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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 39 Antworten
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Fluminist Offline




Beiträge: 2.015

17.11.2014 14:37
#26 RE: Rosetta-Mission Antworten

Zitat von xanopos im Beitrag #8
Spannend wird auch der Jungfernflug des neuen Orion Raumschiffes der NASA, auch hier ist Technik aus Österreich mit an Bord.

So wie hier? Österreicher im Weltall auf Orion Raumschiff.



It is only by the collision of adverse opinions that the remainder of the truth has any chance of being supplied. - J. S. Mill

xanopos ( gelöscht )
Beiträge:

17.11.2014 14:42
#27 RE: Rosetta-Mission Antworten

Zitat von Fluminist im Beitrag #26
Zitat von xanopos im Beitrag #8
Spannend wird auch der Jungfernflug des neuen Orion Raumschiffes der NASA, auch hier ist Technik aus Österreich mit an Bord.

So wie hier? Österreicher im Weltall auf Orion Raumschiff.
Nein nur die Technik, kein Techniker!

Frank Böhmert Offline




Beiträge: 927

17.11.2014 15:11
#28 RE: Rosetta-Mission Antworten

... und auf dem Rosetta-Blog der ESA heute noch eine schöne Fotosequenz der Landung:
http://blogs.esa.int/rosetta/2014/11/17/...ross-the-comet/

Solus Offline



Beiträge: 384

18.11.2014 02:30
#29 RE: Rosetta-Mission Antworten
Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.527

14.06.2015 14:44
#30 RE: Rosetta-Mission Antworten

Zitat
Am Samstag Abend um 21.28 Uhr erhielt die ESA wieder ein Signal ihres Landers.

„Philae geht es sehr gut: Er hat eine Betriebstemperatur von minus 35 Grad Celsius und verfügt über 24 Watt“, sagte Projektleiter Dr. Stephan Ulamec vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln. „Der Lander ist somit betriebsbereit.“ 85 Sekunden lang hielt Philae den Kontakt zum Bodenteam – das erste Lebenszeichen seit seinem Winterschlaf.



http://www.faz.net/aktuell/wissen/weltra...t-13646524.html

Rosetta-Blog der ESA: http://blogs.esa.int/rosetta/2015/06/14/...om-hibernation/



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.527

15.06.2015 18:35
#31 RE: Rosetta-Mission Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #30
"Er hat eine Betriebstemperatur von minus 35 Grad Celsius"


Tschurjumov-Gerasimenko befindet sich z.Zt. 2 Monate vor dem sonnennächsten Punkt seiner Bahn (185 Mio. km; am 13.8.) mit einer Entfernung zur Sonne von aktuell 214,023 Millionen km; beim Absetzen des Landers im November 2014 betrug die Distanz zur Sonne rund 450 Mio. km. Entsprechend ist die Intensität der Sonnenstrahlung um das mindestens 4-fache gestiegen. Die Umgebungstemperatur bei der Landung wurde mit -153°C gemessen.

Klarer Fall von Globaler Erwärmung (auch wenn es sich nicht um den gleichen Globus handelt).



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.527

15.06.2015 23:21
#32 RE: Rosetta-Mission Antworten

Da liest man ganz unschuldig in einem deutschen Krimi - Christian Gude, "Binärcode. Der zweite Fall für Kommissar Rünz", 2008 - und dann findet man das hier:



Rünz war selten nachts im Präsidium, die Kollegen vom Bereitschaftsdienst schauten ihn und seinen Begleiter auf dem Weg durch die Flure erstaunt an. Er machte Licht in seinem Arbeitszimmer, stellte einen zweiten Stuhl vor den Tisch, loggte sich im System ein und überließ Stadelbauer die Regie an der Tastatur.
"Was suchen Sie?"
"Die ESA veröffentlich regelmäßg detaillierte Status Reports aller Missionen. Er hat für das Rosetta-Projekt gearbeitet, die Rosetta-Sonde hält über die Parabolantenne in New Norcia Kontakt mit dem ESOC. Ich will wissen, in welcher Flugphase der Satellit war, als er an der Bodenstation herumgebastelt hat. Wann genau war er dort?"
Rünz kramte auf seinem Schreibtisch nach den Unterlagen der australischen Behörden, die Wedel ihm zusammengestellt hate.
"Er hat in seiner Unterkunft in New Norcia am 15. Januar 2006 um 18 Uhr Ortszeit eingecheckt und ist zwei Tage später morgens um 9.30 Uhr wieder angefahren."
Stadelbauer klickte sich durch die Webseiten der ESA zu den Reports der Rosetta-Mission, Rünz schaute ihm über die Schulter. Die Berichte schienen sich vor allem an die wissenschaftliche Community zu wenden, sie gingen viel weiter in technischen Details als die Pressemeldungen, mit denen er sich über die Startverschiebung orientiert hatte. Schließlich fand Stadelbauer, was er suchte.

... No. 54 - Spacecraft Monitoring
30 Jan 2006 10:31
Report for Period 5 January - 27 January 2006
The reporting period covers three weeks of passive cruise, with monitoring and minor maintenance acitvities.
On the subsystems side, the TC link timeout was retu4rned to its normal value of 9 days on 12 Jauary. the TM mode was temporarily changed to >bi-weekly< between 12 and 19 January, to cope with possible reduction of coverage when New Norcia was supporting Mars Express contingency operations.
The payload was inactive in the reporting period with the exception of SREM measuring radiation in the background.
A total of 3 New Norcia passes were taken over the reporting period.

At the end of the reporting period (DOY 027) Rosetta was at 377.6 million km from the Earth (2.52 AU; one-way signal travel time was 21m00s). The distance to the Sun was 259.5 million km (1.72 AU). (...)


Rünz gab sich keine Mühe, das folgende Telemetrie-Kauderwelsch des Reports zu verstehen.
"Mhmmmm," brummte Stadelbauer und erinnerte den Kommissar an die Paartherapeutin.
"Da passiert nicht viel in dieser Phase. Drei New-Norcia-Passagen, die für Datentransfers genutzt wurden. Nichts Spektakuläres, kleinere Updates and Funktionstests nach drei Wochen Tiefschlaf. Keine Unregelmäßigkeiten, Flug nach Plan, Entfernnung zweieinhalb astronomische Einheiten, 21 Minuen Signallaufzeit."
Er wechselte zur Webseite der DLR, die online eine kleine, interaktive Animation der Rosetta-Mission zur Verfügung stellte. Rünz konnte dank Stadelbauers astronomischem Einführungskurs auf dem Ludwigsturm die Bahnen von Erde, Mars und Jupiter identifizieren. Sie bldeten annährend konzentrische Kreise um das Zentralgestirn und wurden von einer Ellipse gekreuzt, deren Aphel jenseits der Jupiterbahn lag und die im Perihel tief ins innere Sonnensystem hineinreichte. Wahrscheinlich Rosettas Ziel, der Komet Tschurjumow-Gerasimenko.
...
"Warum schickt die ESA die Sonde nicht diekt zum Kometen, warum diese seltsame Ballettvorführung um Erde und Mars?"
"Swing-by nennt sich die Technik. Höhere Mathematik, da sitzt ein Team von ziemlich ausgebufften Missionsanalytikern im ESOC, die solche Flugbahnen ausknobeln. ... Mit den heutigen Raketentriebwerken und -treibstoffen bringen Sie ein Raumfahrzeug von der Größe Rosettas vielleicht noch zum Mars oder bis zur Venus. Wenn Sie mit einer Nutzlast über die Jupiterbahn hinauswollen, müssen Sie sich den Schwung woanders herholen. die Sonde fliegt ins Schwerefeld eines Planeten unseres Sonnensystems, der sie beschleunigt wie ein Hammerwerfer die Kugel un sie wieder ins All hinausschleudert, zum nächsten Hammerwerfer. Für Rosetta bedeutet das drei Vorbeiflüge an der Erde und einen am Mars."
Stadelbauer startete die Animation noch einmal und drückte der Stoppbutton, also im Datumsfeld der 16. Januar 2006 erschien. Die Sonde hatte den ersten Earth Flyby hinter sich und bewegte sich zum ersten Mal jenseits des inneren Planetensystems, vieleicht eine halbe astronomische Einheit außerhalb der Marsbahn. Der Hobbyastronom schüttelte nachdenklich den Kopf.
"Das ergibt keinen Sinn, er hätte sich keine langweiligere Missionsphase aussuchen können. Der Mars Flyby steht noch bevor, die Besuche bei den Asteroiden Steins und Lutetia ebenso, und die Daten vom ersten Vorbeiflug and der Erde zeigen doch nichts, was nicht schon vorher Dutzende anderer Erdbeobachtungssatelliten fotografiert haben. Wenn SIe mich fragen. er hat nicht den Downlink, sondern den Uplink benutzt. Er hat Daten hochgeschickt, vielleicht die Software eines der Instrumente an Bord modifiziert, irgendeine Manipulation, als Vorbereitung auf eine spätere Missionsphase."
Rünz fühlte sich schwach und unterzuckert, er dachte an das ranzige Snickers in seinem Rollcontainer, aber er widerstand der Versuchung. Stadelbauer schaute nachdenklich aus dem Fenster in die Winternacht.
"Aber warum hat er damit gewartet, bis Rosetta so weit draußen ist?"




PS: es wird immer doller: die im Text zitierte Meldung ist nämlich echt.

Zitat von ESA
NO. 54 - SPACECRAFT MONITORING

30 January 2006 10:31
Report for Period 6 January - 27 January 2006
The reporting period covers three weeks of passive cruise, with monitoring and minor maintenance activities.
On the subsystems side, the TC link timeout was returned to its normal value of 9 days on 12 January. The TM mode was temporarily changed to "bi-weekly" between 12 and 19 January, to cope with possible reduction of coverage when new Norcia was supporting Mars Express contingency operations.
The payload was inactive in the reporting period, with the exception of SREM measuring radiation in the background.
A total of 3 New Norcia passes were taken over the reporting period.
NNO Pass Date DOY Main Activity
683 12.01.06 012 ... Monitor; TC link timeout to 9 days
690 19.01.06 019 ... Monitor; uplink new Payload off OBCPs
697 26.01.06 026 ... Monitor; uplink new system OBCPs
At the end of the reporting period (DOY 027) Rosetta was at 377.6 million km from the Earth (2.52 AU; one-way signal travel time was 21m 00s). The distance to the Sun was 259.5 million km (1.72 AU).



http://sci.esa.int/rosetta/38679-rosetta-status-report/



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Ulrich Elkmann Offline




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30.06.2015 11:52
#33 RE: Rosetta-Mission Antworten

Zitat von 27.6.
Insgesamt konnte Rosetta bisher an sieben Tagen - am 13., 14., 19., 20., 21., 23. und zuletzt am 24. Juni 2015 - Signale von Philae empfangen. Die entsprechenden Verbindungen waren jedoch immer nur von kurzer Dauer und zudem relativ instabil. Im Rahmen der ersten, am 13. Juni erfolgten und lediglich 85 Sekunden andauernden Kommunikation war es dem Lander möglich, mehr als 300 Datenpakete mit einer Gesamtdatenmenge von 663 kbit via Rosetta an sein Kontrollzentrum auf der Erde zu übermitteln. Die zweite Verbindung am 14. Juni war relativ instabil und dauerte nur wenige Sekunden an, weshalb im Verlauf dieser zweiten Datentransmission auch deutlich weniger Datenpakete die Erde erreichten. Im Rahmen des dritten Kontakts am 19. Juni konnten innerhalb von 19 Minuten zwei jeweils rund zwei Minuten andauernde Funkverbindungen etabliert werden, in deren Verlauf insgesamt 185 weitere Datenpakete von dem Kometenlander empfangen wurden, welche auch aktuelle Telemetriewerte aus der vergangenen Woche enthielten.

Der zunehmend aktiver werdende Komet 67P schleudert zusammen mit seinen Gas-Fontänen auch große Mengen an Staubpartikel ins All. Diese Partikel sorgten bereits Ende März 2015 dafür, dass die Sternsensoren des Orbiters irritiert wurden und die Orientierung von Rosetta im Raum nicht mehr mit der notwendigen Genauigkeit bestimmt werden konnte. Dadurch bedingt versetzte sich die Raumsonde automatisch in einen Sicherheitsmodus, entfernte sich um mehrere hundert Kilometer von dem Kometen und konnte erst in den folgenden Tagen wieder durch neue Kommandos aus seinem Kontrollzentrum in den normalen Betriebsmodus versetzt werden.



http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt...015140913.shtml



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Ulrich Elkmann Offline




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10.07.2015 23:22
#34 RE: Rosetta-Mission Antworten

Arthur C. Clarke hat das mal wieder richtig vorhergesehen, im 3. Teil der "2001/A Space Odyssey"-Reihe von 1987. Der spielt im Jahr 2061, um eine Stippvisite beim Halleyschen Kometen einlegen zu können (Kometeneis soll als Nottreibstoff für den Fusionsreaktor gebunkert werden).

Zitat von 2061 - Odyssee III
Bei den ersten Vorbeiflügen an Halleys Kometen im Jahre 1986 hatte sich schon angedeutet, dass er beträchtlich weniger dicht war als Wasser, was nur heißen konnte, dass er entweder aus sehr porösem Material bestand oder zahlreiche Höhlungen aufwies. Beide Erklärungen erwiesen sich als richtig.

Zuerst verbot der stets vorsichtige Kapitän Smith rundheraus jede Höhlenforschung. Schließlich ließ er sich jedoch erweichen, als Dr. Pendrill ihn daran erinerte, dass sein Chefassistent Dr. Chant ein erfahrener Speläologe war; das was ja sogar einer der Gründe gewesen, warum man ihn für diese Mission ausgewählt hatte.

"Einstürze sind bei dieser niedrigen Schwerkraft unmöglich," hatte Pendrill dem widerstrebenden Kapitän erklärt. "Deshalb besteht keine Gefahr, in eine Fale zu geraten." (Kap. 19)



"Komet 67P - Gewaltige Hohlräume führen in die Tiefe"

Zitat von Raumfahrer.net, 4. Juli 2015
Die jetzt erfolgte Auswertung von Aufnahmen des OSIRIS-Kamerasystems, welche bereits in der Zeit von Juli bis Dezember 2014 angefertigt wurden, hat jetzt gezeigt, dass unter der Oberfläche des Kometen 67P offenbar tatsächlich riesige Hohlräume existieren.

Für die Entstehung dieser Hohlräume werden mehrere Theorien in Betracht gezogen. So ist es zum Beispiel denkbar, dass der löchrige Aufbau des Kometen durch dessen Entstehungsgeschichte bedingt ist. ... Ebenso denkbar ist, dass im Inneren des Kometen befindliches gefrorenes Kohlenstoffdioxid und Kohlenstoffmonoxid im Laufe der Jahrmilliarden sublimierte, wodurch ebenfalls Hohlräume erzeugt werden können.

Einige der Strukturen verfügen über leicht geneigte Abhänge. Andere Gruben weisen dagegen nahezu senkrecht in die Tiefe führende Innenwände auf. An den Innenwänden der Schächte sind Schichtungen und Terrassierungen erkennbar. Die Böden der Vertiefungen sind dagegen relativ eben und mit einer Staubschicht bedeckt. Die größeren dieser Vertiefungen reichen dabei bis zu 210 Meter in die Tiefe.





"Der Kometenlander Philae hat sich erneut gemeldet"

Zitat von dieselbe Quelle, 10.07.
Nach einer Unterbrechung von mehr als zwei Wochen konnte am gestrigen Tag ein erneuter Kontakt zu dem Kometenlander Philae hergestellt werden. Die dabei empfangenen Daten zeigen zudem, dass eines der Instrumente an Bord von Philae aktiviert werden konnte.



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Ulrich Elkmann Offline




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20.07.2015 21:58
#35 RE: Rosetta-Mission Antworten

"Rosetta-Sonde schweigt: Sorge um Kometen-Lander "Philae""

Zitat von Focus, 20.07.
Der Landeroboter "Philae" auf dem Kometen Tschuri bereitet seinem Team im Lander-Kontrollzentrum Kopfzerbrechen. Nach wochenlanger Funkstille hatte sich "Philae" vor eineinhalb Wochen wieder gemeldet, um dann erneut in Schweigen zu verfallen.

Im Lander-Kontrollzentrum des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist man ratlos. "Philae" sendet nicht mehr. Nach wochenlanger Funkstille hatte sich "Philae" vor eineinhalb Wochen wieder gemeldet - um dann erneut in Schweigen zu verfallen, wie das DLR am Montag in Köln mitteilte. Seitdem arbeitet das Team den Angaben zufolge daran, mit Tricks und Kniffen wieder Kontakt mit dem Lander aufzunehmen.



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Ulrich Elkmann Offline




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20.07.2015 22:45
#36 RE: Rosetta-Mission Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #32
Da liest man ganz unschuldig in einem deutschen Krimi - Christian Gude, "Binärcode. Der zweite Fall für Kommissar Rünz", 2008 - und dann findet man das hier:


Der Verfasser gibt sich alle Mühe, den Eindruck zu erwecken, dass er wirklich in die Materie eingestiegen ist & weiss, wovon er erzählt.

Und dann setzt man sich, nachdem die vorher anstehenden Scharteken (Reif Larsens "I am Radar", 653 S.) & Neil Stephensons "Seveneves" (887 S.) endlich weggelesen sind, hin & liest das nicht nur anblätternd, sondern Seite-für-Seite, und dann findet man das hier:


(Unser Commissär - & damit der Leser - ist vom Leiter der Darmstädter Volkssternwarte mit allen Details der Rosetta-Mission abgefüllt worden & soll für die Astronomie begeistert werden.)

"Schweißgebadet wachte er auf. Er tastete nach seiner Armbandurh auf dem Nachtisch, es war eine Stunde nach Mitternacht. [...] Er mußte sich irgendwie ablenken. Mitten im Raum stand der Karton mit dem Teleskop. Stadelbauer hatte es ihm einige Tage vorher vorbeigebracht, als unbefristete Leihgabe. Rünz hatte ihn nicht darum gebeten, der Astronom versuchte offensichtlich, ihn für die ganze Sternengeschichte zu begeistern, vielleicht wollte er ein neues Vereinsmitglied akquirieren." (S.159-59)

Er montiert - da er so ein Ding noch nie zusammengesetzt hat, geben wir mal höflich 1/2 Stunde, bis er das richtig justiert & den Autoguide hochgefahren hat (nb: der orientiert sich hier mitten vom Schlafzimmer aus; im richtigen Leben nordet so etwas erstmal die Hauptdrehachse per optischem Sucher auf den Polarstern; wenn der bedeckt ist, auf 2 oder 3 andere vorprogrammierte Leitsterne).

"Den Flügel des Dachfensters weit aufgeschwenkt stand er in der offenen Luke und spähte in den winterlichen Nachthimmel. Es hatte Glück, der Mond stand an einer günstigen Position im ersten Viertel der zunehmenden Halbmondphase. Schon mit bloßem Auge war zu erkennen, wie das Licht im Dämmerungsstreifen das Kraterrelief der Oberfläche des Erdtrabanten herauspräparierte." (S. 160)

Da der Mond keine Atmosphäre hat, hat er auch keine Dämmerung. "Das 1. Viertel der zunehmenden Halbmondphase" ist Blödsinn: Halbmond ist erstes Viertel (1/4 davon wären knapp 2 Tage nach Neumond; Untergang 1 h 40 min nach Sonnenuntergang). Aber selbst bei Halbmond: der geht genau um Mitternacht unter & hängt um ~1:30h gute 25° unterm Horizont, statt in einer "günstigen Position".

Arno Schmidt hat mal in einer seiner frühen "Brotarbeiten" Zustände gekriegt über die "brüllenden Monde" bei Deutschen Dichtern™ ("Finster war's, der Mond schien helle", Frankfurter Rundschau, 27.6.1959) & das, vielleicht zu Unrecht, als Lackmustest für die Detailsorgfalt ausgemacht. Es ist ja wirklich nicht schwer; & wer da schon patzt... Andrerseits finden sich Schoten dieses Kalibers bei fast allen Autoren, gerade auch in der Science Fiction, nicht zuletzt bei einem gewissen Arno Schmidt. (Der Aufsatz stammt übrigens trotz des Erscheinungsdatums aus seiner Zeit in Kastel an der Saar [18.9.1954], bevor er ein Jahr später nach Darmstadt zog.)



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Ulrich Elkmann Offline




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21.07.2015 11:17
#37 RE: Rosetta-Mission Antworten

Zitat von ESA, 20.07.
No contact has been made with Philae since Thursday 9 July. The data acquired at that time are being investigated by the lander team to try to better understand Philae’s situation.

For example, included in the latest data set was information on the sunlight reaching the lander’s different solar panels.

“The profile of how strongly the Sun is falling on which panels has changed from June to July, and this does not seem to be explained by the course of the seasons on the comet alone,” explains Philae’s project manager, Stephan Ulamec at DLR.

One possible explanation being discussed at DLR’s Lander Control Center is that the position of Philae may have shifted slightly, perhaps by changing its orientation with respect to the surface in its current location. The lander is likely situated on uneven terrain, and even a slight change in its position – perhaps triggered by gas emission from the comet – could mean that its antenna position has also now changed with respect to its surroundings. This could have a knock-on effect as to the best position Rosetta needs to be in to establish a connection with the lander.



http://blogs.esa.int/rosetta/2015/07/20/...-status-update/

"Knock-on effect":



PS: aus den noch schattigeren Regionen des Sonnensystems:

Zitat von Focus, 20.07
Die Nasa hat einen Eisberg am Pluto "Norgay Montes" getauft. Es ist die erste Sehenswürdigkeit im Sonnensystem, die nach Nepal benannt ist.



http://www.focus.de/wissen/weltraum/raum...id_4825502.html

Es handelt sich natürlich um diesen Zeitgenossen:

Zitat
Norgay Montes have been informally named for Tenzing Norgay, one of the first two humans to reach the summit of Mount Everest.


http://pluto.jhuapl.edu/News-Center/News...p?page=20150717



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Ulrich Elkmann Offline




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30.07.2015 10:24
#38 RE: Rosetta-Mission Antworten

AUTSCH...

Zitat von Welt, 30.07.
Amerikanische Astronomen haben die ersten Polarlichter außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Die Leuchterscheinungen auf dem Himmelskörper LSR J1835+3259 seien mehr als 10.000-mal so stark wie die bisher bekannten auf dem Jupiter, schreiben Gregg Hallinan vom California Institute of Technology in Pasadena in den USA und seine Kollegen. Ihre Studie ist im Fachjournal "Nature" erschienen.

Der über 18 Lichtjahre entfernte LSR J1835+3259 ist vermutlich ein sogenannter Brauner Zwerg – um ein Vielfaches größer als Jupiter, aber kleiner als der kleinste Stern. In Braunen Zwergen gibt es zwar Kernfusionsprozesse, aber nicht die Wasserstofffusion, die einen Stern wie die Sonne ausmachen.



18 Lichtjahre - & unter der Überschrift "Helle Polarlichter in anderer Galaxie entdeckt".



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Ulrich Elkmann Offline




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02.08.2015 00:33
#39 RE: Rosetta-Mission Antworten

Kein neuer Funkkontakt zu Philae - aber die ersten wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu den frühen Missionsergebnissen:

Zitat von heise.de
Der Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko ist wesentlich vielseitiger als bisher vermutet: Messungen des Landeroboters Philae beweisen, dass der Himmelskörper viele organische Moleküle enthält. Zudem zeigen die ungeplanten Hopser des Mini-Labors, dass die Oberfläche stellenweise weich wie Neuschnee ist, andernorts dagegen extrem hart. Das schreiben Forschergruppen mit deutscher Beteiligung in sieben Fachartikeln des Magazins Science.

Ein Team um Fred Goesmann vom Göttinger Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) berichtet über den Nachweis von 16 organischen Molekülen. Vier davon wurden noch nie auf einem solchen Himmelskörper gefunden: Methyl-Isocyanat, Aceton, Propionaldehyd und Acetamid sind recht kleine Moleküle. "Insgesamt handelt es sich um einen wahren Baukasten organischer Verbindungen, von denen viele als Ausgangspunkt für wichtige biochemische Reaktionen dienen können", erklärt Goesmann.


http://www.heise.de/newsticker/meldung/E...en-2765806.html

"Philae’s scientific harvest may be its last"

Zitat von Science, July 30
About 6 weeks ago, an 85-second message from the Philae lander put its project manager, Stephan Ulamec, in a justifiably exultant mood. After 7 months of silence, the lander was alive and well on the surface of comet 67P/Churyumov-Gerasimenko. But Ulamec's mood has darkened since then, as radio links with the lander have become short and spotty, then faded out. The team has not heard from Philae since 9 July.


http://news.sciencemag.org/space/2015/07...may-be-its-last

Zitat von Spon
Der Standort Abydos passt nach Angaben der Forscher auch gut zu den sporadischen Funkkontakten, die seit dem 13. Juni zu "Philae" bestanden.

In einem weiteren "Science"-Artikel berichten Wissenschaftler über 16 organische Verbindungen, die im Oberflächenstaub von Tschuri nachgewiesen wurden. Darunter sind vier, die bisher noch nicht auf Kometen gefunden wurden: Methylisocyanat, Aceton, Propanal und Acetamid.

Ob und wie es weitergeht mit "Philae", dazu lässt sich derzeit kaum etwas sagen. Der Apparat funktioniert womöglich noch bis September oder Oktober. Bis dahin wären viele Messungen und Experimente auf Tschuri möglich. Voraussetzung dafür ist aber eine regelmäßige, stabile Funkverbindung. Doch daran scheitern die Forscher bislang.


http://www.spiegel.de/wissenschaft/welta...-a-1046071.html



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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.527

18.08.2015 15:04
#40 RE: Rosetta-Mission Antworten

Die ESA hat übrigens am 13.8. ein hübsches 3-D Grafikmodell des Kometen P67 veröffentlicht, zum freien Skalieren & virtuellen Umfliegen:

http://sci.esa.int/comet-viewer/

Noch nicht abschließend geklärt ist die Frage, vom wem diese interplanetare Kartoffel so benagt worden ist. In Frage kommt u.a. eine im Vakuum lebensfähige Unterart dieser Spezies: https://www.youtube.com/watch?v=QYuew2M27wc



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