Zitat von Llarian im Beitrag #72Bleiben wir bei dem ganz simplen Beispiel: "Wissen Sie, warum wir Sie anhalten ?". Für den normalen (und arglosen) Bürger ist das eine ganz normale, ja nette, Frage. Er wähnt sich überhaupt nicht in Gefahr oder in der Rolle eines "Verdächtigen". Tatsächlich ist er genau das. Der Polizist fragt nämlich gar nicht so arglos insgeheim nach dem Vorsatz, was einen beträchtlichen Unterschied darstellt. Der Polizist wird dem Bürger in diesem Moment gerade nicht mitteilen, dass er verdächtig ist eine Ordnungswidrigkeit unter Vorsatz begangen zu haben.
Wer gut Englisch versteht, dem sei dieses Video ganz stark ans Herz gelegt:
Die ersten 20 Minuten erklärt ein amerikanischer Jura-Professor, warum man nie und auf keinen Fall Fragen der Polizei beantworten sollte. Die zweiten 20 Minuten spricht dan ein amerikanischer Polizist aus seiner Praxis und kommt zur genau gleichen Empfehlung.
Es handelt sich hier zwar um amerikanisches Recht. Die Grundprinzipien gelten aber für Deutschland ganz genauso.
Ganz ausdrücklich auch dann, wenn man 100% unschuldig ist, sollte man demnach auf keinen Fall einfach so eine Aussage gegenüber der Polizei machen. Wem das ganze zu lange dauert, kann auch bei 19:30 min starten und sich die folgenden beiden vorgestellten Beispiele durch den Kopf gehen lassen:
Man stelle sich einen Mann vor, der 100% unschuldig ist und 100% richtige Angaben macht und der nur auf Basis dieser 100% richtigen (und ihn auch entlastenden) Angaben, die von der sich korrekt verhaltenden Polizei auch 100% korrekt protokolliert wurden, wasserdicht verurteilt werden kann. Glauben Sie nicht, dass so ein Fall möglich ist? Schauen Sie sich das Video an.
Zitat Sinkt deswegen das Ansehen der Polzei beim Bürger? Ich meine nicht.
Das ist ihre Wahrnehmung. Und ich behaupte solche Videos wie das weiter oben verlinkte, zerstört mehr Vertrauen als ein halbes Dutzend Werbekampagnen wiederhestellen können. [/quote]
Zitat Der gut geschulte Beamte fragt natürlich: "Wieviel Alkohol haben Sie vor Fahrtantritt getrunken?" :-)
Der real existierende Beamte stellt die oben genannte Frage. Die Menge an Alkohol wird später sowieso bestimmt, da braucht er nicht zu fragen. Der Vorsatz dagegen lässt sich nur dann sicher beweisen, wenn er eingeräumt wird. [/quote]
Wie Florian weiter unten schreibt: Schweigen ist Gold. Die Frage, "Haben sie ...getrunken?" wird meist mit "Nein" beantwortet. Stellen sie dagegen die Frage, "Wieviel...", erhalten sie fast immer eine "ehrliche" Antwort.
Zitat Der gut geschulte Beamte fragt natürlich: "Wieviel Alkohol haben Sie vor Fahrtantritt getrunken?" :-)
Der real existierende Beamte stellt die oben genannte Frage. Die Menge an Alkohol wird später sowieso bestimmt, da braucht er nicht zu fragen. Der Vorsatz dagegen lässt sich nur dann sicher beweisen, wenn er eingeräumt wird. [/quote]
Wie Florian weiter unten schreibt: Schweigen ist Gold. Die Frage, "Haben sie ...getrunken?" wird meist mit "Nein" beantwortet. Stellen sie dagegen die Frage, "Wieviel...", erhalten sie fast immer eine "ehrliche" Antwort.
Zitat von Reisender im Beitrag #78 Wie Florian weiter unten schreibt: Schweigen ist Gold. Die Frage, "Haben sie ...getrunken?" wird meist mit "Nein" beantwortet. Stellen sie dagegen die Frage, "Wieviel...", erhalten sie fast immer eine "ehrliche" Antwort.
Aber die ist für den Beamten völlig uninteressant. Der Fahrer steht ohnehin im Verdacht und wird sowieso untersucht werden. Es ist absolut nebensächlich ob es eingeräumt wird oder nicht. Völlig unabhängig davon ob der Bürger ein Glas Bier oder eine Flasche Schnaps einräumt, gemessen wird sowieso und bei zuviel wird ohnehin Blut genommen. Also eine sinnlose Frage, zumal sie nicht zwingend dazu beiträgt ob ein Vorsatz vorliegt. Die Frage "Wissen Sie warum wir Sie anhalten" ist deutlich besser, denn hier wird versteckt eine Falle aufgestellt. Wie schon gesagt, das ist legal. Nur ob diese Methodik ausgerechnet da eingepackt wird, wo es nicht mehr so legal ist, das denke ich eher nicht.
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