Das letzte Mal, als die ESA mit einer Raumsonde auf Kometenvisite war, fand das mit "Giotto" bei Halleyschen Kometen, am 13. März 1986 statt. Das fiel zeitlich ziemlich nahe an die Explosion des Shuttles "Challenger" am 28. 1. 1986. Noch näher war der Vorbeiflug von "Voyager 2" am Neptun am 24. Januar 1986, Die Paralleität von Erfolg bei der unbemannten Raumfahrt & dem Desaster der Astronautik ist damals mehrfach Thema von Grundsatzkommentaren gewesen. Die jetzige Nähe zu den letzten Havarien im Bereich 2 legt die Frage nahe, ob der Große Galaktische Ghoul ins allgemeine Klabautermannfach gewechselt hat.
PS: Der erste Raumfahrer, der im Lauf einer Mission starb, war Viktor Komarow mit Sojus 1, am 23. April 1967. Die erste erfolgreiche Landung auf einem anderen Himmelskörper erfolgte durch die Mondsonde Surveyor 3: am 20. April 1967.
20:22 Joachim Müller-Jung Herrlich! Gibt es eigentlich schon erste Verschwörungstheorien? Ich habe nämlich gerade eine Meldung reinbekommen, Philae sei auf Spiekeroog gelandet. Osey Mittwoch, 12. November 2014 am 20:21
20:23 Andrea Diener Das nächste Update für die Öffentlichkeit gibt es morgen um 14 Uhr.
Das sind die Informationen die es gestern auch in der FAZ und im Focus gab. Ich entnehme diesen Informationen die Sorge ob sich Philae überhaupt noch auf dem Kometen befindet. Ehrlich gesagt bin ich erstaunt, warum die Anker nicht längst manuell gefeuert wurden, denn wenn die Sonde über dem Kometen schwebt, wäre es doch besser nicht zu warten. Entfernt sich die Sonde von der Oberfläche braucht sie keine Anker mehr ...
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #10Ehrlich gesagt bin ich erstaunt, warum die Anker nicht längst manuell gefeuert wurden, denn wenn die Sonde über dem Kometen schwebt, wäre es doch besser nicht zu warten. Entfernt sich die Sonde von der Oberfläche braucht sie keine Anker mehr ...
Das steht doch aber ausdrücklich im oben verlinkten BdW-Beitrag:
Zitat [D]ie Missions-Mitarbeiter wollen nun zunächst die Telemetriedaten der Sonde auswerten, um auszuschließen, dass Philae vielleicht dafür zu schräg steht. "Wichtig ist jetzt zu wissen, ob wir sicher stehen oder nicht", sagte Geurts gestern Abend. "Wir haben daher entschieden, die Anker noch nicht zu feuern."
Sehr interessant fand ich die Meldung, dass Philae Schwefelwasserstoff (Tschuri richt nach faulen Eiern) und Ammoniak (und nach Pferdeurin) gefunden hat.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #10Ehrlich gesagt bin ich erstaunt, warum die Anker nicht längst manuell gefeuert wurden, denn wenn die Sonde über dem Kometen schwebt, wäre es doch besser nicht zu warten. Entfernt sich die Sonde von der Oberfläche braucht sie keine Anker mehr ...
Das steht doch aber ausdrücklich im oben verlinkten BdW-Beitrag:
Zitat [D]ie Missions-Mitarbeiter wollen nun zunächst die Telemetriedaten der Sonde auswerten, um auszuschließen, dass Philae vielleicht dafür zu schräg steht. "Wichtig ist jetzt zu wissen, ob wir sicher stehen oder nicht", sagte Geurts gestern Abend. "Wir haben daher entschieden, die Anker noch nicht zu feuern."
Ja, hab ich ja auch gelesen, nur erschließt sich mir die Logik nicht. Vielleicht kapier ich es auch einfach nicht.
Wenn die Sonde abgeprallt & dabei ins Trudeln geraten ist, weiß man zunächst nicht, wie sie ausgerichtet ist, ob sie rotiert oder nicht. Die Lagekontrolle erfolgt, wie bei Satelliten üblich, über Gyroskope (das entfällt natürlich bei Bodenkontakt). Das muß alles erstmal gründlich abgecheckt sein, bevor man in irgendwelche versuchten Aktionen verfällt. (Die Lichtlaufzeit beträgt ja 28 Min [mal 2 für Rückmeldung]; zudem braucht es geraume Zeit, bis die Auswirkungen solcher Kommandos eindeutig & klar aus den Signalen hervorgehen). Wenn die Sonde Bodenkontakt hat, muß erst mal eruiriert werden, welcher Anker losgeschossen werden könnte, weil er in Richtung Boden zielt (& ob das überhaupt noch möglich ist; sh. Ausfall der Großen Düse, die ja solche Gummiballhüpfer wie jetzt vermeiden sollte). Schwebt sie "völlig losgelöst", bringt eine solche Aktion nichts, sondern gibt nur eine grausliche Unwucht, die das Ausrichten mit den Kreiseln nur unnötig erschwert. (Die zudem Strom brauchen, weswegen sie nur laufen, wenn die Sonnenpaddel nicht im Kometenschatten liegen.)
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #13Ja, hab ich ja auch gelesen, nur erschließt sich mir die Logik nicht. Vielleicht kapier ich es auch einfach nicht.
Man hofft, dass sich die Sonde noch auf der Kometenoberfläche zurechtruckelt. Wenn die Daten für einen einigermaßen waagerechten Stand sprechen, will man die Ankerharpunen manuell auslösen.
Das lässt sich durch die hohe Zeitverzögerung ja nicht auf Sicht machen - was würde es nutzen, wenn einer oder mehrere Anker ins Leere gehen?
(Unser hochgeschätzter Wissenschaftsvermittler hat, während ich noch tippte, schon geantwortet - aber vielleicht trägt meine laienhafte Antwort noch zum Kapieren bei.)
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #14Wenn die Sonde abgeprallt & dabei ins Trudeln geraten ist, weiß man zunächst nicht, wie sie ausgerichtet ist, ob sie rotiert oder nicht. Die Lagekontrolle erfolgt, wie bei Satelliten üblich, über Gyroskope (das entfällt natürlich bei Bodenkontakt). Das muß alles erstmal gründlich abgecheckt sein, bevor man in irgendwelche versuchten Aktionen verfällt. (Die Lichtlaufzeit beträgt ja 28 Min [mal 2 für Rückmeldung]; zudem braucht es geraume Zeit, bis die Auswirkungen solcher Kommandos eindeutig & klar aus den Signalen hervorgehen). Wenn die Sonde Bodenkontakt hat, muß erst mal eruiriert werden, welcher Anker losgeschossen werden könnte, weil er in Richtung Boden zielt (& ob das überhaupt noch möglich ist; sh. Ausfall der Großen Düse, die ja solche Gummiballhüpfer wie jetzt vermeiden sollte). Schwebt sie "völlig losgelöst", bringt eine solche Aktion nichts, sondern gibt nur eine grausliche Unwucht, die das Ausrichten mit den Kreiseln nur unnötig erschwert. (Die zudem Strom brauchen, weswegen sie nur laufen, wenn die Sonnenpaddel nicht im Kometenschatten liegen.)
Ok. Die Sonde hat aber keinen Bodenkontakt, jedenfalls lassen das die unterbrochenen Funksignale vermuten. Wie funktionieren eigentlich die Kreisel?
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #12Sehr interessant fand ich die Meldung, dass Philae Schwefelwasserstoff (Tschuri richt nach faulen Eiern) und Ammoniak (und nach Pferdeurin) gefunden hat.
Charles E. Fritch (1927-2012), Horses' Asteroid, Powell # PP1104, tb, USA 1970. Es handelt sich bei P67/C-G allerdings immer noch um ein Hochvakuum, weswegen ein Schnuppern, nicht nur wg. Stallgeruch, besser unterbleiben sollte. Außerdem wird da schwer gesungen:
Rosetta’s Plasma Consortium (RPC) has uncovered a mysterious ‘song’ that Comet 67P/Churyumov-Gerasimenko is singing into space. RPC principal investigator Karl-Heinz Glaßmeier, head of Space Physics and Space Sensorics at the Technische Universität Braunschweig, Germany, tells us more.
But one observation has taken the RPC scientists somewhat by surprise. The comet seems to be emitting a ‘song’ in the form of oscillations in the magnetic field in the comet’s environment. It is being sung at 40-50 millihertz, far below human hearing, which typically picks up sound between 20 Hz and 20 kHz. To make the music audible to the human ear, the frequencies have been increased by a factor of about 10,000.
The music was heard clearly by the magnetometer experiment (RPC-Mag) for the first time in August, when Rosetta drew to within 100 km of 67P/C-G. The scientists think it must be produced in some way by the activity of the comet, as it releases neutral particles into space where they become electrically charged due to a process called ionisation. But the precise physical mechanism behind the oscillations remains a mystery.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #13Ja, hab ich ja auch gelesen, nur erschließt sich mir die Logik nicht. Vielleicht kapier ich es auch einfach nicht.
Man hofft, dass sich die Sonde noch auf der Kometenoberfläche zurechtruckelt. Wenn die Daten für einen einigermaßen waagerechten Stand sprechen, will man die Ankerharpunen manuell auslösen.
Das lässt sich durch die hohe Zeitverzögerung ja nicht auf Sicht machen - was würde es nutzen, wenn einer oder mehrere Anker ins Leere gehen?
(Unser hochgeschätzter Wissenschaftsvermittler hat, während ich noch tippte, schon geantwortet - aber vielleicht trägt meine laienhafte Antwort noch zum Kapieren bei.)
Wenn es nach dem Prinzip Hoffnung geht, also hoffen das sich Philae zurechtruckelt, könnte man doch auch hoffen, mit dem manuellen Ankern die Sonde nicht völlig zu verlieren, oder?
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #12Sehr interessant fand ich die Meldung, dass Philae Schwefelwasserstoff (Tschuri richt nach faulen Eiern) und Ammoniak (und nach Pferdeurin) gefunden hat.
Charles E. Fritch (1927-2012), Horses' Asteroid, Powell # PP1104, tb, USA 1970. Es handelt sich bei P67/C-G allerdings immer noch um ein Hochvakuum, weswegen ein Schnuppern, nicht nur wg. Stallgeruch, besser unterbleiben sollte. Außerdem wird da schwer gesungen:
Rosetta’s Plasma Consortium (RPC) has uncovered a mysterious ‘song’ that Comet 67P/Churyumov-Gerasimenko is singing into space. RPC principal investigator Karl-Heinz Glaßmeier, head of Space Physics and Space Sensorics at the Technische Universität Braunschweig, Germany, tells us more.
But one observation has taken the RPC scientists somewhat by surprise. The comet seems to be emitting a ‘song’ in the form of oscillations in the magnetic field in the comet’s environment. It is being sung at 40-50 millihertz, far below human hearing, which typically picks up sound between 20 Hz and 20 kHz. To make the music audible to the human ear, the frequencies have been increased by a factor of about 10,000.
The music was heard clearly by the magnetometer experiment (RPC-Mag) for the first time in August, when Rosetta drew to within 100 km of 67P/C-G. The scientists think it must be produced in some way by the activity of the comet, as it releases neutral particles into space where they become electrically charged due to a process called ionisation. But the precise physical mechanism behind the oscillations remains a mystery.
Der Komet besitzt ein Magnetfeld? Dann müsste er einen beweglichen Eisenkern besitzen, oder?
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #16Ok. Die Sonde hat aber keinen Bodenkontakt, jedenfalls lassen das die unterbrochenen Funksignale vermuten. Wie funktionieren eigentlich die Kreisel?
The Philae spacecraft is a partial hexagonal cylinder, approximately 1 meter across and 80 cm high, open on one end, supported on a long squat tripod and consists of a baseplate, experiment platform and hood.
A flywheel provides 1-axis stabilization during the descent. Total mass of the lander is about 100 kg.
Normalerweise haben Raumsonden 3 Gyroskope (viele 6, weil die Systeme redundant ausgelegt werden; zB das HST), die verteilt außerhalb des Schwerpunkt sitzen & mit 500-1000 U/min laufen. Die Masse der Räder beträgt ein paar kg; die Ausrichtung erfolgt dadurch sehr langsam, aber auch sehr energiesparend. Bei Philae war das aber nur für die stabile Ausrichtung auf das Ziel ausgelegt. Von daher dürften die Äußerungen des ESA den Beruhigungen der Ärzte entsprechen, kurz bevor sie die Apparate abstellen.
Zitat von Erling Plaethe im Beitrag #19Der Komet besitzt ein Magnetfeld? Dann müsste er einen beweglichen Eisenkern besitzen, oder?
Deswegen steht ja in den Pressemeldungen der Disclaimer "completely baffled" drauf - d.h. das befindet sich noch im Stadium des Brainstorming, wo erstmal wilde Ideen gesammelt werden & die am wenigsten skurrile als vorläufige Nullhypothese genommen wird.
http://www.independent.co.uk/news/scienc...ng-9854229.htmlThe 'song' - thought to be caused by oscillations in the comet's electrically charged pseudo-atmosphere ... “This is exciting because it is completely new to us,” said Karl-Heinz Glaßmeier, principal investigator with Rosetta’s Plasma Consortium (RPC) in a press statement. “We did not expect this and we are still working to understand the physics of what is happening.” ... The instrument that has picked up the warbling audio is Rosetta’s magnetometer, designed to detect the strength of magnetic fields. Like all comets, 67P has magnetic pseudo-atmosphere known as a ‘coma’ - activated as the 4km long chunk of ice draws closer to the Sun and solar winds whip up electrically charge particles of gas and dust.
http://www.headheritage.co.uk/unsung/the...-kometenmelodie Kraftwerk — Kohoutek – Kometenmelodie “Kohoutek – Kometenmelodie” was Kraftwerk’s first single and it bears scant semblance to the renowned ‘Werk of more recent decades. Opening with the same piercing V-2 shriek that would later re-commence on the re-recording of “Kometenmelodie 2” off the “Autobahn” album, it’s extended to a far fuller trajectory before the entry of the accompanying icy keyboard swipe. ... nearly speedy reggae rhythm is put across by either Fender Precision bass or a muted Maestro Rhythm King drum machine (hard to discern with the mountain-rounding phase applied to its surface) working into the main synthesizer line that corkscrews out from the distance into the foreground while backdrop funkisizers churn and pitch shift as pixiedust synth accents sparkle on the one like the highly reflective dust of a comet’s tail. ...The Maestro Rhythm King ticks out patiently like an antique clock under glass in the disused and untouched study of a long-departed professor while its emotional dimension and gait is not unlike Sly & The Family Stone’s “Time.” ... This is the most organic of all renditions of “Kometenmelodie” and at one point you hear something get knocked over (just like it does on that bonus track on the reissue of “There’s A Riot Goin’ On.”)
Und Buddy Holly Is Alive and Well on Ganymede. Die 1. Rock'n'Roll-Scheibe war bekanntlich "Rock Around the Clock" von Bill Haley & the Comets (1954). (Obwohl Puristen Ike Turners "Rocket 88" von 1951 dafür gelten lassen.)
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hat, während ich noch tippte, schon geantwortet - aber vielleicht trägt meine laienhafte Antwort noch zum Kapieren bei.)
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Von daher dürften die Äußerungen des ESA den Beruhigungen der Ärzte entsprechen, kurz bevor sie die Apparate abstellen.