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Dieses Thema hat 17 Antworten
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Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.428

17.09.2014 13:31
Das Zeitungssterben hat die FAZ erreicht Antworten

Mittlerweile ist es offiziell:

http://verlag.faz.net/unternehmen/presse...t-13156139.html


"Die Redaktion wird ebenfalls zur einer nachhaltigen besseren Wirtschaftlichkeit der F.A.Z. beitragen und ihre Stellenstruktur den veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anpassen. Voraussichtlich bis zu 40 Stellen werden in den nächsten drei Jahren eingespart. Dieser Stellenabbau soll über natürliche Fluktuation, Altersteilzeit und sozialverträgliche Regelungen erfolgen. Aktuell besteht die Redaktion der F.A.Z., der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und faz.net aus nahezu 400 festangestellten Redaktionsmitgliedern.

Insgesamt werden in der F.A.Z. GmbH in den nächsten Jahren voraussichtlich bis zu 200 von insgesamt 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Restrukturierungsmaßnahmen betroffen sein."

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

17.09.2014 13:53
#2 RE: Das Zeitungssterben hat die FAZ erreicht Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1
Mittlerweile ist es offiziell:

http://verlag.faz.net/unternehmen/presse...t-13156139.html
"Die Redaktion wird ebenfalls zur einer nachhaltigen besseren Wirtschaftlichkeit der F.A.Z. beitragen und ihre Stellenstruktur den veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anpassen. Voraussichtlich bis zu 40 Stellen werden in den nächsten drei Jahren eingespart. Dieser Stellenabbau soll über natürliche Fluktuation, Altersteilzeit und sozialverträgliche Regelungen erfolgen. Aktuell besteht die Redaktion der F.A.Z., der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und faz.net aus nahezu 400 festangestellten Redaktionsmitgliedern.

Insgesamt werden in der F.A.Z. GmbH in den nächsten Jahren voraussichtlich bis zu 200 von insgesamt 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Restrukturierungsmaßnahmen betroffen sein."



Das ist bitter. Ich hätte gehofft, die FAZ.net könnte irgendwann mal Spiegel Online ablösen. Ich fühle mich schon heute nicht nennenswert langsamer durch die FAZ informiert.

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

17.09.2014 13:59
#3 RE: Das Zeitungssterben hat die FAZ erreicht Antworten

Die Wortzusammensetzung mit "-sterben" hat in ihrem gängigen Gebrauch - "Waldsterben", "Robbensterben", "Höfesterben" - zwei Subtexte:
1. Etwas erwünschtes verschwindet, was zu bedauern ist.
2. Schuld ist der Mensch, präzise: der Kapitalist westlicher Prägung.

Ob das für die FAZ auch gilt...?

Jedenfalls ist die traurige Nachricht zu vermelden, dass das Kernkraftwerkesterben nächstes Jahr Grafenrheinfeld erreichen wird.

Gruß Petz

"The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.428

17.09.2014 15:30
#4 RE: Das Zeitungssterben hat die FAZ erreicht Antworten

Zitat von Meister Petz im Beitrag #3
Jedenfalls ist die traurige Nachricht zu vermelden, dass das Kernkraftwerkesterben nächstes Jahr Grafenrheinfeld erreichen wird.


Dafür gibt es endlich Raum für das Neue, Lichte, Nachhaltige, Progressive; viele lustige Windmühlen statt langweilige Naturschutzgebiete:

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/d...baum_am_nordpol

"In Rheinland-Pfalz will die grüne Wirtschaftsministerin Eveline Lemke bis 2030 die mit Windkraft erzeugte Energie in ihrem Land verfünffachen. Der Platz dafür soll in dem kleinen Land regelrecht freigeschlagen werden: Nämlich im Wald. Im Soonwald im Hunsrück rotieren schon Riesenräder, im mittleren Rheintal planen mehreren Gemeinden den nächsten Großwindpark ... Im Landesnaturschutzgesetz von Rheinland-Pfalz nahm die rot-grüne Landesregierung 2013 eine einschneidende Veränderung vor: Werden Flächen gerodet, unterbleibt nach der Neufassung der Paragrafen in der Regel eine Ersatzaufforstung an anderer Stelle. Offizielle Begründung der grünen Umweltministerin Ulrike Höfken: Das Land Rheinland-Pfalz sei ohnehin zu waldreich, dafür fehle es an Grünland."


Und das so etwas in 1-2 Jahren locker erreichbar ist, wenn nur der gute Wille hinreicht, dafür gibt es auch ein leuchtendes Vorbild: The Sunday Magazine, 27.08.1911:
http://www.sundaymagazine.org/wp-content...-4-martians.gif

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

17.09.2014 15:39
#5 RE: Das Zeitungssterben hat die FAZ erreicht Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #4

Dafür gibt es endlich Raum für das Neue, Lichte, Nachhaltige, Progressive; viele lustige Windmühlen statt langweilige Naturschutzgebiete:

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/d...baum_am_nordpol

"In Rheinland-Pfalz will die grüne Wirtschaftsministerin Eveline Lemke bis 2030 die mit Windkraft erzeugte Energie in ihrem Land verfünffachen. Der Platz dafür soll in dem kleinen Land regelrecht freigeschlagen werden: Nämlich im Wald. Im Soonwald im Hunsrück rotieren schon Riesenräder, im mittleren Rheintal planen mehreren Gemeinden den nächsten Großwindpark ... Im Landesnaturschutzgesetz von Rheinland-Pfalz nahm die rot-grüne Landesregierung 2013 eine einschneidende Veränderung vor: Werden Flächen gerodet, unterbleibt nach der Neufassung der Paragrafen in der Regel eine Ersatzaufforstung an anderer Stelle. Offizielle Begründung der grünen Umweltministerin Ulrike Höfken: Das Land Rheinland-Pfalz sei ohnehin zu waldreich, dafür fehle es an Grünland."


Der Wald in D wird größtenteils wirtschaftlich genutzt. Warum plötzlich ein solcher Wald unberührbare Natur ist, wie von WKA-Gegner oft behauptet leuchtet mir nicht ein.

Ab wann ist ein Windpark ein Großwindpark?

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.428

17.09.2014 16:11
#6 RE: Das Zeitungssterben hat die FAZ erreicht Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #5
Der Wald in D wird größtenteils wirtschaftlich genutzt. Warum plötzlich ein solcher Wald unberührbare Natur ist, wie von WKA-Gegner oft behauptet leuchtet mir nicht ein.


(a) Die Aufforstung/Ersetzung geschlagener Baumbestände (*neu* > *alt*) ist eiserner Kern der Waldbewirtschaftung in D seit den großen Aufforstungen des 19. Jhdts. (b) Ist es Schwachfug, die Wälder mit Vogelschreddern vollzustellen, die einzig aufgrund der falschen Anreize aus dem EEG aus dem Boden sprießen, & (c) ist der Wald die heilige Kuh des Grünlinkstransgermanen. Das ist so, als würde Greenpeace zur Jagd auf Wale aufrufen, weil die zuviel Platz im Meer wegnehmen.

Calimero Offline




Beiträge: 3.280

17.09.2014 17:15
#7 RE: Das Zeitungssterben hat die FAZ erreicht Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #6
Das ist so, als würde Greenpeace zur Jagd auf Wale aufrufen, weil die zuviel Platz im Meer wegnehmen.

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Vertrauen in das Volk ist fast immer unbegründet; Kultur ist das Werk weniger. - Zettel

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

18.09.2014 07:52
#8 RE: Das Zeitungssterben hat die FAZ erreicht Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #6
(a) Die Aufforstung/Ersetzung geschlagener Baumbestände (*neu* > *alt*) ist eiserner Kern der Waldbewirtschaftung in D seit den großen Aufforstungen des 19. Jhdts. (b) Ist es Schwachfug, die Wälder mit Vogelschreddern vollzustellen, die einzig aufgrund der falschen Anreize aus dem EEG aus dem Boden sprießen, & (c) ist der Wald die heilige Kuh des Grünlinkstransgermanen. Das ist so, als würde Greenpeace zur Jagd auf Wale aufrufen, weil die zuviel Platz im Meer wegnehmen.

Gilt Punkt a auch für Waldflächen die Autobahnen und Schipisten weichen müssen? Im Prinzip wurscht, der Wald wächst seit Jahren in Österreich.

Zu b, Warum ist das Schwachsinn? Wind onshore macht gerade einmal 13% der EEG Umlage aus. http://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare...setz#EEG-Umlage
Und liefert fast 50% des gesamten EEG-Stromes. Deutschland hat kein generelles EEG-Problem, sondern meiner Meinung nach nur ein PV-Problem.

Zu c, da sind dann genau die Leute, die bis in den Wald mit dem Auto fahren, oder einfache Verhaltensregeln nicht kennen wollen, von Rauchen im Wald (nicht nur Tabak) angefangen, bis zum Moutainbikefahren.

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 2.007

18.09.2014 09:08
#9 RE: Das Zeitungssterben hat die FAZ erreicht Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #8
Deutschland hat kein generelles EEG-Problem, sondern meiner Meinung nach nur ein PV-Problem.
Die stochstische Verfügbarkeit des Windkaft Stroms, welche zu dem Bedarf oftmal azyklisch produziert und die dennoch hoch subventioniert wird, ist kein Problem? Ich persönlich würde das, solange keine sinnvoll nutzbaren Speicherkapazitäten zur Verfügung stehen (und die sind derzeit eher weniger in Sicht), durchaus aus als Problem sehen. Sogar als sehr großes.

Zitat von xanopos im Beitrag #8
Zu c, da sind dann genau die Leute, die bis in den Wald mit dem Auto fahren, oder einfache Verhaltensregeln nicht kennen wollen, von Rauchen im Wald (nicht nur Tabak) angefangen, bis zum Moutainbikefahren.
Den Gedankengang bzw. was er sagen möchte, verstehe ich nicht. Könnten Sie ihn bitte erläutern?

Herzlich


n_s_n

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

18.09.2014 10:02
#10 RE: Das Zeitungssterben hat die FAZ erreicht Antworten

Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #9
Zitat von xanopos im Beitrag #8
Deutschland hat kein generelles EEG-Problem, sondern meiner Meinung nach nur ein PV-Problem.
Die stochstische Verfügbarkeit des Windkaft Stroms, welche zu dem Bedarf oftmal azyklisch produziert und die dennoch hoch subventioniert wird, ist kein Problem? Ich persönlich würde das, solange keine sinnvoll nutzbaren Speicherkapazitäten zur Verfügung stehen (und die sind derzeit eher weniger in Sicht), durchaus aus als Problem sehen. Sogar als sehr großes.

Verglichen mit der PV sind die Subventionen relativ wenig. In Österreich stehen übrigens Speicher in der Größenordnung der JAhreswindstromproduktion zur Verfügung.

Zitat
Den Gedankengang bzw. was er sagen möchte, verstehe ich nicht. Könnten Sie ihn bitte erläutern?

Die lautesten Anbeter der heiligen Kuh "Wald", haben relativ wenig Ahnung von ihm, und sind im persönlichen Verhalten nicht sehr waldfreundlich.

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

19.09.2014 16:45
#11 RE: Das Zeitungssterben hat die FAZ erreicht Antworten

Zitat
In Österreich stehen übrigens Speicher in der Größenordnung der JAhreswindstromproduktion zur Verfügung.



Der österreichische oder der deutschen Produktion?

Wie auch immer: Die Kosten sind nicht zu unterschätzen. Ihre Rentabilität hängt nämlich stark davon ab, wie häufig sie Strom ins Netz zurückspeisen können und wie kurz die Zeitspanne ist, in welcher die Energie zwischengespeichert werden muss. Wochenlang Energie zu speicher, bis der Speichersee endlich Einnahmen aus der Rückspeisung ins Netz gewinnen kann, ist nicht rentabel - und auch nicht sinnvoll. In der Zwischenzeit sind die Speicher nämlich nicht mehr zum Abfangen der reglemäßigen, weitgehend vorherseebaren Schwankungen über den Tagesverlauf nutzbar.

Aber es stimmt: Der Hauptirrwitz liegt in der Solarkraft, die total emotional verklärt wird ("Sonne!!!") und zum Selbstzweck mutiert, stärker gefördert wird und deren Industrie in Deutschland trotz aller Subvention den Bach runter geht - so unsinnig ist diese, dass sie sich selbst mit einem vielfachen der Windkraftsubventionen nicht hält.

Das macht den Rest des EEG aber nicht sinnvoller.

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

adder Offline




Beiträge: 1.073

20.09.2014 07:36
#12 RE: Das Zeitungssterben hat die FAZ erreicht Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #10
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #9
Zitat von xanopos im Beitrag #8
Deutschland hat kein generelles EEG-Problem, sondern meiner Meinung nach nur ein PV-Problem.
Die stochstische Verfügbarkeit des Windkaft Stroms, welche zu dem Bedarf oftmal azyklisch produziert und die dennoch hoch subventioniert wird, ist kein Problem? Ich persönlich würde das, solange keine sinnvoll nutzbaren Speicherkapazitäten zur Verfügung stehen (und die sind derzeit eher weniger in Sicht), durchaus aus als Problem sehen. Sogar als sehr großes.

Verglichen mit der PV sind die Subventionen relativ wenig. In Österreich stehen übrigens Speicher in der Größenordnung der JAhreswindstromproduktion zur Verfügung.

Zitat
Den Gedankengang bzw. was er sagen möchte, verstehe ich nicht. Könnten Sie ihn bitte erläutern?
Die lautesten Anbeter der heiligen Kuh "Wald", haben relativ wenig Ahnung von ihm, und sind im persönlichen Verhalten nicht sehr waldfreundlich.




Die Wahrheit, lieber xanopos und lieber nachdenken_schmerzt_nicht, dürfte in diesem Fall tatsächlich einmal dazwischen liegen.
Deutschland hat in der Tat kein Problem durch Erneuere Energien allgemein, denn Wasserkraft macht keine Probleme. Sie müßte viel mehr mit weniger Auflagen und Regularien versehen werden und könnte dann noch einiges zum Strommix beitragen. Auch - wenn auch mit deutlichen Einschränkungen - die Biomasse ist kein Problem an sich - denn diese Energie ist genauso planbar zu produzieren wie Kohle- oder Gasstrom.
Die Windenergie ist in der Tat ein Problem. Zum einen ist sie nicht planbar - und das wird durch die rigide Speicherpolitik auch noch verstärkt - zum anderen ist auch Wind zu hoch subventioniert. Wenn nämlich wie aktuell geplant Windkraftanlagen an Orten gebaut werden sollen, die zu "Schwachwindregionen" gehören, dann lohnt sich dieses doch nur wegen der Idiotie der Fördermittel.
Allerdings ist dieses Problem im Vergleich zur Photovoltaik tatsächlich gering.

Was dem ganzen EEG (und den daraus resultierenden Problemen) nützen würde:
1) Sofortiger Stop jedweder Subvention mit Stichtag spätestens 1.6.2014 (weil dadurch die Klagerisiken gering sind - ein paar Milliönchen an Strafe zahlen ist dann ok)
2) De-Regulierung des Energiemarktes, insbesondere bei unsinnigen "Umweltschutz-Auflagen", die ausschließlich zur Vernichtung einer Gruppe von Stromproduzenten erlassen wurden
3) Privatisierung sämtlicher zum Energiemarkt gehörender Staatsbetriebe, inklusive der "Stadtwerke", wenn es nicht anders geht im Tausch gegen die einzig originäre Staatsaufgabe in diesem Sektor (Infrastruktur) [allerdings behaupte ich, dass selbst die Infrastruktur deutlich billiger von privater Hand betrieben werden kann]

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.428

04.10.2014 19:57
#13 RE: Das Zeitungssterben hat die FAZ erreicht Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag RE: Anmerkungen zur Sprache (15): Fauldeutsch
Max Goldt, "Ich wünschte, man büke mir einen Klöben" (1993 id Titanic)
http://www.welt.de/print-welt/article439...n-bisschen.html


Und er wünschte, man kredenzte ihm mehr korrekte Konjunktive:

http://bazonline.ch/wirtschaft/unternehm.../story/25588191

Zitat Basler Zeitung, 04.10.14
Einer, der ebenfalls ging, ist Konrad Adam, von 1979 bis 2007 Redaktor im Feuilleton und heute stellvertretender Vorsitzender der konservativen Partei Alternative für Deutschland (AfD). ... Heute dominierten dort nur noch zwei Themen: Raubkunst und Internet. «Das ist mir zu wenig.» Vor allem gebe es heute «zu viel Bekenntnisliteratur», ein Phänomen, dem er in einer Tageszeitung nicht viel abgewinnen könne. Andererseits vermisse er brillante Autoren wie Florian Illies, der mittlerweile im Kunsthandel tätig ist, sowie Gustav Seibt, heute bei der «Süddeutschen Zeitung».

Nicht einmal stilistisch ist sein früherer Arbeitgeber für Adam noch über jeden Zweifel erhaben: «Die NZZ ist anspruchsvoller geschrieben als die FAZ. Sie finden dort Nebensätze und Konjunktive, wie sie in der FAZ schon lange nicht mehr vorkommen.»

Techniknörgler Offline



Beiträge: 2.738

05.10.2014 13:56
#14 RE: Das Zeitungssterben hat die FAZ erreicht Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #13
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag RE: Anmerkungen zur Sprache (15): Fauldeutsch
Max Goldt, "Ich wünschte, man büke mir einen Klöben" (1993 id Titanic)
http://www.welt.de/print-welt/article439...n-bisschen.html


Und er wünschte, man kredenzte ihm mehr korrekte Konjunktive:

http://bazonline.ch/wirtschaft/unternehm.../story/25588191

Zitat Basler Zeitung, 04.10.14
Einer, der ebenfalls ging, ist Konrad Adam, von 1979 bis 2007 Redaktor im Feuilleton und heute stellvertretender Vorsitzender der konservativen Partei Alternative für Deutschland (AfD). ... Heute dominierten dort nur noch zwei Themen: Raubkunst und Internet. «Das ist mir zu wenig.» Vor allem gebe es heute «zu viel Bekenntnisliteratur», ein Phänomen, dem er in einer Tageszeitung nicht viel abgewinnen könne. Andererseits vermisse er brillante Autoren wie Florian Illies, der mittlerweile im Kunsthandel tätig ist, sowie Gustav Seibt, heute bei der «Süddeutschen Zeitung».

Nicht einmal stilistisch ist sein früherer Arbeitgeber für Adam noch über jeden Zweifel erhaben: «Die NZZ ist anspruchsvoller geschrieben als die FAZ. Sie finden dort Nebensätze und Konjunktive, wie sie in der FAZ schon lange nicht mehr vorkommen.»






Ich würde Qualität nicht unbedingt an der Anzahl an Nebensetzen, Konjunktiven und verschachtelten Sätzen messen, denn in diesem Falle müsste man, was ich stark von mir zurückweisen würde, meine Bandwurmsätze, die ihre Leser eher abzuhalten scheinen, als dabei zu helfen meine inhaltliche Aussage anderen näher zu bringen, meine Texte - abgesehen freilich von der Rechtschreibung - deutlich in die obere Schicht der Qualitätsliteratur heben und zwar, so möchte ich betonen, auch wenn ich es noch teilweise vermieden bekomme, nicht gleich einen über mehrere Seiten gehenden Satz zu schreiben, in dem ich alle Nuancen meiner Position loswerden will, um zu vermeiden falsch verstanden oder gar absichtlich missverstanden zu werden, obwohl dieses Risiko, wie ich selber durchaus weiß, durch Schachtelsätze stattdessen auch größer werden kann.

Kurze, leicht verständliche Sätze zu schreiben, die trotzdem eine Position präzise überbringen, anstatt verschwurbelte Bandwurmsätze, wie beispielsweise diesen hier, können auch als Qualitätsmerkmal gesehen werden, weshalb beispielsweise jedwede Arroganz gegenüber dem modernen, angloamerikanischen Anspruch auf "simple plain english" fehlplatziert wäre.

Ich wünscht, ich könnte mich im Deutschen durch einfach Sätze so ausdrucksstark herüber bringen.
Es scheitert hier aber daran, dass es dann so wahrgenommen wird, als vertrete man eine plumpe, nicht differenzierte Position. Die Erläuterung im nächsten Satz wird dann wie eine lediglich durch PC motivierte Relativierung wahrgenommen.

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“Being right too soon is socially unacceptable.”
― Robert A. Heinlein

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.428

21.10.2014 11:28
#15 RE: Das Zeitungssterben hat die FAZ erreicht Antworten

Nicht nur die FAZ.

http://www.dnv-online.net/medien/detail....Medien&nr=94023



Auflagen IVW III/2014 - Veränderung zu III/2013

............ Einzelverkauf (%) Abonnement (%)
SÜDDEUTSCHE -8,1 ..............-5,5
FAZ ........-7,9 ..............-4,7
DIE WELT/WELT KOMPAKT -25,6 ...-4,7
TAZ ........-17,6 .............-5,1
DIE ZEIT ..-9,3 ..............-1,5
FAS ........-9,9 ..............-2,8

Auch das noch: http://kress.de/tagesdienst/detail/beitr...den-riesen.html

"Ein weiterer Zeitschriftenriese von einst schrumpft und schrumpft: Die "Bravo" hat im dritten Quartal fast 40% ihrer Auflage verloren. Sie beträgt jetzt noch 140.195. Bauer will den Niedergang nun mit der Umstellung von wöchentlicher auf zweiwöchentliche Erscheinungsweise stoppen."

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.428

20.04.2015 21:26
#16 RE: Das Zeitungssterben hat die FAZ erreicht Antworten

Die Zahlen für das 1. Quartal 2015:

Überregionale Tageszeitungen im 1. Quartal 2015
verkaufte Auflage 2015-I vs. 2014-I
Platz Titel 2015-I / absolut / in %
1 Bild 2.099.864 -206.014 -8,9
2 Süddeutsche Zeitung 392.204 -26.151 -6,3
3 Frankfurter Allgemeine 277.314 -39.210 -12,4
4 Die Welt Gesamt (Die Welt + Welt Kompakt)
201.159 -13.021 -6,1
5 Handelsblatt 121.930 348 0,3
6 taz.die tageszeitung 54.748 -2.213 -3,9
7 Neues Deutschland 30.480 -733 -2,3

http://meedia.de/2015/04/20/ivw-blitz-an...stark-im-minus/

Kurioserweise hält der Spiegel konstantes Niveau:
Der Spiegel 882.673 / + 6.556 +0,7%

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.428

23.07.2015 13:18
#17 RE: Das Zeitungssterben hat die FAZ erreicht Antworten

2. Quartal 2015:

http://meedia.de/2015/07/20/ivw-blitz-an...den-turnaround/

Zitat
Die IVV bescheinigt der großen Mehrheit der Print-Titel erneut schrumpfende Verkausfzahlen. So büßte Der Spiegel bei Abos und am Kiosk 7,5% ein, die Bild 9,3% und das Duo Welt und Welt kompakt sogar 10,4%.

Der Spiegel büßte insgesamt 5,9% und bei Abo plus Einzelverkauf sogar 7,5% ein, beim stern ging es 2,7% bzw. 6.4% nach unten.

Bei den überregionalen Tageszeitungen heißen die größten Verlierer Bild und Welt. Das Springer-Duo verlor bei den Abos und im Einzelverkauf heftige 9,4%, die Bild nähert sich weiter der 2 Mio.-Marke. Die F.A.Z. büßte ebenfalls deutliche 6,7% ein, im Gesamtverkauf, wo sich fast 25.000 abgebaute Bordexemlare auswirken, sogar 13,5%.

2 Süddeutsche Zeitung 320.744. (Abo + EV) - 12.292 -3,7%
3 Frankfurter Allgemeine 232.036, -16.615, -6,7%
4 Die Welt gesamt (Die Welt + Welt kompakt) 114.064, - 13.226, -10,4%
6 taz 47.186, - 1.219, -2,5%
7 Neues Deutschland 28.710, -1.137, -3,8%

(alles im Vergleich zum 2. Quartal 2014)



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.428

21.10.2015 11:31
#18 RE: Das Zeitungssterben hat die FAZ erreicht Antworten

III/2015

Überregionale Tageszeitungen im 3. Quartal 2015

1. Bild 2.086.125 -227.000 -9.8%
2. SZ 372.211 -7.587 -2,0%
3. FAZ 264.628 -41.119 -13,4%
4. Die Welt 192.396 -10.234 -5,1%
5. Handelsblatt 120.013 +3.515 +3,0&
6. taz 51.969 -2.837 -5,2%
7. neues deutschland 30.017 -1.369 -4,4%

Daten-Quelle: IVW

"Bei den kleineren Wochenzeitungen legten die rechte Junge Freiheit (+6,5%), der Freitag (+11,0%) und die Jüdische Allgemeine (+4,7%) zu. Ihre Verkausfzahlen aus Abos und Einzelverkauf liegen jedoch nur bei 17.5000, 14,867 und 3,063."
http://meedia.de/2015/10/20/ivw-blitz-an...-in-der-top-50/



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

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