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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 11 Antworten
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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.560

13.12.2013 22:40
"Weltkrieg um Wasser" Antworten

...zählt zu den Dauerbrennern neueren Datums im Marstall der Apokalyptischen Kavallerie. Sie stellt aber nur eine Abwandlung der üblichen Knappheitsbefürchtungen dar, die sich seit Thomas Malthus zunächst auf die verfügbare urbare Landfläche bezogen, die zur Ernährung der linear wachsenden Menschheit nicht ausreichen würde (1798 zuerst in der editio princeps des Essays on the Principle of Population), ab 1865 in der Verfügbarkeit der Kohle, mit der die Industrielle Revolution angetrieben wurde (William Jevons, The Coal Question) & von da an zu eine Erschöpfung jedweder realen wie imaginierten* knappen Ressource, bis in The Limits of Growth 1971 der flächendeckende Schlußverkauf angekündigt wurde.
(*Bspw. "brain drain", Kulturverfall ('Das Fernsehprogramm wird auch immer schlechter') oder "Ende des Romans".)

Daß sich keine dieser Knappheiten je eingestellt hat, hat natürlich keinen der Propheten auf die Idee gebracht, an der Methode der Orakelns und/oder den Grundannahmen könnte etwas grundfalsch sein. Daß peak oil mittlerweile ins Museum für "Unfug, den unsere Ahnen glaubten" umgeräumt worden ist, hat sich zumindest außerhalb von Deutschland herumgesprochen. Bei peak water hingegen scheint das Haltbarkeitsdatum noch nicht überschritten:

Die Zeit, 12.8.1999: "Kampf ums Wasser"
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"Bevölkerungswachstum, Klimaänderungen, aber auch Verschwendung machen Wasser vielerorts zum knappen Gut. Wissenschaftler warnen vor Kriegen ... Trinkwasser wird zur Handelsware. In 50 Jahren, so besagt eine UN-Studie, werde es gar wertvoller sein als Gold und strategisch bedeutender als Erdöl. Nationen werden zu den Waffen greifen, wenn ihnen Nachbarn das Wasser abgraben. Nato und US-Sicherheitsdienste betrachten die Wasserkrise schon seit Jahren als Sicherheitsrisiko. "Der nächste Krieg im Nahen Osten wird ein Wasserkrieg sein", prophezeite der ehemalige UN-Generalsekretär Butros Butros-Ghali."
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(...woraus wir lernen, daß Wasser bis 1999 frei Haus geliefert wurde ...)

Der Spiegel, 24.1.2007: "Vision 2067: Sorge vor dem Weltkrieg ums Wasser"
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Was macht das Klima in 60 Jahren? Sengende Hitze führt zu nicht gekannten Dürren, der Nil wird zum Rinnsal, Industrie und Bevölkerungswachstum verknappen das Wasser - der Durst der Massen wird übermächtig.
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Die Welt, 30.07.2012: "Der Krieg der Zukunft geht ums Wasser"
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Die Vereinten Nationen schätzen, dass die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2040 von derzeit etwa sieben Milliarden Menschen auf knapp neun Milliarden anwachsen wird. Dann würden die Süßwasservorkommen der Erde nur noch 70 Prozent des Bedarfs decken. Durch Klimawandel bedingte Gletscherschmelze und Ausbreitung von Wüsten könnten mehreren Studien zufolge zudem ausgerechnet in dicht besiedelten Regionen zu Wasserknappheit führen. Mit anderen Worten: Wasser wird ein seltener, wertvoller Rohstoff wie Gold**, Öl und Diamanten – und um die werden Kriege geführt.
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Mal ganz davon abgesehen, daß das Klima seit 15 Jahren nicht wärmer wird, die Gletscher zunehmen & die Wüsten (nicht zuletzt wegen des erhöhten CO2-Gehalts, was in diesem Jahr auch zu der größten Rekordernte beigetragen hat, seit der Ackerbau erfunden wurde) grüner werden - auch sonst der Nachruf auf trinkbares H²O übertrieben zu sein:
(**zudem wird um Auskunft gebeten, welche Kriege denn um Gold geführt werden; der Verfasser dürfte die Ursachen des Konflikts im Kongo in den falschen, vulgärmarxistischen, Hals bekommen haben)

"Water Wars: Another Kick to Malthus"

The American Interest, 12 Dec 2013
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We may soon be looking to our oceans for our freshwater—or more accurately, we’ll be looking underneath our oceans. A new study, the first to comprehensively survey the world’s known reserves of undersea freshwater, estimates that there are roughly 120,000 cubic miles—more than 100 times the amount of freshwater we’ve drilled from the ground since 1900—of fresh and nearly-fresh water trapped underneath seabeds. The upshot: we could be seeing more offshore drilling for water as well as oil in the future. ScienceDaily reports: ... Some of these reserves will be fresh enough that they won’t need to go through the energy-intensive desalinization process, while some of them will be only slightly brackish, and will be easier and, importantly, cheaper to desalinate.
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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.560

13.12.2013 23:07
#2 RE: "Weltkrieg um Wasser" Antworten

PS. re: "peak oil": Bloomberg, 11 Dec 2013 "Fracking Boom Pushes U.S. Oil Output to 25-Year High";
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The U.S. pumped 8.075 million barrels a day in the week ended Dec. 6, a gain of 0.8 percent, or 64,000 barrels a day, the Energy Information Administration said today. It’s the most since October 1988. ... U.S. oil output grew 18 percent in the past 12 months, the fastest pace on record, boosting fuel exports and reducing reliance on imports, according to the EIA. The boom will make the country the world’s largest producer by 2015, five years sooner than last year’s forecast, the International Energy Agency in Paris said last month. ... Production in Texas has increased 21 percent from the end of 2012 through September, EIA data show. North Dakota likewise rose 21 percent, Wyoming is up 14 percent and Oklahoma added 19 percent, Colorado gained 11 percent and New Mexico advanced 12 percent, EIA records show.
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- & das ohne Brunnenvergiftung, Ölseen oder auch nur irgendwelche aufgefallenen Mißhelligkeiten. Das pinzipiell zu Teufelswerk zu erklären & statt dessen auf eine "Energiewende" zu setzen, deren eingebautes Scheitern jedem 14-jährigen Schüler im Physikunterricht klar sein sollte, läßt eigentlich nur den Schluß zu, daß die dafür verantwortlich Zeichnenden mit einer außerirdischen Ignoranz geschlagen sind oder daß es sich einen mit Vorsatz eingeleiteten Bankrott handelt.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.560

14.12.2013 00:24
#3 RE: "Weltkrieg um Wasser" Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1
Mal ganz davon abgesehen, daß das Klima seit 15 Jahren nicht wärmer wird, die Gletscher zunehmen...


Stichwort "eisfreie Arktis" - Nordost- & Nordwestpassage demnächst barrierefrei:

"Russia lays down world’s largest icebreaker"

Zitat RT, 05 Nov 2013
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Russia has started building the world’s largest universal nuclear-powered icebreaker capable of navigating in the Arctic and in the shallow waters of Siberian rivers. The unique vessel will further increase Russia’s dominance in the region. The 173m ship is being built by the Baltiysky Zavod shipyard in St Petersburg, and is planned to be completed by 2017. Once finished the ship will be 14 meters longer and 4 meters wider than the current record holder, “50 year Victory” that is 159 meters long and 30 meters wide.
...
Atomflot has also announced an 80 million ruble ($2.5 billion) tender for the construction of two similar class icebreakers which will be announced in the near future, and their delivery to the Navy is expected sometime between 2018 and 2020. The main objectives of these new icebreakers would be servicing the Northern Sea Route and carrying out various expeditions to the Arctic.
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Martin Offline



Beiträge: 4.129

14.12.2013 05:18
#4 RE: "Weltkrieg um Wasser" Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2
...oder daß es sich einen mit Vorsatz eingeleiteten Bankrott handelt.


http://www.rottmeyer.de/erdgas-pumpen-bis-nix-mehr-kommt/

Gruß, Martin

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

14.12.2013 22:01
#5 RE: "Weltkrieg um Wasser" Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #4
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2
...oder daß es sich einen mit Vorsatz eingeleiteten Bankrott handelt.


http://www.rottmeyer.de/erdgas-pumpen-bis-nix-mehr-kommt/

Gruß, Martin


Mhm, Bankhaus Rott und der Herr Meyer...

Ich habe ehrlich gesagt Schwierigkeiten deren Seriösität einzuschätzen. Vieles klingt klug, wenn sie vorgeben Hypes zu erlegen, dafür Verteidigen sie Gold wie der strengste Gläubige (nicht das ich einen Totalverlust mit Gold erwarte, aber Gold ist auch kein Goldesel und kein Fort Knox unter den Anlagen).

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Martin Offline



Beiträge: 4.129

15.12.2013 07:54
#6 RE: "Weltkrieg um Wasser" Antworten

[quote="Techniknörgler"|p105433
Mhm, Bankhaus Rott und der Herr Meyer...

Ich habe ehrlich gesagt Schwierigkeiten deren Seriösität einzuschätzen. Vieles klingt klug, wenn sie vorgeben Hypes zu erlegen, dafür Verteidigen sie Gold wie der strengste Gläubige (nicht das ich einen Totalverlust mit Gold erwarte, aber Gold ist auch kein Goldesel und kein Fort Knox unter den Anlagen).[/quote]

Hm, was das Gold mit dem Bericht zu tun hat, erschließt sich mir nicht.

Es gibt auch alternative Quellen. http://www.usatoday.com/story/news/natio...ndence/3328561/

Gruß, Martin

SF-Leser Offline



Beiträge: 175

15.12.2013 13:57
#7 RE: "Weltkrieg um Wasser" Antworten

Die Hauptaussage des USA today Beitrags ist doch wieder einmal „Nicht genaues weiß man nicht!“

Aber wenn ich darin diesen Absatz lese,

Zitat
„So there are a lot of caveats in its [Department of Energy's EIA in its Annual Energy Outlook 2013] 30-year forecasts. In the most likely scenario, it expects total production of "tight oil" will continue to rise until 2020, then decline. In contrast, it expects shale gas production to increase 113% by 2040, when it will account for half of all natural gas produced.”



so hört sich das doch recht optimistisch an.


Dem Artikel des Herrn Mayer stehe ich dagegen sehr skeptisch gegenüber.

Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, daß gerade in Amerika die Geldgeber für solche Projekte sich keine Gedanken über die Wahrscheinlich der Rückzahlung ihrer Kredite gemacht haben.
Insgesamt habe ich den Eindruck, daß hier mal wieder „Was nicht sein darf, nicht sein kann!“ Aussage auf Teufel komm raus begründet werden soll.

Grüße

SF- Leser

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

15.12.2013 16:07
#8 RE: "Weltkrieg um Wasser" Antworten

Zitat von Martin im Beitrag #6


Hm, was das Gold mit dem Bericht zu tun hat, erschließt sich mir nicht.




Na ja, wenn alle anderen Anlagen schlecht geredet werden, nur Gold wird gegen jeder Kritik in des Schutz genommen wird (dabei ist Goldbesitz nichts produktives), dann wirkt das schon manchmal nach einer FUD-Strategie.

Danke für den Link zu einer anderen Quelle. Hier wurde wenigstens ein Experte als Quelle angegeben.

Zitat

"It's a temporary bonanza," says J. David Hughes, an energy expert at the Post Carbon Institute, a research group focused on sustainability. He studied two of the nation's largest shale rock formations, now the source of huge amounts of oil and gas, and said they could start declining as early as 2016 or 2017.



(Hervorhebung von mir; http://www.usatoday.com/story/news/natio...ndence/3328561/)

Kann ja sein, das er Recht hat. Aber wenn gleich als erste und beste Quelle das "Post Carbon Institute" kommt, dann riecht das nach Ökologismus. Aus Wikipedia:

Zitat

Post Carbon promoted the concept of "relocalization," a strategy to build community resilience based on the local production of food, energy, and goods, and the development of more localized governance, economy, and culture.


http://en.wikipedia.org/wiki/Post_Carbon_Institute

Nun wissen wir hier alle, das mit der Globalisierung der Wohlstand weltweit zunimmt. Aber die romantische Verklärung der "kleinen, lokalen, diversifizierten" Produktion von allem zum Lebensstandard notwendigen, die einen von Außen komplett unabhängig macht, hält zu Recht außerhalb Deutschlands kaum politischen Einfluss - weil es utopischer Käse ist. Man kann sich nur vom Wert her Selbstversorgen, den man zum Handeln nutzt, ohne auf Almosen angewiesen zu sein, wenn man auf heutigem Niveau leben will, auch als Kommune. Auf den Handel über die kleine, lokale Gemeinschaft hinaus, kann man nicht verzichten. Vielleicht ein großes Land wie die USA, aber nicht eine kleine Kommune. Das die Sichtweise der autonomen Kommune eher emotionsgetrieben ist, merkt man auch an der emotionalen Einschätzung von Technologie: Eine riesige Windfarm, die viel Platz braucht, ist "dezentral", da ja die einzelnen Windräder in dieser Windfarm jeweils relativ klein sind, auch wenn sich der gesamte Kraftwerkspark über eine deutlich größere Fläche erstreckt. Viele kleine Bohrtürme über eine riesige Fläche verteilt sind böse Zentralisierung...

Die Eigenversorgung einer kleinen Kommune mit EE klappt nicht oder nur in Ausnahmefällen, nämlich bei sehr günstiger Lage, am besten an einem Flussabhang für Wasserkraft. Aber natürlich ist dieser aufs Bauchgefühl setzende Gedanktank (oder wie soll man think tank übersetzen? Gedanken-Panzer?) viel glaubwürdiger als die Einschätzung der Gegenseite:

Zitat

The boom will continue for decades, says William Fleckenstein, a petroleum engineering professor at the Colorado School of Mines, which receives funding from the fossil fuel industry. He says major shale regions are performing better than expected. Though well productivity falls quickly after the first year or two, he says the initial gush gives investors a quick payback.



(Hervorhebung von mir; http://www.usatoday.com/story/news/natio...ndence/3328561/)

Damit wurde der Leser schon einmal aufgeklärt: Dieser Fleckenstein steht (indirekt) auf der Gehaltsliste der Öl- und Gas-Industrie. Über die Spender des Post Carbon Institute wird im Artikel nichts geschrieben. Das hat vielleicht einen Grund, der nicht unbedingt in einseitiger Berichterstattung liegt, denn ein Blick in die FAQs unseres guten Think Tanks bringt zu Tage:

Zitat
At the risk of echoing the Corporation for Public Broadcasting, Post Carbon Institute gets the majority of its funding from "people like you," through large and small contributions.



"people like you" ist die Phrase der amerikanischen ÖR, mit dem um Spenden geworben wird. PBS und NPR erhalten jedoch auch Spenden durch große Unternehmen, die dann natürlich etwas größere sind, als die von Privatpersonen. Dies ist ja schon im "large and small contributions" angedeutet. Wer sind also nun die etwas größeren Spender?

Zitat

We also receive some private foundation grants (special thanks to our friends in Palo Alto, who have asked to remain anonymous), and earn modest revenue from book sales and speaking appearances. We appreciate and respect all of those working to create a better future, through your good work, fine examples, and generous donations.


(Hervorhebung von mir; http://www.postcarbon.org/about/faqs)

Die Großspender sind also anonym. Das erklärt, das sie nicht von den Medien genannt werden können. Man könnte es aber durchaus auch in einem ausgewogenen Artikel - zur Information des Lesers - wiedergeben. Das würde dann so klingen (es folgt meine Umformulierung):


Zitat

"It's a temporary bonanza," says J. David Hughes, an energy expert at the Post Carbon Institute, a research group founded mainly by anonymous sources. He studied two of the nation's largest shale rock formations, now the source of huge amounts of oil and gas, and said they could start declining as early as 2016 or 2017.

[...]

The boom will continue for decades, says William Fleckenstein, a petroleum engineering professor at the Colorado School of Mines, which receives funding from the fossil fuel industry




Was sagen denn nun offizielle Regierungsstellen?

Zitat
The EIA also says it cannot "fully ascertain" the likely impact of technology advances, because many shale wells using the latest technologies have been operating less than two years.

So there are a lot of caveats in its 30-year forecasts. In the most likely scenario, it expects total production of "tight oil" will continue to rise until 2020, then decline. In contrast, it expects shale gas production to increase 113% by 2040, when it will account for half of all natural gas produced.



(Hervorhebung von mir; http://www.usatoday.com/story/news/natio...ndence/3328561/)

Also wie ich schon immer gesagt habe: Es ist ein Gas-Boom, die Zukunft liegt nicht im Erdöl. Beim Fracking und seinen Möglichkeiten geht es hauptsächlich um Gas, nicht um Öl, weshalb auch ständig von der Revolution um shale gas die Rede ist, nicht von shale oil. Das Öl ist nur ein kurzfristiger Nebenfaktor. Das Gas-Boom ist auch der Grund für sinkenden CO2-Ausstoß in den USA. Öl aus Ölsanden oder Fracking strägt dazu nichts bei.

Übrigen, bei meinere Recherche bin ich auch auf folgenden interessanten Link gestoßen:

http://www.realclearenergy.org/articles/...013_107327.html

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Martin Offline



Beiträge: 4.129

16.12.2013 08:03
#9 RE: "Weltkrieg um Wasser" Antworten

Zitat von Techniknörgler im Beitrag #8


Na ja, wenn alle anderen Anlagen schlecht geredet werden, nur Gold wird gegen jeder Kritik in des Schutz genommen wird (dabei ist Goldbesitz nichts produktives), dann wirkt das schon manchmal nach einer FUD-Strategie.



Lieber Techniknörgler,

ich lese den Blog seit geraumer Zeit, und ohne jetzt alle Blog-Beiträge nochmals nachzulesen kann ich mich nicht erinnern, dass dort Gold gegen jede Kritik in Schutz genommen wurde. Dass dort Gegenpositionen zu manchen Anlagen eingenommen werden, sehe ich nicht als Angriff auf mein Weltbild, sondern eher als Anregung zum Nachdenken.

Zitat
Danke für den Link zu einer anderen Quelle. Hier wurde wenigstens ein Experte als Quelle angegeben.



Ich habe mich einer Bewertung enthalten, weil die Datenlage für mich nicht ausreichend nachvollziehbar ist, und ich auch kein potentieller Investor bin. Der Blogbeitrag bezieht sich auf Geschäftsberichte, ohne den, aus dem die graphische Darstellung stammt, zu zitieren. Der USA Today Artikel zeigt Gegenpositionen, ohne ein eigenes Urteil zu geben. Dass aber die Interessenslage von Autoren zerpflückt wird, ohne Inhalte betrachten zu wollen kenne ich bisher nur als deutsches Niveau - nicht unbedingt klassisch Zettelsches.

Es gibt wissenschaftliche Publikationen ( gefundenes Beispiel: http://www.sciencedirect.com/science/art...360544211007882 ). Wer sich für mehr Hintergrund interessiert muss dann wohl ein paar Dollar bezahlen. Ich bitte darum meinen Einwurf nur so zu verstehen, dass es auch andere als ökologische Zweifel an der Schiefergasgewinnung gibt. Vielleicht gibt der Blogger ja auf Nachfrage die Quelle seiner Graphik preis.

Gruß, Martin

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

16.12.2013 11:11
#10 RE: "Weltkrieg um Wasser" Antworten

Zitat
Dass dort Gegenpositionen zu manchen Anlagen eingenommen werden, sehe ich nicht als Angriff auf mein Weltbild, sondern eher als Anregung zum Nachdenken.



Das habe ich auch nicht behauptet. Oder?

Zitat


Ich habe mich einer Bewertung enthalten, weil die Datenlage für mich nicht ausreichend nachvollziehbar ist, und ich auch kein potentieller Investor bin. Der Blogbeitrag bezieht sich auf Geschäftsberichte, ohne den, aus dem die graphische Darstellung stammt, zu zitieren.



Ja, zusammen mit dem Problem, dass ich die Seriosität dieses Blogs nicht einschätzen kann, genieße ich die Position daher mit Vorsicht.

Zitat

Der USA Today Artikel zeigt Gegenpositionen, ohne ein eigenes Urteil zu geben.



Nun ja, man merkt schon diese typisch grüne Taktik die Gegenseite subtil durch ein "Argument durch Assoziation" oder "Argument durch Finanzierung" in ein zweifelhaftes Licht zu rücken, während bei den ökologistischen Vertretern niemand nachfragt. Das habe ich angesprochen. Ich habe auch geschrieben, dass der Autor nicht unbedingt etwas dafür kann, denn die grünen Finanziers sind ja Annonym.

Zitat

Dass aber die Interessenslage von Autoren zerpflückt wird, ohne Inhalte betrachten zu wollen kenne ich bisher nur als deutsches Niveau - nicht unbedingt klassisch Zettelsches.



Es kommt durchaus auch in anderen Ländern vor und damit auch bei usatoday, wenn sie ebenfalls die einseitig-subtile Methode verwenden immer nur einer Seite mangelhaft Unabhängigkeit mit der Frage der Finanzierung (oder in anderen Fällen: wo hat jemand mal gearbeitet) vorzuwerfen.

Im übrigen hat Zettel gerne den kommunistischen Hintergrund aus gescheiterten Kommunist hinter der (deutschen) grünen Bewegung angesprochen - man könnte es auch zerpflückt nennen. Beispiel: http://zettelsraum.blogspot.de/2007/03/b...3-wolfgang.html

Was die Einschätzung der Prognosen angeht, kann ich nichts beitragen, denn ich bin kein Geologe. Mir fällt nur diese Schlagseite des "persönliche Hintergründe nennen" gegenüber der nicht-ökologistischen Position auf, auch bei usatoday. Es ist offenbar eine universelle Taktik der Grünen, nicht nur in Deutschland. Die Grüne Bwegeung kleidet sich in "gemeinnützige Vereine" und niemand hinterfragt den Hintergrund.

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― Robert A. Heinlein

Martin Offline



Beiträge: 4.129

16.12.2013 12:54
#11 RE: "Weltkrieg um Wasser" Antworten

Zitat von Techniknörgler im Beitrag #10
Ja, zusammen mit dem Problem, dass ich die Seriosität dieses Blogs nicht einschätzen kann, genieße ich die Position daher mit Vorsicht.


Die meisten Dinge sind mit Vorsicht zu genießen, selbst die ärztliche Diagnose. Es gehört sozusagen zum Standardrepertoire eines im Leben stehenden Menschen, Vorsicht walten zu lassen. Es gehört auch zum Standardreperoire, davon auszugehen, dass jemand dedizierte Interessen hat, wenn er sich in einem Blog außert, und wenn es nur ist, um von Anderen wahrgenommen zu werden. Nichteinschätzenkönnen der Seriosität ist eine von vielen Optionen, warum man evtl. weitere Quellen sehen möchte, die Betonung dieser einen Option würde man in meinem professionellen Umfeld aber als Killerphrase bezeichnen.

Gruß, Martin

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

16.12.2013 19:42
#12 RE: "Weltkrieg um Wasser" Antworten

Zitat
Die meisten Dinge sind mit Vorsicht zu genießen, selbst die ärztliche Diagnose. Es gehört sozusagen zum Standardrepertoire eines im Leben stehenden Menschen, Vorsicht walten zu lassen.



Gut, dann konkretisiere ich es: Besondere Vorsicht.

Zitat
Nichteinschätzenkönnen der Seriosität ist eine von vielen Optionen, warum man evtl. weitere Quellen sehen möchte, die Betonung dieser einen Option würde man in meinem professionellen Umfeld aber als Killerphrase bezeichnen.



Das verstehe ich nicht ganz: Wenn es nun einmal meine Motivation ist, die Quelle nicht als ausreichend zu betrachten, kann ich mir doch nicht einfach eine andere Motivation wählen. Außer es wäre gar nicht meine Motivation, sondern ein Vorwand, bsp. eine nachträgliche Rationalisierung einer (warum auch immer) schon vorher feststehenden Position.

Aber da Sie jetzt meine Neugier geweckt haben, lieber Martin: Was ist ihr professionelles Umfeld denn eigentlich?

Gruß

T.

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