... hier ein Beitrag über Nigeria aus dem Jahr 1984, also vor exakt 30 Jahren. Mit Dank an den Spiegel, der diese Rückschau ermöglicht.
Was ist besser, was ist schlechter (noch schlechter) geworden? Was haben Entwicklungshilfe und Auswärtige Ämter bewirkt?
Rückblickend ist eines gewiß, eine den westlichen Vorstellungen entsprechende, rechtstaatliche Demokratie, mal eben so anderen Kulturen und Wertegemeinschaften überzustülpen oder zu erwarten, daß diese umgesetzt werden kann, ist nicht nur blauäugig, sondern in höchstem Maße dumm und damit auch gefährlich. Einzig die Technik der Waffensysteme veranlaßt begieriges Dazulernen.
08.10.1984 Nigeria: Eine Schuldner- und Bettlernation SPIEGEL-Report über die Militärdiktatur in Afrikas volkreichstem Staat Todesstrafe für Straßenräuber und Geldfälscher, hohe Gefängnisstrafen sogar bei Betrug im Examen: Mit einer drakonischen Justiz wollen die in Nigeria herrschenden Militärs ihrer Bevölkerung Disziplin beibringen und das einst reiche Erdölland aus dem Chaos führen. Ihr Polizeistaat ist einer der härtesten in Afrika.
Nigerias jüngstes Militärregime setzt seine Offiziere als Richter und seine Soldaten als Henker ein. Die Männer um General Mohammed Buhari, die am vergangenen Silvester den Präsidenten Shehu Shagari aus dem Amt geputscht haben, glauben mit derlei Methoden ein heruntergewirtschaftetes Land auf neuen Kurs bringen und einer quirligen 85-Millionen-Bevölkerung Kasernenhof-Ordnung einbleuen zu können.
Es ist der fünfte Versuch von Soldaten in Nigerias 24jähriger Geschichte als unabhängiger Staat - und die Aussichten auf Erfolg scheinen heute geringer als je zuvor. Denn das volkreichste Land Afrikas ist eine "Schuldner- und Bettlernation" geworden - so zumindest sieht es einer der Putschisten, der Brigadegeneral Sanni Abacha. Der junge nigerianische Staat, der den furchtbaren Bürgerkrieg um Biafra (mindestens eine Million Tote) überstand, droht an den Folgen von unvermittelt hereingebrochenem Wohlstand zu ersticken.
♥lich Nola
---------------------------
Status quo, nicht wahr, ist der lateinische Ausdruck für den Schlamassel, in dem wir stecken. Zettel im August 2008
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.