bevorzugte eine melodramatische und unbeschwerte Erzählweise.[5][6] „Ich war der Ansicht, dass der Film absolut rein bleiben sollte und dass wir nicht auf Techniken zurückgreifen durften, die wir heute unter dem Begriff Dokudrama kennen“, so Malle Jahrzehnte später. Cousteau habe sich immer vom Spielfilm angezogen gefühlt und nach Möglichkeiten gesucht, „den Rahmen des Dokumentarfilms zu sprengen“." ___________
Die Franzosen können das mit gallischer Verve monieren:
Zitathttp://fr.wikipedia.org/wiki/Le_Monde_du_silence_(film) __________ "Quelques scènes du film sont particulièrement critiquables aux yeux du public du XXIe siècle : massacre de requins, pêche à la dynamite, lacération de cachalots, destruction de corail, conduites mettant en danger des tortues marines en les empêchant de remonter respirer..." __________
Ganz ohne sind die auch nicht, im urbanen Bereich wurden schon solche Bomben (mit dazugehörigen Laserlenksatz) verwendet um Ziele, wie gepanzerte Fahrzeuge, mit geringstmöglichen Kollateralschaden zu bekämpfen: http://defensetech.org/2011/04/29/france...bombs-in-libya/
"In another [scene], Cousteau uses dynamite near a coral reef in order to make a more complete census of the marine life in its vicinity." (Das ist das "pêche à la dynamite" oben.)
samt Kommentar im Off:"la pêche commerciale à la dynamite est interdite par loi, c'est un acte de vandalisme; mais c'est la seule méthode qui permette le recensement de toutes les espèces vivantes." Ex-vivantes. Quod licet Jovi... Cousteau war eben Kampfschwimmer bei der Marine, das wirkt nach.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2beginnend mit dem Mann mit der roten Pudelmütze:
Lieber Ulrich Elkmann, es ist für mich immer wieder eine Freude, Ihre Ergänzungen und "Abschweifungen" zu vielen Themen zu lesen, auch wenn Sie in diesem Falle meinen Kindheitshelden "mit der roten Pudelmütze" dekonstruiert haben. Wollte ich schon lange mal anmerken.
Zitat von xanopos im Beitrag #3Ganz ohne sind die auch nicht, im urbanen Bereich wurden schon solche Bomben (mit dazugehörigen Laserlenksatz) verwendet um Ziele, wie gepanzerte Fahrzeuge, mit geringstmöglichen Kollateralschaden zu bekämpfen:
Ja, wenn die Dinger einem "im urbanen Bereich" aufs Auto fallen, sorgt das natürlich für Schaden. Hier haben sie die Wasseroberfläche "beschädigt", um dann zu Boden zu sinken. An einer Stelle, wo es keine Korallen gibt. Das ist der Punkt: Es ist kein Schaden entstanden, es wird aber getan, als ob. Anderswo entsorgen sie Atom-U-Boote in der Barentsee...
Zitat von xanopos im Beitrag #3Ganz ohne sind die auch nicht, im urbanen Bereich wurden schon solche Bomben (mit dazugehörigen Laserlenksatz) verwendet um Ziele, wie gepanzerte Fahrzeuge, mit geringstmöglichen Kollateralschaden zu bekämpfen:
Ja, wenn die Dinger einem "im urbanen Bereich" aufs Auto fallen, sorgt das natürlich für Schaden. Hier haben sie die Wasseroberfläche "beschädigt", um dann zu Boden zu sinken. An einer Stelle, wo es keine Korallen gibt. Das ist der Punkt: Es ist kein Schaden entstanden, es wird aber getan, als ob. Anderswo entsorgen sie Atom-U-Boote in der Barentsee...
Ja, das war mir so klar, dass ich erst gar nicht erwähnt habe. 250 kg Stahl (gefüllt mit Zement?) verursacht selbst bei Auftreffen auf die Wasseroberfläche mit Schallgeschwindigkeit kaum Schäden am 50 Meter tiefen Meeresgrund, vielleicht wurde irgendeine Schnecke zerdrückt, keine Ahnung was dort unten haust.
Selbst eine Waffe geringen Kollateralschaden kann eine gewaltige sekundäre Explosion auslösen: http://www.youtube.com/watch?v=QUMxZ34Ptco Theoretisch auch mit lasergelenkten Betonbomben möglich.
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