Zitat im Blogbeitrag von Ludwig Weimer: ___________ "Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes.“ ___________
"Some are children / of the darkness, Some are children / of the sun. You can see / the sons of daylight; Sons of dark / are seen by none."
Zitat von Kallias im Beitrag #1Im neuen Gastbeitrag von Prof. Ludwig Weimer erfahren wir etwas über den guten und den bösen Trieb im Menschen.
Hmm, so ganz verstehe ich das nicht. Insbesondere den letzten Absatz. Wieso findet der Herr das Vorgehen des unehrlichen Verwalters gut, und wie kann jetzt der Papst anderer Meinung sein als sein Chef?
Ihre Frage ist berechtigt. Ein betrügerischer Verwalter soll fristlos entlassen werden; um in dieser Frist zu retten, was zu retten ist, betrügt er seinen Chef nocheinmal. - Das war für Jesus von Nazaret der Vergleichspunkt: In der zur Verfügung stehenden Frist das tun, was uns rettet. - Natürlich ist damit eine unmoralische Geschichte gegen den Strich gebürstet (bei einer schlicht moralischen hätten die Leute nicht mehr zugehört). Aber das ist auch sonst bekannt: Das Volk verehrt den Meisterdieb, nicht die Diebe alle; das oberbayerische Volk verehrt den Wilderer, obwohl er Gesetzesbrecher ist, einfach weil der Wald und das Wild einmal allen gehörten. Nur in der erzählten Geschichte "lobt" der Herr den Knecht, weil auch er verblüfft ist über die meisterliche Betrügerei, in seiner Anwendung lobt Jesus natürlich nur das kluge Handeln in letzter Minute, nicht den Betrug. Und so hat es der Papst ja auch hingedreht. Nicht Schmiergeld oder Mafia werden gelobt, sondern er fordert die Christen auf,ihrerseits klug im Guten (und mit guten Mitteln) zu sein, weil sie sonst keine Chance gegen Gewalt und Böses in der Welt haben. Der Satz Jesu "Die Kinder der Welt sind klüger" klingt wie von Nietzsche. Er fordert die lahmen Jünger heraus. Den Hauptpunkt der Frist, das zeitliche Moment, überspringt der Papst, weil dieses neutestamentliche Motiv des nahen Weltendes heute im Katholizismus stillschweigend anders verstanden und gelebt wird, nämlich so: Gott hat der Menschheit offensichtlich noch viel Zeit geschenkt, auf der Erde Gutes zu tun; was "Ende" genannt wurde, wird heute sozusagen mit "Ziel" übersetzt. Ein Vergleichsbild wäre: Das Ziel des Hausbaus ist erreicht, jetzt läuft darin das Wohnen, dann die Übergabe an die nächste Generation usw. Mit Grüßen, Ludwig Weimer
Die "christliche Durchtriebenheit" stellt man sich ja zunächst mal etwas schwierig vor - auf der anderen Seite: der Papst gibt selbst ein gelebtes Beispiel!
Ich weiß noch genau, wie mir bei der Seligsprechung von Kardinal Newman auffiel, mit welcher Freude und was für einem Strahlen, geradezu genüßlich der Priester das Evangelium vom ungetreuen Verwalter vorlas (und so schön deutlich, dass sein Englisch auch für jeden Ausländer gut verständlich war). Hinterher erfuhr ich, dass dies der Mensch war, der auf wunderbare Weise von einer Krankheit geheilt worden war und bezeugte, dies sei auf Fürsprache des neuen Seligen geschehen. Könnte das nicht auch ein (etwas anderes) Beispiel für das Einspannen der Kraft / Leidenschaft zum Ziehen in die richtige Richtung sein?
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Zum Zeitpunkt des Postens lief Mark Lanegans Interpretation der Moritat vom Mäckie Messer aber noch frei herum... (wie z.Zt. noch