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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 15 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.12.2007 17:22
Zitat des Tages: Wolfgang Clement über die SPD Antworten

Wer es mir nicht glaubt, daß die SPD im Begriff ist, mit den Kommunisten ins Bett zu steigen, den macht vielleicht dieses Interview mit Wolfgang Clement nachdenklich.

Wolfgang Clement gehörte immer zu denjenigen SPD-Politikern, die ich geschätzt habe. So, wie Kurt Schumacher, Ernst Reuter, Carlo Schmid, Heinz Kühn, Hans Apel, Karl Schiller, Willy Brandt und Helmut Schmidt.

Keiner von ihnen brächte es mit seinen Überzeugungen in der heutigen SPD auch nur zum Vorsitzenden eines Ortsvereins.

FAB. Offline



Beiträge: 523

20.12.2007 17:34
#2 RE: Zitat des Tages: Wolfgang Clement über die SPD Antworten

Die Sondierer Richtung PDS müssen in der SPD ja stark vertreten sein, wenn Clement so deutlich versucht, durch demonstrative öffentliche Ansagen die Notbremse zu ziehen ...

C. Offline




Beiträge: 2.639

20.12.2007 19:26
#3 RE: Zitat des Tages: Wolfgang Clement über die SPD Antworten
In Antwort auf:
Keiner von ihnen brächte es mit seinen Überzeugungen in der heutigen SPD auch nur zum Vorsitzenden eines Ortsvereins.


Vielleicht ist es bis jetzt noch nicht zu Herrn Clement gedrungen: Es gibt bereits eine Koalition mit Lafontaine-Rot und das ausgerechnet in der Bundeshauptstadt und das obwohl rot-grün oder auch eine große Koalition in Berlin möglich gewesen wäre.

Vielleicht soll die Aufregung des Herrn Clement diejenigen beruhigen, die sich mit sorgenumwölbter Stirn das muntere Treiben von Kurt Beck, Olaf Scholz und Klaus Wowereit antun müssen. Eine große Koalition nach der nächsten Bundestagswahl wird sich Genosse Clement wohl abschminken müssen und sein(wir hören ihn so gerne) vernünftigen Vorschlag eines Mehrheitswahlrechts kann er sich auch in die Haare schmieren.

Die Würfel sind schon längst gefallen und ausgerechnet der Pfälzer Kurt Beck bestärkt die Auswanderungsgelüste, bevor es mal wieder so weit ist:


In Antwort auf:
Annamarie Doherr:

Ich möchte eine Zusatzfrage stellen. Doherr, Frankfurter Rundschau. Herr Vorsitzender, bedeutet die Bildung einer freien Stadt Ihrer Meinung nach, dass die Staatsgrenze am Brandenburger Tor errichtet wird? Und sind Sie entschlossen, dieser Tatsache mit allen Konsequenzen Rechnung zu tragen?
Walter Ulbricht:

Ich verstehe Ihre Frage so, dass es Menschen in Westdeutschland gibt, die wünschen, dass wir die Bauarbeiter der Hauptstadt der DDR mobilisieren, um eine Mauer aufzurichten, ja? Ääh, mir ist nicht bekannt, dass [eine] solche Absicht besteht, da sich die Bauarbeiter in der Hauptstadt hauptsächlich mit Wohnungsbau beschäftigen und ihre Arbeitskraft voll eingesetzt wird. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.
Transkribiert nach einem Mitschnitt des SFB, veröffentlicht auf O-Ton Berlin (CD 2, Track 20).


Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Annamarie_Doherr

und weil mir gerade danach ist: Verhör vor laufender Kamera

In Antwort auf:
Inquisitorische Gespräche, Denunziation, Propaganda: Jahrelang war über die Lehrmethoden an DDR-Schulen nur wenig bekannt. Jetzt geben Unterrichtsmitschnitte aus den siebziger Jahren Einblick - und offenbaren unerwartete Praktiken


Marian Wirth Offline



Beiträge: 60

20.12.2007 20:54
#4 RE: Zitat des Tages: Wolfgang Clement über die SPD Antworten

Och nööööö, Zettel! Sie nicht auch noch . Das ganze Interview ist doch von vorne bis hinten nur Heuchelei und Selbstbeweihräucherung. Wenn es Clement wirklich ernst wäre, dann hätte er schon längst austreten müssen. Zum Vergleich:

Im Jahr 2005 trat Pöhl aus der SPD aus. Als Grund gab er unter anderem an, dass sich die Partei in den letzten Jahrzehnten vor allem wirtschaftspolitisch zu sehr nach links orientiert hat. (Quelle)

Außerdem ist Clement mit allem, was er angepackt hat, gescheitert. Und zwar nicht (nur) am Widerstand der eigenen Partei, sondern vor allem an handwerklichen Fehlern und Größenwahn, beides von ihm persönlich zu verantworten.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.12.2007 21:15
#5 RE: Zitat des Tages: Wolfgang Clement über die SPD Antworten
Lieber Marian,
Zitat von Marian Wirth
Wenn es Clement wirklich ernst wäre, dann hätte er schon längst austreten müssen.

Es fällt Sozialdemokraten halt schwer, diese Partei zu verlassen. Glauben Sie's mir.

Das liegt daran, daß die Mitarbeit dort - aus Tradition und vermutlich mehr als bei anderen Parteien - oft mit Emotionen verbunden ist, mit einer persönlichen Bindung. Und es gibt ja auch nach wie vor in der SPD an der berüchtigten "Basis" Leute, die da mitmachen, nicht weil sie was werden, sondern weil sie anderen helfen wollen. Denen fühlt man sich verbunden, auch wenn man den Kurs der Spitze längst für verhängnisvoll hält.

Für mich lag damals die Schmerzgrenze bei dem, was auf dem Mannheimer Parteitag passierte. Nicht, daß Lafontaine, Demagoge damals wie heute, diese agitatorische Rede gehalten hat. Sondern daß der Parteitag ihm zujubelte, als befände man sich im Berlinr Sportpalast.

Und für Clement liegt halt jetzt die Schmerzgrenze bei einem Bündnis mit den Kommunisten.
Zitat von Marian Wirth
Außerdem ist Clement mit allem, was er angepackt hat, gescheitert. Und zwar nicht (nur) am Widerstand der eigenen Partei, sondern vor allem an handwerklichen Fehlern und Größenwahn, beides von ihm persönlich zu verantworten.

Das sehe ich nicht. Er ist halt kein Berufspolitiker. Er ist keiner, dessen Begabung hauptsächlich darin besteht, andere rumzukriegen, "Mehrheiten zu organisieren", wie das in der SPD heißt.

Sondern er ist ein Manager-Typ. Einer, der rational analysiert und das Ergebnis seiner Analyse dann zügig durchzusetzen versucht.

Er war als Ministerpräsident von NRW nach meiner Erinnerung (ich habe die Zahlen jetzt nicht nachgesehen) sehr beliebt. Vermutlich war es der Fehler seines politischen Lebens, sich von Schröder am Pflichtgefühl packen zu lassen und nach Berlin zu wechseln.

Dort - in der Bundespartei - hat er im Grunde nie richtig ein Bein auf den Boden bekommen, auch wenn er zeitweise als "Kronprinz" galt. Als aber Schröder den Parteivorsitz abgab, da hat man ihn noch nicht mal gefragt, ob er Nachfolger werden wollte.

Welche handwerkliche Fehler werfen Sie im vor, lieber Marian?

Herzlich, Zettel
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.12.2007 21:43
#6 RE: Zitat des Tages: Wolfgang Clement über die SPD Antworten

Zitat von C.
Eine große Koalition nach der nächsten Bundestagswahl wird sich Genosse Clement wohl abschminken müssen und sein(wir hören ihn so gerne) vernünftigen Vorschlag eines Mehrheitswahlrechts kann er sich auch in die Haare schmieren.

Die Große Koalition, dear C., wird es höchstens dann noch einmal geben, wenn die MfS-Akte des IM Notar sich als rekonstruierbar erweisen sollte und wenn dann Schwarzgelb keine Mehrheit hat.

Eher als das Mehrheitswahlrecht wird in Deutschland der Codex Hammurapi eingeführt werden.
Zitat von C.
In Antwort auf:
Inquisitorische Gespräche, Denunziation, Propaganda: Jahrelang war über die Lehrmethoden an DDR-Schulen nur wenig bekannt. Jetzt geben Unterrichtsmitschnitte aus den siebziger Jahren Einblick - und offenbaren unerwartete Praktiken


Unerwartet? Ja, für diejenigen, die immer im DDR-Sozialismus "das Einfache, das schwer zu machen ist" (Brecht) gesehen haben.

Die wenigen, die schon vor dem Ende der DDR ehrlich und realitätsnah über sie berichtet haben, wurden und werden bis heute verunglimpft.

Ein beliebiges Beispiel: Vorgestern habe ich im rbb einen gewissen Thadeusz gesehen, wie er Peter Merseburger interviewte. Dieser Thadeusz ist mir schon zuvor wegen seines schnodderigen, rechthaberischen und ideologischen Geredes aufgefallen.

Merseburger erwähnte, daß nicht nur er, sondern auch Gerhard Löwenthal von Loriot parodiert worden sei, er sei also nicht der einzige Moderator, mit dem Loriot das gemacht habe. Darauf Thadeusz (aus meiner Erinnerung, also nicht wörtlich): Löwenthal war doch kein Moderator, sondern ein Propagandist. Der hat ja in jeder zweiten Sendung russische Hubschrauber im Anflug auf die Bundesrepublik gezeigt.

Merseburger hat dazu nur säuerlich gelächelt.

Aber so ist es doch, dear C.: Diejenigen die die DDR realistisch beschrieben haben, wurden damals als halbe Nazis dargestellt, und auch heute noch haben die Kommunisten und ihre Sympathisanten fast durchweg eine bessere Presse als ihre Kritiker.

Herzlich, Zettel

Marian Wirth Offline



Beiträge: 60

20.12.2007 22:39
#7 RE: Zitat des Tages: Wolfgang Clement über die SPD Antworten

Lieber Zettel,

Zitat von Zettel
Lieber Marian,

Es fällt Sozialdemokraten halt schwer, diese Partei zu verlassen. Glauben Sie's mir.


Da ich das SPD-Parteibuch noch habe, brauche ich Ihnen das nicht zu glauben. In mich hineinhören reicht völlig.

Zitat von Zettel
Und es gibt ja auch nach wie vor in der SPD an der berüchtigten "Basis" Leute, die da mitmachen, nicht weil sie was werden, sondern weil sie anderen helfen wollen.


Genau bei denen war und ist Wolfgang Clement verhasst.

Zitat von Zettel
Und für Clement liegt halt jetzt die Schmerzgrenze bei einem Bündnis mit den Kommunisten.


Ach, Sie sind genauso naiv wie der Boche

Zitat von Zettel
Sondern er ist ein Manager-Typ. Einer, der rational analysiert und das Ergebnis seiner Analyse dann zügig durchzusetzen versucht.


Mit der Betonung auf "Versuch". Wenn ein "Manager" jemand ist, der große Pläne hat und dann nix gebacken bekommt - ja, dann ist Wolfgang Clement ein Manager.

Zitat von Zettel
Welche handwerkliche Fehler werfen Sie im vor, lieber Marian?
Herzlich, Zettel


Er hat versucht, mit Milliardensubventionen NRW zu dem deutschen Medienstandort zu machen. Ich wohne 200 Meter von dem entfernt, was von diesen Plänen übrig geblieben ist. Das Gebiet heißt "Medienhafen". Sehr schick, aber von dem "Job-Wunder", mit dem Clement die Milliardensubventionen gerechtfertigt hat, so weit entfernt wie John Bolton vom Friedensnobelpreis.

Er hat versucht, das von Johannes Rau begonnene Unterfangen, NRW zu dem deutschen Wissenschaftsstandort zu machen, fortzusetzen. Die Ergebnisse dieses Unterfangens kann man in der Exzellenz-Initiative und in den Pisa-Studien begutachten.

Er hat als damals zuständiger Fachminister Accenture den Auftrag zukommen lassen, der Bundesagentur für Arbeit einen Internetauftritt zu basteln - für 77 Mio EUR! Und das, was Accenture abgeliefert hat, war suboptimal.

Was ich schon wieder vergessen hatte: Er hat versucht, in NRW das Innen- und das Justizministerium zusammenzulegen. Das hat der Verfassungsgerichtshof zum Glück verhindert.

In den beiden zuletzt von mir genannten Fällen ist er fundiert und höflich vorgetragener Kritik so begegnet wie jeder Kritik an ihm: Ohne jegliche Argumente, dafür aber in einer Form, die vielleicht in einer Kneipe in Köln-Porz morgens um 3 statthaft ist, ansonsten aber nicht.

Im übrigen finden Sie im Wikipedia-Eintrag über Wolfgang Clement fein säuberlich die vier Untersuchungsausschüsse aufgelistet, die wegen ihm eingerichtet worden sind. Einer pro Amtsjahr. Als ich versucht habe, die Zwischen- bzw. Abschlußberichte aufzurufen, konnten die Dokumente samt und sonders nicht angezeigt werden. Das erwähne ich nicht, weil ich eine Verschwörungstheorie spinnen wollte, sondern nur, um zu erklären, warum ich keine Auskunft darüber geben kann, was aus diesen U-Ausschüssen geworden ist.

Aber, lieber Zettel: ich muss mich bei Ihnen bedanken, nämlich dafür, dass Sie den Anlass zum Komischsten gegeben haben, was mir seit längerer Zeit untergekommen ist. Der Wikipedia-Artikel enthält nämlich auch den Link zu einem Interview, das Wolfgang Clement dem Schweizer Rundfunk vorgestern gegeben hat: Wie wir in Zukunft arbeiten werden. Ja, die Schweizer haben es dringend nötig, von einem deutschen Sozialdemokraten, der als NRW-Superminister, als NRW-Ministerpräsident und als Bundes-Superminister eine äußerst bescheidene Leistungsbilanz aufzuweisen hat, über die Arbeit der Zukunft aufgeklärt zu werden .

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

20.12.2007 23:26
#8 RE: Zitat des Tages: Wolfgang Clement über die SPD Antworten
Tja, lieber Marian, so ist das. So ist es vermutlich, seit die einen für Marius waren und die anderen für Sulla

Das ist ja eine interessante Frage, wie eigentlich so ein persönliches Urteil über Politiker zustandekommt.

Meine positive Beurteilung von Clement basiert, glaube ich, erstens darauf, daß er ein rechter Sozialdemokrat in der Tradition derer ist, die ich genannt habe. (Auch Willy Brandt war ja ein rechter Sozialdemokrat. Er galt als Berliner Bürgermeister als so rechts, daß es heftige Widerstände in der SPD gab, als er zum ersten Mal Kanzlerkandidat werden sollte).

Zweitens hat es mich sehr für ihn eingenomment, daß er für Bärbel Höhn ein rotes Tuch gewesen ist.

Drittens wollte er in NRW immer eine sozialliberale Koalition.

Und viertens finde ich den Mann halt sympathisch. Warum? Ja, zum Teufel, wie soll man denn begründen, daß man jemanden sympathisch findet? Also gut: Mir scheint, daß er öfter meint, was er sagt, als das bei einem Politiker üblich ist. Ich würde von ihm einen Gebrauchtwagen kaufen. Ich würde ihm meine Tochter zur Frau geben.

Außerdem kommt er aus Bochum, wo ich eine sehr schöne Zeit verbracht habe. Und das dürfte das Ausschlaggebende sein.

Herzlich, Zettel
Marian Wirth Offline



Beiträge: 60

21.12.2007 00:16
#9 RE: Zitat des Tages: Wolfgang Clement über die SPD Antworten

Lieber Zettel,

Wolfgang Clement sympathisch zu finden, sei Ihnen unbenommen. Solange man ihm nicht widerspricht, ist er nach meinem Eindruck auch sehr umgänglich und gewinnend.

Rayson Offline




Beiträge: 2.367

21.12.2007 04:05
#10 RE: Zitat des Tages: Wolfgang Clement über die SPD Antworten

Ist es nicht das Problem der sozialdemokratischen Bewegung, dass sich einzelne darunter das Ideal des Managers zum Vorbild nehmen und damit grandios scheitern?

Dieses Land braucht keine Manager, keine Macher. Es braucht Politiker, die ihr Unwissen eingestehen und lieber den Rest machen lassen, was er will.

--
L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)

Marian Wirth Offline



Beiträge: 60

21.12.2007 07:30
#11 RE: Zitat des Tages: Wolfgang Clement über die SPD Antworten

Rayson,

Zitat von Rayson
Ist es nicht das Problem der sozialdemokratischen Bewegung, dass sich einzelne darunter das Ideal des Managers zum Vorbild nehmen und damit grandios scheitern?


Danke für diese Frage! Ich suche schon seit Tagen nach einer geeigneten Formulierung, um das Dilemma der deutschen Gegenwartssozialdemokratie knapp und dennoch präzise zu erfassen. Du hast mir die Arbeit praktisch abgenommen.

Zitat von Rayson
Dieses Land braucht keine Manager, keine Macher. Es braucht Politiker, die ihr Unwissen eingestehen und lieber den Rest machen lassen, was er will.


Dieses Land braucht dann aber zusätzlich eine Medienlandschaft, die diese Botschaft dem Wahlvolk näher bringt, ohne dafür von der INSM bezahlt zu werden. Und dieses Land braucht mehr wahrhaft Liberale. Liberale wie Du, die es schaffen, sich den Vorwurf einzuhandeln, sie zitierten immer nur Hayek und läsen zu wenig Rawls - und fast gleichzeitig in einer anderen Diskussion dafür kritisiert zu werden, dass sie der "Österreichischen Schule" nicht mit der nötigen Ehrfurcht begegnen.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

22.12.2007 01:13
#12 RE: Zitat des Tages: Wolfgang Clement über die SPD Antworten

Zitat von Marian Wirth
Wolfgang Clement sympathisch zu finden, sei Ihnen unbenommen. Solange man ihm nicht widerspricht, ist er nach meinem Eindruck auch sehr umgänglich und gewinnend.

Klingt ja, lieber Marian, als hätten Sie schlechte Erfahrungen mit ihm gemacht.

Als ich in der NRW-SPD aktiv war, in siebziger Jahren, spielte er dort noch keine Rolle. Der Ministerpräsident war damals Heinz Kühn. Ich vermute, daß ich ohne ihn nie in die SPD eingetreten wäre. Ein brillanter Intellektueller und ein Politiker von einer Geradelinigkeit, wie man sie heute allenfalls noch in der CDU findet.

Sein Nachfolger war Johannes Rau, zuvor Wissenschaftsminister. Und auf den folgte Clement; da war ich schon längst nicht mehr in der SPD.

Ich habe mein Bild von Clement also nur aus den Medien.

Es ist also ein durchaus naives Bild. Deshalb, lieber Marian, die etwas selbstironische Art meines vorausgegangenen Beitrags, die Sie hoffentlich so verstanden haben.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

22.12.2007 01:29
#13 RE: Zitat des Tages: Wolfgang Clement über die SPD Antworten

Zitat von Rayson
Dieses Land braucht keine Manager, keine Macher. Es braucht Politiker, die ihr Unwissen eingestehen und lieber den Rest machen lassen, was er will.

Hm, lieber Rayson, da rumort wieder heftig mein liberal-konservativer Vermittlungsausschuß und will gehört werden.

Und meldet mir folgenden Beschluß: Macher sind nicht schlecht, gar nicht, in der Politik. Sie sind es dann nicht, wenn sie - Adenauer, Helmut Schmidt sind Beispiele -, wenn sie aus festen Überzeugungen heraus handeln. Natürlich neigen solche Leute zur Überheblichkeit; dann müssen andere das halt ausbalancieren.

Schlimm sind die Macher, die nicht auf der Grundlage ihrer Prinzipien "machen", sondern die mangels Prinzipien nix anderes können als "machen".

Deren geradezu paradigmatischer Vertreter war Schröder, der es sogar fertigbrachte, seine Prinzipienlosigkeit als Standfestigkeit zu präsentieren, als er nach 5 Jahren der entgegengesetzten Politik plötzlich die Agenda 2010 aus der Tasche zauberte wie der Vorstadt-Magier das Kaninchen.

Er tat das, weil es die letzte Karte war, die er spielen konnte, um doch noch die Macht zu retten.

So sind sie, diese Macher der zweiten Art.

Herzlich, Zettel

Pelle ( Gast )
Beiträge:

27.12.2007 19:16
#14 zukünftige politische Marschrichtung Antworten


Damit wir wissen, wo es zukünftig langgeht (SED-PDS-Regierungen auf Landes- u. Bundesebene):

"Brandenburgs Schüler verklären die DDR aus Unwissenheit und getrieben von Zukunftsangst als durchaus erstrebenswerten Sozialstaat."

Frankfurter Offline



Beiträge: 233

19.01.2008 17:42
#15 RE: Zitat des Tages: Wolfgang Clement über die SPD Antworten

Lieber Zettel,

ich muss gestehen, dass ich was Clement angeht, eine absolut andere Ansicht hatte. Bis Heute. Bis ich dies bei SPON las:

"...Schwerer Beschuss aus den eigenen Reihen: Ex-Wirtschaftsminister Clement warnt offen vor einer Wahl der SPD in Hessen. Spitzenkandidatin Ypsilanti stelle eine Gefahr dar für die "industrielle Substanz...".
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...,529687,00.html

Das hatte ich nicht mehr für möglich gehalten, dass es in Deutschland noch einen Politiker gibt, der die Interessen seines Landes über die seiner Partei stellt.

Hut ab für Clement. Ich bedauere ihn immer falsch eingeschätzt zu haben.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

19.01.2008 18:44
#16 RE: Zitat des Tages: Wolfgang Clement über die SPD Antworten

Danke für den Hinweis, lieber Frankfurter! Ich habe dazu gerade ein "Zitat des Tages" in ZR gestellt.

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