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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 477 mal aufgerufen
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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.551

18.09.2013 20:32
M.R.-R. Antworten

Man möchte gar nicht auszählen, wie viele Überschriften in den nächsten Tagen auf einen gründlich mißratenen, aber umso notorischeren Roman von Martin Walser anspielen werden.
Der Südkurier war jedenfalls der Erste: "Tod eines Kritikers"

Allerdings ist Martin Walser nicht der einzige Literat im deutschen Sprachraum, der dieses hypothetische, aber unausweichliche Ereignis als Aufhänger benutzt hat. In der Erzählung "Nichts als eine schwarze Fahne" (spätestens 1985, weil in die Sammlung Die Frau seines Lebens aufgenommen) des (im vorigen Jahr verstorbenen) Richters & Romanciers Herbert Rosendorfer, die sehr erkennbar um das salingerhafte Nicht-Schreiben Wolfgang Koeppens kreist, heiß es:
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"Aber Sie wissen, wer Reich-Ranicki war? Nein? Er war jahrelang, fast jahrzehntelang, derjenige deutsche Kritiker, auf dessen Meinung man sich auch in den besten Kreisen berufen konnte, wenn man das betreffende Buch nicht gelesen hatte. Inzwischen ist er gestorben, Gott hab ihn selig. Es heißt, es habe ein eher lustiges Buch eines von ihm nicht geschätzten Autors rezensieren sollen, und um sich nicht bloßzustellen, habe er das lachen unterdrückt, und daran sei er erstickt - wahrscheinlich ist das nicht wahr..."
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Nola Offline



Beiträge: 1.719

19.09.2013 18:45
#2 RE: M.R.-R. Antworten

Es heißt ja, das Reich-Ranicki dann doch irgendwann mit Walser "seinen Frieden gemacht hätte".

Aber Jacob Augstein fragt man da besser nicht

♥lich Nola

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Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken.
Zettel im August 2008

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.253

22.09.2013 00:08
#3 RE: M.R.-R. Antworten

Herr Reich wurde und wird überschätzt, aber ich muss zugeben, dass er sich gut zu verkaufen gewusst hat.

Das einzig wirklich Gute am literarischen Quartett war Frau Löffler, welche von Herrn R. ganz professionell und in aller Öffentlichkeit als frigide ... bezeichnet wurde. Hut ab!

http://www.begleitschreiben.net/im-keller-die-bestien/
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artik...Hash=d398d7ec1a
http://ef-magazin.de/2009/04/15/1113-bio...l-reich-ranicki

--
Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

22.09.2013 15:48
#4 RE: M.R.-R. Antworten

Zitat von Uwe Richard im Beitrag #3
Herr Reich wurde und wird überschätzt, aber ich muss zugeben, dass er sich gut zu verkaufen gewusst hat.
Ich verstehe zu wenig von Literatur, um ihn fachlich einordnen zu können, aber eins muss man ihm auf jeden Fall lassen: Das Kriterium, das er auf andere anwendete, hat er selbst immer erfüllt. Er war nie langweilig.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Je länger das Dritte Reich tot ist, um so stärker wird der Widerstand gegen Hitler und die Seinen. (Johannes Gross)

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.253

22.09.2013 17:49
#5 RE: M.R.-R. Antworten

Zitat von Rayson im Beitrag #4
Zitat von Uwe Richard im Beitrag #3
Herr Reich wurde und wird überschätzt, aber ich muss zugeben, dass er sich gut zu verkaufen gewusst hat.
Ich verstehe zu wenig von Literatur, um ihn fachlich einordnen zu können, aber eins muss man ihm auf jeden Fall lassen: Das Kriterium, das er auf andere anwendete, hat er selbst immer erfüllt. Er war nie langweilig.


Bei meinem Beitrag ging es weniger um Literatur, sondern um Interessenpolitik. Der Mann war sicher amüsant, ein guter Unterhalter und, wie Sie richtig bemerkten, nie langweilig.

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Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard

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