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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 3 Antworten
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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.404

29.10.2013 13:00
Ein unbekannter SF-Autor Antworten

Daß Science Fiction-Autoren unbekannt sind (beim Publikum, bei der Leserschaft, den Kritikern & der Philologie) liegt in der Natur der Sache. Es läßt sich deswegen nicht recht sagen, eine Stadt sei dafür berühmt, solche Kreativlinge hervorgebracht zu haben. Köln z.B. ist dafür unbekannt es Lebensmittelpunkt von Thomas Ziegler & Frank Schätzing bildet(e) - der letztere gilt nur halb, weil es eben doch eine gewisse Bekanntheit aufweist.

Der Ewige Antagonist Düsseldorf scheint, trotz der FedCon (als Medienspektakel hier nicht recht hilfreich) ein eher unbeschriebenes Blatt. Umso mehr dürfte es die Düsseldorfer freuen, daß der beste SF-Autor, von dem Sie noch nie gehört haben, von dort stammt: Jecob Wallenstein.

Zitat Tablet Magazine, 14 Oct 2013:
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"Tomorrow and Tomorrow and Tomorrow is the undiscovered thousand-page 1955 sci-fi magnum opus of an obscure Düsseldorf-born writer named Jacob Wallenstein: Zionist, fan of H.G. Wells and Jules Verne, longtime anonymous resident of the Ginosar Hotel on Rothschild Avenue in Tel Aviv—until his death, possibly of arson-suicide, on July 20, 1969. Wallenstein’s largely plotless novel, inspired by George Orwell and in which inhabitants of the futuristic developed world sit for hours in front of blinking screens, was originally titled A Blueprint for the World in the Year 2050. Among other prophetic ideas about technology and governance, it envisioned a “Telewriter,” part typewriter, part television screen, and part telephone that allows people to communicate and exchange written messages. Almost all copies of the work, published by an Israeli tailor turned bookseller in five cheap paperback volumes with detailed drawings and charts, were lost in a fire. Yet Wallenstein deserves a place of distinction in Israeli—if not world—literature as the author of the first and most ambitious work of science fiction ever written in Hebrew."
___________________

Allem Anschein nach entspricht das Werk den geweckten Erwartungen. Es gibt also ein Œuvre vom Rang eines Kilgore Trout, eines William Ashbless, womöglich soger eines Luther Blissett zu entdecken.

Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

29.10.2013 13:23
#2 RE: Ein unbekannter SF Autor Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1
Allem Anschein nach entspricht das Werk den geweckten Erwartungen. Es gibt also ein Œuvre vom Rang eines Kilgore Trout, eines William Ashbless, womöglich soger eines Luther Blissett zu entdecken.

Na, Sie sind mir ja einer.

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1
Der Ewige Antagonist Düsseldorf scheint, trotz der FedCon (als Medienspektakel hier nicht recht hilfreich) ein eher unbeschriebenes Blatt.

Na, Düsseldorf hat immerhin Michael K. Iwoleit zu bieten, der hauptsächlich für seine Novellen gelobt wird, sowie Matthias Horx, der in jungen Jahren auch mal SF geschrieben hat. Und Düsseldorf war natürlich der Verlagssitz von Rauchs Weltraumbüchern, ist also pionierleistungstechnisch janz weit oben anzusiedeln!

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.404

29.10.2013 22:04
#3 RE: Ein unbekannter SF-Autor Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1
...published by an Israeli tailor turned bookseller...


Diese Art von Groschenheftverlegern gab es in Israel wie sonst auch überall, wo die Modernisierung der Nachkriegszeit rapide Fuß faßte). Was aber wirklich populär war, waren unzählige unautorisierte Fortschreibungen der Abenteuer des Herrn des Dschungels:

Eli Eshed, "Tarzan in Israel"
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"But the Tarzan pastiche boom in Israel began in 1953. One company, Defus M.L.N., established imprints using the names of jungle animals, such as Karnaf (rhinoceros), Namer (leopard), and Bardalas (panther). Defus, along with a growing number of other publishers, eventually published hundreds of original Tarzan stories, usually put out weekly in issues of 32 pages. [...] Altogether, more than 1000 issues in some 18 series were published by at least 10 rival publishers. Competition was so great that unauthorized publisher Karnaf brought a lawsuit against Hapil to force them to cease publishing their Tarzan books on the grounds that Karnaf had been putting them out first. The courts, however, permitted Hapil to continue. The intellectual property rights of ERB, Inc. were ignored altogether all those years, and it would seem that the corporation was unaware of any of the unauthorized publishing endeavors that went on for decades.(*) [...] Interestingly, the theme of at least a quarter of the Tarzan stories in Israel was science fictional. Tarzan fought many, many invasions from space, and even received a knighthood from the British queen for stopping one such invasion. Several times he traveled to other planets, sometimes finding that the inhabitants were already familiar with him since they were readers of his sundry adventures."
_______________

In der Türkei sah der Start in die fernen Welten, American style, ähnlich dreist aus (wenn auch die Landung schneller erfolgte) - in 10 Bänden des Verlags Caglayan Yayinevi (des 1. Taschenbuchverlegers) 1954-55; die samt & sonders fingierte türkische Autorennamen trugen, ohne Hinweis, daß es sich um Übersetzungen handelte.
Nr. 1, Merihten Saldıranlar, "Yazar adı belirtilmemiş", war Robert Heinleins The Puppet Masters; Nr.4, Necati Kanatsız, "Kainat Fatihi" Isaac Asimovs The Currents of Space; Nr. 5, Feza Canavarları, "İntikam Roketi" A. E. van Vogts The Voyage of the Space Beagle. (o)

* Es wird immer wieder kolportiert, daß Tarzans Erbnachfolger wie die Schießhunde achtgaben; die Anzahl der Tarzanklone in den 50er Jahre spricht eher dagegen. Auch Hansrudi Wäschers Akim ist nicht am Einspruch aus Tarzana gescheitert.

Uwe Richard Offline



Beiträge: 1.254

29.10.2013 23:37
#4 RE: Ein unbekannter SF-Autor Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #3
Es wird immer wieder kolportiert, daß Tarzans Erbnachfolger wie die Schießhunde achtgaben; die Anzahl der Tarzanklone in den 50er Jahre spricht eher dagegen. Auch Hansrudi Wäschers Akim ist nicht am Einspruch aus Tarzana gescheitert.

Akim erinnert mich stark an die Tibor-Comics meiner Kindheit/frühen Jugend. Auch Sigurd, Falk oder Nick sind mir nicht ganz unbekannt.

--
Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard

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