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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 12 Antworten
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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.569

14.04.2015 12:56
Island: Fortschrittspartei freut sich über Klimawandel Antworten

Icelandic Review, 10 April 2015: "Fortschrittspartei freut sich über Klimawandel"

Zitat
Eine Beschlussvorlage, die am Wochenende beim Kongress der Fortschrittspartei präsentiert wird, bezeichnet die Globale Erwärmung als „spannend“, da sie neue Möglichkeiten in Sachen Landwirtschaft eröffne. Vorsitzender der Fortschrittspartei ist der isländische Premierminister Sigmundur Davíð Gunnlaugsson.

„Durch eine Klimaerwärmung entstehen neue und spannende Möglichkeiten: steigende Getreideproduktion, Aufforstung und vielfältigere einheimische Nahrungsmittelproduktion, was Teil der Stärkung der Landwirtschaft ist“, steht im Entwurf zu lesen.



http://www.framsokn.is/wp-content/upload...ktunum-2015.pdf

Im Entwurf ist zwar auch von einem "Ausbau erneuerbarer Energien die Rede" -

Zitat

Ísland er auðugt af hreinum og endurnýjanlegum orkuauðlindum, auk vatns- og jarðvarma Sem fólkið í landinu hefur notið góðs af á margvíslegan hátt. Nýir sprotar hafa sprottið upp og vaxið í skjóli þessara auðlinda. Má þar nefna upplýsingatækni en gagnaver eru áhugaverð birtingarmynd þessa. Í gegnum tíðina hefur Framsóknarflokkurinn stutt ötullega við nýsköpun og er það eindreginn vilji flokksmanna að svo verði áfram. Framsóknarflokkurinn telur mikilvægt að sérstaklega verði ýtt undir nýsköpun og fjárfestingu þar sem um er að ræða verkefni og iðnað sem byggja á fullvinnslu hráefnis.



aber da handelt es sich um Geothermie (vatns- & jarðvarma).

Paul Offline




Beiträge: 1.285

14.04.2015 16:57
#2 RE: Island: Fortschrittspartei freut sich über Klimawandel Antworten

Damit hat sich wieder ein isländisches Sprichwort bewahrheitet:
"Kein Unglück ist so groß, dass es nicht auch etwas Gutes bewirken würde."

Damit will ich aber nicht zum Ausdruck gebracht haben, dass ich den Klimawandel für ein Unglück halte. Dieses Sprichwort könnte leicht abgewandelt werden: "Jede Klimaveränderung bewirkt auch etwas Gutes."

Nur sollen die Isländer ihre Hoffnungen etwas dämpfen, weil noch nicht erwiesen ist, ob sich das Klima überhaupt ändert und wenn, in welchem Umfang?

LG, Paul

___________________________
JE SUIS JUIF

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 1.994

15.04.2015 08:53
#3 RE: Island: Fortschrittspartei freut sich über Klimawandel Antworten

Zitat von Paul im Beitrag #2
weil noch nicht erwiesen ist, ob sich das Klima überhaupt ändert und wenn, in welchem Umfang?
Lieber Paul, liebe Mitforisten.

Das Klima ändert sich ständig, immer und mitunter dramatisch. Ein Blick auf die Erdgeschichte beweist dies eindrucksvoll. Es steht daher auch ausser Frage, dass es sich aktuell ändert und in Zukunft ändern wird.

Was nicht erwiesen, bzw. unklar ist, ist etwas ganz anderes: In wie weit der menschliche Einfluß bei der Änderung des Klimas eine Rolle spielt und in welche Richtung er in welchen Zeiträumen wirkt.

Um diese Frage beantworten zu können, müßte man die Mechanismen und Wechselwirkungen ausreichend verstehen, welche die Klimaänderungen hervorrufen. Viele dachten und denken heute noch, diese Antwort sei durch Modelle erfolgt, die die Einwirkung von CO2 auf das Klima unter bestimmten Annahmen modellieren und es ist diese Annahme, die durch aktuelle wissenschaftliche Beobachtungen immer unwahrscheinlicher wird. Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass CO2, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle bei der Entwicklung des Klimas spielt. Dazu was tatsächlich das Klima beeinflußt gibt es zwar neue Ideen (z.B. Beeinflussung der Wolkenbildung durch schwankende kosmische Strahlung), aber von gesichertem Verständnis ist man noch weit erfernt.

Daher kann man aktuell nicht wirklich sagen, wie sich das Klima ändern wird. Ob es wärmer oder kälter wird oder aber in welchen Zeiträumen dies geschieht. Eines kann man aber mit der gleichen Sicherheit sagen, mit der man auch sagen kann, dass morgens die Sonne aufgeht: Solange es die Erde gibt, wird sich das Klima auf ihr ändern.

Übrigens ist in meinen Augen, dass durch Ihre Formulierung zum Ausdruck gebrachte Mißverständnis eines der größten Hindernisse für eine sachliche Debatte im Hinblick auf den Wandel des Klimas:
Aus persönlicher Erfahrung kann ich berichten, dass meinen Zweifeln am menschengemachten Klimawandel oft mit dem Argument begenet wird, ob ich denn ernsthaft behaupten wolle das Klima hätte sich in den letzten Jahrzehnten nicht verändert. Mit einer solchen Behauptung würde ich mich natürlich gegen die Empirie stellen und würde damit zurecht auch als "Spinner" bezeichnet. Diese Argumentationsführung genügt dann daher auch meinem Gegenüber, um genau das zu tun: Mich nicht ernst zu nehmen, weil ich (angeblich) die Empirie verleugne.

Der Clou dabei ist nur, dass sein Argument keines ist. Dieses Argument zeigt nur, dass vielen Menschen die kausalen Zusammenhänge überhaupt nicht klar sind und deswegen wird auch so faktenfrei diskutiert und argumentiert. Wer alleine die Tatsache dass sich das Klima verändert, als ausreichenden Beweis dafür ansieht, dass dies ein menschengmachtes Phänomen sei, der argumentiert in der Art etwa so, wie derjenige der behauptet, die Sonne ginge abends unter, weil die Grillen beginnen zu zirpen. Er macht keinen Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität: Einer der größten, folgenschwersten und immer wieder kehrenden Fehler in der Wissenschaft.

Ja. -- Es ist richtig: Das Erdklima ist in den letzten Jahrzehnten wärmer geworden.
Nein. -- Man weiß nicht, wieviel Anteil (wenn überhaupt) der Mensch daran hatte.
Ja. -- Neuere Erkenntnisse machen immer unwahrscheinlicher, dass der menschengemachte Anteil groß ist.
Nein. -- Man weiß nicht, wie sich das Klima weiter entwickeln wird. Man versteht es einfach noch nicht.
Nein. -- Eine Klimaerwärmung muß nicht per Definitionem schlecht sein, nur weil der Mensch sie womöglich verursacht hat.

Und das sind alles völlig unterschiedliche und teilweise unabhängige Fragestellungen.

Meine eigene Lebenserfahrung deckt sich übrigens mit der isländischen Erwartungshaltung: Wärmers Klima ist für das Leben besser. Da reicht mir als Indikator schon die Vorfreude auf den Sommer.

Herzlich


nachdenken_schmerzt_nicht

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 1.994

15.04.2015 09:17
#4 RE: Island: Fortschrittspartei freut sich über Klimawandel Antworten

Kleine Ergänzung noch.

Aus meiner Sicht ist diese erläuterte Verwechslung von Kausalität und Korrelation beim Wandel des Klimas, dem statischen Naturbild, um nicht zu sagen Gottesbild, unserer neuzeitlichen Weltenretter geschuldet: Die Natur als das ausbalancierte Gleichgewicht des Seins, welches in seinem Ursprungszustand "wahr und rein ist".

Daher kann eine Veränderung nur schlecht sein und auch nur mutwilig von aussen herbeigeführt werden. Daher muß es im Falle des Klimas der Mensch sein, der mutwillig zerstört.

Nur ist dieses Naturbild ein an Naivität (und Falschheit!) kaum zu übertreffender Kinderglaube: Natur ist Veränderung. Leben ist Veränderung. Stillstand ist Tod. Das sollte jedem klar sein, der die Hauptsätze der Physik begriffen hat.

Dies ist auch der entscheidende Hinweis für mich, dass dieser bewahrende Naturfetisch nur Ersatz für ein naives Gottesbild ist, welches an anderer Stelle verloren ging.

"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.569

20.04.2015 17:08
#5 RE: Island: Fortschrittspartei freut sich über Klimawandel Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #1
da handelt es sich um Geothermie (vatns- & jarðvarma).


Apropos Geothermie:

"Goce gravity boost to geothermal hunt"

Zitat von BBC Science & Environment, 16 Apr 2015
The hunt for sources of geothermal energy is getting a boost from new observations of the Earth made from space.
Information about variations in gravity across the planet could help prospectors find promising locations where sub-surface heat can be exploited to generate electricity. The data comes from Europe's Goce satellite. It mapped Earth's gravity field from 2009 to 2013 at high resolution. This keen sensing is now expected to narrow the search for prime spots to put future power stations.
...
Geothermal prospectors have long used gravimeters in the field to aid their search for the right subsurface characteristics. But these are point measurements. Goce now provides the information across the globe and at a resolution never before achieved at that scale.
Rune Floberghagen was the European Space Agency’s mission manger on the satellite. He said: "With Goce, we see the gravity anomalies at a resolution of between 70 and 80km. Towards the end of the satellite's life, we lowered its altitude to improve the resolution, and I’m really pleased we did. This geothermal application shows that it paid dividends."



"Mission manger." Und das bei Auntie.

Paul Offline




Beiträge: 1.285

05.06.2015 11:59
#6 RE: Island: Fortschrittspartei freut sich über Klimawandel Antworten

Neueste Meldung von der Klimaerwärmungsfront.

Ihr Klimagläubigen gebt die Hoffnung nicht auf. Wir messen so lange, bis es passt.
http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/

Zitat
Bislang glaubten Wissenschaftler, die Erderwärmung habe seit 1998 eine Pause eingelegt. Doch neue Messdaten zeichnen ein anderes Bild. Offenbar dauert der Klimawandel ungebrochen an.



Ist doch beruhigend zu wissen, dass die Wissenschaft immer weiter fortschreitet, neue Erkenntnisse gewinnt. Schön, dass es auch immer in die richtige Richtung geht - die der Klimagläubigen.

Zitat
Anhand neuer Messdaten kommt ein renommiertes Team von US-Forschern zu dem Schluss: Die auch vom Weltklimarat (IPCC) eingeräumte 15-jährige Pause der Erderwärmung seit 1998 hat es nicht gegeben. Der Klimawandel dauert auch in diesem Zeitraum ungebrochen an.

Das Eingeständnis im letzten IPCC-Bericht von 2013, die Erderwärmung verharre seit 1998 auf einem Plateau, gelte nicht mehr, schreibt das Team der National Oceanographic and Atmospheric Administration (NOAA) in Asheville (US-Staat North Carolina) in der Zeitschrift "Science"



Das muss man sich mal vorstellen, wie rasant das geht, mit der Erwärmung:

Zitat
Diese Informationen flossen in die neuen Berechnungen ein. Weltweit stieg die globale Erwärmung im Zeitraum 1998 bis 2012 pro Jahrzehnt im Vergleich zu früheren Berechnungen um mehr als das Doppelte – von 0,039 auf 0,086 Grad Celsius. Für die Gesamtzeit seit 1880 erhöhte die neue Vorgehensweise die Erwärmungsrate dagegen nur unwesentlich – von 0,065 auf 0,068 Grad Celsius pro Jahrzehnt.



Seit 1998 wurde demnach um 0,1204 Grad wärmer! Das bedeutet, wenn es so weiter geht, dass es bis 2050 um 0,301 Grad wärmer wird. Na ist doch prima, die Politik will die Erwärmung auf 2 Grad Erhöhung begrenzen? Oder habe ich was falsch verstanden? Weshalb wird dann der ganze Zirkus mit der Erneuerbaren Energie eigentlich veranstaltet? Ich muss was falsch verstanden haben.
Vielleicht kann mich jemand aufklären.

Seit 1880 hat es sich insgesamt um 0,884 Grad erwärmt?

Wie groß ist eigentlich die Messtolleranz der verwendeten Thermometer?

Es lohnt sich, den Artikel zu lesen. Er ist schon in meiner "Waffenkammer" und wartet darauf eingesetzt zu werden. Es sei denn, ein Zettelsleut beweist mir dass das alles Quatsch ist, was ich geschrieben habe.


Mich würden die Wärmeschwankungen der letzten Jahrhunderte, Jahrtausende, interessieren. Erst wenn ich die kenne, kann ich den gegenwärtigen, angeblich menschengemachten Vorgang verstehen.


LG, Paul

PS: Wer Ironie findet, kann sie behalten.

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JE SUIS JUIF

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.569

05.06.2015 13:23
#7 RE: Island: Fortschrittspartei freut sich über Klimawandel Antworten

Den neuesten "ungebrochenen Klimawandel" werde ich mir im Lauf der nächsten Woche mal zur Brust nehmen. Da bleibt nämlich nichts übrig, wenn man das mal auseinanderpflückt (es sind hauptsächlich schiffsgebundene Daten aus dem Südpolarmeer hinzuaddiert worden, um das statistische Mittel anders gewichten zu können; weder die bisherigen zwei anderen landgestützten Datenreihen noch die Satellitenmessungen ändern sich dadurch & die zeigen mithin weiterhin die schöne Pause, seit mittlerweile 18 Jahren & 5 Monaten (Land) bzw. 6 Monaten (Satellitendaten)) - die "rasante Erwärmung" liegt immer noch innerhalb der Irrtumsmarge (das war im übrigen bei den Meldungen vom Jahresende à la 2014-war-das-wärmste-Jahr auch der Fall: Nota bene: der "ermitelte Wert" lag da bei 0.02°; die zulässige Irrtumsmarge bei 0.1°; wer sowas im Statistikkurs bringt, kriegt 'ne 6; aber für den Weltklimarat passt das schon). Aber selbst wenn die NOAA mit dem neuen Paper in Science recht haben sollte, wird auch umgekehrt 1 Schuh draus: das bedeutet nämlich, daß man bisher mit Kokolores gearbeitet hat.

"Seit 1998...": ein schönes Beispiel für "cherry picking": also Anpassung der Meßauswahl, bis das gewünshcte rauskommt: 1996/97 war nämlich ein heftiges El-Nino-Jahr mit entsprechend warmem Pazifikwasser/wetter (was in Kalifornien damals zu großen Überschwemmungen geführt hat; die natürlich Beweis für die Globalkatastrophe waren); & 1998 war dann al La-Nina-Jahr ein kühleres: wenn man von da ausgeht, kann man leicht eine (kleine) Erwärmung gegenüber dem Iststand rausbraten.

Aber natürlich geht es in beiden Fällen nicht um "Wissenschaft", es geht um die Rechtfertigung des Pariser Klimagipfels im Dezember & das Wegsekamotieren des lästigen "Erwärmungsstops".



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

Martin Offline



Beiträge: 4.129

05.06.2015 13:56
#8 RE: Island: Fortschrittspartei freut sich über Klimawandel Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #7
Aber selbst wenn die NOAA mit dem neuen Paper in Science recht haben sollte, wird auch umgekehrt 1 Schuh draus: das bedeutet nämlich, daß man bisher mit Kokolores gearbeitet hat.


So ist es: Wie kann man nur so unverfroren sein, Jahrzehnte an 100e Milliarden wirtschaftlichen Schaden angerichtet zu haben auf einer derart wackligen Datenbasis, und nicht erst mal einige Jahre in Sack und Asche gehen bis das Qualitätsmanagement der 'Klimatologen' mal professionell aufgearbeitet worden ist, angefangen bei der Datenerfassung bis zu in verstaubten Universitäten entwickelten Klimaalgorithmen? Wer mal anspruchsvolle Algorithmen entwickelt hat, der weiß, dass diese 'Wissenschaftler' nur Kaffeesatzleserei betreiben.

Gruß, Martin

dirk Offline



Beiträge: 1.538

05.06.2015 14:04
#9 RE: Island: Fortschrittspartei freut sich über Klimawandel Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #7
Den neuesten "ungebrochenen Klimawandel" werde ich mir im Lauf der nächsten Woche mal zur Brust nehmen.



Ich glaube mittlerweile bei der Klima"wissenschaft" handelt es sich um ein soziales Experiment: Wie laecherlich koennen unsere Behauptungen sein und sie werden uns immer noch abgenommen. Auf die Studie lohnt es sich nicht einzugehen (wobei vielen Dank, falls sie das uebernehmen wollen), da reicht ein verweis auf Satellitendaten und der Umkehrschluss, dass - aehnlich wie Sie schreiben - selbst wenn der Artikel recht haben sollte, dass ueber einen Zeitraum von fast zwei Jahrzehnten das Signal maximal die gleiche Groessenordnung hat wie der Messfehler. Und das in der Zeit in der die genausesten Beobachtungen vorliegen. Wie soll es dann zum Beispiel waehrend der Weltkriege in aus westlicher Sicht abgelegenen Orten (Afrika, Antartktis) aussehen.

Irgendwann muss doch der letzte Depp - will sagen Journalist - merken, wie hier Daten manipuliert werden um eine Hypothese der man sich ganz unwissenschaftlich verschrieben hat noch ein paar Jahre aufrecht zu erhalten.

nachdenken_schmerzt_nicht Offline




Beiträge: 1.994

05.06.2015 16:31
#10 RE: Island: Fortschrittspartei freut sich über Klimawandel Antworten

Zitat von dirk im Beitrag #9
Irgendwann muss doch der letzte Depp - will sagen Journalist - merken, wie hier Daten manipuliert werden um eine Hypothese der man sich ganz unwissenschaftlich verschrieben hat noch ein paar Jahre aufrecht zu erhalten.
Wie lange hat es noch gleich gedauert, bis man die "segensreiche Wirkung" der Praxis der Hexenverbrennung in Abrede stellte?

Ich will mich jetzt nicht als (Kultur)Pessimist outen, aber bezüglich Ihrer Annahme im Hinblick auf Journalisten / öffentliche Meinung / Glaubensfragen bin ich, aufgrund empirischer Erfahrung, nur äußerst bedingt optimistisch.

Herzlich


nachdenken_schmerzt_nicht

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Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.569

05.06.2015 17:44
#11 RE: Island: Fortschrittspartei freut sich über Klimawandel Antworten

Zitat von dirk im Beitrag #9
Wie soll es dann zum Beispiel waehrend der Weltkriege in aus westlicher Sicht abgelegenen Orten (Afrika, Antartktis) aussehen.


Leicht OT jetzt - aber da sieht es vergleichweise gut aus (die Dichte der Beobachtungstationen für die Antarktis ist im Innern freilich gleich null & sonst geringer, aber): Afrika ist zu der Zeit ziemlich vollständig Kolonie & England wie Frankreich haben da in den 90er Jahren gute Pionierarbeit im Aufbau von Wetterstationsnetzen gelegt (auch sonst: man wundert sich, wie viele Seismographen schon vor dem 1. WK eingerichtet wurden): da brauchte man verlässliche Daten, Temperatur & Niederschlag, schon wegen dem ausgeweiteten Kautschukanbau . Fürs Eis sind die Walfangstationen & die Logbücher der Walfangschiffe brauchbar; die Temperaturwerte im Innern ermittelt man über die Isotopenverhältnisse in den obersten Bereichen der Bohrkerne. Die nördlichste allierte Dauerwetterstation in Grönland lag in Thule; Wind, Feuchtigkeit, Temperatur wurden den Engländern & ab Dez. 41 den USA von der deutschen Wetterstation auf Spitzbergen geliefert : die hatten zur Verschlüsselung eine 3-Walzen-Enigma, deren Code ziemlich schnell geknackt worden ist. Diese Außenstelle des Kaiser-Wilhelms-Instituts in Wilhelmshafen hat übrigens mit der letzten Wehrmachtsbesatzung bis September 1945 Dienst geschoben; auf Anweisung der britischen Regierung; die Enigma steht im Imperial War Museum. Die haben übrigens 2x versucht, eine automatische Funkstation an der nordgrönländischen Küste aufzustellen, die aber keine 2 Wochen durchgehalten haben.

PS: Ich sehe gerade, daß es 3 Stationen nacheinander waren.

Zitat von Polarforschung 71 (1/2): 49 - 56, 2001 (erschienen 2002)
Die letzte Station "Haudegen" auf Spitzbergen wurde nun an einem unzugänglicheren Ort in der Wordiebukta (Rijpfjord) an der Nordküste von Nordauslandet errichtet. Wissenschaftlicher Leiter war Wilhelm Dege (1910-1981), der in der 30er Jahren schon drei eigene Forschungsreisen in Spitzbergen durchgeführt hatte. Er richtete die Station im September 1944 ein. Die Besatzung arbeitete nach Ende des zweiten Weltkrieges noch bis September 1945 weiter. Schließlich wurde die Wetterstation von Norwegern aufgelöst und als Hilfsstation für Schiffbrüchige eingerichtet. Die Stationsmitglieder wurden von Oslo aus in die Heimat entlassen. "Haudegen" ist die einzige heute noch erhaltene deutsche Station auf Spitzbergen.
Leider konnte sie wegen ungünstiger Eisbedingungen im Sommer 2000 nicht aufgesucht werden

.

Die globale Erwärmung schlägt eben überall zu.

http://epic.awi.de/28499/1/Polarforsch2001_1-2_6.pdf



Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande. - Voltaire

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 13.569

05.06.2015 20:29
#12 RE: Island: Fortschrittspartei freut sich über Klimawandel Antworten

Bei der Welt geht's z.Zt. schizophren zu: a) "Die Erde erwärmt sich ungebremst"

Zitat von Welt.de
Auf diesen Bildern ist das unaufhaltsame Schmelzen der Gletscher in der westlichen Antarktis zu sehen.



University of Texas, 10 June 2014: "Researchers Find Major West Antarctic Glacier Melting from Geothermal Sources"

Zitat von Welt.de
Die Meeresspiegel steigen laut einer Studie der Uni Kalifornien dramatischer an als bislang befürchtet.



Zitat von Joanne Nova, 13 May 2015
Headlines across Australia yesterday told us the dire news that a new study finds that “Sea level rising faster in past 20 years than in entire 20th century“. A new paper by Watson et al is driving the headlines, but underneath this Nature paper is a swamp of adjustments, an error larger than the signal, and the result disagrees with many other studies and almost all the raw measurements. Paper after paper kept showing that sea levels rates had slowed (e.g Chen showed deceleration from 2004, Cazenave said in the last decade sea-levels had slowed 30% (but argued post hoc adjustments could solve that). Beenstock used 1000 tide gauges and found no acceleration of sea levels over the last 50 years. A different researcher — Phil Watson, found that Australian sea levels rose faster before World War II then slowed down.)

Firstly, hundreds of tide gauges show sea level rising at about a third of the rate than satellites do. Worse, the original satellite raw data showed the same slow rise, until it was suddenly adjusted. The real scandal is that the rapidly rising trend was largely created by adjustments in the first place.



http://joannenova.com.au/2015/05/the-sca...by-adjustments/

b) zum anderen hat Ulli Kulke auf seinem Blog Donner & Doria auf welt.de den üblichen nüchternen Blick:

Zitat von Donner & Doria, 5.6.15
Der vermeintliche Coup der NOAA wirft eine Reihe von Fragen auf. Er macht zum einen deutlich, wie weit entfernt die eigentlichen, ursprünglichen Messdaten von ihrer Interpretation in den Zeitreihen des Klimawandels sind. Die Temperaturen werden von den jeweiligen Instituten vielfach bearbeitet, gewichtet, angepasst, geglättet bevor sie daraus „ihren“ globalen Durchschnitt ableiten. Für Außenstehende ist dies nicht ohne weiteres nachzuvollziehen, und die NOAA scheint auch keinen Wert darauf zu legen, dass dies anders würde. ... Die Korrektur in den NOAA-Daten zeigt auch: Die Temperaturreihen sind insgesamt mit Vorsicht zu genießen, und je öfter sie rückwirkend korrigiert werden, desto beliebiger dürften sie erscheinen. Mal eben durch Uminterpretation der Messdaten von Erwärmungspause zu kompletter Fortsetzung des vorherigen Temperaturanstiegs zu gelangen, gibt zu denken. ... Die NOAA ist nicht die Welt. Jene Temperaturdaten von Hadley, wie auch andere, zum Beispiel diejenigen der Universität von Huntsville in Alabama, USA, zeigen nach wie vor einen Stillstand der Erwärmung, jedenfalls keine signifikante Tendenz mehr nach oben oder unten.



http://donnerunddoria.welt.de/2015/06/05...waermungspause/



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adder Offline




Beiträge: 1.073

11.06.2015 06:40
#13 RE: Island: Fortschrittspartei freut sich über Klimawandel Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #12
Bei der Welt geht's z.Zt. schizophren zu: (...)
b) zum anderen hat Ulli Kulke auf seinem Blog Donner & Doria auf welt.de den üblichen nüchternen Blick:



Die Welt - die mir in den letzten Jahren schon häufiger angenehm aufgefallen war, so dass ich tatsächlich (obwohl es auch ohne ginge) ein Online-Abo habe - präsentiert sich hier auch wieder sehr ausgewogen. Sie lassen die Klima-Alarmisten zu wort kommen und präsentieren zusätzlich den Verriss derselben. Das ist besserer Journalismus als man es von deutschen Zeitungen gewohnt ist. Und Kulke, Maxeimer und Miersch sind ja nicht die einsamen Jan Fleischhauers der Welt, sondern repräsentieren einen nicht-marginalen Teil von Freidenkern (die Reihe geht ja weiter mit Broder, Cora Stephan, Dorothea Siems, Ronja von Rönne...) innerhalb und nahe der Welt-Redaktion.

Zum Klimathema selbst kann ich nur sagen, dass sich mir seit langem der Eindruck aufdrängt, das sei alles verdammt gut organisierte Subventionserschleichung. Mittlerweile wird der Eindruck immer verfestigter - insbesondere weil die Orthodoxie des Klimawandels sich mittlerweile vor allem daran mißt, ob der Wissenschaftler oder Journalist oder Kommentator denn auch die richtigen 'Lösungsansätze' präsentiert. Lomborg ist da so ein Fall, der für Aussehen sorgt: der leugnet ja gar nicht den Klimawandel, und nicht einmal das "menschengemachte" daran... dennoch erregt er die Klimaalarmisten so stark, dass man ihn eigentlich in Polizeischutz nehmen müsste. Und das ganze nur deshalb, weil er eine simple Kosten-Nutzen-Rechnung aufgestellt hat, und meint, dass die Tausenden Milliarden, die ihn Energiewende und Klimaschutz fließen, besser für viel wichtigere Verbesserungen des menschlichen Daseins in den ärmeren Ländern nutzen könnte. Vor allem damit deutlich mehr für die Menschen dort unten tun könnte.
Sie können aber seine Daten und seine Schlußfolgerung nicht angreifen, da diese sich ihrem Wissen und Können entziehen. Das ist so bei Sozialisten: die können eben keine Kosten-Nutzen-Rechnung. Deswegen versagt ja der Sozialismus immer und überall.

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