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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 5 Antworten
und wurde 594 mal aufgerufen
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Paul Offline




Beiträge: 1.285

02.10.2014 14:02
Gewalt und theologische Tradition im Islam Antworten

Unter der Überschrift:
Töten im Namen Allahs,
ein interessanter Artikel von Martin Rhonheimer, Professor für Ethik und politische Philosophie an der Päpstlichen Hochschule Santa Croce in Rom, zum Thema der Diskussion, die durch Artikel von Erling Plaethe und Llarian in Zettels Raum aufgenommen wurde.
Da dieser Artikel aus der NZZ den Traed sprengen würde, habe ich ihn hier eingestellt.

http://www.nzz.ch/feuilleton/toeten-im-n...lahs-1.18378020
(Ich glaube Zettel würde schreiben Lesepflicht? Oder ist das zu anmaßend von mir?)

Zitat
Islamistische Terroristen berufen sich zur Rechtfertigung ihrer Untaten auf ihre Religion. Geben Gründungsgeschichte und Gründungsidee des Islam eine Handhabe, um im Namen Allahs begangene Gewalttaten theologisch prinzipiell zu verurteilen? Nein – der Islam müsste sich erst in seiner religiösen Substanz wandeln



Dies ist die Richtschnur und Rechfertigung für alle islamistischen Terrororganisationen, egal wie sie sich nennen.

Zitat
Dieser moralische Graben war nie deutlicher sichtbar als heute, da die Hamas, ebenso wie al-Kaida und ihre Verbündete, die al-Nusra-Front [in Syrien] oder ihr neues Geschwulst, der Islamische Staat (IS) [im Irak und in Syrien], Boko Haram [in Nigeria], al-Shabab [in Somalia], oder auch die von Iran unterstützte Hisbollah [im Libanon] – alle sind sie Äste des selben giftigen Baums. Alle stellen sie eine klare und gegenwärtige Gefahr für Frieden und Sicherheit der Welt und unsere gemeinsame Zivilisation dar.
Ich glaube, dass der Kampf gegen diese Gruppen unteilbar ist, und dass es wichtig ist, nicht eine einzige dieser Gruppen irgendwo siegen zu lassen, da, wenn sie irgendwo Boden gutmachen, sie überall Boden gutmachen werden.

(Dieser Feststellung von Netanjahu kann ich voll und ganz zustimmen.)

Die Stimme des Vorsitzenden des Islamrates in Deutschland ist in diesem Zusammenhang ein Sandkorn in der Wüste.

___________________________
In dubio, pro reo.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

02.10.2014 14:33
#2 RE: Gewalt und theologische Tradition im Islam Antworten

Sehr guter Artikel, der m. E. keinesfalls den Thread von mir und Llarian sprengen würde. Ganz im Gegenteil, er gehört da rein!
Er zeigt gerade die Bedeutung und den Mut von den Moslems, noch dazu wenn sie einem Dachverband vorstehen ( und sollte er auch noch so klein sein), sich zu Distanzieren.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Paul Offline




Beiträge: 1.285

02.10.2014 14:39
#3 RE: Gewalt und theologische Tradition im Islam Antworten

Freut mich dies von Ihnen zu lesen, lieber Erling Plaethe.
Da kann ich Ihnen zustimmen, Mut hat der Vorsitzende.

Wenn Sie der Meinung sind, dieser Artikel gehört in Ihren Traed, dann "schaufeln" Sie ihn rüber.
Bin damit einverstanden.
Sie können, wenn Sie mögen, ihn auch noch selber ergänzend kommentieren.
Bin mit allem einverstanden, weil es den Erkenntnisgewinn steigert.

LG, Paul

___________________________
In dubio, pro reo.

Erling Plaethe Offline




Beiträge: 4.660

02.10.2014 15:06
#4 RE: Gewalt und theologische Tradition im Islam Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #3
Freut mich dies von Ihnen zu lesen, lieber Erling Plaethe.
Da kann ich Ihnen zustimmen, Mut hat der Vorsitzende.

Wenn Sie der Meinung sind, dieser Artikel gehört in Ihren Traed, dann "schaufeln" Sie ihn rüber.
Bin damit einverstanden.
Sie können, wenn Sie mögen, ihn auch noch selber ergänzend kommentieren.
Bin mit allem einverstanden, weil es den Erkenntnisgewinn steigert.

LG, Paul

Ihr Link, Ihr Fund, Ihr Beitrag. Ich wollte nur Ihre Befürchtung zerstreuen.

Viele Grüße, Erling Plaethe

Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

02.10.2014 15:31
#5 RE: Gewalt und theologische Tradition im Islam Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #1
Unter der Überschrift:
Töten im Namen Allahs,
ein interessanter Artikel von Martin Rhonheimer, Professor für Ethik und politische Philosophie an der Päpstlichen Hochschule Santa Croce in Rom, ...

Vielen Dank für den interessanten Hinweis! Wie von einem Professor der Päpstlichen Hochschule wohl nicht anders zu erwarten, redet er sich allerdings die Bibel ein wenig schön:

Zitat
In der jüdischen und christlichen Bibel erscheint Gott als der alleinige Herr über Leben und Tod. Kein Mensch kann sich das Recht zum Töten anmassen. Oft wird das Alte Testament – auch in antisemitischer Absicht – als Beispiel für Grausamkeit und Gewaltlegitimation angeführt. Das Gegenteil ist wahr: Der Gott Israels entzieht dem Menschen die Kompetenz zum eigenmächtigen Töten.


Die Kompetenz zum eigenmächtigen Töten vielleicht schon, aber das Töten um Gottes Willen keinesfalls. Wenn in Richtern / Königen / Chronik der Geist Gottes über jemanden kommt, ist der Völkermord nur ein paar Verse entfernt. (NB. angemerkt ohne antisemitische Absicht)
Und auch dies:

Zitat
Im Christentum führte die Erfahrung des Unglaubens nicht zum Aufruf, die Ungläubigen zu töten, sondern zum Missionseifer


bügelt Missionsepisoden wie die Vernichtung der Katharer ein wenig zu glatt aus der Geschichte.

Heute ist die (katholische) Kirche politisch sehr handzahm und bescheiden, aber das ist das Ergebnis eines jahrhundertelangen Kampfes der Aufklärung. Immerhin hatte das Christentum aus seinen Ansätzen heraus das Potential, in der heutigen individualisierten und politisch inaktiven Form noch zu überleben; dafür ist vielleicht nicht jede Religion geeignet.



Who is General Failure and why is he Reading my Disk?

gazvez Offline



Beiträge: 1

02.10.2014 15:55
#6 RE: Gewalt und theologische Tradition im Islam Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #5
Heute ist die (katholische) Kirche politisch sehr handzahm und bescheiden, aber das ist das Ergebnis eines jahrhundertelangen Kampfes der Aufklärung. Immerhin hatte das Christentum aus seinen Ansätzen heraus das Potential, in der heutigen individualisierten und politisch inaktiven Form noch zu überleben; dafür ist vielleicht nicht jede Religion geeignet.
Dieses Märchen, die Aufklärung habe dafür gesorgt, dass das Christentum keine gewalttätige und machtbeanspruchende Religion darstellt, ist ungefähr so hartnäckig wie das, der Absturz der FDP läge daran, dass sie kaltherzige, neoliberale Wirtschaftspolitik gemacht habe, statt sich ab und zu auch mal für Bürgerrechte einzusetzen.

Nein, schon im Neuen Testament und der Person Jesus sind Gewaltfreiheit und Trennung vom Staat angelegt - man muss die Texte nur lesen, was natürlich immer mehr Menschen konnten im Lauf der Zeit. Es geht hier nicht um ein Potenzial, das es zu heben gälte, sondern um einen Kernbestandteil des Christentums, der auch und insbesondere von den gläubigen Christen gegen die Machtinteressen bestehender Organisationen immer wieder und schließlich auch immer mehr freigelegt wurde.

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