Da will eine mir bisher nicht bekannte Schauspielerin die größte Geschichtsstreberin sein und ihrer Figur den Namen eines Holocaust-Opfers geben. Sie holt hierfür sogar das Einverständnis der lebenden Verwandten ein, und wird wegen ihres "Verhaltens" von einem ehemaligen Kulturstaatssekretär in einem Tonfall niederkartätscht, den niedere Gemüter wohl mit dem "Stürmer" assoziieren würden ("Kulturlos", "absolut vergesslich", "geisteswiderwärtige Anmaßung"). Der Artikel schliesst mit dem schönen Satz: "Es ist diese unvergessene Anmaßung, über Namen zu verfügen, die auch in ihrer gut gemeinten Variante daran erinnert, dass Deutschland immer noch ein Tatort ist und bleiben wird", und die Geschichtstreberin, die Gesinnungswächtern wie Herrn Naumann offenbar noch immer nicht streberhaft genug ist, lässt von ihrem Vorhaben ab, und so fällt der bisher unbekannte Namen des Holocaust-Opfers auch weiterhin dem Vergessen anheim.
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