Ein Beitrag über zwei linke Dogmata: Das eine wurde durch den Wahlerfolg der dänischen Sozialdemokraten widerlegt. Das andere soll sich nach dem Willen der Grünen und ihrer Sympathisanten hingegen bewahrheiten.
Zitat Vernünftige politische Gegner der Grünen würden folglich nicht versuchen, Baerbock und Co. auf dem Feld des Klimaschutzes zu übertreffen, sondern den (verbrennungsmotorfreien) Höhenflug des Ikarus in den Bereichen zu stoppen, in denen die Programmpunkte der Besserfühlpartei unpopulär sind.
Es kommt ein anderer Aspekt hinzu: die Kernpunkte der Grünen Lebenseinstellung (und überhaupt querbeet durchs politische Spektrum) haben mehr mit einer allgemein-vagen Haltung zu tun als mit präzisen Details. Das liegt in der Natur des Politischen. Es gibt eiserne Axiome, denen kein rationales Kalkül beikommt. Egal, wie viel Sachverstand aufgeboten wird: in DE wird niemand mit einem Plädoyer für Gentechnik und Atomkraft punkten können; deswegen ist letztere als Faktor auf dem Dogmatiksektor "Klimarettung" nicht präsent. Und die Grünen haben nun einmal den Zeitgeist hier zu 100% für sich gepachtet. Dieses utopische Moment haben sie ja vom Sozialismus der alten, knallroten Prägung her geerbt. Der Unterschied ist: der war auf "den Menschen" zentriert und konnte nicht liefern, erfahrbar über Jahrzehnte nicht. Diese Diskrepanz hat ihn von innen zersetzt. Die Grüne Welterlösung sieht den Menschen prinzipiell nur als Störfaktor und will ihn einschränken. Das Jammertal des RealGrüz ist keine bedauerlicher, aber unausweichlicher Zwischenzustand, sondern Dauereinrichtung. Das wird nicht offen thematisiert, liegt aber implizit den Prämissen und Visionen des Bionade-Evangeliums zugrunde. Die Folge dieser Verlagerung des Telos ist: der Ökologismus wird nicht an seinen inneren Widersprüchen scheitern; ihm ist bei Bedarf jeder konkrete Naturschutz wurst. Er kann noch so viele Mühlen mitten in den Wald klotzen; daraus erwächst kein Widerspruch zur verkündeten Lehre. Das braucht nicht mal "Dialektik"; das Ziel "Weltrettung" erlaubt, hier beliebig draufzusatteln. Im Verein damit, daß keine der zahllosen Weltbedrohungen je widerrufen worden ist (eben weil das nicht als Widerspruch auffällt), heißt das: die SIND inhaltlich gar nicht entzauberbar. Jedenfalls nicht auf der Ebene des politischen Machtkampfes.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat Denn zwischen Buxtehude und Berchtesgaden gibt es keine andere Partei, welche die vorgenannte Kombination mit weniger Risiko zu vertreten imstande wäre: ...
Mir scheint es mindestens zwei Parteien zu geben, nämlich die AfD und die SPD. Und in beiden Fällen gibt es einen Flügel, der einer solchen Kombination im Wege steht.
Deswegen schlage ich hier mal eine umfassende Neuorganisation der deutschen Parteinlandschaft vor, in der man auch wieder mit drei Parteien auskommen würde (der Einfachheit halber an ein paar auffälligen Personen festgemacht):
Partei I: Stegner, Habeck, Polenz und Kipping Partei II: Wagenknecht, Gabriel, Höcke Partei III: Maaßen, Meuthen (und vielleicht noch ein paar Leute aus der FDP)
Zitat Denn zwischen Buxtehude und Berchtesgaden gibt es keine andere Partei, welche die vorgenannte Kombination mit weniger Risiko zu vertreten imstande wäre: ...
Mir scheint es mindestens zwei Parteien zu geben, nämlich die AfD und die SPD. Und in beiden Fällen gibt es einen Flügel, der einer solchen Kombination im Wege steht.
Deswegen schlage ich hier mal eine umfassende Neuorganisation der deutschen Parteinlandschaft vor, in der man auch wieder mit drei Parteien auskommen würde (der Einfachheit halber an ein paar auffälligen Personen festgemacht):
Partei I: Stegner, Habeck, Polenz und Kipping Partei II: Wagenknecht, Gabriel, Höcke Partei III: Maaßen, Meuthen (und vielleicht noch ein paar Leute aus der FDP)
Interessante Aufteilung . Aber Sie haben etwas übersehen:
Zitat von Kallias im Beitrag #4Partei IV: Linnemann, Lindner, Aiwanger
Ich wollte absichtlich zurück zum vertrauten Dreiparteiensystem meiner Kindheit und hatte deswegen Partei III als liberal-konservative "Sammlungsbewegung" konzipiert, in der auch Herr Linnemann seinen Platz finden könnte. (Wenn ich mir seine Haltung zur Eurorettung, zur Auslandsfinanzierung von Moscheen etc. anschaue, schiene mir das auch gut zu passen.) Beim ideologisch doch recht geschmeidigen Herrn Lindner wüßte ich es nicht so recht.
Rein strukturell könnte ich mir tatsächlich noch eine vierte Partei vorstellen, die z.B. völlig offene Grenzen fordert und zugleich konsequent marktwirtschaftlich ausgerichtet ist, aber wie groß wäre das Wählerpotential einer solchen Partei bei uns?
Und Thilo Schneider liefert im nachhinein einen guten Grund für meine Unsicherheit bei der Einsortierung von Lindner und Co.:
Zitat Die FDP versteht bis heute „Wahlkampf“ als „Wahlkuscheln“. Hier ein wenig Digitalisierung, da ein wenig Bildungspolitik, dort ein Schnapsglas Umweltschutz und da drüben ein Tropfen Einwanderungsgesetz, gleich neben der Messerspitze Innere Sicherheit.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2heißt das: die SIND inhaltlich gar nicht entzauberbar. Jedenfalls nicht auf der Ebene des politischen Machtkampfes.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.